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Part of the book series: Forschung ((FO ERZWISS,volume 88))

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Zusammenfassung

Das Interesse an der Erziehung im Nationalsozialismus ist auch heute, mehr als fünfzig Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches, noch nicht erloschen. Im Gegenteil wird das Thema sogar wieder häufiger in der Öffentlichkeit aufgegriffen: im Zusammenhang mit der Frage nach den Ursachen für rechtsradikale Strömungen innerhalb der heutigen Jugendgeneration, im Vergleich mit den Erfahrungen der Jugendlichen in der ehemaligen DDR oder angeregt durch Filme, die sich mit dem Holocaust auseinandersetzen. Junge Menschen zeigen ihr Interesse an der Zeit des Nationalsozialismus und werfen teilweise ihrer Elterngeneration vor, sie darüber nicht ausreichend informiert zu haben, weshalb sich manche mit ihren Fragen an die Generation der Großeltern wenden. Aber auch viele dieser Älteren — wie eine Reihe der für die hier vorgestellte Untersuchung interviewten Frauen — waren in jüngeren Lebensjahren wenig bereit, sich mit den Ereignissen während der nationalsozialistischen Herrschaft zu beschäftigen, und versuchen erst jetzt, die eigenen Erlebnisse rückblickend besser zu verstehen und sich zu vergewissern, als wie typisch ihre Erfahrungen anzusehen sind. Wie weit dieses Interesse an der Vergangenheit als Charakteristikum des höheren Lebensalters zu deuten ist und wie weit es durch die Überlegung ausgelöst wird, ob sich etwas Ähnliches heute wieder ereignen könnte, dürfte im Einzelfall nicht immer abzugrenzen sein.

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Referenzen

  1. Nicht immer ist allein die fehlende Gesprächsbereitschaft der älteren Generation die Ursache, wenn in Familien die NS-Zeit und insbesondere die NS-Verbrechen nicht oder nicht mehr thematisiert wurden. Brendler weist auf verschiedene Formen gegenseitiger Blockierung der Gesprächsbereitschaft zwischen Zeitzeugen und Nachgeborenen hin, wobei die Jüngeren aus Rücksichtnahme, um Konflikte zu vermeiden oder aus Furcht vor möglichen Offenbarungen schuldhafter Verstrickungen von Angehörigen ihr Fragebedürfnis unterdrückten oder die Älteren auswichen, um offensiven Fragen, Vorwürfen und Kritik zu entgehen, mit denen Kinder oder Enkel ihnen bereits begegnet waren. Brendler, Konrad: Die NS-Geschichte als Sozialisationsfaktor und Identitätsballast der Enkelgeneration. In: Bar On, D.: „Da ist etwas kaputtgegangen an den Wurzeln ...“ Identitätsformation deutscher und israelischer Jugendlicher im Schatten des Holocaust. Frankfurt/M: Campus 1997, S. 53–104, v. a. S. 84. Vgl. auch: Hardtmann, Gertrud: Die Dritte Generation in Deutschland. In: Bar On 1997, S. 105–136.

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  2. So u. a. Berg, Christa; Eller-Rütt ardt, Sie lind (Hrsg.): „Du bist nichts, Dein Volk ist alles“. Forschungen zum Verhältnis von Pädagogik und Nationalsozialismus. Weinheim: Deutscher Studien Verlag 1991; Dithmar, Reinhard (Hrsg.): Schule und Unterricht im Dritten Reich. Neuwied: Luchterhand 1989; Gamm, Hans-Jochen: Führung und Verführung. Pädagogik des Nationalsozialismus. München: List 1964; Giesecke, Hermann: Hitlers Pädagogen. Theorie und Praxis nationalsozialistischer Erziehung. Weinheim, München: Juventa 1993; Glaser, Hermann; Silenius, Axel (Hrsg.): Jugend im Dritten Reich. Frankfurt/M.: Tribüne 1975; Heinemann, Manfred (Hrsg.): Erziehung und Schulung im Dritten Reich. Teil 1: Kindergarten, Schule, Jugend, Berufserziehung. Teil 2: Hochschule, Erwachsenenbildung. Stuttgart: Klett-Cotta 1980; Herrmann, Ulrich (Hrsg.): „Die Formung des Volksgenossen.“ Der „Erziehungsstaat“ des Dritten Reiches. Weinheim, Basel: Beltz 1985; Herrmann, Ulrich; Oelkers, Jürgen (Hrsg.): Pädagogik und Nationalsozialismus. Weinheim, Basel: Beltz 1989; Keim, Wolfgang (Hrsg.): Pädagogen und Pädagogik im Nationalsozialismus. Ein unerledigtes Problem der Erziehungswissenschaft. Frankfurt/M., Bern, New York, Paris: Lang 1988; Keim, Wolfgang: Erziehung unter der Nazi-Diktatur. Bd.1. Antidemokratische Potentiale, Machtantritt und Machtdurchsetzung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1995; Kipp, Martin; Miller-Kipp, Gisela: Erkundungen im Halbdunkel. Einundzwanzig Studien zur Berufserziehung und Pädagogik im Nationalsozialismus. (2.Aufl.) Frankfurt/M.: Verlag der GAFB 1995; Klafki, Wolfgang (Hrsg.): Verführung, Distanzierung, Ernüchterung. Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus. Autobiographisches aus erziehungswissenschaftlicher Sicht. Weinheim, Basel: Beltz 1988; Lingelbach, Karl Ch.: Erziehung und Erziehungstheorie im nationalsozialistischen Deutschland. Ursprünge und Wandlungen der 1933–1945 in Deutschland vorherrschenden erziehungstheoretischen Strömungen; ihre politischen Funktionen und ihr Verhältnis zur außerschulischen Erziehungspraxis des „Dritten Reiches“. Frankfurt/M.: dipa-Verlag 1987; Platner, Geert; Schüler der Gerhart-Hauptmann-Schule in Kassel (Hrsg.): Schule im Dritten Reich. Erziehung zum Tod. Eine Dokumentation. Köln: Pahl-Rugenstein 1988; Scholtz, Harald: Erziehung und Unterricht unterm Hakenkreuz. Göttingen: Vandenhoeck u. Ruprecht 1985; Stahlmann, Martin; Schiedeck, Jürgen: „Erziehung zur Gemeinschaft — Auslese durch Gemeinschaft“. Zur Zurichtung des Menschen im Nationalsozialismus. Mit einem Nachw. v. Heinrich Kupffer. Bielefeld: Karin Böllert KT-Verlag 1991. In der Einleitung zu „Erziehung und Schulung im Dritten Reich“ (Heinemann T. 1, 1980, S. 19) wird auf die sich wandelnden Schwerpunkte im Bereich der Pädagogik bei der Beschäftigung mit der Zeit des Nationalsozialismus verwiesen: nach der „primär anthropologisch orientierten, moralisch wertenden Auseinandersetzung“ in der Nachkriegszeit dominierte in den siebziger Jahren das „Interesse an der Erarbeitung eines gesicherten Erkenntnisstandes und an dessen Erweiterung“. Bei den neueren Veröffentlichungen steht noch das gleiche Erkenntnisinteresse im Vordergrund.

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  3. Schörken, Rolf: Luftwaffenhelfer und Drittes Reich. Die Entstehung eines politischen Bewußtseins. Stuttgart: Klett-Cotta 1984, S. 5.

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  4. Siehe hierzu die von Klaus zitierten Äußerungen einer von ihm befragten ehemaligen hohen BDM-Führerin. Klaus, Martin: Mädchenerziehung zur Zeit der faschistischen Herrschaft in Deutschland. Der Bund Deutscher Mädel. Frankfurt/M.: dipa-Verlag 1983, S. 116. Ihre persönlichen Schwierigkeiten bei der Beschäftigung mit dem Thema Nationalsozialismus schildern Wissenschaftlerinnen in Gravenhorst, L.; Tatschmurat, C. (Hrsg.): Töchter-Fragen. NS-Frauen-Geschichte. Freiburg i.Br.: Kore 1990, v. a. Tatschmurat, Carmen: Das Nichterlebte erinnern. Eine Konsequenz für wissenschaftliches Arbeiten, gelehrt durch die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus, S. 355–370.

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  5. Von derartigen Erfahrungen mit ihren viel älteren Gesprächspartnerinnen berichten z. B. Klaus 1983, S.45 und Danz, Gisela: Berufsbiographien zwischen gestern und heute: Volksschullehrerinnen, geboren um die Jahrhundertwende, berichten; eine qualitative Studie. Weinheim: Deutscher Studien Verlag 1990, S. 180 f.

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  6. Kinz, Gabriele: Der Bund Deutscher Mädel. Ein Beitrag zur außerschulischen Mädchenerziehung im Nationalsozialismus. Frankfurt/M., Bern, New York, Paris: Lang 1988, S. 2.

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  7. Siehe hierzu u. a. Broszat, Martin u. a. (Hrsg): Bayern in der NS-Zeit. Soziale Lage und politisches Verhalten der Bevölkerung im Spiegel vertraulicher Berichte. München, Wien: Oldenbourg 1977.

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  8. Vgl. Reese, Dagmar: Straff, aber nicht stramm — herb, aber nicht derb. Zur Vergesellschaftung von Mädchen durch den BDM im sozialkulturellen Vergleich zweier Milieus. Weinheim, Basel: Beltz 1989.

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  9. Darum bemühen sich z. B. Möding, die sich im Rahmen der Oral History mit den Sozialisationserfahrungen von Mädchen in NS-Organisationen auseinandersetzt, Kock, die ehemalige BDM-Führerinnen befragte, und Rosenthal, die die Bedeutung des B. Mai 1945 exemplarisch an einzelnen Lebensgeschichten untersucht: Möding, Nori: „Ich muß irgendwo engagiert sein — fragen Sie mich bloß nicht, warum.“ Überlegungen zu Sozialisationserfahrungen von Mädchen in NS-Organisationen. In: Niethammer, L.; v. Plato, A. (Hrsg.): „Wir kriegen jetzt andere Zeiten.“ Auf der Suche nach der Erfahrung des Volkes in nachfaschistischen Ländern. Lebensgeschichte und Sozialkultur im Ruhrgebiet 1930 bis 1960, Bd. 3, Berlin, Bonn: Dietz Nachf. 1985, S. 256–304; Kock, Lisa: „Man war bestätigt und man konnte etwas !“ Der Bund Deutscher Mädel im Spiegel der Erinnerungen ehemaliger Mädelführerinnen. Münster, New York: Waxmann 1994; Rosenthal, Gabriele: ...Wenn alles in Scherben fällt. Von Leben und Sinnwelt der Kriegsgeneration. Typen biographischer Wandlungen. Opladen: Leske u. Budrich 1987.

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  10. Jahnke, Karl Heinz; Buddrus, Michael: Deutsche Jugend 1933–1945. Eine Dokumentation. Hamburg: VSA-Verlag 1989.

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  11. Sehr deutlich wird diese Bestimmung weiblicher Aufgaben und die Überhöhung des Bildes der deutschen Mutter dargestellt in Weyrather, Irmgard: Muttertag und Mutterkreuz. Der Kult um die „deutsche Mutter“ im Nationalsozialismus. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1993. Vgl. auch: Benz, Ute (Hrsg.): Frauen im Nationalsozialismus. Dokumente und Zeugnisse. München: Beck, 1993; Ebbinghaus, Angelika: Opfer und Täterinnen. Frauenbiographien des Nationalsozialismus. (Nördlingen 1987) Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1996; Frauengruppe Faschismusforschung: Mutterkreuz und Arbeitsbuch. Zur Geschichte der Frauen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1981; Grevenhorst, Lerke; Tatschmurat, Carmen (Hrsg.): Töchter-Fragen. NS-FrauenGeschichte. Freiburg i. Br.: Kore 1990; Klinksiek, Dorothee: Die Frau im NS-Staat. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1982 (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Nr.44); Szepansky, Gerda: „Blitzmädel“, „Heldenmutter“, „Kriegerwitwe“; Frauenleben im Zweiten Weltkrieg. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1986; Thalmann, Rita: Frausein im Dritten Reich. München, Wien: Hanser 1984; Westenrieder, Norbert: „Deutsche Frauen und Mädchen!“ Vom Alltagsleben 1933–1945. Düsseldorf: Droste 1984; Wiggershaus, Renate: Frauen unterm Nationalsozialismus. Wuppertal: Peter Hammer 1984. Allerdings wenden sich die feministischen Wissenschaftlerinnen unter den Autorinnen (v. a. Ebbinghaus) gegen eine einseitige Darstellung der Frau im Dritten Reich. Sie halten das Bild von der Frau ausschließlich als Opfer der männlichen Machthaber für falsch und wollen es einerseits durch ihre Rolle als Mittäterin im NS-Staat erweitert sehen, andererseits erinnern sie an die Zahl der im Widerstand gegen das Regime aktiven Frauen.

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  12. Hitler, Adolf: Mein Kampf. Ungekürzte Ausgabe. München: Zentralverlag der NSDAP Frz. Eher Nachf. 1936, S. 460.

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  13. Zum Beispiel: Bremer, Sigrid: Muckefuck und Kameradschaft. Mädchenzeit im Dritten Reich. Von der Kinderlandverschickung 1940 bis zum Studium 1946. Frankfurt/M.: R.G. Fischer 1988; Feidel-Mertz, Hildegard: Dazwischen und dagegen. In: Klafki, Wolfgang (Hrsg.): Verführung, Distanzierung, Ernüchterung. Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus. Autobiographisches aus erziehungswissenschaftlicher Sicht. Weinheim, Basel: Beltz 1988, S. 197–209; Finckh, Renate: „Mit uns zieht die neue Zeit.“ Stationen auf dem Glauben an Deutschland und den Führer. In: Herrmann, Ulrich (Hrsg.): „Die Formung des Volksgenossen.“ Der „Erziehungsstaat“ des Dritten Reiches. Weinheim, Basel: Beltz 1985, S. 291–302; Freise, Gerda: Jugend im Nationalsozialismus — Versuch einer kritischen Vergegenwärtigung der Vergangenheit. In: Klafki, Wolfgang (Hrsg.): Verführung, Distanzierung, Ernüchterung. Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus. Autobiographisches aus erziehungswissenschaftlicher Sicht. Weinheim, Basel: Beltz 1988, S. 19–44; Maschmann, Melita: Fazit. Kein Rechtfertigungsversuch. Stuttgart: Deutsche VerlagsAnstalt GmbH. 1963; Maschmann, Melita: Mentalitäre Dispositionen für den „Führerstaat“. In: Herrmann, U. (Hrsg.): „Die Formung des Volksgenossen.“ Der „Erziehungsstaat“ des Dritten Reiches. Weinheim, Basel: Beltz 1985, S. 285–290; Rath, Waldtraut: Kindheit und Mädchenjahre im Dritten Reich. In: Klafki, Wolfgang (Hrsg.): Verführung, Distanzierung, Ernüchterung. Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus. Autobiographisches aus erziehungswissenschaftlicher Sicht. Weinheim, Basel: Beltz 1988, S. 184–196; Reich-Ranicki, Marcel (Hrsg.): Meine Schulzeit im Dritten Reich. Erinnerungen deutscher Schriftsteller. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1982. Darin zwei Beiträge weiblicher Autorinnen: König, Barbara: Die verpaßte Chance, S. 121–130; Stern, Carola: Hitlerlieder singend zogen wir durchs Dorf, S. 147–154; Riemeck, Renate: Unversehrt durchs Dritte Reich. In: Klafki, W. (Hrsg.): Verführung, Distanzierung, Ernüchterung. Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus. Autobiographisches aus erziehungswissenschaftlicher Sicht. Weinheim, Basel: Beltz 1988, S. 45–55; Sternheim-Peters, Eva: Die Zeit der großen Täuschungen. Eine Jugend im Nationalsozialismus. Bielefeld: Verlag Wissenschaft u. Politik 1992; Stolten, Inge: Ich kann mich an den Tag von Hitlers „Machtergreifung“ nicht erinnern. In: Der alltägliche Faschismus: Frauen im Dritten Reich. Berlin, Bonn: Dietz 1981, S. 90–115; Walb, Lore: Ich, die Alte — ich, die Junge. Konfrontation mit meinen Tagebüchern 1933–1945. Berlin: Aufbau 1997. Vgl. auch weitere Titel in: Cloer, Ernst u. a.: Das Dritte Reich im Jugendbuch. Zwanzig neue Jugendbuch-Analysen. Weinheim, Basel: Beltz 1988. Das bekannteste Beispiel für die literarische Verarbeitung von Erinnerungen an die Mädchenzeit im Dritten Reich dürfte sein: Wolf, Christa: Kindheitsmuster. Berlin, Weimar: Aufbau 1990.

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  14. Untersuchungen zu einzelnen Erziehungsinstitutionen: Conradt, Sylvia; Heckmann-Janz, Kirsten: „...du heiratest ja doch!“ 80 Jahre Schulgeschichte von Frauen. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1985, S. 127–189; Kinz, Gabriele (Der Bund Deutscher Mädel) 1980; Klaus, Martin: Mädchenerziehung zur Zeit der faschistischen Herrschaft in Deutschland. Der Bund Deutscher Mädel. 2 Bde. Frankfurt/M.: dipa-Verlag 1983; Klaus, Martin: Mädchen in der Hitlerjugend. Die Erziehung zur „deutschen Frau“. Köln: Pahl-Rugenstein, 1980; Kleiber, Lore: „Wo ihr seid, da soll die Sonne scheinen!“ — Der Frauenarbeitsdienst am Ende der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. In: Frauengruppe Faschismusforschung: Mutterkreuz und Arbeitsbuch. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch 1981, S. 188–214; Kock, Lisa: „Man war bestätigt und man konnte etwas!“ Der Bund Deutscher Mädel im Spiegel der Erinnerungen ehemaliger Mädelführerinnen. Münster, New York: Waxmann 1994;Miller, Gisela: Erziehung durch den Reichsarbeitsdienst für die weibliche Jugend (RADwJ). Ein Beitrag zur Aufklärung nationalsozialistischer Erziehungsideologie. In: Heinemann, M. (Hrsg.): Erziehung und Schulung im Dritten Reich. Teil 2: Hochschule, Erwachsenenbildung. Stuttgart: Klett-Cotta 1980, S. 170–193; Miller-Kipp, Gisela: Der Bund Deutscher Mädel in der Hitlerjugend. In: Herrmann, U. (Hrsg.): „Die Formung des Volksgenossen.“ Der „Erziehungsstaat“ des Dritten Reiches. Weinheim, Basel: Beltz 1985, S. 189–205; Möding, Nori 1985; Niehuis, Edith: Das Landjahr. Eine Jugenderziehungseinrichtung in der Zeit des Nationalsozialismus. Nörten-Hardenberg: Wico 1984; Reese, Dagmar (Bund Deutscher Mädel) 1981; Reese, Dagmar (Vergesellschaftung von Mädchen durch den BDM) 1989; Rosenthal, Gabriele (Hrsg.), unter Mitarbeit von Claudia Gather u. a.: Die HitlerjugendGeneration. Biographische Thematisierung als Vergangenheitsbewältigung. Essen: Verlag Die Blaue Eule 1986; Wiggershaus, Renate: Frauen unterm Nationalsozialismus. Kap. III: Der Griff nach den deutschen Mädchen und Frauen. Wuppertal: Peter Hammer 1984, S. 35–62.

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  15. Klaus (Mädchen in der Hitlerjugend, 1980) geht von der Annahme aus, daß der „HJ (...) als Staatsjugend die gesamte außerschulische Erziehung und Kontrolle der Jugend des Dritten Reiches (oblag) — neben den geringen Einflüssen des Elternhauses.“ So scheint es ihm auch „konsequent, Programm und Praxis der Mädchenerziehung des Nationalsozialis mus an der HJ, in der Mädchenorganisation BDM aufzuzeigen“ (S. 7). Auch 1983 konstatiert er noch, der BDM lasse sich „als das ‚Herzstück‘ und die tragende Säule der Mädchen-‚Ausrichtung‘ bezeichnen“ und sei „typische Ausdrucksform pädagogischer Praxis im ‚Dritten Reich‘ gewesen. (Mädchenerziehung, S. 20) Besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang Rüdiger, Jutta (Hrsg.): Die Hitlerjugend und ihr Selbstverständnis im Spiegel ihrer Aufgabengebiete. Lindhorst: Askania 1983. Die ehemalige Reichsreferentin für den BDM, nach 1945 als Psychologin tätig, stellt ohne das geringste Anzeichen von Unrechtsbewußtsein sich selbst und alle für den BDM Verantwortlichen als Idealisten dar, die nur leider durch einige wenige getäuscht worden seien. Sie vertritt nach wie vor alle Ansprüche der Hitlerjugend als gut und notwendig, auch z. B. den extremen Einsatz der jungen Menschen während des Krieges. Nur vereinzelt finden sich im Text verbale Konzessionen an die heutige Leserschaft, indem die Autorin einem auf ihrer ungebrochenen Überzeugung fußenden Urteil, etwa über „abseitige, bindungslose, arbeitsscheue“ Jugendliche, ein „nach den damaligen Wertvorstellungen“ hinzufügt. Aber sie besteht mit gleichem darauf, daß „die Minderheit der Jugendlichen, die sich abseits hielt (...), sich selbst aus der Gemeinschaft ausgeschlossen“ hatte und „atypisch für ihre Zeit“ war (S. 321).

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  16. Zum Beispiel bei Becker, Egon; Herkommer, Sebastian; Bergmann, Joachim: Erziehung zur Anpassung? Eine soziologische Untersuchung der politischen Bildung in den Schulen. (2.Aufl.) Schwalbach bei Frankfurt/M.: Wochenschau 1968.

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  17. Derartige Hinweise finden sich z. B. bei Brehmer, Ilse (Hrsg.): Lehrerinnen. Zur Geschichte eines Frauenberufes. Texte aus dem Lehrerinnenalltag. München, Wien, Baltimore: Urban u. Schwarzenberg 1980; Gahlings, Ilse; Möhring, Elle: Die Volksschullehrerin. Sozialgeschichte und Gegenwartslage. Heidelberg: Quelle u. Meyer 1984; Klafki, Wolfgang (Hrsg.): Verführung, Distanzierung, Ernüchterung. Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus. Autobiographisches aus erziehungswissenschaftlicher Sicht. Weinheim, Basel: Beltz 1988;

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  18. „Die Landesverfassung gibt die Erziehungsziele für alle Schulformen verbindlich vor. Im Zusammenhang mit diesen Erziehungszielen hat die Grundschule die Aufgabe, dem Kind die Welt zu eröffnen, es zu einer sachlichen Erfüllung des Lernens anzuhalten und zu mitmenschlichem Verhalten zu führen. Darüber hinaus muß die Grundschule das kritische Bewußtsein der Kinder früh aktivieren und elementare Formen der Mitbestimmung ermöglichen.“ Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen. Ratingen, Kastellaun, Düsseldorf: Henn 1973, S. 3. „ ‚Qualifiikation für die Bewältigung von Lebenssituationen‘. Unterricht und Erziehung in der Hauptschule sollen auf konkrete Lebensbewältigung unter den Bedingungen einer demokratisch-pluralen, wissenschaftsbestimmten Industrie- und Konsumgesellschaft vorbereiten und tragfähige Erfahrungen mit Selbstbestimmbarkeit und in sozialem und öffentlichem Handeln als Grundlage für eine mündige Existenz unter Berücksichtigung von deren personalen Voraussetzungen bereitstellen.“ Richtlinien und Lehrpläne für die Hauptschule in Nordrhein-Westfalen. Ratingen, Kastellaun, Düsseldorf: Henn 1973, S. 4.

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  19. Zu den grundsätzlichen Problemen lebensgeschichtlichen Erinnerns und Erzählens s. die Kapitel „Das narrative Interview in der biographischen Forschung“ und „Autobiographische Erzählungen“.

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Strien, R. (2000). Einleitung. In: Mädchenerziehung und -sozialisation in der Zeit des Nationalsozialismus und ihre lebensgeschichtliche Bedeutung. Forschung Erziehungswissenschaft, vol 88. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01372-3_1

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