Zusammenfassung
Findan (Findanus, Fintanus, Fintan, † 878, Fest am 15. November) 358 gehört zu jenem Typ der Iroschotten, die nach einem bewegten Wanderleben sich als Inklusen zurückziehen. Der Schrei nach der Einsamkeit vollzieht sich in diesem Volkstum mit elementarer Kraft. zunächst geht Findan zum Inselkloster Iona. Doch sein Leben soll durch die Normannenein fälle bestimmt werden, die der irischen Sakralkultur völlig neue Erlebnisse zuführen. Er wird von diesen Wikingern geraubt und nach den OrkneyInseln verschleppt, die mehr Weidefläche als Ackerbau kannten. Es gelingt ihm aber, zu entkommen und zu den Pikten zu fliehen. Einem Gelübde folgend, macht er dann wie andere Landsleute eine Wallfahrt nach Tours, dem Kultzentrum des hl. Martin, und von dort geht er weiter nach Rom. Er gibt sich als einer der Iren, die, gestützt auf irische Zwischenstationen, die Reise zu den Apostelgräbern am Tiber antreten.
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Referenzen
Vita Fintani, ed. Holder-Egger, MG. SS. XV, 1, p. 502–506; Kenney, Sources I, p. 602 f.; Stadler, Heiligen-Lexikon 2. S. 210 f.; Zimmermann, Findan. LThK 4, Sp. 9; ders., Kal. Bened. III, S. 310; W. H. Grattan-Flood, Fintan. Cath. Encycl. VI, p. 78; Bellesheim, Irland 1, S. 294 f.; Gougaud, Saints irlandais, p. 95 s.; Hunkeler, Schützer der Heimat, S. 46; Schreiber, Wanderkulte, S. 37. — Der Geist des Barockhistorikers hat sich Findan in einem Ms. mitgeteilt, das sich in der Bibliothek von Einsiedeln befindet. Es geht unter dem Titel “Vita S. Fintani Monachi et Tutelaris Rheinaugiensis. Conscripsit P. Mauritius Hochenbaum van der Meer. Pro tempore Prior. Anno 1777.” Nach Mitteilungen aus der Schweiz (Rudolf Henggeler). Darin ist auch der Kelch Findans abgebildet: Crater S. Fintani ex ligno peregrino. Veröffentlicht wurde dieses durch Hohenbaum für die Edition in den AA. SS. vorbereitete Ms. durch G. W. Zapf, Reisen in einige Klöster Schwabens, durch den Schwarzwald und in die Schweiz, 1786, unter Auslassung der Disgressiones Hohenbaums. —Vgl. zu Hohenbaum v. d. Meer: Mone, Quellensammlung 1, S. 80–84; G. Meyer v. Knonau, Hohenbaum. Alleemeine Deutsche Biographie 12. Leipzig 1880, S. 657–659.
H. Ginter, Rheinau. LThK 8, Sp. 861 f.
Fuhrmann, Monasteries, p. 36.
Man erinnere sich daran, daß die irischen Heiligen oft an der Meeresküste ihre Psalmen singen, so Columba d. A. Stokes, Lives, p. 180.
S. dazu auch Otmar Doerr, Das Institut der Inclusen in Süddeutschland. Münster 1934, S. 26 f. 62 f. 65. 96.
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Schreiber, G. (1956). Findan. In: Irland im deutschen und abendländischen Sakralraum. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordhein-Westfalen, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02604-4_14
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