Zusammenfassung
Die Konferenz ist eine Form der Betätigung mehrerer Personen, die ihre Erfahrungen, Ideen und Meinungen zu einem gemeinsamen Problem mündlich austauschen. Dieser Austausch geschieht durch eine D iskuss io n. Eine Diskussion ist mehr als ein Gespräch. Sie ist das Suchen nach einer Antwort, das Forschen nach einer Lösung, das Hören in die Denkbereiche des Nächsten, das Streben nach neuen Erkenntnissen.1) Die Konferenz unterscheidet sich von anderen Formen der Zusammenkunft mehrerer Personen dadurch, daß sie eine Gruppe von Menschen zum gem ei nsamen Durchdenken und Löseneines Problems zusammenführt. In einer Konferenz sind alle Teilnehmer in gleicher Weise dafür verantwortlich, daß eine Lösung erzielt wird, die alle Anwesenden befriedigt. Innerhalb der Konferenz gibt es daher keine Rangordnung der Teilnehmer. Jeder Mitarbeiter hat das gleiche Recht und die gleiche Pflicht, seine Erfahrungen, Ideen und Ansichten frei zu äußern und zu den Ausführungen anderer Teilnehmer Stellung zu nehmen. Die Teilnehmer an einer Konferenz müssen ein gemeinsames Interesse besitzen, eine Lösung ihres Problems zu finden. Diese Lösung soll von allen Teilnehmern als i hre Lösung vertreten werden können. Es ist die Aufgabe der Konferenztechnik, diesen Vorgang durch methodische Hinweise zu erleichtern.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Jahn, H. E., Rede — Diskussion — Gespräch, Frankfurt a.M. 1954, S. 39.
Scharmann, Theodor, Betriebsorganisation und Gruppenpflege, in Probleme der Gruppenarbeit im Betrieb, hrsg. von Helmut Paul, Göttingen 1954, S. 10.
Bales, Robert F., Erfolgreiche Ausschufßsitzungen, in Arbeitswissenschaftlicher Auslandsdienst, August 1956, S. 64. Bericht über .„In Conference” (erschienen in Harvard Business Review, März-April 1954). Siehe auch Green, Estill I., The Nature and Use of Committees, in Advanced Management, Juli 1959, S. 24. Etwas anderer Ansicht ist Old, Bruce, On the Mathematics of Committees, Boards and Panels, in Scientific Monthly, August 1946, S. 129.
Hannaford, Earle S., Conference Leadership in Business and Industry, New York — London 1945, S. 7–10.
Kosiol, Erich und Mitarbeiter, Kollegien als Organisationsformen der Entscheidung, Beratung und Information, in Organisation des Entscheidungsprozesses, hrsg. von Erich Kosiol, Berlin 1959, S. 112.
In dieser Beziehung kann die Konferenzmethode zu einem Mittel der Gruppenpädagogik werden. Die Gruppenpädagogik kann hier mithilfe der Konferenztechnik ihre Aufgabe erfüllen, ,jede Arbeitskraft des Betriebes im Rahmen ihrer individuellen Fähigkeiten und ihres Arbeitsauftrages zu selbständiger und verantwortungsbewußter Mitarbeit für das Ganze der Gruppe und des Betriebes zu erziehen (Zitat nach Scharmann, Theodor, Betriebsorganisation und Gruppenpflege, in Soziale Welt, Heft 2, 1953, S. 16).
Kosiol, Erich und Mitarbeiter, a. a. O., S. 205/206; Spriegel, W. R./Bailey, J. K., Functions of the Committee, in Advanced Management, Dezember 1953, S. 12.
Berwitz, C. J., The Work Committee — An Administrative Technique, in Harvard Business Review, Januar/Februar 1952, S. 110.
Bleicher, Knut, Die Verwendung aktiver Lernmethoden bei der Betriebsführungsschhulung, in Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 1959, S. 432.
Das langsamere Arbeiten in einer Konferenzgruppe gibt AnIcaß zur Kritik an diesem Verfahren, wie etwa bei Maurer, H., Management by Committee, in Fortune, April 1953, S. 145. Die Einhaltung der Regeln der Konferenztechnik kann jedoch eine derartige Kritik weitgehend gegenstandslos machen.
Bornemann, Ernst, Hauptergebnisse der modernen Gruppenpsychologie, in Die Gruppe im Betrieb, hrsg. von Helmut Paul und Peter H. Steinmetz, Dortmund 1953, S. 119.
Ceranis, Charles A., Bessere Ergebnisse mit weniger Sitzungen, übersetzt in Fortschrittliche Betriebsführung, August 1959, S. 60, aus Nation’s Business, November 1957.
Kelber, Magda, Die Arbeitsbesprechung als Mittel zur Gruppenpflege, in Mensch und Arbeit, 1953, S. 69.
Weitere Beispiele dafür, wann Konferenzen anzusetzen sind und wann nicht, finden sich bei Ceranis, Charles A., a. a. O.; Heyel, Carl, Standard Business Conference Technique, New York 1948, S. 6–8, S. 14–17, S. 27–32;
Busch, Henry M., Conference Methods in Industry, New York 1949, S. 1–6; u. a.
Rights and permissions
Copyright information
© 1960 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Bleicher, K. (1960). Wesen und Anwendung von Konferenzen. In: Konferenzen. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02629-7_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02629-7_1
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00716-6
Online ISBN: 978-3-663-02629-7
eBook Packages: Springer Book Archive