Zusammenfassung
Die vergeschlechtlichte Arbeitsteilung der Hausarbeit mag derzeit gegen Veränderung immun scheinen, noch paradoxer aber ist das Ausmaß der gender-Segregation der Erwerbsarbeit in modernen Industriegesellschaften. Jeder, der einen auch nur flüchtigen Blick auf eine beliebige Arbeitsstätte in den Industrieländern wirft, kann sehen, daß Arbeitskräfte, die gleiche oder ähnliche Arbeiten machen, meist demselben gender und derselben rassisch-ethnischen Gruppe angehören. So würde etwa ein Gang durch die verschiedenen Abteilungen einer Arbeitsstätte in der Stadt New York — zum Beispiel einer Handtaschenfabrik — zeigen, daß die Besitzer und Manager weiße Männer sind; ihre Sekretärinnen und Buchhalterinnen weiße und asiatische Frauen; die Beschäftigten in der Bestellabteilung und in der Datenverarbeitung afroamerikanische Frauen; die Arbeitskräfte in der Fabrik hispanische Männer zum Zuschneiden und hispanische Frauen zum Zusammennähen der Teile; die Pack- und Ladearbeiter afroamerikanische Männer; und die Putzkolonnen, die hinter ihnen allen sauber machen, osteuropäische Frauen, die kein Englisch sprechen. An der Arbeitsstätte als ganzer scheinen Rassen, ethnische Gruppen und gender integriert, aber die Arbeitsplätze im einzelnen sind deutlich nach sozialen Merkmalen getrennt.
Klassische Frauenberufe sind durch ... Geschlechtertrennung, niedrige Löhne, unterbrochene Beschäftigung und Unterordnung unter Männer gekennzeichnet, am Arbeitsplatz und oft auch zu Hause. Klassische Männerberufe sind durch ... Geschlechtertrennung, höhere Löhne, lebenslange Beschäftigung und Herrschaft über oder wenig Kontakt mit Frauen am Arbeitsplatz und durch Herrschaft über Frauen zu Hause gekennzeichnet.
— Joan Acker (1989a, 18–19)
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Literatur
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Lorber, J. (1999). Getrennt und ungleich: Vergeschlechtlichte Arbeitsteilung im Erwerbsleben. In: Gender-Paradoxien. Reihe Geschlecht und Gesellschaft, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01483-6_10
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