Zusammenfassung
Das Vorhandensein eines Organismus in einem Biotop setzt einen ganzen Komplex von Umweltfaktoren voraus, sein Fehlen kann dementsprechend auf dem Fehlen eines einzigen Faktors beruhen. Der Faktor, der am weitesten vom Optimum entfernt ist, bringt schon bei geringer Intensitätsänderung bedeutende biologische Wirkungen hervor. Daher läßt sich das LIEBIGsche Gesetz vom Minimum, nach dem der im Mindestmaß vertretene Ernährungsfaktor das Wachstum der Pflanze .bestimmt, in der THIENEMANNschen Fassung auf die Entfaltung eines Organismus im Biotop ausdehnen. Es lautet: „Die Ent faltung ein er Artim Biotop wird durch den — jenig en Faktor bestimmt , der dem Ent wicklungs — stadium mitk leinster ökologischer Valen zim Minim um zur Verfü gungsteht.“ (Das schwächste Glied bestimmt die Stärke einer Kette.) Beispiele: Bei der Forleule ist die Junglarve das kritische Stadium hinsichtlich des Feuchtigkeitsfaktors. Bei der Nonne zeigt sich die Eiraupe bezüglich des Nahrungsfaktors besonders ,empfindlich, da sie in diesem Stadium die geringste Polyphagie besitzt. Für den Hausbockkäfer stellt die Eiweißmenge im Nadelholz einen Minimumfaktor dar, gegen ungünstige klimatische Bedingungen sind seine Larven dagegen sehr widerstandsfähig.
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Tischler, W. (1949). Die synökologischen Grundgesetze. In: Grundzüge der terrestrischen Tierökologie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02549-8_2
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