Arbeitsphysiologische Methoden

Zusammenfassung

Ein altes, Galilei zugeschriebenes Wort lautet: „Es ist Aufgabe der Naturwissenschaft, das Meßbare zu messen und das Nichtmeßbare meßbar zu machen“. So hat sich die Arbeitsphysiologie von jeher bemüht, die Gesetze der menschlichen Arbeit nicht nur zu erforschen, die Vorgänge im Organismus zu klären, sondern sie durch die Entwicklung exakter Methoden immer mehr aus dem Bereich des „Abschätzens“, das letzten Endes immer wieder zu sozialen Konflikten führt, in die klare Welt des „Messens“ zu führen. Dabei stößt sie auf eine besondere Schwierigkeit: Es gab und gibt noch immer Methoden, die — unter Laboratoriumsbedingungen entwickelt — sehr genaue Resultate geben; sie haben aber den Nachteil, daß sie unter den Arbeitsverhältnissen des Betriebes nicht anwendbar sind, sei es, weil die verwendeten Apparaturen zu empfindlich und für die Werkstätten nicht robust genug sind, sei es, daß der mit ihnen ausgerüstete Arbeiter in seiner Arbeit so behindert wird, daß er nicht mehr unter normalen Bedingungen seine Tätigkeiten ausführen kann. In der Folge soll ein Überblick über die wichtigsten Methoden gegeben werden, mit denen man diesen Aufgaben gerecht wird. Dabei ist selbstverständlich ein Unterschied, ob es sich um vorwiegend körperliche, muskuläre Beanspruchung handelt oder um solche mehr geistig-nervöser Art.