Zusammenfassung
Im großen Rahmen Ostafrikas, der vom Osthorn mit Äthiopien und Somalia über mehr als 35 Breitengrade oder rund 4000 km bis zur Südgrenze Portugiesisch-Ostafrika reicht, nehmen drei politische Gebiete unter dem Gesichtspunkt „neue Staaten“ eine überragende Stellung ein.
Erweiterte Fassung eines Vortrages, gehalten im Rahmen der „Veranstaltungen zur politischen Bildung“ der Universität Hamburg am 28. 1. 1963.
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Literatur
Erweiterte Fassung eines Vortrages, gehalten im Rahmen der „Veranstaltungen zur politischen Bildung“ der Universität Hamburg am 28. 1. 1963.
E. Weigt, Ostafrika, Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Stuttgart 1961. J. M. Pritchard, A Geography of East Africa. London 1962.
E. W. Russel, (Hrsg.), The National Resources of East Africa. Nairobi 1962.
E. Weigt, Ostafrika — Treffpunkt der Rassen, Völker und Kulturen. Schmitthennerheft, Petermanns Geogr. Mitt. 98. Jg. Gotha 1954.
East Africa Information Digest, London 1962.
E. W. Soja, The Spatial Aspects of Nation Building in Kenya. Diss. Dept. of Geography, Syracuse Univ. USA 1963.
Die Nicht-Bantu-Stämme haben keine derartigen Vorsilben, wenn auch in einigen Niloten-Stämmen in der Einzahlform eine Vorsilbe beigefügt werden kann: so findet man etwa Ja-Luo (Ja bedeutet hier soviel wie Person).
D. N. McMaster, A Subsistence Crop Geography of Uganda. The World Land Use Survey Occasional Paper No. 2. Bude (England) 1962, S. 87 ff.
Durch Verkauf von überschüssigen Nahrungsmitteln
von besonders für den Export angebauten Geldfrüchten (cash crops) wie Baumwolle, Erdnüsse, Kaffee oder
durch Arbeitsaufnahme, meist in Form der Wanderarbeit auf größere Entfernungen.
Die Afrikanisierung der Regierung und Verwaltung Kenias geht schnell vorwärts. Noch vor der Unabhängigkeit standen 1962 ungefähr ein Drittel aller Regierungsbezirke unter afrikanischer Leitung und im April 1963 sollten mehr als die Hälfte aller Distriktbeamter Afrikaner sein. Hinzu kommen noch 22 Afrikaner im Range eines Staatssekretärs, welche in der Zentralverwaltung in Nairobi tätig sind. Die Zahl der Europäer und Asiaten, welche bei der afrikanischen Eisenbahn-und Hafenverwaltung beschäftigt waren, fiel innerhalb des Jahres 1962 von 1509 bzw. 4430 auf 924 bzw. 3384.
E. Weigt, Die Kolonisation Kenias. Mitt. Ges. f. Erdkunde Leipzig, Bd. 51, 1932.
Etwa 250 000 Eingeborene lebten hier 1948 mehr oder minder dauernd auf Europäerland und weitere 100 000–150 000 in den Städten und Handelsniederlassungen des Hochlandes (gegenüber etwa 70 000 in den Küstenstädten).
Ganz entsprechend wurde 1962 von der Regierung der freien Elfenbeinküste die Übernahme des gesamten unbebauten Bodens einschließlich der Wälder und Savannen durch den Staat verfügt (Probleme der Wirtschaft Afrikas II, Bundesstelle für Außenhandelsinformationen, Köln 1962, S. 32 ).
W. T. W. Morgan, The White Highlands of Africa. Geographical Journal, Vol. 129, 1963, S. 140–155.
Das gilt auch für Uganda und Tanganjika. Nach William Stevenson („Aid to Africa“, Afro-Asian News Service, New Delhi 10. 11. 1963) erhielt Uganda 1962 von Großbritannien als Hilfe für seinen Entwicklungsplan 3,9 Mill. £ während gleichzeitig den das Land verlassenden britischen Staatsangehörigen 6 Mill. £ als Kompensation gezahlt wurden. In Tanganjika waren es 4 Mill. £ Anleihe, 6 Mill. £ Kompensationen und 3 Mill. £ für Pensionen.
Sonst hatten nach dem zweiten Weltkrieg nur noch Bahnbauten für Massengüter des Bergbaues Aussicht auf Erfolg. Unter diesem Gesichtspunkt wurde 2 B. S. Hoyle, Recent Changes in the Pattern of East African Railways. Tijdschrift voor
Economische en Sociale Geografie 54. Jg. 1963, S. 237–242.
Eine umfassende Behandlung des Problems erfolgt durch B. C. S. Brown im Program of East African Studies an der Maxwell Graduate School, Syracuse University, N. Y. USA, unter dem Titel: „Federation for East Africa. A Study of Trans-national Political Organization and Behavior in East Africa“.
Sisal [Eu] 15,7; Baumwolle [Afr.] 7,4; Kaffee [2/3 Afr. 1/3 Eu] 6,6; Diamanten [Eu] 5,4).
Handel und Verkehr sind gering und nur auf das engere politische Gebiet beschränkt, ja sogar durch das Übergreifen Kenias in seine Nachbargebiete stark beschnitten. Nur die weitere und reichlichere Verteilung der Bodenschätze bietet dafür einen schwachen Ersatz.
In Uganda, einem durch Kenia vom Meer abgeschnittenem Binnenlande, bestimmt die bäuerliche Wirtschaft der Einheimischen, vorwiegend Baumwolle und Kaffee, zu mehr als 80°/o die Ausfuhr. (1962: Gesamt-Exportwert: 40,7 Millionen L, davon Kaffee [vorwieg. Afr.] 20,2; Baumwolle [Afr.] 8,3; Kupfer [Eu] 3,6; Tee [Eu] 2,0). Nur wenige Europäer sind in Handel und Verkehr und als Pflanzer tätig und haben den Bergbau in ihren Händen; demgegenüber fällt ihre landwirtschaftliche Produktion nicht sehr ins Gewicht.
Nicht zu unterschätzen ist die außerordentlich unterschiedliche Handelsbilanz der zu einer Zollunion vereinten Länder Kenia, Uganda und Tanganjika. Seit langem übertreffen in Kenia die Importwerte die des Exports (1956 um 56 Millionen L, 1958 um 27 Millionen und 1962 bei Ausfuhr: Einfuhr = 44:69, um 25 Millionen L), während Uganda und auch Tanganjika regelmäßig Exportüberschüsse erzielen (1962 Uganda Ausfuhr: Einfuhr = 40L: 26E, bei Tanganjika 53 £: 39 £) und damit den Handelssaldo insgesamt meist positiv gestalten. Die passive Handelsbilanz Kenias wird zu einem guten Teil durch Lieferungen (1962 Wiederausfuhr 6,6 Millionen L) und Dienstleistungen für die Partner sowie aus dem 5 (und mehr) Millionen £ jährlich erbringenden Fremdenverkehr abgedeckt. Im wesentlichen wurde aber bis in die neueste Zeit hinein das Defizit durch starke Kapitaleinfuhr ausgeglichen. Erst 1960 hat sie mit der unter dem Eindruck der Vorgänge im benachbarten Kongo eingesetzten Minderung des Vertrauens auf ein dauerhaft Großbritannien verbundenes Ostafrika von privater Seite nachgelassen, wenn auch auf staatlicher Ebene unter dem Gesichtspunkt der Entwicklungshilfe beachtliche Bereitschaft besteht, Kapital zur Verfügung zu stellen. Das zeigt neben den großen Summen, die Großbritannien zu dem Neusiedlungsprojekt beiträgt, z. B. auch die 1963 gegründete Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft (Development Finance Company of Kenya Ltd.) zu deren Kapital von 2 Millionen L sich die Commonwealth Development Corporation, die Deutsche Entwicklungsgesellschaft und die Kenia-Regierung bereit erklärt haben, je 500 000 L beizusteuern.
Der Bericht der Weltbank auf Grund von Untersuchungen der Jahre 1958/591.
Der Bericht der US-amerikanischen Firma „Arthur D. Little, Inc.“ mit dem Titel: Tanganyika Industrial Development’.
Der Entwicklungsplan der Regierung für die Jahre 1961–19643. Im Bericht der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
The Economic Development of Tanganyika. Report of a Mission organized by the International Bank for Reconstruction and Development at the request of the Government of Tanganyika and the United Kingdom, Baltimore 1961.
A preliminary Study of Bases for the Expansion of Industrial Processing Activities performed on behalf of the Ministry of Commerce and Industry of the Government of Tanganyika under a contract with the Agency for International Development, United States of America. Cambridge, Massachusetts, USA 1961. Reprinted by the Government Printer Dar es Salaam.
Development Plan for Tanganyika 1961/62–1963/64, Daressalam 1962.
Die zukünftige Entwicklung an Hand der Wirtschaftspläne der einzelnen Staaten
Sisal steht unter den vermarkteten Produkten Tanganjikas im Durchschnitt der Jahre 1959–1961 dem Werte nach mit 34°/o vor Baumwolle (18°/o) und Kaffee (14°/o) an erster Stelle. Seine Produzenten, neben wenigen indischen, vorwiegend europäische Unternehmen, sind in ihrer Gesamtheit der größte Steuerzahler des Landes, und fast 30°/o aller afrikanischen Arbeitnehmer in Tanganjika arbeiten auf Sisalplantagen; mit etwa 120 000 Beschäftigten sind das 55% aller gegen Entgelt in der Land-und Forstwirtschaft sowie Jagd und Fischfang tätigen Afrikaner. H. v. Massow, Sisal in Tanganjika. Neues Afrika, 5. Jg. 1963, Nr. 11, S. 408–410.
Le mouvement coopératif en territoires tropicaux arriérés. 2me Symposium International d’Economie Rurale Tropicale 1952, Afrika-Instituut, Leiden 1953.
Cooperatives, Tanganyika Date Book, published by Tanganyika Information Services. Daressalaam 1961, ref. IS/12/28/61.
Die Gesamtentwicklung der Genossenschaften in Tanganjika gibt zu großen Hoffnungen Anlaß, wenn auch die zahlenmäßige Ausweitung nicht ihrer Bedeutung entspricht, wie die Tabelle 19 zeigt.
The Economic Development of Uganda. Report of a Mission organized by the International Bank for Reconstruction and Development at the request of the Government of Uganda. Baltimore 1962.
Vorläufige Zahlen.
Quelle: East Africa, Statistical Digest 1962, Tab. I 4.
A. M. O’Connor von St. Catharine’s College, England, bearbeitet unter dem Titel: “Rail Transport in the Economic Geography of Uganda”, die Rolle der Eisenbahn für jede Art wirtschaftlicher Tätigkeit in Uganda, insbesondere die Erweiterungen der Jahre 1953 bis 1956, und wendet die daraus gezogenen Schlüsse auf die 1961–1964 in Bau befindliche, nach Norden führende Neubaustrecke an.
Vgl. auch Marion Wallace Forrester, Kenya To-Day: Social prerequisites for economic development. Publ. of the Inst. of Social Studies Series major. Vol. VII, ‘s Gravenhage (Den Haag ) 1962.
The Economic Development of Kenya. Report of a Mission organized by the International Bank for Reconstruction and Development at the request of the Government of Kenya. Baltimore 1963.
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Weigt, E. (1964). Wirtschaftliche und Soziale Probleme der Neuen Staaten Ostafrikas. In: Beiträge zur Entwicklungspolitik in Afrika. Die Industrielle Entwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02348-7_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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