Zusammenfassung
Politischer Protest in der Bundesrepublik Deutschland äußert sich in vielfältiger Form. Bürgerinnen und Bürger verfassen Protestbriefe, rufen zu Protestdemonstrationen auf, nutzen die Petitionsrechte auf kommunaler und überkommunaler Ebene und arbeiten nicht zuletzt in Bürgerinitiativen mit. Viele dieser Initiativen sind im Zusammenhang mit konkreten Ereignissen (wie z.B. dem Bau einer Umgehungsstraße) entstanden, andere wiederum beschäftigen sich mit Themen allgemeinerer Art wie z.B. die Friedens- und Umweltinitiativen. Ein Großteil der neuen Bewegungen, die in den siebziger und achtziger Jahren im links-alternativen Teil des politischen Spektrums in den meisten westlichen Ländern entstanden sind und erhebliche Unterstützung in der Bevölkerung gefunden haben (Pappi 1990, Fuchs/Rucht 1991), sind unter dem Sammelbegriff der „Neuen sozialen Bewegungen“ zusammengefaßt worden (Roth/Rucht 1991; Wasmuht 1989).
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Literatur
Snow, Zurcher and Ekland-Olson 1980: 790.
Biographical availability“ ist der ”strukturellen Verfügbarkeit“ bei Snow et al. (1980) vergleichbar. Auch nach McAdam erweisen sich andere Aktivitäten und persönliche Verpflichtungen als hinderlich, wollen sich Personen am Protest beteiligen.
Vergl. Weatherford 1982: 131.
Vergl. Klandermans 1984: 597.9 Das “klassische” Verständnis von Zentralität weicht von dieser Art der Belegung des Begriffs ab. Gemeinhin wird in der Netzwerktheorie unter Zentralität die besondere Bedeutung von Individuen als “Brücke” oder “liason persons” zwischen anderen Personen verstanden (Berkowitz 1982: 17ff, Feger 1987: 213 ).
Ähnlich Schenk 1984: 209ff.
Vergl. Bergmann 1987: 376.
Dieses Schema unterscheidet sich - was die Zahl und Gewichtung der einzelnen Faktoren angeht - von der zusammenfassenden Darstellung von Doug McAdam, John McCarthy und Mayer Zald (1988: 704ff.). Auf die entscheidenden Differenzen zu den Ansichten dieser Autoren soll im folgenden kurz eingegangen werden.
Zur gleichen Zeit, aber wenig beachtet: Liu/Duff 1972.
Zusammenfassend Granovetter 1982; kritisch: Greenbaum 1982; in organisationssoziologischer Perspektive: Pherson/Lovin 1986; aus der Sicht der Nutzentheorie: Opp 1988; zur Verbindung von Struktur-und Handlungsperspektive: Wegener 1987; zur schichtspezifischen Ausprägung: Weatherford 1982: 130f.
Man kann diese austauschtheoretisch inspirierten Überlegungen dadurch ergänzen, daß die bestehenden strong ties von B und C zu A die Wahrscheinlichkeit erhöhen, daß sich B und C irgendwann einmal “über den Weg laufen”.
Vergl. Huckfeldt/Sprague 1981.
Zu einem ähnlichen Schluß, allerdings ohne eindeutige empirische Belege, kommt McAdam 1986a: 80.
Zur Integration dieser Überlegungen in den Resource-Mobilization-Ansatz vergl. Klandermans 1986: 19; vergl. auch Aveni 1978: 108–202.
Vergl. Neidhardt 1985: 197 und Melucci 1984: 829.
Wie der höhere Begriff das zusammmenbindet, was einer großen Anzahl sehr verschiedenartiger Anschauungskomplexe gemeinsam ist, so schließen die höheren praktischen Gesichtspunkte die gleichen Individuen aus durchaus fremden und unverbundenen Gruppen zusammen; es stellen sich neue Berührungskreise her, welche die früheren, relativ mehr naturgegebenen, mehr durch sinnlichere Beziehungen zusammengehaltenen, in den mannigfaltigsten Winkeln durchsetzen.“ (Simmel 1908: 403)
Der Begriff wurde in der Netzwerkanalyse als Äquivalentbegriff für den “Broker” benutzt. So definiert Jeremy Boissevain “… a relay, receiving, decoding, selecting a new channel, recoding and transmitting to the next link in the path… ” (1976: 152). Zum Begriff der Relais in der Massenkommunikationsforschung vergl. Schenk 1989.
Für eine abweichende Differenzierung vergl. Mitchell 1969: 12ff.
Vergl. Gerhards 1991, Gerhards/Rucht 1991.
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Ohlemacher, T. (1993). Die Mobilisierung politischen Protests — Stand der Forschung und strukturanalytische Perspektiven. In: Brücken der Mobilisierung. DUV: Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01635-9_3
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