Zusammenfassung
Die Lage der deutschen Jugend, besonders der ostdeutschen Jugend, ist einmalig und einzigartig. Es ist ein Charakteristikum der beschleunigten Zeit unserer Epoche, daß verschiedene Generationen unter unterschiedlichen Bedingungen aufwachsen. Für einen Italiener beispielsweise, der, wie ich, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geboren wurde, war die frühe Kindheit durch die Kriegserfahrung bestimmt; die späte Kindheit hat in den schwierigen Nachkriegsjahren stattgefunden, die Adoleszenz und Jugend in den 60er Jahren, d.h. in der Zeit des Kalten Krieges und des europäischen Wirtschaftswunders. Meine Generation hat noch die letzten Spuren des Faschismus und des Nationalismus miterlebt (wenn auch nur durch die Erzählungen der Eltern) und ist im politischen Klima der Etablierung einer parlamentarischen Demokratie und eines vereinigten Europas aufgewachsen. Von der studentischen Protestbewegung der 60er und 70er Jahre war unsere Generation dagegen nur indirekt betroffen. Sie war zu alt für eine direkte Teilnahme, aber wiederum nicht alt genug, um sich mit einer bloßen Zuschauerrolle zufriedenzugeben.
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Cavalli, A., Dubsky, V., Molnar, P. (1991). Aufwachsen in Deutschland aus europäischer Sicht. In: Büchner, P., Krüger, HH. (eds) Aufwachsen hüben und drüben. Studien zur Jugendforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01396-9_22
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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