Zusammenfassung
Es gibt bestimmte Problemkreise in der Betriebswirtschaftslehre, für die in der Praxis bereits Lösungen entwickelt wurden, während sich die wissenschaftliche Forschung noch nicht oder kaum damit befaßt hat. Zu diesen Problemkreisen gehört heute die Investitionskontrolle1). „Die wissenschaftlichen Abhandlungen über Investitionsfragen befassen sich vorwiegend mit der Investitionsentscheidung aufgrund der Wirtschaftlichkeitsrechnung. Die im Investitionsprozeß folgenden Stufen: Durchführung und Überwachung der genehmigten Investitionen werden dagegen kaum behandelt.“2)
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Literatur
In einer ähnlichen Situation befand sich das Gebiet der Innenrevision vor etwa 10–12 Jahren. Vgl. Blohm, H.: Die Innenrevision als Funktion der Leitung in Industriebetrieben, Essen 1957, S. 5.
Schröter, H.: Der betriebswirtschaftliche Anteil an der Investitionsplanung, -entscheidung, -durchführung und -überwachung, Diss. Mannheim 1962, S. 108. Vgl. auch Donis, J. P.: Unresolved Problems in Capital Budgeting Application, Financial Executive 5/1967, S. 79: „Die letzte Stufe des Investitionsprozesses, nämlich die Kontrolle des wirtschaftlichen Ergebnisses und die Erstellung von Kontrollberichten, ist ein vernachlässigtes Gebiet.“ (K. L.: Originaltext vgl. S. 231.) Vgl. dazu auch die sich nicht speziell auf das Investitionsgebiet beziehenden Ausführungen von Vellguth und Charnes/Cooper: Vellguth, H. K.: Betriebswirtschaftslehre und betriebliche Praxis, ZfbF 1967, S. 479: „Auf dem Gebiet der Durchführung und Kontrolle fühlen wir Praktiker uns jedoch in großem Umfange von der herrschenden Lehre und von ihren Trägern vernachlässigt, um nicht zu sagen, im Stich gelassen.” Charnes, A./Cooper, W. W.: Management Sciences and Management — Some Requirements for Further Developments, Management Science 2/1966, S. C-7: „Wir müssen noch einmal auf den Unterschied zwischen den unternehmerischen Funktionen „Planung“ und „Kontrolle” eingehen, um klarzustellen, daß sich die betriebswirtschaftliche Forschung bis heute im wesentlichen auf die erste Funktion konzentriert hat.“ (K. L.: Originaltext vgl. S. 231.)
Vgl. z. B. Borschberg, E.: Investitionsentscheidungen industrieller Unternehmungen, DU 4/1965, S. 177; Brandt, H.: Investitionsrechnung, in: Agthe, K., Blohm, H., Schnaufer, E., (Hrsg.): Industrielle Produktion, Baden-Baden-Bad Homburg v. d. H. 1967, S. 394; Bronner, A.: Vereinfachte Wirtschaftlichkeitsrechnung, Berlin-Köln-Ffm. 1964, S. 168 f.; Günther, H.: Planung und Kontrolle betrieblicher Investitionen aus der Sicht des Finanzkaufmanns, ZfhF 1954, S. 578; Käfer, K.: Investitionsrechnungen, Zürich 1964, S. 28; Schindler, H.: Investitionsrech-nungen in Theorie und Praxis, 2. Aufl., Melsenheim-Glan 1963, S. 125; Schneider, E.: Wirtschaftlichkeitsrechnung, 4. Aufl., Tübingen 1962, S. 92; Schwarz, H.: Optimale Investitionsentscheidungen, München 1967, S. 119; Trechsel, F.: Investitionsplanung und Investitionsrechnung, Bern 1966, S. 92.
Vgl. z. B. Bowman, K. J.: We Follow Up Our Capital Outlays, N. A. A.-Bulletin, 39 (1958) 7, S. 91 f.; Caughron, R. E.: How We Follow Up Capital Expenditures, Management Accounting, 46 (1965) 7, S. 47 ff.; Griffin, R. W.: How We Follow Up the Capital Expenditures We Have Made, N. A. A.-Bulletin, 39 (1957) 3, S. 61 ff.; Grimes, L. E.: A Comprehensive System of Performance Reports, in: AMA (Hrsg.): Tested Approaches to Capital Equipment Replacement, New York 1954, S. 86 ff.; Heebink, D. V.: Postcompletion Audits of Capital Investment Decisions, California Management Review, 6 (1964) 3, S. 47 ff.; Helfert, E. A.: Procedures of Controlling Capital Expenditures, D. B. A.-Diss., Graduate School of Business Administration, Harvard University 1958; Helfert, E. A.: Checkpoints for Administering Capital Expenditures, California Management Review, 2 (1960) 3, S. 84 ff.; Istvan, D. F.: Capital-Expenditure Decisions — How They Are Made in Large Corporations, Indiana Business Report No. 33, Indiana University, 1961; Jaedicke, R. K.: Rate of Return Verification by Follow Up Reporting on a Project Basis, N. A. A.-Bulletin, 41 (1960) 10, S. 59 ff.; Kemp, P. S.: Post-Completion Audits of Capital Investment Projects, Management Accounting, 47 (1966) 12, S. 49 ff.; Kooken, J. F.: An Analysis of Problems Associated with Post-Completion Audits of Capital Expenditure Projects, Diss. Graduate School of Business, Stanford University 1961; Matthews jr., J. B.: How to Administer Capital Spending, HBR 2/1959, S. 87 ff.; Myers, R. E.: Performance Review of Capital Expenditures, Management Accounting, 48 (1966) 4, S. 21 ff.; National Association of Accountants (Hrsg.): The Capital Expenditure Control Program, Accounting Practice Report No. 7, N. A. A-Bulletin 40 (1959) 7; Pflomm, N. E.: Managing Capital Expenditures, Studies in Business Policy No. 107, New York: The National Industrial Conference Board 1963; Schaefer, H. P.: Post Completion Analysis of Projects to Appraise Capital Expenditure Decisions, Diss. University of Michigan 1963; Terborgh, G.: Business Investment Management, Washington D. C. 1967; Usry, M. F.: Capital Expenditure Planning and Control, The University of Texas, Austin 1966; Watson, J. H.: Controlling Capital Expenditures, Studies in Business Policy No. 62, New York: The National Industrial Conference Board 1953.
Moxter, A.: Methodologische Grundfragen der Betriebswirtschaftslehre, Köln und Opladen 1957, S. 42. Von Koslos wird dieses Ziel als das pragmatische Wissenschaftsziel der Betriebswirtschaftslehre bezeichnet. Vgl. Kosiol, E.: Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensforschung, ZfB 1964, S. 745.
Dieser Kontrollbegriff geht noch über den in der deutschen Literatur verwendeten „weiten“ Kontrollbegriff hinaus. Er entspricht etwa dem amerikanischen Begriff „control”. Vgl. dazu Kronester, G.: Kybernetische Kontrolle in der industriellen Unternehmung, Diss. Köln 1966, S. 16 ff. — Zum „weiten“ Kontrollbegriff in der deutschen Literatur vgl. z. B. Leitner, F.: Die Kontrolle — Revisionstechnik und Statistik in kaufmännischen Unternehmungen, 3. Auflage, Frankfurt a. M. 1923, S. 1: „Kontrolle ist die planmäßige tYberwachung — Beobachtung, Beaufsichtigung und Prüfung — der inneren und äußeren Wirtschaftsvorgänge einer Unternehmung.” Kosiol, E.: Organisation der Unternehmung, Wiesbaden 1962, S. 56: „Unter Kontrolle — als übergeordnetem Begriff — ist in diesem Zusammenhang jede Art von t)berwachung, Prüfung oder Revision zu verstehen.“
Der engere Kontrollbegriff umfaßt nur die laufende Überwachung. Vgl. Hasenack, W.: Theorie und Praxis der Prüfungen im Betrieb, insbesondere die Abgrenzung von Revision und Kontrolle, WP 1955, S. 419 f.
Vgl. Luder, K.: Die Investitionskontrolle, DB 1966, S. 1141.
Die gleiche Unterscheidung macht auch Istvan. Allerdings verwendet er andere Bezeichnungen: Vorhaben anstelle von Projekt und Projekt anstelle von Objekt. Vgl. Istvan, D. F., a. a. O., S. 4.
Vgl. dazu auch die Definition im Manual eines der untersuchten Unternehmen: „Der Umfang eines Investitionsprojektes kann sehr unterschiedlich sein: es kann sich dabei ebenso um eine einzelne Maschine wie um den Bau und die maschinelle Einrichtung ganzer Werke handeln.“ (K. L., Originaltext vgl. S. 231.)
Schwarz verwendet die Bezeichnungen „individuelle Kontrolle“ und „summarische Kontrolle”. Vgl. Schwarz, H., a. a. O., S. 117. Im Grenzfall, nämlich bei Orientierung der abrechnungstechnischen Bereiche an Investitionsobjekten, sind objektweise Kontrolle und Globalkontrolle identisch.
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© 1969 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Lüder, K. (1969). Einführung Gegenstand und Aufbau der Untersuchung. In: Investitionskontrolle. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02600-6_1
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