Skip to main content

Exkurs: Die Problematik der erweiterten Fassung des Begriffs der Unternehmenstheorie

  • Chapter
  • 63 Accesses

Zusammenfassung

In den vorstehenden Ausführungen ist der Terminus „Unternehmenstheorie“ in dem Sinne gebraucht worden, daß er die Bildung jeglicher Allgemeinsätze über die unternehmerische Handlungsweise bzw. deren Änderung umfaßt. Dieser begrifflichen Fassung der unternehmenstheoretischen Analyse steht eine andere Fassung gegenüber, die offenbar mit dem Aufkommen des Operations Research entstanden und zuerst in der nordamerikanischen Literatur anzutreffen ist. Hiernach wird mit dem Terminus „Theorie der Unternehmung“ jegliche allgemeinbegrifflich gehaltene Forschung auf dem Gebiete des Erwerbsunternehmens belegt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Referenzen

  1. Siehe u. a. Erich Schneider, Einführung in die Wirtschaftstheorie, II. Teil, 7. Aufl., Tübingen 1961, S. 109 ff.; Erich Gutenberg, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Bd. 2: Der Absatz, 8. Aufl., Berlin - Heidelberg - New York 1965, S. 191 ff.; Heinz Sauermann, Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Bd. II, Wiesbaden 1964, S. 126 ff.; Wilhelm Krelle, Preistheorie, Tübingen - Zürich 1961, S. 630 ff. 2) In der Literatur findet sich die Auffassung vertreten, daß die klassischen mikroökonomischen Theoreme, insbesondere das Cournotsche Theorem und „die aus dem Modell der linearen Produktionsprogrammplanung abgeleiteten Kriterien sich materiell und unter bestimmten Voraussetzungen auch formal nicht unterscheiden“ (Klaus Opfermann, Heinrich Reinermann: Opportunitätskosten, Schattenpreise und optimale Geltungszahl, ZfB 1965, S. 211 ff., insbes. S. 223). Indessen ist dieser Ansicht entgegenzuhalten, daß die von den beiden genannten Autoren als klassisches marginalanalytisches Theorem angesprochene Gleichung (Klaus Opfermann, Heinrich Reinermann, a. a. O., S. 214) δ3E (x*1, . • •, x*n) εK (x*1, . . ., x*n) δxj — δxj (j = 1, .. . n) nichts mit dem Cournotschen Theorien gemein hat. Einmal sind die Voraussetzungen unterschiedlich: Das Cournotsche Theorem ist unter der Voraussetzung des Einproduktunternehmens abgeleitet. Es kann auf Mehrproduktunternehmen nur dann Anwendung finden, wenn die Relation der Absatzmengen der verschiedenen Produktarten konstant ist — in diesem Fall läßt sich das Ausbringungsvolumen durch die Anzahl der gleichartigen Kombinationseinheiten der Produktarten definieren. Demgegenüber stellt die vorstehende Gleichung auf Mehrproduktunternehmen mit variabler Mengenrelation der verschiedenen Produktarten ab.

    Google Scholar 

  2. Zum andern wird in der obigen Gleichung die optimale Absatzmengenkombination gar nicht eigentlich definiert, d. h. mit Hilfe von Begriffen, die vom Optimum unabhängig sind, determiniert. Vielmehr wird bereits vorausgesetzt, daß die Absatzmengen der Produkte 1 bis n optimal sind (Klaus Opfermann, Heinrich Reinermann, a. a. O., S. 214). Wenn nun aus dieser Annahme die obige Gleichung abgeleitet wird, so stellt dies in Wirklichkeit einen Zirkelschluß dar. 3) Siehe hierzu Horst Albach, Investition und Liquidität, Wiesbaden 1962; Franz E. Steffens, Zum Wissenschaftsprogramm der betriebswirtschaftlichen Theorie der Unternehmung, ZfB 1962, S. 748 ff., insbes. S 758; Herbert Jacob, Neuere Entwicklungen in der Investitionsrechnung, ZfB 1964, S. 487 ff. und S. 551 ff.; Walther Busse von Colbe, Entwicklungstendenzen In der Theorie der Unternehmung, ZfB 1964, S. 615 ff.; Ludwig Pack, Der Wandel im betriebswirtschaftlichen Denken, IBM-Nachrichten Nr. 16 (September 1966), S. 178 ff.; Erich Kosiol, Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, Die Unternehmung als wirtschaftliches Aktionszentrum, Wiesbaden 1968, S. 267 ff. 4) Die zweckausgerichtete Fassung des Begriffes der Unternehmenstheorie schließt nicht aus, daß die unternehmenstheoretische Analyse zweckfrei, gewissermaßen als l’art pour l’art betrieben wird. 5) Es sei hervorgehoben, daß hier nicht nur die unternehmenstheoretische Analyse I. e. S., sondern auch die Entwicklung und Erprobung von Verfahren der gedanklichen Übertragung von Theoremen auf individuelle Entscheidungssituationen als betriebswirtschaftlich-wissenschaftliches Bemühen verstanden wird, sofern nur diese Beschreibung der Verfahren allgemeinbegrifflich gehalten ist.

    Google Scholar 

  3. Der etwa seit Mitte der fünfziger Jahre von den Vereinigten Staaten nach Deutschland überkommene und hier rasch aufgeblühte Wissenschaftszweig der Unternehmensforschung hat sich auf die Entwicklung der betriebswirtschaftlichen Disziplin überaus fruchtbar ausgewirkt. Die betriebswirtschaftliche Theorie hat durch dieses Bemühen wichtige Impulse empfangen. Die betriebswirtschaftliche Entscheidungslehre ist ohne die Unternehmensforschung einfach undenkbar. Nun findet sich aber in den Arbeiten zur Unternehmensforschung häufig die Auffassung vertreten, die auf das Erwerbsunternehmen bezogene Unternehmensforschung — gemeint sind all jene Unternehmensanalysen, in denen mathematische Operationen im Sinne von Differentialrechnung, Kombinatorik usw. durchgeführt werden — stelle einen Bestandteil der Unternehmenstheorie dar oder repräsentiere diese gar. Diese Auffassung ist, wie es scheint, problematisch. Es ist nach Ansicht des Verfassers nicht sinnvoll, die Unternehmensforschung als ganzes, soweit sie auf das Erwerbsunternehmen bezogen ist, als einen Teil der betriebswirtschaftlichen Disziplin, also etwa als die Unternehmenstheorie oder als betriebswirtschaftliche Entscheidungslehre, zu deklarieren und in diese Gedankensysteme voll zu integrieren.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1970 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Koch, H. (1970). Exkurs: Die Problematik der erweiterten Fassung des Begriffs der Unternehmenstheorie. In: Grundlagen der Wirtschaftlichkeitsrechnung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02080-6_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02080-6_3

  • Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-02081-3

  • Online ISBN: 978-3-663-02080-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics