Zusammenfassung
Die römische Reichs-Archäologie ist eine Methode der Geschichtswissenschaft. Ihre Notwendigkeit erhellt aus der Art der Quellen zur Geschichte des Imperium Romanum. Das Interesse der antiken Geschichtsschreiber galt vor allem dem hervorragenden Individuum, das man als bewegende Kraft der Geschichte schlechthin ansah. Wenn auch die Bedeutung außer- und überindividueller Kräfte dem antiken Geschichtsdenken bewußt war — man sah das Walten der Götter oder der Tύχη-Fortuna, biologische Alternsvorgänge oder die Bestrafung von Sünde —, so blieben doch die anonymen. Kräfte der Geschichte, die unser heutiges Geschichts- und Menschenbild bestimmen, weitgehend außer Betracht. Daher konnte die antike Geschichtsschreibung das komplizierte Gewebe des römischen Reiches analytisch nicht ausreichend begreifen. Zudem sind diese einseitig orientierten Schriftquellen größtenteils nur durch den Filter des christlichen Mittelalters auf uns gelangt. So kann der moderne Historiker das nicht Überlieferte und das Verlorene nicht mehr ergänzen. Darum sucht er andere Quellengruppen zu erschließen und neue Methoden zur Interpretation der Quellen zu gewinnen. Solche Quellen sind die archäologischen Bodenbefunde und die Sprachreste (vor allem Personennamen und geographische Namen). Die entsprechenden Methoden sind die der Archäologie, der Sprachwissenschaft und der vergleichenden kulturhistorischen Forschung verschiedener Disziplinen.
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Referenzen
Ausgrabungsgesetz vom 26. März 1914 (Preußische Gesetzsammlung 1914 Nr. 10, 41 ff.) und Ausführungsbestimmungen vom 30. Juli 1920, Ministerialblatt für die Preußische innere Verwaltung Nr. 12 (Berlin 15. 8. 1920) 81. Jahrg., 304 ff. — Zu den Verwaltungsgrenzen des Rheinlandes und den in dieser Schrift erwähnten Städten und Orten vgl. Tafel 17.
Verf., Rheinisches Jahrb. 1, 1956, 80 ff. Vgl. W. Krämer in: Neue Ausgr. 175 f.
An der Grabung und der Fundbearbeitung sind zahlreiche Wissenschaftler und Studenten beteiligt. Die Mittel stellten die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Stadt Neuß und der Landschaftsverband Rheinland zur Verfügung. Förderung wird auch der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Institutes verdankt. Berichte: Verf., Novaesium und ders., in: Neue Ausgr. 286 ff.
Die Mittel für das Unternehmen Asciburgium stellten die Deutsche Forschungsgemeinschaft, der Kreis Moers, die Stadt Duisburg und der Landschaftsverband Rheinland zur Verfügung. Die Zeche ,Rheinpreußen` unterstützte gleichfalls die Grabung. Erster Bericht: F. Tischler, Duisburger Forschungen 2, 1959, 162 ff. — Die Arbeiten in Gelduba wurden von der Stadt Krefeld und vom Landschaftsverband Rheinland finanziert.
Einzelheiten in der Anm. 154 ff. und 230 genannten Literatur.
Beide Grabungen führt H. Borger durch.
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© 1960 Springer Fachmedien Wiesbaden
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von Petrikovits, H. (1960). Einleitung. In: Das römische Rheinland Archäologische Forschungen seit 1945. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 86. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02151-3_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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