Zusammenfassung
Am 17. August 1945 leitete Karl Jaspers seine Rede bei der Eröffnungsfeier der medizinischen Kurse an der Universität Heidelberg als Auftakt für ihr neues Leben mit folgenden Sätzen ein: „Zum erstenmal nach 12 Jahren haben wir wieder frei den Rektor gewählt ... Wohl hat der Kern der Universität in der Verborgenheit standgehalten. Es gab Professoren und Studenten, die innerlich frei blieben. Sachlich erfüllten sie ihren Beruf. Es blieb etwas erhalten trotz der massenhaften Entlassungen, trotz der Eingriffe in den Unterricht und in die Forschung, trotz der Zerstörung unserer uralten Verfassung und Selbstverwaltung zugunsten eines weltanschaulich und politisch vergifteten, in seinem Wert ständig sinkenden Schulbetriebes. Weil der wissenschaftliche Geist tatsächlich noch nicht zerstört werden konnte, vermag heute die Universität sogleich wieder zu beginnen, wenn auch nur in einem beschränkten Umfang ... Der Neubeginn unserer Universität kann jedoch kein einfaches Anknüpfen an den Zustand vor 1933 sein. Zu viel ist geschehen, zu eingreifend ist die Katastrophe.“
Erweiterte Fassung eines am 2. 12. 1966 im Deutschlandfunk gehaltenen Referates.
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© 1968 Westdeutscher Verlag GmbH., Köln und Opladen
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Braun, H. (1968). Die deutsche Universität in den Jahren 1933–1945. In: Meixner, J., Kegel, G. (eds) Festschrift für Leo Brandt zum 60. Geburtstag. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02438-5_31
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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