Die Geschäftliche Entwicklung

Zusammenfassung

Die Entwicklung des Effektenhandels an der Berliner Börse bis zur Reichsgründung beschreibt W. Däbritz wie folgt²²⁹: »Bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts hinein war die Berliner Börse eine Lokalbörse gewesen, mit einem bescheidenen Geld- und Wechselgeschäft wie andere auch, und in keiner Weise vergleichbar mit den großen Weltbörsen, zu denen auf deutschem Boden nur Frankfurt a. M. zu rechnen war. Was diese Weltbörsen kennzeichnete, war ihr Geschäft in Wertpapieren, unter denen wieder die Staatsfonds die erste Stelle einnahmen. Denn hier, im Gebiet des öffentlichen Kredits, waren am frühesten die Formen der modernen Effekten und die Usancen eines börsenmäßigen Kassaund Zeitgeschäfts ausgebildet worden. Und Frankfurt hatte an dieser Entwicklung besonderen Anteil. Jenes ältere Staatsschuldwesen trug durchaus einen internationalen Zug, und es setzte kapitalkräftige Vermittler voraus. Beide Vorbedingungen waren für Frankfurt gegeben, in seiner zentralen Lage und in dem älteren Reichtum des deutschen Westens, der hier zusammenfloß. Als auf den Wiener Frieden die Liquidation der napoleonischen Kriege folgte, die Sanierung der zerrütteten Finanzen aller Länder Europas, die Umwandlung der schwebenden Schulden in fundierte Anleihen, die Zahlungen der Kriegskontributionen und Ausgleichsbeträge, hatte daher die Frankfurter Börse den Gipfelpunkt ihres Einflusses erreicht...