Zusammenfassung
Länger als in der Literatur und in den Bildenden Künsten hat sich in der Architektur die Idee erhalten, einen Beitrag zur Ordnung des Ungeordneten leisten zu können. In den Architekturexperimenten des russischen Konstruktivismus drückte sich noch die Zertrümmerung der alten Welt und die pathetische Beschwörung eines Neuen aus, das auf die Sprache der alten Welt und folglich auch auf den traditionellen Kanon des architektonischen Vokabulars verzichten wollte. Was aus den Fugen geraten war, sollte auch im Bauen sichtbar werden: Symmetrie, Gleichgewicht, Oben und Unten, Lasten und Tragen als ordnende Prinzipien waren in einem ganz unmittelbaren Sinne unbrauchbar geworden, und dies endgültig selbst für die Gesellschaften des Westens, in denen, wie etwa in Deutschland, die Revolution scheiterte und die alte Ordnung wieder eingesetzt wurde.
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Literatur
W. Benjamin, Über den Begriff der Geschichte (These VII), Gesammelte Schriften, Bd. 1.2, Frankfurt a. M. 1974, S. 696
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Neitzke, P. (1993). Steine besuchen. In: Pampe, J. (eds) Körper · Flächen · Linien. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01896-4_1
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