Zusammenfassung
In der deutschen Filmwirtschaft haben wir einen Wirtschaftszweig vor uns, dem es bis heute, fast 20 Jahre nach der totalen Zerstörung durch den 2. Weltkrieg, noch nicht gelungen ist, sich den veränderten wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen. Der Versuch einer wirtschaftlichen Stabilisierung nach den radikalen Beschränkungen der Besatzungsmächte und die sich abzeichnende Erholung fiel zusammen mit der Entstehung einer übermächtigen Substitutionskonkurrenz. Die deutsche Filmwirtschaft war zu diesem Zeitpunkt wirtschaftlich noch zu wenig gefestigt, um die mit der Konkurrenz zwischen Fernsehen und Film offensichtlich werdende Strukturkrise aus eigenen Kräften überwinden zu können. Diese bisher schwerste Krise der Filmwirtschaft ist allerdings nicht allein eine Folge dieser Konkurrenzsituation. Bisher begangene Fehler und Mängel der Filmwirtschaft machten sich erst in dieser Situation besonders gravierend bemerkbar. Wenn auch Krisen bisher in der Geschichte der deutschen Filmwirtschaft nicht unbekannt sind1, so scheint die heutige Strukturkrise jedoch in der Lage zu sein, diesen Wirtschaftszweig in seinem Bestand zu gefährden. Gelingt es der deutschen Filmwirtschaft nicht, die Strukturwandlung, ob mit oder ohne äußere Hilfe, zu überwinden und in privatwirtschaftlichem Rahmen unter veränderten Bedingungen weiterzubestehen, so erleidet sie möglicherweise das gleiche Schicksal wie das Kulturtheater durch das Aufkommen des Films in den Anfängen dieses Jahrhunderts2.
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Referenzen
Vgl. Gessner, Alexander, Film und Wirtschaft, Diss. Köln 1928, S. 243ff.
Vgl. Reiser, Günter, Der Betriebsvergleich der Kulturtheater, Diss. Köln 1955 (Masch. schr.), S. 1 f.
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Herriger, HP. (1966). Einleitung. In: Die Subventionierung der deutschen Filmwirtschaft. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1637. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02248-0_1
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