Zusammenfassung
Das Ende der Großen Koalition von SPD und CDU/CSU 1969 und das noch von dieser Koalition vorbereitete, aber erst 1970 verabschiedete 624-DM-Gesetz stellt einen Einschnitt in der vermögenspolitischen Diskussion dar. Standen bisher die staatliche Förderung der Geldvermögensbildung und die Bildung von Haus- und Grundvermögen im Vordergrund, so ist das finanzielle Engagement des Staates seit der Verabschiedung des 624-DM-Gesetzes mit 10,4 Mrd. DM auf seinem Höhepunkt im Jahre 1977129 angesichts der Sparfähigkeit der Bevölkerung und der hohen Staatsverschuldung an seine Grenzen gestoßen. Heute wird sowohl von Vertretern der Bundesregierung als auch der Opposition ein Abbau oder zumindest ein Auslaufen der Sparförderung verlangt.130 Seit 1970 konzentriert sich daher — auch beeinflußt durch das 1968 erschienene Krelle-Gutachten131 — die Diskussion vor allem auf die Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktivvermögen.
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Anmerkungen
Vgl. Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.); Die Einkommens- und Vermögensverteilung in der Bundesrepublik Deutschland. Auswahl aus der amtlichen und verbandlichen Statistik. Ausgabe 1979, Bonn Januar 1980, S. 173.
Ein Auslaufen der Sparförderung erfolgt, weil immer mehr Arbeitnehmer mit steigenden Einkommen den Einkommensgrenzen in der Sparförderung entwachsen. Seit 1973 weist die Zahl der nach dem Vermögensbildungsgesetz geförderten Arbeitnehmer eine fallende Tendenz auf, vgl. Ebenda, S. 185; Als Vertreter der Bundesregierung hat z. B. Matthöfer ein Auslaufen der Sparförderung gefordert, vgl. „Die Sparförderung aushungern“, in: Die Zeit Nr. 17 vom 20.4.1979, S. 18; Für die Opposition hat Geißler auf Finanzreserven in der Sparförderung hingewiesen, die seiner Meinung nach gezielter für die Beteiligung in Produktivvermögen eingesetzt werden könnten, vgl. Geissler, Heiner; Die Neue Soziale Frage. Analysen und Dokumente, Freiburg 1976, S. 137 f. Im Haushaltsstruktur-Gesetz vom Dezember 1975 ist bereits eine Reduzierung der Sparprämien und der Wohnungsbau-Prämien vorgenommen worden, vgl. Sozialbericht der Bundesregierung, Bundestagsdrucksache 7/4953, S. 48; Eine weitere Senkung der Wohnungsbau-Prämie sowie die ersatzlose Streichung der Bausparprämie ist nach der Bundestagswahl in den Koalitionsgesprächen von SPD und FDP für den 1.1.1982 geplant, vgl. „Sparprogramm auf Kosten der Arbeitnehmer“. In: Soziale Ordnung. Christlich-Demokratische Blätter der Arbeit Nr. 12/1980 v. 1.12.1980, S. 4.
Vgl. Krelle, Wilhelm u. a.; a.a.O.
Vgl. Flach, K. H., Maihofer, W. Scheel, W.; Die Freiburger Thesen der Liberalen, Rembek 1972, S. 80 f.; beschlossen auf dem Parteitag in Freiburg am 12.10.1971.
Vgl. „Leitsätze der SPD zur Beteiligung der Arbeitnehmer am wachsenden Produktivvermoeen“ beschlossen auf dem Parteitag in Hannover am 13.4.1973 Vermö ens olitisches Grundsatzprogramm“
Vgl. Beschlüsse des 22. Bundesparteitages der CDU, „ g p p gramm“, beschlossen auf dem Parteitag in Hamburg am 19.11.1973.
Vgl. Entwurf eines Gesetzes über die Beteiligung der Arbeitnehmer am rroduktivvermogen und zur Verbesserung der Kapitalstruktur in der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstandes — Beteiligungslohngesetz BLG — vom 14.4.1970, Bundestagsdrucksache VI/616.
Vgl. Antrag betr. Betrieblicher Gewinn- und Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer vom 26.6. 1972 (Bundestagsdrucksache VI/3613); wiedereingebracht am 21.5.1975 (Bundestagsdrucksache VII/3664) und im Februar 1978 (Bundestagsdrucksache VIII/1565).
Vgl. Beschlüsse des 22. Bundesparteitages der CDU, a.a.O.
Vgl. Höhnen, Wilfried; a.a.O., S. 42 f.
Vgl. Ebenda.
Vgl. Gewerkschaftsspiegel Nr. 8/1973, S. 28 f.; „DGB-Forderungen zur Vermögensbildung“.
Vel. Abschnitt 4.2.1, s. oben S. 41.
Vgl. Loderer, Eugen; Qualität des Lebens statt Vermögenspolitik. In: Pitz, Karl H.; Das Nein zur Vermögenspolitik; a.a.O., S. 9 f.
So K. H. Pitz auf einer Podiumsdiskussion an der Gesamthochschule Kassel am 28.6.1977, an der auch der Verfasser teilnahm. Vgl. Ökonomische Probleme der Erfolgsbeteiligung von Arbeitnehmern; Hrsg. von Horst-Günter Ptag, Kassel 1978.
Eine Zusammenfassung der Position der BDA gibt Uwe Andersen; Einführung in die Vermögenspolitik, München 1976, S. 171 f.
Vgl. Broschüre der BDA „Weichen richtig stellen“ vom 29.6.1971.
„Vermögensbildung oder Gewerkschaftsfonds“, Stellungnahme der BDA zur Konzeption der SPD vom 26. Juli 1973; zitiert nach Halbach, Günter; Materialien zur Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand. Thesen, Pläne, Gesetze. Vierte Folge: 1973 bis 1977; a.a.O., S. 18 f., insbes. S. 28.
Vgl. „Grundlinien eines Vermögensbeteiligungsgesetzes“, in: Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.); Sozialpolitische Informationen, Sonderausgabe vom 2.2.1974. Ebenso: Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung vom 30.1.1974, S. 112.
Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung; a.a.O., S. 10; Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung v. 18.5.1974, S. 593.
Vgl Bundesratsdrucksache 105/76; FAZ vom 15.1.1976.
Ebenda.
Vgl. Andersen, Uwe; Pieper, Hildegard; Innere Reformen im Entscheidungsprozeß — Zum Meinungsstreit um den Koalitionskompromiß über Mitbestimmung und Vermögensbildung. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament Nr. 28/1974.
Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung 1976, Bundestagsdrucksache 7/4677 vom 30.1.1976.
Vgl. Rede von Rudolf Sperner, Gewerkschaftstag der IG Bau, Steine, Erden in Hamburg, Protokoll 4. Tag, S. 286 f.
Vgl. Handelsblatt vom 11.10.1976: „IG Bau empfiehlt Beteiligungsmodell“.
Vgl. Sperner, Rudolf in einem ZDF-Interview v. 12.10.1976.
VgL Handelsblatt vom 8.9.1976: „Sperner: Vermögen auch in den Betrieben bilden.“
Vgl. Anhörung zur Vermögenspolitik und Tarifpolitik am 19.10.1978 in Bonn.
Vgl. ZDF-Interview vom 12.10.1976.
Vgl. das Grundsatzreferat von Karl Hauenschild auf dem Gewerkschaftstag der IG ChemiePanier-Keramik am 23.9.1976.
Dem Verfasser liegt die Kopie eines Vermerkes aus dem Bereich der IG Chemie über „Grundlinien eines Branchenfonds II“ vor, der am 9.1.1978 in Hannover erstellt worden ist. Nach diesem Vermerk müssen mit dem Arbeitgeberverband der Chemischen Industrie bereits sehr detaillierte Verhandlungen geführt worden sein.
Vgl. Gesellschaftspolitische Information Nr. 30/76 vom 14.10.1976.
VgL Süddeutsche Zeitung vom 9.10.1976.
Vgl. Handelsblatt vom 11.10.1976.
Vgl. Jahresgutachten 1975 ..., a.a.Q.
Vgl. Abschnitt 4.2.1, s. S. 41.
Vgl. Abschnitt 4.3, s. o. S. 45.
Kopie dieser Studie liegt beim Verfasser; vgl. auch Frankfurter Rundschau vom 9.2.1976.
Abschrift dieses Briefes liegt dem Verfasser vor.
Ebenda.
Ebenda.
Abschrift dieses Briefes liegt dem Verfasser vor; der Brief ist ebenfalls — allerdings unvollständig — abgedruckt in der „Zeit“ vom 23.4.1976.
Vgl. Die Welt vom 7.7.1976; Das Handelsblatt vom 7.7.1976 und Frankfurter Rundschau vom 4.7.1976.
Vgl. Frankfurter Rundschau vom 5.7.1976.
Vgl. Handelsblatt vom 28.5.1976.
Vgl. Interview mit dem ZDF am 12.10.1976.
Vgl. Sperner auf der Anhörung der Arbeitsgruppe „Eigentum“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 19.10.1978 in Bonn; unkorrigierte Abschrift, S. 25.
Vgl. Sperner auf der Anhörung der Arbeitsgruppe „Eigentum“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 19.10.1978 in Bonn; unkorrigierte Abschrift, S. 25.
Vgl. BMWI-Dokumentation Nr. 229 vom 20.8.1976.
Vgl. Ausarbeitung der Arbeitsgruppe „Eigentum“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion vom 5.12.1978.
Vgl. unveröffentlichter „Sachstandsbericht zur Vorbereitung eines Gesetzentwurfs der Bundesregierung zur Vermögensbildung, Der Bundesminister der Finanzen, Bonn, 1.12.1978, S. 1; Kopie dieses „Sachstandsberichtes“ liegt dem Verfasser vor.
Ebenda; S. 2; vgl. auch Handelsblatt vom 5.12.1977 „Kurswechsel in der Vermögenspolitik“. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung; a.a.O., S. 21.
Ebenda; vgl. Frankfurter Rundschau vom 8.2.1979 „Regierung plant Vermögensbildungsinitiative“.
Vgl. Bundesratsdrucksache 371/77.
Vgl. Bundestagsdrucksache 8/1565.
Vgl. „Sachstandsbericht des BMF, a.a.O., S. 1; Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, a.a.O., S. 26.
Vgl. Frankfurter Rundschau vom 8.2.1979; General-Anzeiger vom 8.2.1979; Sozialdemokratischer Pressedienst Wirtschaft vom 8.2.1979.
Sozialdemokratischer Pressedienst Wirtschaft vom 8.2.1979, S. 2.
Vgl. Plenarprotokoll 8/135 vom 8.2.1979.
Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 9.2.1979; Handelsblatt vom 20.8.1979.
Vermerk über „Ergebnis des Koalitionsgesprächs am 20. September zur Vermögenspolitik“ liegt dem Verfasser als Kopie vor; vgl. auch Bayerisches Staatsministerium..., a.a.O., S. 27 f.
BMF-Finanznachrichten 7/80 vom 7.2.80; vgl. auch Fankfurter Rundschau vom 7.2.1980; Handelsblatt vom 7.2.1980.
So der General-Anzeiger vom 28.2.1980.
Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rheinische Post, Stuttgarter Zeitung, Frankfurter Rundschau v. 15.3.80.
Vgl. Stuttgarter Nachrichten vom 15.3.1980 „Große Verwirrung in der Koalition“.
Vgl. Rheinische Post vom 15.3.1980.
Vgl. Handelsblatt, General-Anzeiger und Stuttgarter Nachrichten vom 20.3.1980.
Vgl. Plenarprotokoll 8/216 des Deutschen Bundestages, Stenographischer Bericht der 216. Sitzung, S. 17337 f., insbes. S. 17354.
Dies ist der Eindruck des Verfassers auf Grund der zahlreichen Diskussionen, die innerhalb der Verbände, Parteien und Ministerien geführt worden sind.
Vgl. Jahresgutachten 1972 ..., a.a.O,
Vgl. z. B. Programm der CDU zur Wiedergewinnung der Vollbeschäftigung, beschlossen vom Bundesvorstand der CDU am 6.6.1977.
Vgl. Jahresgutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftliçhen Entwicklung 1972, Bundesrats-Drs. 612/72, Zi. 501 f.; und 1975; Bundestags-Drs. 7/4326, Zi. 370 f.; vgl. Jahreswirtschaftsbericht 1976 vom 30.1.1976, Bundestags-Drs. 7/4677, S. 12 f.; vgl. Herbstgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute 1976, S. General-Anzeiger vom 25.10.1976.
Vgl. Pagel, Jörg; Vermögensbildung in der Bundesrepublik, dpa-Hintergrund, l eil III; dpaArchiv/HG 2683, Hamburg vom 12.7.1977, S. 14.
Vgl. Kurz, Rudi; Rall, Lothar; a.a.O., S. 14 und S. 16 f.; Friderichs, Hans; Realistische Vorschläge zur Fortentwicklung der Vermögenspolitik. In: BMWI-Dokumentation Nr. 229, Bonn August 1976, S. 1; Schlecht, Otto; Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktivvermögen — Eine Herausforderung der Tarifparteien. Manuskript eines Vortrages vor dem Beirat der Gewerkschaft Textil/Bekleidung am 9.3.1979 in München, S. 3 f.; Pieroth, Elmar; Rede im Deutschen Bundestag am 13,5.80; vgl. Plenarprot. 8/216 der 216. Sitzg., S. 17338.
Vgl. Abschnitt 3.3, s. S. 31 f.
Vgl. auch Schäfer, Claus; Gegen die Vorhaben der Bundesregierung zur Förderung betrieblicher Vermögensbildung. In: Gewerkschaftliche Monatshefte 1/1978, S. 28 f.
Vgl. Abschnitt 4.4, s. S. 48 f.
Vgl. dazu auch die Feststellung von Gärtner, Ulrich; Luder, Peter; Ziele und Wege einer Demokratisierung der Wirtschaft. Diessenhofen 1979, S. 413 und 415.
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Kramer, J. (1984). Der Stand der aktuellen vermögenspolitischen Diskussion — Von der überbetrieblichen zur betrieblichen investiven Gewinnbeteiligung. In: Die betriebliche Gewinn- und Kapitalbeteiligung. Forschungstexte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01150-7_3
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