Zusammenfassung
Die heutige Entwicklungspolitik befindet sich in einer tiefen Krise. Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaften, die sich um den rechten Weg des Übergangs von einer traditionellen zu einer modernen Stufe bemühen, hat im großen und ganzen nicht den erhofften raschen Aufschwung der Industrieerzeugung herbeigeführt. Sie hat zu einer Aufblähung der Regierungs- und Verwaltungsapparate und zu einem exzessiven Wachstum von Großstädten geführt, die weit mehr Zentren der Konsumtion als solche der Produktion sind. Das sozialökonomische Gefälle zwischen reich und arm wird zunehmend steiler, und dadurch wird der soziale Zusammenhalt dieser Gemeinwesen einer immer ernsteren Belastungsprobe ausgesetzt. Die Führerschicht der neuen Staaten hat sich in den meisten Fällen nicht als fähig erwiesen, verbindliche neue Werte zu schaffen, nachdem die traditionellen alten zerbrochen worden sind. Hieraus ist sittliche Zersetzung und geistige Verwirrung entstanden; und dies hat zu einer wachsenden Korruption im öffentlichen Leben und zunehmender Gleichgültigkeit selbst gegenüber den vitalsten sozialen Problemen geführt.
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Oppenheimer, L.Y. (1966). Die Regionalwirtschaft als historische Entwicklungsstufe und dauerndes Element der Sozialstruktur. In: Entwicklung von unten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02407-1_2
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