Zusammenfassung
Als Mangel der juristischen Argumentation einer Beeinträchtigung der Kapitalmarktfunktionen durch Insiderhandel wurde die fehlende Begründung, warum Insiderhandel zu einem Vertrauensverlust bei den Nicht-Insidern führe, angesehen. Ferner fehlte weitgehend die Erläuterung, inwiefern dieser Vertrauensverlust zur Folge hätte, daß der Nicht-Insider „möglicherweise von dem Entzug seiner Mittel“ Gebrauch mache, und ob ein praktikables Insiderhandelsverbot den Vertrauensverlust vermeiden kannl. Auch die Folgen dieses Entzuges für die Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes werden kaum analysiert (1. Teil, C.III. und IV.). Bei dieser Argumentation bleibt offen, ob eine Änderung der psychischen Einstellung aufgrund der Möglichkeit einzelner zu Insiderhandel gemeint ist oder ob die Aussagen für rational handelnde Anleger bei unveränderter Zielsetzung gelten.
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Literatur
Waser, S.10; ähnlich Hopi, Will, S.49f.; auch Oppermann, Degner: Börsen- und Wertpapiergeschäfte. 4Aufl., Frankfurt/M. 1981, S. 54; HOMER KRIPKE: Manne’s Insider Trading Thesis and Other Failures of Conservative Economics. In: Cato Journal, Vol.4 (Winter 1985), S.945–957, bes. S.948, 952–955; vgl. auch 1.Teil, Kapitel C.III.
Vgl. Kapitel A.III.b)4.).
Risikoneutralität liegt vor, wenn Sicherheitsäquivalent und Erwartungswert übereinstimmen; bei Risikofreude ist das Sicherheitsäquivalent kleiner, bei Risikoabneigung größer als der Erwartungswert, vgl. dazu HANS SCHNEEWEIB: Entscheidungskriterien bei Risiko. Berlin u.a. 1967, S.45–49; zu den Bedingungen des Bernoulli-oder Risikonutzens SCHNEIDER: Allgemeine, S.237f.; 241–245; DERS.: Besteuerung, S.364–372.
Vgl. zu einem ähnlichen Modell SÜCHTING: Finanzmanagement, S.436f.; auf eine Diskussion, ob die Dividende oder der Gewinn als Bezugsgröße der Wertermittlung zugrunde gelegt werden sollte (Dividenden-bzw. Gewinnthese) wird hier verzichtet, dazu SCHNEIDER: Investition und Finanzierung, S.479–483, der beide Thesen als ungeeignet ansieht und darauf hinweist, daß eine Bewertung der Anteile alle Zahlungen zwischen Bewertungssubjekt und -objekt erfassen muß, was hier durch die Berücksichtigung von Dividende und Kurs gewährleistet ist.
Zur Preisgrenzermittlung auf Basis eines Ertrags-bzw. Kapitalwertkalküls vgl. WALTHER BUSSE VON COLBE: Gesamtwert der Unternehmung. In: Handwörterbuch des Rechnungswesens, hrsg. von E. Kosiol u.a., 2Aufl., Stuttgart 1981, Sp.595–606, Sp. 596, wobei die Preisobergrenze das Äquivalent der zukünftigen Zahlungen zwischen Unternehmung und Käufer unter Berücksichtigung von Alternativanlagen ist, die Preisuntergrenze ist der entsprechende Wert für den Verkäufer.
Vgl allgemein REUTER Aktienmarkt, S.59f. wird.
Demsetz: Corporate Control, S.316.
Vgl. Raymond Chiang, P.C. Venkatesk: Insider Holdings and Perceptions of Information Asymmetry: A Note. In: The Journal of Finance, Vol.43 (1988), S.1041–1048, die in einer empirischen Studie zu dem Ergebnis gelangen, daß der (in den USA nach Sec. 16 SEA veröffentlichte) Kapitalanteil des Managements an der Unternehmung ein geeignetes MaB für die Abschätzung der Informationsdifferenzen zwischen Insidern und Nicht-Insidern sei (S.1047); zur Registrierung und Veröffentlichung von Insidergeschäften auch Kapitel II.b)1.(bb).
Demsetz: Corporate Control, S.316.
Ebenda, S316.
Einen Uberblick über Unterschiede dieser Börsenorganisation im Vergleich zum Auktionsprinzip an deutschen Börsen gibt SCHMIDT: Wertpapierbörsen, S. 24–28; ausführlich ECKART MILDENSTEIN: Die Kurspolitik der Market maker auf Aktienzirkulationsmärkten. Schwarzenbek 1982, der ein Modell der Kursbildung über market maker aufgestellt hat.
Vgl. Schmidt: Wertpapierbörsen, S.95; für die zukünftige Terminbörse o.V.: Genehmigung für die Deutsche Terminbörse und Kritik an Ibis. In: FAZ vom 12.9.1989, Nr.211, S.17; HERBERT HANSEN: Neuerungen an der Börse ab 1990. In: AG, Jg.35 (1990), S.R4, R8, vermutet sogar, daß von der Präsenzbörse als Auktionsbörse nach einer Übergangszeit vollständig Abstand genommen würde.
Zur Erläuterung vgl. HAROLD DEMSUIz: Ownership, Control, and the Firm. Oxford - New York 1988, S.65–69.
“Costs are the increase in bid-ask spreads ... which acts as a tax on trading” (KING, ROELL, S.163).
Vgl. MILDENSTEIN, S.287 und S.I, wo der Ausspruch eines Londoner Börsenmaklers zitiert wird: “Our aim is to buy and sell shares as quickly as possible to keep the wheels of the market moving ... (and) we must not tie up capital on any view other than the shortest possible - otherwise we would simply become Investment trusts”.
Auf Gewinne der market maker aus Geschäften mit Nicht-Insidern, die die möglichen Verluste aus Geschäften mit besser Informierten ausgleichen, verweisen WALTER BAGEHOT: The Only Game in Town. In: The Financial Analysts’ Journal, Vol.27 (1971), Nr.2, S.12–14, 22, hier S.13; JEFFREY F JArrE, ROBERT L. WINKLER: Optimal Speculation Against an Efficient Market. In: The Journal of Finance, Vol.31 (1976), S.49–61, S.52; THOMAS E. COPELAND, DAN GALA!: Information Effects on the Bid-Ask Spread. In: The Journal of Finance, Vol.38 (1983), S.1457–1469, S.1458, wobei im Modell unterstellt wird, die nicht-informierten Investoren würden aus Liquiditätsgründen handeln.
King, Roell, S.169, zu dem folgenden Modell S.192 f. Angebots- und Nachfragefunktion endogen bestimmt werden LAWRENCE R GLOSTEN, PAUL R MILGROM: Bid, Ask and Transaction Prices in a Specialist Market with Heterogeneously Informed Traders. In: Journal of Financial Economics, Vol.14 (1985), S.71–100, S.76–91, 97f. 20 Vgl. auch COPELAND, GALAI, S.1458. 154
Auf eine weitere, durch den Umsatzrückgang bedingte Effizienzminderung weist LAWRENCE R. GLOSTEN: Insider Trading, Liquidity, and the Role of the Monopolist Specialist. In: The Journal of Business, Vol.62 (1989), S.211–235, hin, daß die “reduction in the liquidity of the market reduces ... the amount of risk sharing” (S.228).
Vgl. King, Roell, S.169.
Vgl. Ebenda, S.168–170.
Zum folgenden Ebenda, S.170.
Auf Kursabschläge durch “große Transaktionskosten (einschließlich Informations-, Analyse- und Bewertungskosten)” verweisen HERBERT GIERSCH, HARTMUT SCHMIDT: Offene Märkte für Beteiligungskapital: USA - Großbritannien - Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart 1986, S.33. In Modellanalysen werden als Einflußfaktoren der Preisspreizung untersucht: (1) Kosten der Informationsdifferenzen zwischen den Handelspartnern, (2) Kosten der Wertpapierhaltung des Börsenhändlers, insbesondere die durch die Spezialisierung des Händlers verhinderte Diversifikation, und (3) die Kosten der Auftragsdurchführung, vgl. dazu HANS R STOLL: Inferring the Components of the Bid-Ask Spread: Theory and Empirical Tests. In: The Journal of Finance, Vol.44 (1989), 5.115134, der bei einer empirisch gestützten Modellanalyse den Anteil der Spreizung, der auf die Informationsdifferenzen zurückzuführen ist, mit 43% beziffert (S.132).
King, Roell, S.170.
Vgl. zum Beispiel von AKERLOF Kapitel A.III.b)4.; zur Variation der Darstellung der Adverse-selection-Problematik als Gefangenen-Dilemma GEOFFREY HEAL: Do Bad Products Drive Out Good? In: The Quarterly Journal of Economics, Vol.90 (1976), S.499–502.
Vgl. zu diesen Konzepten Kapitel A.III.b)4.
Vgl. dazu ROTHSCHILD, STIGLI1z, bes. S.634–638.
Ob eine Senkung der Kapitalkosten durch ein Insiderhandelsverbot eintritt, wird fraglich, wenn man eine mögliche Kapitalkostenverringerung gerade durch Insiderhandel des Managements aufgrund der Objektivierung der Unternehmenspublizität berücksichtigt, vgl. dazu EAST ERBROOK Agency, S.85; DERS.: Secret Agents, S.336f. (“Insiders’ decisions not to trade, in response to good or bad news, could allow others to deduce the news”); auch Kapitel II.
Auf die Verbindung von Primär- und Sekundärmärkten weist hin JOACHIM SÜCHTING Zur Funktionsfähigkeit des deutschen Kapitalmarktes. In: Strukturwandel am deutschen Kapitalmarkt, hrsg. von G. Bruns, K. Häuser, Frankfurt/M. 1989, S.155–171, S.155.
Vgl. King,Roell, S. 170.
Zur verfehlten Fragestellung einer optimalen Kapitalstruktur SCHNEIDER: Besteuerung, S.490–492; auch Fn.78 (1. Teil, C.).
Zur Möglichkeit, Agency-Probleme durch Abwanderung oder die latente Abwanderungsgefahr der Aktionäre zu verringern, vgl. ALBERT O. HIRSCHMAN: Abwanderung und Widerspruch, Tübingen 1974, S.3f., 17–30.
Die Marktbreite als Mittel zur Verbesserung der Kursbildung über eine Objektivierung und Stabilisierung der Kurse führt ROLF A. HANSSEN: Aktienkursverlauf und Börsenzwang. Berlin 1976, S. 19 f., als ausschlaggebendes Kriterium der Qualität einer Börse an.
Selbst bei der “großen” Insiderregelung von HOFF, WILL ist bei erfolgreicher Geheimhaltung der Insiderinformationen eine Veröffentlichung der Insiderinformationen nicht vorgesehen. Eine Änderung der Unter-oder Überbewertung auf Basis der Insiderinformationen ist daher bei erfolgreicher Geheimhaltung nicht zu erwarten, vgl. dazu 1. Teil, B.III.a).
Das Capital-Asset-Pricing-Modell, bei dem die Bewertung bei homogenen Erwartungen der Anleger unabhängig von der Risikoneigung erfolgt, ist hierzu kein Widerspruch, da dieses Modell Käufe und Verkäufe der Aktien und Änderungen der Informationen der Anleger, die zu Kursänderungen führen können, nicht berücksichtigt [zu den Modellbedingungen vgl. z.B. SCHNEIDER: Besteuerung, S.428–449; auch Kapitel A.III.a)2.(bb)].
Vgl. Karl H. Borch: Wirtschaftliches Verhalten bei Unsicherheit. Wien-München 1969, S.28f.; auch SCHNEEWEIB, S.49f., der besonders darauf hinweist, daß die Anwendung des Erwartungswertkriteriums voraussetzt, daß gelegentlich auftretende Verluste bewältigt werden können.
Diese Bedingung ist bei dem Modell von KING, ROELL durch Annahme eines market makers erfüllt.
Vgl. zur Begünstigung der »institutionellen« Investoren durch ein Insiderhandelsverbot HENRY G. MANNE: Insider Trading and Property Rights in New Information. In: Cato Journal, Vol.4 (Winter 1985), S.933–943, S.942f.
gl. Manne: New Information, S.938; KELLY, NARDINELLI, WALLACE, S.443–445, die darauf verweisen, daß den Insidern das Unterlassen von Käufen und Verkäufen aufgrund von Insiderinformationen ebenso Renditevorteile sichert wie der Abschluß von Insidergeschäften. Die Unterlassungen seien jedoch nicht zu verhindern. Außerdem sei höchstens die Verwendung von Insiderinformationen des sogenannten “bombshell”-Typs wie über Fusionen, Übernahmen oder Rohstoffunde kontrollierbar, nicht aber die Verwendung “gewöhnlicher” Informationsvorsprünge.
Vgl. Schneider: Besteuerung, S.525, der auf die Prämisse hinweist, daß der Prozeß der negativen Auslese voraussetzt, daß ein beide Seiten besserstellender Vertrag aufgrund der Informationsprobleme unterbleibt.
“Yet, because our argument applies to informed speculators ... it is doubtful that a satisfactory administrative solution can be found for the problem”(MICHAEL MANOVE The Harm from Insider Trading and Informed Speculation. In: Quarterly Journal of Economics, Vol. 104 (1989), S.823–845, Zitat S.843).
Auf den letzten Vorteil der Börsenhändler weist SCHMIDT Börsenorganisation, S.87, hin.
Zum Beispiel können Börsenteilnehmer (beispielsweise Vertreter von Emissionshäusern) noch kurz vor Feststellung des Einheitskurse Kauf-oder Verkaufsaufträge erteilen. Sie haben damit noch die Möglichkeit, auf nicht erwartete Angebote und Nachfragen zu reagieren (Vgl. UDO HIELSCHER Börsen. In: Obst, Hintner: Geld-, Bank- und Börsenwesen. 38. Aufl., hrsg. von N. Kloten, J. H. von Stein, Stuttgart 1988, S.998–1053, S.1036).
Vgl. zur Wertpapiermischung HARRY M. MARKOwrrz: Portfolio Selection. 2nd printing, New Haven - London 1970; SCHNEIDER: Besteuerung, S.376–384 mit weiteren Literaturangaben.
Zeitlich befristet bedeutet hier eine Beendigung der Investition aus Sicht des Investors auch vor Erreichen des Planungshorizontes des einzelnen Anlegers, obwohl aus Sicht der lungszeitpunkt vereinbart) zur Verfügung steht. Vgl. dazu SCHNEIDER: Messung des Eigenkapitals, S.186f.
Neben den börsengehandelten Gesellschaften sind dies (in den USA) vor allem die im Telefonverkehr (über market maker) gehandelten Gesellschaften, für die über ein EDV-Verbundsystem ständig Kurse abgerufen werden können. Ähnliche Märkte werden sich nach 1992 wegen der größeren EG-Konkurrenz auch in der Bundesrepublik Deutschland ergeben; vgl. auch Fn.13.
Schneider: Allgemeine, S.503, der die Aussage statt allgemein für Institutionen speziell für Unternehmungen trifft.
Vgl. Dieter Schneider: Erste Schritte zu einer Theorie der Bilanzanalyse. In: Wpg, Jg.42 (1989), S.633–642, S.635. Kapitalmärkte werden als vollständig bezeichnet, wenn eine “Versicherbarkeit gegenüber den Folgen eines jeden denkbaren künftigen Zustandes der Welt geschaffen ist” (DERS.: Allgemeine, S.468). Die Versicherbarkeit wird erreicht, indem Verfügungsrechte als bedingte Ansprüche gehandelt werden. Wertpapiere lassen sich als ein Bündel an solchen bedingten Ansprüchen interpretieren (zu einem Überblick vgl. SCHWIETERS, S.75f.).
Vgl. DIh1BR Schneider: Ein Ertragswertverfahren als Ersatz fehlender Handelbarkeit stiller Beteiligungen? In: BB, Jg.40 (1985), S.1677–1684, S.1680.
“Stock exchange prices of capital assets reflect a balance of expectations ... Hence, market prices of securities ... have social significance, we might say a ‘social objectivity” (LUDWIG M. LACHMANN: Toward a Critique of Macroeconomics. In: The Foundations of Modern Austrian Economics, ed. by E. G. Dolan, Kansas City 1976, S.152–159, S.155.)
The traders convey information to the market ..., and the information they convey is credible because they are putting their own money on the line“ (EAsTERBROOK: Agency, S.85). Die Informationsverbesserung durch Insiderhandel des Top-Managements hebt heraus EDMUND W. KrrcH: The Law and Economics of Rights in Valuable Information. In: The Journal of Legal Studies, Vol.9 (1980), S.683–723, S.719.
Vgl. Kenneth J ARROW: Economic Welfare and the Allocation of Resources for Invention. In: DERS.: Essays in the Theory of Risk-Bearing. 2nd print., Amsterdam u.a. 1974, 5.144–163, S.151f.
Zur Trittbrettfahrerproblematik JOSEPH E. STIGLITZ: Credit Markets and the Control of Capital. In: Journal of Money, Credit, and Banking, Vol.17 (1985), S.133–152, S.136–144.
Zur Allokationsfunktion organisierter Kapitalmärkte und der Verwendung dieser Funktion als Beurteilungskriterium für die Funktionsfähigkeit eines solchen Marktes SüCHTING: Funktionsfähigkeit, S.155.
Vgl. Hayek: Knowledge, S.527.
Vgl. JACK HIRSHLEIFER: The Private and Social Value of Information and the Reward to Inventive Activity. In: The American Economic Review, Vol.61 (1971), S.561–574, S.564f.; auch JOHN M. MARSHALL: Private Incentives and Public Information. In: The American Review, Vol.64 (1974), S.373–390, bes. S.376–380.
Vgl. Hirshleifer: The Private and Social Value, S.568, 573.
Vgl. JACK WAHL: Informationsbewertung und -effizienz auf dem Kapitalmarkt. Würzburg-Wien 1983, S.17, der die Investition auf einem solchen Markt mit einem fairen Spiel vergleicht, was ‘jedoch zu einer Verschlechterung der Nutzenposition risikoscheuer Investoren“ führt.
Vgl. Marshall, S.376, S.387f. zeigt er jedoch ein Beispiel, wo Informationen auch in einer reinen Tauschwirtschaft bei asymmetrischen Informationsbeständen der Händler gesamtwirtschaftlich vorteilhaft sind.
Vgl. Hirshleifer: The Private and Social Value, S.566f., 573.
“(T)he benefits of insider dealing (is), namely, that it pushes equity prices more quickly towards their true level, thus improving ‘market efficiency” (KING, ROELL, S.171f.).
Um diesen Effekt zu vermeiden, konstruieren Gleichgewichtsmodelle, die Marktteilnehmer mit unterschiedlichen Informationen abbilden, preiselastische Nachfragekurven und führen Budgetrestriktionen ein, vgl. hierzu LEONARD J MIRMAN, LARRY SAMUELSON: Information and Equilibrium with Inside Traders. In: The Economic Journal, Vol.99 (1989), S.152–167, S.154–165, bes.S.159 Fn.9.
Vgl. Easterbrook: Secret Agents, S.335f.
Vgl. zur Bedeutung von beobachtbaren Ereignissen für eine subjektivistische Interpretation der Erwartungsfindung L. M. LACHMANN: The Role of Expectations in Economics as a Social Science. In: Economica, N.S., Vol.10 (1943), S.12–23, bes. S.15–18.
Auf eine Darstellung von Gleichgewichtsmodellen mit rationalen Erwartungen wird verzichtet, da diese Modelle gerade nicht den ANPASSUNGSPROZEß der Aktienkurse über Änderungen von “Ungleichgewichtspreisen” erklären. Vgl. zur Kritik MANFRED TIEIZEL: Was kann man von der “Theorie rationaler Erwartungen” rationalerweise erwarten? In: Kredit und Kapital, Jg.15 (1982), S.492–516, S.508–512; O’DRISCOLL JR., RIZzo, S.105–108, 126; SCHNEIDER: Allgemeine, S.511–514. Eine Übersicht über verschiedene Gleichgewichtsmodelle geben MIRMAN, SAMUELSON, S.152f.
Vgl. L. M. LACHMANN: A Note on the Elasticity of Expectations. In: Economica, New Series, Vol.12 (1945), S.248–253.
Vgl. Ebenda, S.249, das folgende S.252f.
“(U)nless price signals accurately reflect equilibrium scarcity values, we cannot or ought not rely on them” (O’DRISCOLLJR., RIZZO, S.105).
Zu weiteren Begründungen, warum die Börse nicht als Musterbeispiel für Gleichgewichtsmodelle geeignet ist, vgl. SCHNEIDER: Allgemeine, S.465–474.
Schneider: Allgemeine, S.511, 522; O’DRISCOLL JR., Rizzo, S.105–107, die die Einflußfaktoren nicht konkretisieren (“(n)onprice constraints”, S.106).
Vgl. Schneider: Allgemeine, S.522, daß ein Geld-Kurs die “Signalfunktion” des Preises besser erfülle als ein Bezahlt-Kurs.
Mildenstein, S.298.
Vgl. Easterbrook: Secret Agents, S336.
Marshall, S.382.
Gruber, S.108.
Vgl. Fischer Black: Noise. In: The Journal of Finance, Vol.41 (1986), S.529–543, S.532; MILDENSTEIN, S.299, weist darauf hin, daß die technische Analyse davon ausgeht, daß bei Durchbruch des Kurses durch die Widerstandslinie (oberes Kursniveau) oder die Unterstützungslinie (unteres Kursniveau) “sich die eingeleitete Kursbewegung fortsetzt”.
Vgl. King, Roell, S.193, zum Folgenden auch S.193.
Ein Auszug eines Interviews mit einem market maker nach MILDENSTEIN, S.421; auch KING, ROELL, S.169f.
Vgl. Mildensi’OIN, S.299, zu weiteren Trend-verstärkenden Geschäftspraktiken der market makers S.308f.
Vgl. dazu Jerome B. Baesel, Garry R. Stein: The Value of Information: Inferences from the Profitability of Insider Trading. In: Journal of Financial and Quantitative Analysis, Vol.14 (1979), S.553–571, S.553; die der US-Regelung ähnliche Offenlegungspflicht in Kanada wird bei Hoff, WILL, S.99f., M 42-M 50, dargestellt.
Vgl. King, Roell, S.173 Fn.3.
Auf das CAPM [vgl. dazu A.III.a)2.(bb)] bauen z.B. die Untersuchungen von JEFFREY F. JAFFE: Special Information and Insider Trading. In: The Journal of Business, Vol.47 (1974), S.410–428, und von BAESEL, STEIN auf.
Vgl. KING, ROELL, S.176; BAESEL, STEIN, S.553 mit weiteren Literaturhinweisen; eine Anleitung für Nicht-Insider zur Analyse der Insiderregistrierung mit Ableitung von Anlagestrategien bieten AARON B. FEIGEN, DON CHRISrENSEN: Investing with the Insiders - Legally. New York u.a. 1988.
Erweiterte und modifizierte Tabelle von KING,ROELL, S.174; zu den methodisch und im Ergebnis unterschiedlichen älteren Untersuchungen BALLWIESER: Insiderrecht, S.245 Fn.50, 246f.; FELLMANN, S.23f. Der gravierendste methodische Mangel der Untersuchungen, die auf Zahlenmaterial vor 1962 zurückgreifen, besteht darin, Monatsdurchschnittskurse zu verwenden, die die Gewinnmöglichkeiten der Insider systematisch zu niedrig ausweisen, vgl. dazu JAMES H. LORIE, VICTOR NIEDERHOH4LR: Predictive and Statistical Properties of Insider Trading. In: The Journal of Law and Economics, Vol.11 (1968), S.35–53, S.36.
Dies ist bei den Studien, die Renditen nach Veröffentlichung der Insidergeschäfte nicht explizit bestimmen, daran abzulesen, daB die kumulierte Überrendite über einen Zeitraum von einem Monat hinaus weiter ansteigt, vgl. dazu auch KING, ROELL, S.174f.
Vgl. William H BEAVER: Zur Effizienz des Kapitalmarktes: Gegenwärtiger Stand der Forschung. In: BFuP, Jg.35 (1983), S.344–358, S.344.
Stand der Forschung
Vgl. Fama: Capital Markets, S.388, 404–409.
Vgl. H. Nejat Seyhun: Insiders’ Profits, Costs of Trading, and Market Efficiency. In: Journal of Financial Economics, Vol.16 (1986), S.189–212, bes. 207–211.
Vgl. King, Roell, S.176 Fn.4.
Vgl. Easferbrock: Secret Agents, S.96.
Vgl. STEPHEN H. PENMAN: A Comparison of the Information Content of Insider Trading and Management Earnings Forecasts. In: Journal of Financial and Quantitative Analysis, Vol.20 (1985), S.1–17, bes. SM., 15f.
Vgl. Mark Hirschey, Janis K. Zaima: Insider Trading, Ownership Structure, and the Market Assessment of Corporate Sell-Offs. In: The Journal of Finance, Vol.44 (1989), S.971–980, bes. S.972, 979, wobei die Ergebnisse für Unternehmungen mit geringer Anteilsstreuung besonders signifikant seien.
Einen direkten Test anhand von Regressionsuntersuchungen nahm HSIU-KWANG WU: Corporate Insider Trading, Profitability, and Stock Price Movement. Diss., University of Pennsylvania 1963, S.80–82, vor. Die Untersuchung erbrachte keine statistisch signifikanten Ergebnisse (zur methodischen Kritik BALLWIESER: Insiderrecht, S.250).
Vgl. Ballwieser: Insiderrecht, S.249f.
Vgl. JAFFE: Special Information, S.424, der zu dem Ergebnis kommt, daß selbst unter Berücksichtigung von 2% Transaktionskosten positive Überrenditen für Nachahmungsstrategien verbleiben; ähnlich PRATT, DEVERE, S.262–269; anderer Ansicht u.a. wegen Berücksichtigung höherer Transaktionskosten SEYHUN, bes. S.210f.
Ballwieser: Insiderrecht, S.252.
Ballwieser: Insiderrecht, S.252, 250.
Vgl. dazu 1. Teil, C., bes. C.II. und C.IV.
Zur Notwendigkeit eines Vergleichs REALIERBARER Alternativen bei einer Institutionen-vergleichenden Analyse 1. Teil, C.IV.; 2. Teil, A.IV.
Ballwieser• Insiderrecht, S.252.
Vgl. zu diesen Regelungen auch 1. Teil, B.III.a), zur Kritik 1. Teil C.II und IV.
Vgl. Ballwieser: Insiderrecht, S.236.
O’DRISCOLL JR., Rizzo S.115, zum Folgenden S.113–119.
Fn.281 (im Kapitel A.).
Eine Ausnahme unter den Autoren, die starke Kursschwankungen als negativ beurteilen, bildet SCHMIDT: Börsenorganisation, S.54–59: “An Kursschwankungen werden grundsätzlich aktuelle und potentielle Anleger als dem Element interessiert sein, das ihre Effektenanlage besonders interessant macht. Kursschwankungen sind häufig die entscheidende Komponente des Anlagenutzens ... Kursschwankungen innerhalb ganz kurzer Zeitspannen, insbesondere innerhalb einer Börsensitzung, werden dagegen eher als störend angesehen”(S.54f.). Daher will er Anlegerschutzmaßnahmen besonders auf die Stabilisierung des Kurses eines Börsentages konzentrieren (S.153). Die Begründung überzeugt wenig: Die Investoren würden sich besonders ärgern, wenn sie nach Abschluß eines Geschäftes erfahren würden, daß andere zu besseren Bedingungen kaufen oder verkaufen konnten (S.56f.).
Vgl. zu einer Literaturübersicht VICTOR SCHOOFS: Flexible Wechselkurse und Zentralbankpolitik. Göttingen 1983, S.20–26.
GuNTER STEINMANN: Theorie der Spekulation. Tübingen 1970, S.3f., das folgende Zitat S.4.
So faßt HELMUT HOCHGESAND: Spekulation. In: Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft hrsg. von W. Albers u.a., Stuttgart-New York 1977, Bd.7, S.170–177, S.170, Wertpapieranlagen nicht unter den engeren Spekulationsbegriff, da aus deren Besitz “eigenständiger Nutzen gezogen wird”. Vermutlich versteht er unter diesem Nutzen Dividendenerträge im Gegensatz zu erwarteten Kurs(Preis-)änderungen.
Milton Friedman: The Case for Flexible Exchange Rates. In: DERS.: Essays in Positive Economics, Chicago-London 1953, S.157–203, S.175; dieses Argument, “(t)he operations ... of speculative dealers ... are useful to the public whenever profitable to themselves”, fmdet sich schon bei JOHN STUART MILL: Principles of Political Economy. Nachdruck der 7. Aufl., New York 1965, S.707.
Vgl. Steinmann: Spekulation, S.45–59.
Ebenda, S.34f., das folgende Zitat S35.
Vgl. auch Friedman, S.176f.
“Steigen die Preise, so erwarten die Spekulanten weitere Preissteigerungen und spekulieren à la hausse. Die Preissteigerungen werden dadurch verstärkt. Die Spekulation vergrößert somit die Amplitude der Preisbewegungen und muß als destabilisierend bezeichnet werden” (STEINMANN: Spekulation, S.42, zum Folgenden auch S.47–59, S.78f.).
Vgl. Gruber, S.39–41, S.70.
Ein derartiges Investitionsverhalten sei z.B. für die japanische Börse im Jahr 1988 als typisch anzusehen (vgl. SÜCHTING: Funktionsfähigkeit, S.167f.).
Vgl. Hansplitr Schomaker: Gibt es gewinnbringende destabilisierende Spekulation? Diss., Freiburg 1971, S.148f.
Vgl. Schoofs, S.36.
Vgl. zu den Modellbedingungen SCHOMAKER, S.128–149.
Ebenda, S.149.
SCHMIDT: Börsenorganisation, S.159–161, Zitat S.190, S.159–193 gibt eine Übersicht über die Börsenregulierung zur Stabilisierung der Kurse. Neben der Beschränkung einzelner Termingeschäfte sind Eigengeschäfte der Börsenhändler untersagt, die trendverstärkend wirken können (z.B. werden Käufe über dem SchluBkurs des Vortages eingeschränkt, S.168f.).
Vgl. GEORGE J. STIGLER: Public Regulation of the Securities Markets. In: The Journal of Business, Jg.37 (1964), S.117–134, bes. S.124–133.
So geht EASTERBROOK: Secret Agents, S.336, implizit von alternativen Informationsstrategien aus (“better for the firm to release the information itself at the appropriate time”); ähnlich Hon, WILL, S.43.
Eine verzögerte Veröffentlichung durch die Möglichkeit zu Insiderhandel führt z.B. an ROY A. SCHOTLAND: Unsafe at Any Price: A Reply to Manne, Insider Trading and the Stock Market. In: Virginia Law Review, Vol.53 (1967), S.1425–1478, S.1448f.
Henry G. Manne: Insider Trading and the Law Professors. In: Vanderbilt Law Review, Vol.23 (1970), S.547–590, hier S.553, das folgende Zitat S.553.
Marshall, S.381.
Sergio HART: Non-zero-sum two-person repeated games with incomplete information. IMSSS Technical Report 367, Stanford University 1982, S.2 (zitiert nach MIRMAN, SAMUELSON, S.152).
Vgl. Mirman, Samuelson, S.154.
Vgl. Harold DEMSh1L: Perfect Competition, Regulation, and the Stock Market. In: Economic Policy and the Regulation of Corporate Securities, ed. by H G. Manne, Washington 1969, S.1–22, hier S.13f.
Ebenda, S.14.
Vgl. Ebenda, S.13, das folgende Zitat S.14.
Ebenda, S.14.
“(T)he reported cases illustrate, with one possible exception, that insider trading had no effect on the timing of publication” (MICHAEL P DOOLEY: Enforcement of Insider Trading Restrictions. In: Virginia Law Review, Vol.66 (1980), S.1–83, S.34, die 37 Fälle sind im Anhang S.74–83 aufgeführt).
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Schörner, P. (1991). Auswirkungen von Insiderhandel auf Marktprozesse. In: Gesetzliches Insiderhandelsverbot. Bochumer Beiträge zur Unternehmungsführung und Unternehmensforschung, vol 39. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02126-1_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02126-1_6
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-02127-8
Online ISBN: 978-3-663-02126-1
eBook Packages: Springer Book Archive