Zusammenfassung
Die Universität beruft sich bei jeder Gelegenheit, vor allen Dingen bei festlichen Anlässen, auf den deutschen Universitätsheiligen Wilhelm von Humboldt. Sein Prinzip der Einheit von Forschung und Lehre gilt gewissermaßen als unumstößlicher Grundsatz, nach dem wir unsere Tätigkeit sowohl als Studenten wie auch als Dozent an der Universität verstehen. Dabei muß man sich nun einmal darüber klar sein, daß Humboldt eine Reaktion darstellt auf die Entwicklung, welche die Universitäten im 18. Jahrhundert genommen hatten und die sie in einem verstärkten Maß in das öffentliche Leben einspannte. Die Universitäten, die zum Teil aus mittelalterlichen Gründungen hervorgewachsen, zum anderen Teil Neugründungen der reformatorischen oder nachreformatorischen Zeit waren, konnten sich der gesellschaftlichen Entwicklung, vor allem aber im Zeitalter des Merkantilismus der wirtschaftlich-politischen Entwicklung und den Ereignissen und den Anforderungen der Offentlichkeit nicht mehr entziehen. Mehr und mehr wurden sie auch zu Ausbildungsanstalten der höheren Beamtenschaft und anderer Berufsgruppen, entsprechend den Bedürfnissen, die, wenn auch noch in sehr bescheidenem Umfang, das Zeitalter der hohen Aufklärung hatten.
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© 1962 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen
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Plessner, H. (1962). Universität und Erwachsenenbildung. In: Gegenwartsaufgaben der Erwachsenenbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02474-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02474-3_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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