Zusammenfassung
Die Rolle des Arztes geht “von dem ‘technischen’ Inhalt der Funktion aus”, ist nach fachlichen Leistungskriterien “‘erworben’”, “universalistisch, funktional spezifisch und emotional neutral. Im Gegensatz etwa zur Rolle des Geschäftsmannes ist die Arztrolle kollektivitäts- und nicht selbst-orientiert” (Parsons 1970, 14). Die Rolle des Psychoanalytikers, die mit diesen normativen Orientierungen grundsätzlich übereinstimmt, stellt darüber hinaus Sonderanforderungen an die Persönlichkeit, Gesundheit und Moral des Rollenträgers, dessen Kompetenz in diesen Hinsichten nur begrenzt “erworben” werden kann. Die wichtigste Funktion des analytischen Therapeuten besteht darin, den Analysanden zu beobachten und zu verstehen. Dabei beansprucht er, im Prinzip für alle Angelegenheiten des menschlichen Lebens zuständig zu sein. Der Analytiker hat insofern eine “diffuse” Kompetenz (Parsons 1970, 15). Die Persönlichkeitsgebundenheit der Therapeutenrolle relativiert ihren “Universalismus”. Das Recht des Analysanden, behandelt zu werden, wird vom “Passen” der Persönlichkeiten und der persönlichen Beziehung der therapeutischen Akteure abhängig gemacht.
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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Willems, H. (1994). Individualtherapien. In: Psychotherapie und Gesellschaft. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 133. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01415-7_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01415-7_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12496-4
Online ISBN: 978-3-663-01415-7
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