Zusammenfassung
Die Sozialwissenschaften sind empirische Wissenschaften, also Erfahrungswissenschaften. Empirische Wissenschaften unterscheiden sich von nichtempirischen Wissenschaften dadurch, daß in ihnen lediglich solche theoretischen Aussagen Anerkennung finden, die einer Nachprüfung durch die Erfahrung prinzipiell fähig sind. Das ist das sogenannte Abgrenzungskriterium, welches die empirische Wissenschaft abgrenzt vom Alltag, aber auch von Mathematik und Logik.
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Anmerkungen
Der Kritische Rationalismus, der sich in seiner Forschungslogik im wesentlichen an Popper orientiert, hat seine Position vor allem im Zusammenhang des sogenannten „Positivismusstreits“ (s. Adorno et al. 1969) unter der Wortführung von Albert (v. a.: 1969) und in Auseinandersetzung mit der Frankfurter Schule und deren Vertretern Adorno und Habermas entfaltet und ausformuliert.
Die „Konsensustheorie der Wahrheit“ ist von Habermas (1971) vor allem in einem Aufsatz unter dem Titel: „Vorbereitende Bemerkungen zu einer Theorie der kommunikativen Kompetenz” auf der Grundlage von theoretischen Überlegungen zu „dialogkonstituierenden Universalien“ in Anlehnung an die Sprechakttheorie von Searle und Austin entwickelt worden: Da wir bereits im Alltag „in jedem Diskurs genötigt sind, eine ideale Sprechsituation zu unterstellen” (Habermas 1971, 122) bietet eine Rekonstruktion der — kontrafaktischen — Bedingungen dieser Unterstellungen die Grundlage für ein Modell des herrschaftsfreien Diskurses.
Alle aus nicht-deutschprachigen Titeln entnommenen Zitate in diesem Band wurden von mir (R. B.) ins Deutsche übertragen. Auch dort, wo eine Übersetzung bereits vorliegt, habe ich gelegentlich auf eine eigene Übersetzung zurückgegriffen (vgl. dazu Anm. 19).
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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Bohnsack, R. (1999). Rekonstruktive Verfahren in der empirischen Sozialforschung im Unterschied zu hypothesenprüfenden Verfahren. In: Rekonstruktive Sozialforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01190-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01190-3_2
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