Zusammenfassung
Wenn wir im folgenden Musik, Erziehung und die zwischen beiden Erscheinungen bestehenden Beziehungen betrachten wollen, so denken wir dabei an die Musik weder als eine geheimnisvolle Wesenheit oder als eine inspirierte Erheiterung noch als eine Anordnung von Symbolen auf einem Stück Papier, sondern an Musik als eine Form menschlichen Verhaltens, an Musik als soziale Aktion. Wie bei allen anderen Formen festgesetzter Verhaltenssysteme handelt es sich auch hier im wesentlichen um eine kollektive Tätigkeit, die auf eine Reihe von Elementen aufbaut, die zum sozialen Erbe gehören. Erziehung ist ein formal institutionelles Verfahren, durch welches dieses Erbe von Generationen zu Generationen übertragen wird. Natürlich ist der ganze Vorgang viel komplizierter, als diese einfache Feststellung es glauben machen könnte. Darum will diese Abhandlung auch nicht konkrete pädagogische Rezepte für den Musikerzieher aufstellen, sondern vielmehr Natur und Voraussetzungen des Musiklebens erforschen und fernerhin einige Prinzipien herausarbeiten, die unseren Urteilen und Entscheidungen zugrunde liegen.
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Referenzen
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Mueller, J.H. (1963). Musikalischer Geschmack und Erziehung. In: Fragen des musikalischen Geschmacks. Kunst und Kommunikation, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02458-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02458-3_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00545-2
Online ISBN: 978-3-663-02458-3
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