Zusammenfassung
Wenn ich für den hier zu gebenden Bericht die Lösungseigenschaften des Wassers zum Thema gewählt habe, so hat dies verschiedene Gründe. Angesichts der weltweiten Bemühungen zur Lösung der Abwasserprobleme und der Planung von Anlagen größten Ausmaßes zur Entsalzung von Meerwasser ist das Thema „Wasser“ nachgerade zu einem Politikum geworden; noch kürzlich hat es bekanntlich zu einer bemerkenswerten Vereinbarung zwischen den USA und der UdSSR geführt. — Andererseits haben wir im Laufe der letzten zehn bis fünfzehn Jahre über die molekularen Strukturen des Wassers auch in Lösungen komplizierterer organischer Stoffe so viel gelernt, daß wir über die Mitwirkung dieser Strukturen bei biologischen Vorgängen etwas aussagen können und anfangen, ihre zentrale Bedeutung im Bereich der Molekularbiologie zu verstehen. — Der dritte Grund schließlich ist ein mehr persönlicher; die Struktur des Wassers und der wäßrigen Lösungen ist ein Arbeitsgebiet, das ich von meinem akademischen Lehrer Arnold Eucken übernahm und bei dem ich mich bemühte, es nach seinem Tode weiterzuführen. Dabei hatte ich das Glück, sehr tüchtige jüngere Mitarbeiter zu finden. Aus der Anfangszeit ist vor allem Manfred Eigen zu nennen, der aus diesem Kreise hervorging, durch die ungewöhnlich erfolgreiche Entwicklung der „Kinetik schneller Reaktionen” in wäßrigen Lösungen bekannt wurde und sich jetzt Problemen im Bereich der Molekularbiologie zugewandt hat. Etwas später stieß Theodor Ackermann und nach einigen Jahren Gerhard Hertz hinzu; beide arbeiten noch heute mit mir unter dem gleichen Dach, aber völlig selbständig an diesen Problemen, und zwar Dr. Ackermann mit den Methoden der Infrarotspektroskopie und der Kalorimetrie spezifischer Wärmen, Prof. Hertz mit den Methoden der magnetischen Kernresonanz. Mein Bericht bezieht sich überwiegend auf Ergebnisse dieser beiden Arbeitsgruppen.
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Wicke, E. (1965). Die Ursachen der vielfältigen Lösungseigenschaften des Wassers. In: Die Ursachen der vielfältigen Lösungseigenschaften des Wassers. Aus einer Forschungsstätte der Anorganischen Chemie. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 150. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02257-2_1
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