Zusammenfassung
Seit Aufzeichnungen über Verwaltungen und Wirtschaftsleben vorliegen, finden sich Hinweise auf Korruption. Die ältesten Zeugnisse, aus denen eindeutig auf Korruption geschlossen werden kann, reichen zurück bis ca. 2000 v. Chr. Eine neusumerische Gerichtsurkunde bspw. enthält Anhaltspunkte dafür, daß eine Art Gebühr an einen Beamten zu entrichten sei. Aus der Übersetzung geht hervor, daß es sich nicht um eine festgesetzte Gebühr im heutigen Sinne, sondern um eine Bestechungszahlung handelt.1
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Literatur
Mache deine Beamten reich, damit sie deine Gesetze ausführen.“ zitiert nach: Helck, W.: Korruption im Alten Ägypten, 1982, S. 67.
Vgl. Rennstich, K.: Korruption - Eine Herausforderung für Gesellschaft und Kirche, 1990.
Die dieser Arbeit zugrundeliegende Bibel ist eine Einheitsübersetzung des Jahres 1980 5 Markus 14, 10–11.
Vgl. Alemann, U. von, Kleinfeld, R.: Begriff und Bedeutung der politischen Korruption aus politikwissenschaftlicher Sicht, 1992, S. 267 ff und StGB §§ 331–334.
Mose 10, 17.
Jesaija 33, 15 und 33, 16.
Micha 3, 11.
Samuel 8, 3.
Mose 27, 25.
Buch der Sprichwörter 29, 14.
Jesus Sirach 40, 12.
Ezechiel 22, 27.
Mose 31, 7.
Amos 5, 12–14.
Amos 8, 5.
Ezechiel 22, 12.
Micha 6, 10–11. S. 147.
Amos 3, 10–11.
Vgl. Jeremia 22, 13–19.
Rennstich, K.: Korruption - Eine Herausforderung S. 165.
Vgl. Matthäus 21, 12–17 und Johannes 2, 13–22. Vgl. Lukas 20, 20–26 und Markus 12, 13–17.
Vgl. Lukas 19, 1–10.
Matthäus 6, 24.
Vgl. Apostelgeschichte 5, 1–11.
Apostelgeschichte 5, 5.
Jesus Sirach 20, 29.
Vgl. Kümmel, H.: Bestechung im Alten Orient, 1982, S. 56 f und Helck, W.: Korruption im Alten Ägypten, 1982, S. 67 ff.
Leys, C.: What is the problem about corruption, 1978, S. 31.
Vgl. Schuller, W.: Probleme historischer Korruptionsforschung, 1977, S. 373.
Sturminger, A Die Korruption in der Weltgeschichte, 1982, S. 26.
Schuller, W.: Korruption im Altertum, 1982, S. 13.
Noethlichs, K: Bestechung, Bestechlichkeit und die Rolle des Geldes in der spartanischen Außen- und Innenpolitik vom 7. - 2. Jh. v. Chr., 1987, S. 129.
Im 4. Jahrhundert wurden die meisten Amter in Athen durch ein Losverfahren besetzt. Immer häufiger wurden die Verlosungen manipuliert, so daß sich aus der Verlosung eine Art Amterkauf entwickelte, bspw. wurde der Rücktritt des erlosten Kandidaten erkauft.
Vgl. Noethlichs, K.: Bestechung, Bestechlichkeit und die Rolle des Geldes in der spartanischen Außen - und Innenpolitik vom 7. - 2. Jh. v. Chr., 1987, S. 131 ff.
Wankel, H.: Die Korruption in der rednerischen Topik und in der Realität des klassischen Athen, 1982, S. 39.
Vgl. § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG und § 160 AO.
Noethlichs, K.: Bestechung, Bestechlichkeit und die Rolle des Geldes in der spartanischen Außen - und Innenpolitik vom 7. - 2. Jh. v. Chr., 1987, S. 157.
Vgl. Peremans: W.: Amtsmißbräuche im ptolemäischen Ägypten, 1982, S. 116.
Schuller, W.: Probleme historischer Korruptionsforschung, 1977, S. 373.
Noethlichs, K.: Bestechung, Bestechlichkeit und die Rolle des Geldes in der spartanischen Außen - und Innenpolitik vom 7. - 2. Jh. v. Chr., 1987, S. 163.
Vgl. Veyne P.: Brot und Spiele - Wahl und Bestechung im alten Rom -, S. 657 ff und Schuller, W. (Hrsg.): Korruption im Altertum, 1982, S. 15 ff, und Sturminger, A.: Korruption in der Weltgeschichte, 1982, S. 52 ff.
Vgl. Veyne P.: Brot und Spiele - Wahl und Bestechung im alten Rom -, S. 657 ff und Schuller, W. (Hrsg.): Korruption im Altertum, 1982, S. 15 ff, und Sturminger, A.: Korruption in der Weltgeschichte, 1982, S. 52 ff.
Euergesien sind von Patriziern ausgerichtete Festlichkeiten zur Popularitätssteigerung.
Congiarium: Eine bestimmte Menge Wein und 01, die als Spende an das Volk verteilt wird.
Divisores: Ein unregelmäßig ausgeübter Beruf im Antiken Rom. Die Divisores zahlen die Bestechungssummen im Namen des Kandidaten an die Wähler aus.
Vgl. Stuminger, A.: Korruption in der Weltgeschichte, 1982, S. 124 ff und Schuller, W.: Korruption und Staatspolizei im spätrömischen Staat, 1982, S. 78 ff und Rennstich, K.: Korruption - Eine Herausforderung für Gesellschaft und Kirche, 1990, S. 179 f.
Vgl. Schuller, W.: Korruption und Staatspolizei im spätrömischen Staat, 1982, S. 78.
Vgl. Stuminger, A.: Korruption in der Weltgeschichte, 1982, S. 126.
Weitere Bestechungsmittel waren z. B. panem et circenses, Wein, Streitwagen, Pferde, Landbesitz und die kostenlose Zuführung von Prostituierten.
Diese sind ein uniformiertes, militärisches Corps, das Kontrolltätigkeiten, u. a. im Postwesen und der Territorialverwaltung, ausübt.
Vgl. Schuller, W.: Korruption und Staatspolizei im spätrömischen Staat, 1982, S. 77 ff.
Vgl. Castritius, H.: Korruption im ostgotischen Italien, 1982, S. 231 und Vgl. Schuller, W.: Korruption und Staatspolizei im spätrömischen Staat, 1982, S. 80.
So mußte ein Beamter bei sechsmonatiger untentschuldigter Abwesenheit nur mit einer verzögerten Beförderung rechnen. Die Entfernung aus dem Dienst drohte dem fehlenden Beamten nur, wenn er länger als vier Jahre nicht zum Dienst erschien.
Die Beschränkung auf diese drei Staatsgebiete soll als Überblick genügen. Es sind aber auch anderen Staaten wie etwa Spanien, Vereinigte Niederlande, Österreich und Rußland stark durch Korruption geprägt.
Der Begriff Bestechung war nicht üblich. Gebräuchlicher waren z. B.: Beschenkung, Geschenk, Handsalbe, Verehrung, Douceurs, Schmieralia, Chatoullegeld, Erkenntlichkeit.
Vgl. Quarthal, F: Korruption in Gesellschaft und Staat des Ancien Régime, 1987, S.41 ff.
Im Geheimvertrag von Dover 1671 verpflichtete sich Karl II., die französichen Eroberungspläne zu unterstützen. Die Folge war, daß England mit Frankreich einen Krieg gegen die Vereinigten Niederlande führen mußte, der 1674 mit einem Seperatfrieden Englands endete.
Vgl. Klaveren, J. van: Die historischen Erscheinungen der Korruption in ihrem Zusammenhang mit der Staats- und Gesellschaftform betrachtet, 1957, S. 309 ff.
Vgl. Noack, P.: Politische Korruption: Theorie, Geschichte, Gegenwart, 1987, S. B.
Vgl. Klaveren, J. van: Fiskalismus - Merkantilismus - Korruption, Drei Aspekte der Finanz- und Wirtschaftspolitik während des Ancien Régime, 1960, S. 338.
Vgl. Klaveren, J. van: Die historischen Erscheinungen der Korruption in ihrem Zusammenhang mit der Staats- und Gesellschaftsform betrachtet, 1957, S. 304 ff.
Subsidien: Finanzielle Mittel, die zur politischen Einflußnahme eingesetzt werden.
Eine der ersten Veröffentlichungen zur Korruption, die “Regina pecunia” von F. Brecklingius aus dem Jahre 1663, trug den Untertitel: “Sonnenklarer Beweis, woher die Gottlosen Beamten, Vögte, Schreiber, Rentmeister und Priester fast in allen Königreichen und Fürstenthümern Europae, so reich, fett, gross, ansehnlich, mächtig und prächtig werden.”
Schmidt - Hieber, W.: Strafbarkeit der Ämterpatronage, 1989, S. 558 ff.
Arnim, H. von: Abgeordnetenkorruption, 1990, S. 1014 ff.
Vgl. StGB §§ 331–334.
Vgl. Vahlenkamp, W./Knauß, I.: Korruption - hinnehmen oder handeln, Wiesbaden 1995, S. 266.
Als sozialadäquat wird angesehen, was der Verkehrssitte entspricht, z. B. Neujahrsgabe an einen Schutzmann oder Postboten.
Vgl. Einschränkung der im Erlaß vom 01. 10. 1962 getroffenen allgemeinen Regelung für Steueraufsichtsbeamte durch die Entschließung Nr. 514 über das Verbot der Annahme von Belohnungen und Geschenken durch Bedienstete der Steuerverwaltung. P 1011–58107 vom 29.10. 1962 oder Verfügung der Landespolizeidirektion Karlsruhe zur Annahme von Geschenken vom 21. 07. 1988. 14–27 /71 32.
Nach § 4, Abs. 5, Nr. 1 EStG sind Geschenke bis 75 DM jährlich steuerlich abzugsfähig und können daher als geringwertige Aufmerksamkeit betrachtet werden.
Vgl. Lusteck, W.: Weihnachtsgeschenke postwendend retour, in: SZ vom 22. 12. 1993.
Eigene Berechnungen auf Basis von: Präsident des Landtags von Baden-Würrtemberg/Landeszentrale für politische Bildung Baden - Württemberg (Hrsg.): Der Landtag, o. D. S. 7.
Vgl. Schmidt - Hieber, W.: Strafbarkeit der Ämterpatronage, in: NJW, 9 (1989), S. 559 und o. V.: Stuttgarter Lotto - Geschäftsführer Wetter tritt zurück, in: Stuttgarter Zeitung v. 30. 05. 1994, S. B.
Vgl. Arnim, H. von: Abgeordnetenkorruption, 1990, S. 1014 ff.
Vgl. § 160 AO.
Der steuerliche Gewinn errechnet sich aus den Erträgen für betriebliche Tätigkeit, verringert um die betriebsbedingten Aufwendungen.
Urteil v. 18. 02. 1982, BStBI. Teil Il S. 394 und 09. 08. 1989, BStBI. Teil Il S. 995.
Vgl. § 160 Abs. 1 AO und § 194 Abs. 3 AO.
Vgl. o. V.: Die deutsche Exportindustrie ist auf die Zahlung von Schmiergeldern angewiesen, in: Handelsblatt v. 28. 03. 1994, S. 5.
Beispiel entnommen aus Arnim, H. von: Abgeordnetenkorruption, 1990, S. 1016
Vgl. BT-Drucksache 13/2100 vom 31. 07. 1995, S. 3.
Vgl. Salzberger, W./Theisen, M. R.: Jahressteuergesetz 1996: Steuerliche Beschränkung der Abzugsfähigkeit von Schmiergeldzahlungen - Ein Windei, in: Der Betrieb, 8/1996, S. 396–399.
Vgl. o. V.:Die Steuergesetze lassen die erforderliche Qualität vermissen, in: Blick durch die Wirtschaft, 26. 10. 1995, S. 7.
Salzberger, W.: Unveröffentlichter Arbeitsbericht zum § 4 Abs. 5 Nr. 10 EStG nach dem Jahressteuergesetz 1996, Mannheim 1995, S. 15.
Oberst Löffelholz war Beamter im Koblenzer Beschaffungsamt und unternahm mit seiner Familie eine Woche Ausflugsfahrten in einem ihm unentgeltlich zur Verfügung gestellten Leihwagen. Ministerialrat Kilb hatte ohne Genehmigung seines Vorgesetzten einen Leihwagen akzeptiert und damit gegen das Beamtengesetz verstoßen.
Auf Umwegen erhielt Dr. Barzel von der deutschen Industrie jährlich 60.000 DM. Darüber hinaus ließ ihm die Firma Flick bis zum Jahre 1979 ca. 1.800.000 DM und die Firma Oetker bis 1983 ca. 300.000 DM zukommen.
Vgl. Höhne - Mack, I.: Fälle politischer Korruption in der Bundesrepublik, 1987, S. 17.
Flick benötigte zur steuerfreien Wiederanlage von ca. 1,9 Milliarden DM, die er beim Verkauf von Aktien als Veräußerungsgewinn erzielt hatte, eine Sondergenehmigung des zuständigen Wirtschaftsministers, um die Einkommenssteuer von etwa 50% sparen zu können. Der Bundeswirtschaftsminister kann gemäß § 6 b EStG wegen besonderer volkswirtschaftlicher Förderungswürdigkeit eine solche Investition befürworten.
Die Vermutung liegt nahe, daß Ministerpräsident Berlusconi mit dem Umschwung der öffentlichen Meinung gerechnet hat, daß ihm aber die kurze Zeit genügte, die Personen, die freigelassen werden sollten, auch wirklich frei zu bekommen.
Im Frühjahr 1994 waren allein in Frankfurt 1.300 Verfahren wegen Korruption anhängig.
Vgl. Müller, U.: Korruption in der öffentlichen Verwaltung - Typologie und Schaden im Baubereich - in: Kriminalistik, Heft 8–9, 1993, S. 509 ff.
Zur näheren Erläuterung der Funktionen von Korruption siehe Kapitel 2.1.2. und 2.1.3.
Er verdient am Verkauf 860.000 DM zu Lasten des Landes Mecklenburg - Vorpommern.
Vgl. Liebl, K. Das Ausmaß der Korruption in der öffentlichen Verwaltung, 1990, S. 283 ff:
Die Ausführungen gelten nicht nur für Deutschland und die deutsche Wirtschaft. Das Ritual ist bei allen Wirtschaftsmächten ähnlich.
Die Genehmigungskorruption ist die Bestechung von Amtsträgern zur Erlangung wichtiger Genehmigungen. Vgl. Liebt, K.: Das Ausmaß der Korruption in der öffentlichen Verwaltung, 1992, S. 293.
Vgl. Finkenzeller, R.: Kommunalbeamter soll bestochen worden sein, in: FAZ v. 08. 02. 1994, S. 5.
Vgl. Fabritius, D.: Neuer Bestechungsskandal im Rathaus, SZ v. 11./12. 12. 1993, S. 12.
Vgl. o. V.: Zum Abschluß gab es 90.000 Mark, in: BZ v. 19. 02.1994 und o. V.. Zentrale des Glücks in: Der Spiegel 6/1994, S. 81 und o. V: Stuttgarter Lotto - Geschäftsführer Wetter tritt zurück, in: FAZ v. 30. 05.1994, S. B.
Vgl. Meadows, D., et al.: Die Grenzen des Wachtums, 1972, S. 122.
Vgl. Wicke, L., et al.: Betriebliche Umweltökonomie, 1992, S. 600 ff.
Vgl. Liebt, K.: Das Ausmaß der Korruption in der öffentlichen Verwaltung, 1992, S. 291.
Kürschner - Pelkmann, F.: Malaysia plündert letzte Pazifik - Urwälder, in: BZ v. 27. 09. 1994, o. S..
Vgl. Krieg, H. - H.: Der Tausch “Schulden gegen Umwelt” - ein Beitrag zur Lösung der Schuldenkrise und der Umweltkrise der Weltwirtschaft, 1992, S. 264 ff.
Die Deponierung von Industriemüll kostete 1992 in Belgien ca. 0,02–2,15 ECU je Tonne. Die Verbrennung einer Tonne Industriemüll kostete ca. 100–150 ECU. Quelle: Wicke, L.. et al.: Der Einsatz marktwirtschaftlicher Instrumente in der Umweltpolitik der Europäischen Gemeinschaft, 1991, S. 97 und 131.
Das z. Zt. auffälligste Beispiel ist das Duale System Deutschland, welches seine Abfälle mit dem Grünen Punkt in beinahe jedes Land der Welt illegalerweise exportiert hat.
Vgl. Siebe, Th.: Preis- und Produktionseffekte von Subventionszahlungen - Eine empirische Analyse für die Bundesrepublik Deutschland, Berlin, 1993.
Vgl. Jörnmark, J.: Coal and Steel in Western Europe 1945–1993 - Innovative Change and Institutional Adaption, Göteborg 1993, S. 231 ff, 280 ff und 337.
Die Erzeuger erhalten einen festgesetzten Mindestpreis für jede produzierte Mengeneinheit, wobei der Differenzbetrag zwischen erzielbarem Preis und Interventionspreis von der EU erstattet wurde.
Vgl. Bayer, N.: Die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik und der langfristige Ausbau der EG zu einer Wirtscharts- und Währungsunion, Freiburg 1993, S. 28 ff, 130 ff und 229 ff.
Vgl. Gabler - Wirtschaftslexikon, 10. Aufl., Band 6, Sp. 2693.
Vgl. Smith, Adam: Der Wohlstand der Nationen, S. 582.
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Vogt, A.O. (1997). Korruption — ein informelles Phänomen in Politik und Ökonomie. In: Korruption im Wirtschaftsleben. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01247-4_1
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