Zusammenfassung
Wird ein Arbeitsgang oder eine Folge von Arbeitsgängen aus Gründen, die im Verfahren liegen, regelmäßig unterbrochen, dann bezeichnet man ein solches Verfahren, einen solchen Arbeitsgang oder Produktionsprozeß als rhyth-misch-intermittierend, diskontinuierlich, chargenweise oder satzweise. Demgegenüber spricht man von kontinuierlichen oder stetigen Verfahren, Arbeitsgängen und Prozessen, wenn eine regelmäßige Unterbrechung aus verfahrensimmanenten Gründen nicht notwendig und üblich ist und daher der Produktionsvorgang über längere Zeit gleichmäßig und pausenlos ohne irgendeinen immanenten Rhythmus der Verfahrensbedingungen ablaufen kann. Wesentlich für die Unterscheidung zwischen intermittierenden und kontinuierlichen Verfahren ist also nicht einfach das Vorhandensein oder das Fehlen einer Unterbrechung im Produktionsablauf. Sollen Unterbrechungen ein Verfahren als intermittierend kennzeichnen, dann müssen sie vielmehr
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rhythmisch, also in einer bestimmten Regelmäßigkeit auftreten, und
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im Verfahren selbst begründet liegen.
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Literatur
Im entsprechenden Sinne unterscheidet K. Hax zwischen „kontinuierlicher Fertigung und intermittierender Fertigung“. Vgl. K. Hax, Die Betriebsunterbrechungsversicherung, Köln und Opladen 1949, S. 30, und Artikel „Industriebetrieb”, in: HdSW, Bd. 5, S. 51.
Vgl. P. Riebel, Die Elastizität des Betriebes, Köln und Opladen 1954, insbesondere S. 130, ferner S. 23, 27, 30, 31, 35, 36, 100, 139.
Allerdings nicht um einen Idealfall, denn während des Füllens und Entleerens der Kokskammern wird die Beheizung nicht unterbrochen, da die Apparatur sehr empfindlich gegenüber starken Temperaturveränderungen ist und auf vorübergehende Stillegungen mit einer erheblichen Verkürzung der Lebensdauer reagiert. Vgl. R. Mezger, Die Elastizität der Gaserzeuger als Forderung fortschrittlicher Betriebswirtschaft in Gaswerken, in: Gas-und Wasserfach 73 (1930), S. 557.
Vgl. z. B. Automatisierung, Stand und Auswirkungen in der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. v. Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft (RKW), München 1957, S. 108–111, 115–116
So z. B.: E. Gutenberg, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Bd. 1, 5. Aufl., Berlin-Göttingen-Heidelberg 1960, S. 73 f. und K. Hax, „Industriebetrieb“, in: HdSW, Bd. 5, S. 252.
Vgl. hierzu: G. Keppeler, Technologische Kennzeichnung chemischer Apparaturen, in: Der Chemie-Ingenieur, hrsg. v. A. Eucken und M. Jakob, Bd. III, 2. Teil, Leipzig 1938, S. 9 f. und 85–94; F. Jähne, Der Ingenieur im Chemiebetrieb, Weinheim/Bergstr. 1951, S. 69–73; K. Riess, Probleme kontinuierlicher Verfahren in der Verbrauchsgüter-Industrie, in: Chemie-Ingenieur-Technik, 27 (1955), S. 457–464; S. Kießkalt, Verfahrenstechnik, in: Chemische Technologie, 2. Aufl., hrsg. v. K. Winnacker und L. Küchler, Bd. I, München 1958, S. 8; K. Dialer, F. Horn und L. Küchler, Chemische Reaktionstechnik, in: Chemische Technologie, 2. Aufl., hrsg. v. K. Winnacker und L. Küchler, Bd. I, S. 269–271; W. Brötz, Grundriß der chemischen Reaktionstechnik, Weinheim/Bergstr. 1958, S. 28–29; P. Riebel, Chemische Industrie, in: Aspekte der Automation, hrsg. v. H. W. Zimmermann, Basel und Tübingen 1960, S. 119–134; H. Kölbel und J. Schulze, Projektierung und Vorkalkulation in der chemischen Industrie, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1960, S. 104–107. In der chemisch-technologischen Literatur pflegt man von „kontinuierlichem Betrieb“ oder „Fließbetrieb” zu sprechen.
Das schließt nicht aus, daß einzelne Bestandteile der Einsatzstoffe erst im Laufe des fortschreitenden Prozesses zugeführt werden oder daß bei Kuppelproduktion eines der Erzeugnisse noch während des Erzeugungsvorganges entnommen wird. Werden laufend bestimmte Komponenten zugeführt oder geht eines der Kuppelprodukte laufend ab, wie z. B. bei der an sich diskontinuierlichen Blasendestillation, dann handelt es sich schon um einen Übergang zur kontinuierlichen Produktion.
Vgl. zu dem vorliegenden Begriff der Chargenproduktion und zu deren betriebswirtschaftlichen Eigenarten: P. Riebel, Kostengestaltung bei chargenweiser Produktion, in: Der Industriebetrieb und sein Rechnungswesen, Festschrift für M. R. Lehmann zum 70. Geburtstag, hrsg. v. C. E. Schulz, Wiesbaden 1956, S. 136–155; P. Rie-bel, Chemische Industrie, in: Aspekte der Automation, a. a. 0., S. 114–126 und 129–130; J. Binnewies, Betriebswirtschaftliche Besonderheiten bei der Chargenfertigung unter besonderer Berücksichtigung der Kostenabhängigkeiten, Diss. Freiburg (Schweiz) 1957, Münster 1957.
Vor allem in der chemisch-technologischen Literatur.
Die Chargenproduktion steht also nicht neben der einheitlichen und wechselnden Massenerzeugung und der Individualerzeugung, wie das vielfach in der Kalkulationsliteratur dargestellt wird.
Vgl. hierzu K. Schoenemann, Der chemische Umsatz bei kontinuierlich durchgeführten Reaktionen, in: DECHEMA-Monographien Bd. 21, Weinheim/Bergstr. 1952, S. 203–236.
Vgl. W. Brötz, a. a. O., S. 310.
Nach G. Keppeler, a. a. O., S. 79.
Nach S. Norman, The Design of Chemical Manufacturing Processes, in: Internat. Chem. Eng., 31 (1950), S. 495; zitiert nach H. Kölbel und J. Schulze, a. a. O., S. 105.
Vgl. hierzu die Überlegungen zur „dynamischen Einrichtung“ bei abnehmendem „Potential” in Th. Ellinger, Ablaufplanung, Stuttgart 1959, S. 31–52.
Nach S. Kießkalt, a. a. O., S. B.
Vgl. hierzu: F. Jähne, a. a. O., S. 72 f.; H. Kölbel und J. Schulze, a. a. O., S. 107.
Nach R. Söhngen, Rationalisierung verfahrenstechnischer Anlagen durch Verwendung von Normeneinheiten, in: Chemie-Ingenieur-Technik, 31 (1959), S. 175 ff. Siehe auch H. Kölbel und J. Schulze, a. a. O., S. 107.
Nach: F. Jähne, a. a. O., S. 73; H. Kölbel und J. Schulze, a. a. 0., S. 107. E1) Nach F. Jähne, a. a. O., S. 70/71.
Nach: G. Keppeler, a. a. O., S. 78 f., und F. Jähne, a. a. O., S. 71.
Nach: G. Keppeler, a. a. O., S. 95–99; K. Dialer, F. Horn und L. Küchler, a. a. O., S. 271 f. Dort werden noch weitere Beispiele für den halbkontinuierlichen „Betrieb“ oder Teil-Fließ-„betrieb” angeführt. Besser sollte man von Batterie-oder Rings ystem sprechen.
Nach: Automatisierung. Stand und Auswirkungen in der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. v. Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft ( RKW ), München 1957, S. 110.
Unter Positionierung ist die ihren Formen und Abmessungen entsprechende Zuordnung von Werkstück und Werkzeug zu verstehen. Vgl. hierzu z. B. H. Opitz und E. Saljé, Grundlegende Betrachtungen zum Problem der Automatisierung, in: Industrie-Anzeiger 78 (1956), S. 778.
Bei manchen Verfahren ist es allerdings gelungen, auch die Rücklaufbewegungen zur Einwirkung auf das Werkstück zu nutzen. Aber auch hier entsteht noch ein Zeitverlust gegenüber der Rotationsbewegung durch das Abbremsen, Anhalten und Wieder-Beschleunigen in entgegengesetzter Richtung.
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© 1963 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Riebel, P. (1963). Gliederung der Erzeugungsverfahren nach dem Rhythmus des Erzeugungsablaufes. In: Industrielle Erzeugungsverfahren in betriebswirtschaftlicher Sicht. Die Wirtschaftswissenschaften, vol 49. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02586-3_7
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