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Die Wirkungen der Kartellierung auf die Kartellmitglieder

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Kartelle, Kartellorganisation und Kartellpolitik
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Zusammenfassung

Durch die Beteiligung eines Unternehmens an einem Kartell soll in erster Linie sein Wittschaftser folg verbessert werden. Gleichzeitig ergeben sich vielfach, zumTeil beabsichtigt, zum Teil jedoch auch als unbeabsichtigte, ja sogar unerwünschte Nebenerscheinung, Rückwirkungen auf die Struktur, die Organisation und die Betriebsleistung der Kartellmitglieder. Ihr Ausmaß hängt vom Anteil der Kartellerzeugung an der Gesamterzeugung eines Unternehmens, von der Form und der Organisation desKartells sowie vom Umfang der Aufgaben, die ihm übertragen werden, ab.

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Referenzen

  1. In diesem Zusammenhang ist auf die Bestrebungen der Europäischen Montanunion zu verweisen, die vielfach, allerdings nicht ganz mit Recht, als Kartell bezeichnet wird. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, die Kreditversorgung der angeschlossenen Unternehmungen dadurch zu verbessern und zu vereinheitlichen, daß durch Umlagen ein Gemeinschaftsfonds gebildet wird, der in erster Linie als Garantiekapital für internationale Anleihen verwendet werden soll.

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  2. Die Bedeutung der Kartellierung soll diesbezüglich jedoch nicht überschätzt werden. Auch Kartelle sind im allgemeinen nicht in der Lage, konjunkturelle Beschäftigungsschwankungen vollkommen zu beseitigen. Anderseits ist die Arbeiterschaft in wirtschaftlich schwächer entwickelten Gebieten oft durch kleineren landwirtschaftlichen Besitz und durch Hausbesitz stark lokal verwurzelt und damit bei vorübergehendem Beschäftigungsrückgang auch weniger krisenanfällig.

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  3. Auch bei unveränderter Ausstattung mit Anlagen und Personal kann sich allerdings unter Umständen die Leistungsfähigkeit der Betriebe durch die rationellere Gestaltung des Fertigungsprozesses (z. B. Spezialisierung, Erleichterung der Fertigungsplanung u. ä.) erhöhen.

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  4. Durch die Kontingentierungskartelle wird somit, falls ein Absatz auf anderen Märkten nicht in Betracht kommt, auch die Kapazitätsausnutzung der Kartellmitglieder bestimmt und begrenzt. Durch die Kartellierung und die damit verbundene Verbesserung der Ertragslage der Kartellerzeugnisse auf dem Kartellmarkt kann allerdings die Wettbewerbsfähigkeit auf anderen Märkten erhöht werden, da den Kartellmitgliedern dadurch Preisdifferenzierungen (Verkauf unter Vollkosten) erleichtert werden.

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  5. Der Verzicht auf Reserveanlagen hat allerdings auch in Kartellen wegen der negativen kostenmäßigen Auswirkungen eines Betriebsstillstandes Grenzen.

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  6. Marbach (Über das Kartell und die Kartellierung in der Schweiz, Bern 1937, S. 39) berichtet beispielsweise, daß das Schweizerische Kinderwagenkartell nur an Abnehmer lieferte, welche der Kinderwagenverkaufsorganisation angehörten. Diese Organisation war aber nur solchen Firmen zugänglich, die zu Beginn der Saison für einen bestimmten Betrag ein Lager in Konventionsartikeln führten. Ein deutsches Ofenkartell teilte nur jene Händler in die Gruppe A ein, die bis zum 1. April die Bestellungen für das ganze Jahr aufgaben und die Einteilungen so rechtzeitig trafen, daß wenigstens ein Drittel aller Abschlüsse im ersten Halbjahr zu möglichst gleichen Bedingungen geliefert werden konnte (Wagenführ, a. a. O., S. 135). Ein Druck auf den Handel, die zeitliche Funktion zu erfüllen, kann auch dadurch ausgeübt werden, daß auf Bestellungen außerhalb der Saison ein erheblicher Nachlaß gewährt wird. Unter dem Gesichtspunkt der Finanzierung der Kartellmitglieder ist es wesentlich, daß die Fertigerzeugnisse nicht nur laufend abgenommen werden, sondern auch außerhalb der Saison laufend bezahlt werden.

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  7. Die geringsten Möglichkeiten ergeben sich diesbezüglich in der Regel für reine Preiskartelle.

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  8. In der deutschen Ziegelindustrie war es eine wesentliche Aufgabe der verschiedenen regionalen und lokalen Kartelle, für die angeschlossenen, oft sehr kapitalschwachen Ziegeleien Betriebskredite bereitzustellen. Durch diese Betriebsmittelkredite sollten auch Notverkäufe unterbunden werden (vgl. Enquetebericht, I. Unterausschuß, 3. Arbeitsgruppe, 1. Teil, 2. Abschnitt, a. a. O., S 106).

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  9. Tschierschky (Kartelle und Trusts, a. a. O., S. 64) verweist darauf, daß die Börsen auf den Abschluß von Kartellverträgen im allgemeinen mit Kurserhöhungen reagieren.

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  10. Nach Hammesfahr (a. a. O., S. 64) ist der Wert der Beteiligungsziffer um so höher, je fester das Kartell gefügt ist; bei Zwangskartellen sei er daher besonders hoch.

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  11. Auch reine Preiskartelle sind in der Lage, den Gesamtwert eines Unternehmens zu erhöhen, indem sie entweder eine Entwertung des materiellen Vermögens infolge unzureichender Ertragslage rückgängig machen oder den Ertragswert sogar über den Sachwert hinaus steigern und damit einen immateriellen Monopolwert schaffen.

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  12. Vor allem Lehnich (Wettbewerbsbeschränkung, a. a. O., S. 183) weist darauf hin, daß in Kartellen an die Stelle der eigentlich kaufmännischen Beschäftigung teilweise die juristische Findigkeit tritt. Dieser Wandel des Unternehmertyps ist jedoch nicht nur eine Folge, sondern zum Teil auch eine Voraussetzung für die Kartellierung. DerJuristund der Techniker sind, wie bereits an anderer Stelle ausgeführt wurde, in der Regel leichter bereit, durch den Beitritt zu einem Kartell auf die voile Selbständigkeit zu verzichten, als der rein kaufmännisch denkende, echte Unternehmer.

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  13. Eine Ertragssteigerung wird in den Kartellen in erster Linie durch Erhöhung der Verkaufspreise als Folge der Wettbewerbsbeschränkung angestrebt. Manche Kartelle tragen dazu außerdem durch Rationalisierungsmaßnahmen (Senkung der Kosten) bei.

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  14. Dies muß nicht immer der Fall sein, da, wie bereits erwähnt, die Kartellierung mitunter die Ausweitung auf anderen Märkten fördern und erleichtern kann.

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  15. Darauf weist vor allem Tschierschky (Kartelle und Trusts, a. a. O., S. 62) hin.

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© 1959 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden

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Mayer, L. (1959). Die Wirkungen der Kartellierung auf die Kartellmitglieder. In: Kartelle, Kartellorganisation und Kartellpolitik. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02615-0_12

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02615-0_12

  • Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-00702-9

  • Online ISBN: 978-3-663-02615-0

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