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Männer als Frauen und Frauen als Männer: Aufbrechen von Gender

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Gender-Paradoxien

Part of the book series: Reihe Geschlecht und Gesellschaft ((GUG,volume 15))

  • 413 Accesses

Zusammenfassung

Die französische Schriftstellerin Collette meinte, sie sei ein „psychischer Hermaphrodit“, habe aber einen „robusten und durchaus weiblichen Körper“ (Lydon 1991, 28). Als sie einmal einem als Weiberheld bekannten Mann eine gemeinsame Reise vorschlug, sagte dieser, er reise nur mit Frauen: „Wenn also Damien erklärt, er verreise nur mit Frauen, womit er ja wohl meint, eine Frau sei, was Colette nicht ist, dann ist der sprachlich einzig mögliche Schluß, daß sie ein Mann sein muß. Sie und wir aber wissen, daß dem nicht so ist, auch wenn sie sich durchaus zu einer gewissen ‚Virilität‘ bekennt. Als was also kann Colette sich legitimerweise bezeichnen?“ (29).1 Kühle und rationale androgyne Frauen sind soziale Männer, nur einen Schritt weit von der „vermännlichten Lesbierin“ entfernt (Newton 1984). Männer mit gefühlsmächtigem Vokabular mögen für romantische Genies gehalten werden, ihre Männlichkeit aber dürfte — wie bei Byron — irgendwie suspekt erscheinen (Battersby 1989).

Nennen Sie das eine Person, dieses Ding hier? So etwas gibt es doch gar nicht, eine Person, die halb männlich und halb weiblich ist.

— Meira Weiss (demnächst erscheinend)

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Literatur

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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Lorber, J. (1999). Männer als Frauen und Frauen als Männer: Aufbrechen von Gender . In: Gender-Paradoxien. Reihe Geschlecht und Gesellschaft, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01483-6_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01483-6_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3743-5

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