Zusammenfassung
Zu Anfang der siebziger Jahre führten fehlende Strukturierungsprinzipien und eine geringe Werkzeugunterstützung zu einer ersten “Krise” in der Softwareentwicklung. Zu deren Überwindung wurden neue Sprachansätze, Methoden und viele viele Werkzeuge vorgeschlagen. Die schon bekannte aber noch nicht konsequent verfolgte phasenorientierte Softwareentwicklungsmethode wurde weiterentwickelt und ihr nützlicher Einsatz allgemein anerkannt. Obwohl diese erste Softwarekrise noch nicht bewältigt ist, gibt es Indizien für eine weitere. Diese zweite “Krise” wird einerseits durch die hohen Ansprüche der Auftraggeber an die Software und andererseits durch die immer komplexer und größer werdenden Programme verursacht. Wurden 1981 sehr große Programme von Berry Boehm noch mit 512.000 Zeilen Sourcecode angegeben, so wuchs diese Zahl 1984 schon auf 1.000.000 und 1986 auf bis zu 10.000.000 Zeilen Sourcecode. Ehrgeizige Entwicklungsprogramme (wie z.B. SDI) werden von Verteidigungs- und Forschungsministerien finanziert und von vielen Kritikern als unrealistisch, mit der zur Verfügung stehenden Technologie nicht machbar und auch wegen ihrer Komplexität als gefährlich eingestuft. Dies auch unter anderem deswegen, weil nach Aussagen einiger Studien die Produktivität eines Programmierers von 1955 bis 1985 nur um das 3.6fache zugenommen hat. Stark fallende Hardwarekosten und die immer schneller werdenden Rechner (z.B. Pipelinearchitekturen, Speicherarchitekturen etc.) ermöglichen erst die Entwicklung und Ausführbarkeit von “Riesenprogrammen”.
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© 1990 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Hallmann, M. (1990). Einleitung. In: Prototyping komplexer Softwaresysteme. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01528-4_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01528-4_1
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