Zusammenfassung
Unsere Welt ist klein geworden, verletzlich und klein. Diese Feststellung ist schlicht, birgt jedoch ein hohes Maß an ökologischer Komplexität und sozialwissenschaftlichen Erklärungsbedarfs in sich. Dabei ist diese Weltsicht nicht neu; das Neue daran ist, daß sich wissenschaftliche Fachrichtungen systematisch mit ökologischen Fragen im globalen Kontext befassen — so auch die Politische Ökologie. Wurden in den 60er und 70er Jahren Umweltprobleme — wenn auch meist nur von hierfür sensibilisierten Menschen — vor der eigenen Haustür, in der eigenen Stadt oder regional wahrgenommen, so hat sich dies in den letzten Jahren gründlich geändert. Nicht die schlechte Luft, nicht der verschmutzte Fluß oder die abnehmende Artenvielfalt konnten die Internationalität der Umweltkrise erklären. Die Moderne selbst, mit ihren technischen Möglichkeiten und ihrer massenmedialen Vermittlung brachte uns die weltweiten Schreckensbilder auf den Titelseiten und über die Fernsehschirme in die Wohnzimmer Mit unseren Sinnen können wir die erweiterte Dimension der Zerstörung und Gefährdung nicht wahrnehmen, doch die Warnungen vor radioaktiv verseuchter Nahrung nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl oder die Bilder des brennenden Regenwaldes in Indonesien verändern unsere Wahrnehmungsfähigkeit. Die Umweltkrise ist nicht nur „ins Bild gekommen“, sie wird auch als globale Bedrohung durch die Bevölkerung wahrgenommen Und sie ist nicht zuletzt auch zu einem ernsten Thema der Internationalen Politik geworden.
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Literatur
Vgl. hierzu Joni Seager (Hg.): Der Öko-Atlas, Bonn 1993.
Vgl. etwa Olaf Taurus: Internationale Umweltpolitik, in: Olaf Taurus, Reinhard Meyers, Jürgen Bellers (Hg.): Internationale Politik, Münster u.a. 1994, S. 217ff.
Vgl. Udo E. Simonis (Hg.): Weltumweltpolitik. Grundriß und Bausteine eines neuen Politikfeldes, Berlin 1996.
Zu den Begriffsbildungen vgl. Reinhard Meyers: Internationale Beziehungen: Wissenschaft, Begriff, Perspektiven, in: Olaf Taurus, Reinhard Meyers, Jürgen Bellers ( Hg. ): Internationale Politik, a.a.O., S. 16–19.
Zu den Begriffsbildungen vgl. Reinhard Meyers: Internationale Beziehungen: Wissenschaft, Begriff, Perspektiven, in: Olaf Taurus, Reinhard Meyers, Jürgen Bellers ( Hg. ): Internationale Politik, a.a.O., S. 16–19.
Vgl. hierzu insbesondere Frederic Vester: Unsere Welt — ein vernetztes System, Stuttgart 1978.
Vgl. Intergovernmental Panel on Climate Change. The IPCC Scientific Assessment, Cambridge 1991 und Deutscher Bundestag: Enquête-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre“: „Klimaänderung gefährdet globale Entwicklung”, Bonn u. Karlsruhe 1992.
Vgl. Peter Cornelius Mayer-Tasch: Die verseuchte Landkarte. Das grenzenlose Versagen der internationalen Umweltpolitik, München 1987, S. 23, wo auf das Beispiel des Golfstromes Bezug genommen wird.
Vgl. Martin Holdgate u.a.: Umwelt weltweit. Der Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Berlin 1983, S. 31.
Vgl. Bertil Hägerhill: Übersäuerung der Umwelt — Eine massive Zerstörung der Ökosysteme in Schweden, in: Aktuelle Informationen aus Schweden, hrsg. vom Schwedischen Institut, Nr. 281, März 1982, S. 5.
Vgl. Peter Cornelius Mayer-Tasch: Die verseuchte Landkarte, a.a.O., S. 21.
Vgl. Joni Seager (Hg.): Der Öko-Atlas, a.a.O., S. 101.
Karl Marx u. Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei (MEW 4), Berlin 1959, S. 466.
Vgl. Der Fischer Weltalmanach ‘98, Frankfurt/M. 1997, S. 1138.
Vgl. dazu Uwe Lahl u. Barbara Zeschmar: Die große Verschiebung — der internationale Giftmüliverkehr, in: Peter Cornelius Mayer-Tasch (Hg.): Die Luft hat keine Grenzen. Internationale Umweltpolitik. Fakten und Trends, Frankfurt/M. S. 184–204.
Vgl. dazu Jörg Altmann: Handelspolitik im Dienste des Umweltschutzes?, in: Günter Altner u.a. (Hg.): Jahrbuch Ökologie 1998, München 1997, S. 61.
Vgl. auch Fritz R. Glunk (Hg.): Das MAI und die Herrschaft der Konzerne. Die Veränderung der Welt durch das Multilaterale Abkommen über Investitionen, München 1998.
Vgl. Manfred Wöhlke: Bevölkerungswachstum: Folgerungen für die internationale Politik, in: SWP-Arbeitspapier 3035, Ebenhausen 1997, S. 5.
Vgl. Anthony J. Dolman: Abrüstung, Entwicklung, Umweltschutz: Drei Welten als ein Ganzes, Bonn 1981, S. 14.
Vgl. dazu die vielfältigen Einzelstudien für alle Entwicklungsländer bei Dieter Nohlen und Franz Nuscheler (Hg.): Handbuch der Dritten Welt, Bd. 2–8, Hamburg 1982.
Vgl. Fritz Vahrenholt: Die Chemisierung unserer Umwelt, S. 144, in: Martin Jänicke u.a. (Hg.): Wissen für die Umwelt, Berlin u. New York 1985, S. 139–154.
Zitiert nach Peter Cornelius Mayer-Tasch: Die verseuchte Landkarte, a.a.O., S. 27.
Vgl. auch Hans Diefenbacher u. Ulrich Ratsch: Verelendung durch Naturzerstörung. Die politischen Grenzen der Wissenschaft, Frankfurt/M. 1992.
Vgl. auch Wolfgang Sachs: Globale Umweltpolitik im Schatten des Entwicklungsdenkens, in: Ders. (Hg.): Der Planet als Patient. Über die Widersprüche globaler Umweltpolitik, Berlin 1994, S. 20.
Vgl. dazu auch Günther Bächler u.a.: Umweltzerstörung: Krieg oder Kooperation? Ökologische Konflikte im internationalen System und Möglichkeiten der friedlichen Bearbeitung, Münster 1993.
Vgl. Hartwig Walletschek u. Jochen Graw (Hg.): Öko Lexikon, Stichworte und Zusammenhänge, München 1988, S. 182.
Vgl. Ulrich Albrecht: Weltweite Rüstung als Problem der internationalen Umweltpo- litik, in: Peter Cornelius Mayer-Tasch: Die Luft hat keine Grenzen, a.a.O., S. 262.
Vgl. Joni Seager (Hg.): Der Öko-Atlas, a.a.O., S. 121.
Vgl. dazu auch Günther Bächler u.a.: Umweltzerstörung: Krieg oder Kooperation? Ökologische Konflikte im internationalen System und Möglichkeiten der friedlichen Bearbeitung, Münster 1993.
Vgl. Brun-Otto Bryde: Wasser fließt bergab. Die Verschmutzung internationaler Binnengewässer und ihre Bekämpfung, in Peter Cornelius Mayer-Tasch: Die Luft hat keine Grenzen, a.a.O., S. 47.
Vgl. für die Ausgangs-und Interessenlagen Timm Krägenow: Verhandlungen im Umweltschutz. Beobachtungen und Ergebnisse der Vertragsstaaten-Konferenz zur Klimarahmenkonvention in Berlin, Freiburg 1996, S. 55ff.
Vgl. Ulrich Beck: Was ist Globalisierung? Irrtümer des Globalismus — Antworten auf Globalisierung, Frankfurt/M. 1997, S. 121 ff.
Vgl. dazu Klima-Bündnis/Alianza del Clima e.V. (Hg.): Klima — lokal geschützt! Aktivitäten europäischer Kommunen, München 1993.
Vgl. Volker von Prittwitz: Das Katastrophenparadox. Elemente einer Theorie der Umweltpolitik, Opladen 1990, S. 252ff.
Vgl. Vandana Shiva: Einige sind immer globaler als andere, in: Wolfgang Sachs ( Hg. ): Der Planet als Patient, a.a.O., S. 173–183.
Vgl. Reimund Seidelmann: Souveränität, in: Dieter Nohlen (Hg.): Lexikon der Politik, Bd. 6, Internationale Beziehungen, hg. von Andreas Boeckh, München 1994, S. 493.
Vgl. auch John Gerard Ruggie: Territoriality and beyond: problematizing modernity in international relations, in: International Organization 1993, 47/1, S. 139–174.
Vgl. Reinhard Meyers: Internationale Beziehungen als akademische Disziplin, in: Dieter Nohlen (Hg.): Lexikon der Politik, Band 6, Internationale Beziehungen, a.a.O., S. 231–241.
Vgl. dazu Andreas Boeckh: Dependencia und kapitalistisches Weltsystem, oder: Die Grenzen globaler Entwicklungstheorien, in: Franz Nuscheler (Hg.): Dritte-WeltForschung. Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik (PVS Sonderheft 16 ), Opladen 1985, S. 56–74.
Vgl. Michael Kloepfer: Umweltrecht, München 1989, S. 317.
Z.B. in der Schlußresolution der Stockholmer Umweltkonferenz von 1972; vgl. Peter Cornelius Mayer-Tasch: Die internationale Umweltpolitik als Herausforderung für die Nationalstaatlichkeit, in: Ders.: Die Luft hat keine Grenzen, a.a.O., S. 10.
Vgl. Jörn Albrecht: Umweltpolitik. Daten, Fakten, Konzepte für die Praxis, Stuttgart 1997, S. 305.
Vgl. Ernst-Ulrich v. Weizsäcker: Europäische und globale Umweltpolitik, in: Peter Cornelius Mayer-Tasch u.a.: Umweltpolitik und ihre Instrumente, Bonn 1994, S. 65.
Vgl. Olaf Hillenbrand: Europa öko-logisch? wirkungs-und Störfaktoren der europäischen Umweltpolitik, Bonn 1994, S. 60ff.
Vgl. Ernst-Ulrich v. Weizsäcker: Europäische und globale Umweltpolitik, a.a.O., S. 64.
Vgl. dazu Michael Kilian: Umweltschutz durch Internationale Organisationen. Die Antwort des Völkerrechts auf die Krise der Umwelt?, Berlin 1987, S. 280ff.
Zur Rio-Konferenz vgl. Lothar Gündling: UNCED und die Entwicklung des Völkerrechts, in: Europa Archiv, Folge 9/1992, S. 215–256.
Die Zahlen stammen von 1992, vgl. Franz Nuscheler u. Stephan Klingbeil: Entwicklungspolitik, internationale, in: Dieter Nohlen (Hg.): Lexikon der Politik, Bd. 6, Internationale Beziehungen, a.a.O., S. 120.
Kenneth Piddington: The Role of the World Bank, in: Andrew Hurrell u. Benedict Kingsbury (Ed.): The International Politics of the Environment. Actors, Interests and Institutions, Oxford 1992, S. 222.
Vgl. Dan Diner: Seerecht, internationales, in: Dieter Nohlen (Hg.): Lexikon der Politik, Bd. 6, Internationale Beziehungen, a.a.O., S. 488.
Vgl. Doris König: Abfallbeseitigung auf See, in: Thomas Gehring u. Sebastian Oberthür (Hg.): Internationale Umweltregime. Umweltschutz durch Verhandlungen und Verträge, Opladen 1997, S. 124ff.
Vgl. Martin List: Das Regime zum Schutz der Ostsee, in: Thomas Gehring u. Sebastian Oberthür (Hg.): Internationale Umweltregime, a.a.O., S. 14. 6.
Vgl. Frank Biermann: Internationale Meeresumweltpolitik, Frankfurt/M. u.a. 1994, S. 110.
Vgl. Helmut Breitmeier: Entstehung und Wandel des globalen Regimes zum Schutz der Ozonschicht, in: Thomas Gehring u. Sebastian Oberthür ( Hg. ): Internationale Umweltregime, a.a.O., S. 27.
Vgl. Frank Biermann: Instìtutionenlernen: Das Beispiel des Ozon-Fonds, in: Günter Altner u.a. (Hg.): Jahrbuch Ökologie 1998, München 1997, S. 72.
Vgl. dazu Peter Fabian: Luftverschmutzung und Treibhauseffekt: Anthropogene Eingriffe und ihre Klimawirksamkeit, in: Venanz Schubert u. Heinrich Quenzel: Klima und Mensch, St. Ottilien 1997, S. 90.
Vgl. Timm Krägenow: Verhandlungspoker um Klimaschutz. Beobachtungen und Ergebnisse der Vertragsstaaten-Konferenz zur Klimarahmenkonvention von Berlin, Freiburg 1996, S. 35ff.
Vgl. Sascha Müller-Kraenner: Klimakonferenz von Kyoto — Was nun kommen muß, in: Günter Altner u.a. (Hg.): Jahrbuch Ökologie 1998, München 1997, S. 54.
Vgl. Udo E. Simonis: „Kyoto ist der Beginn eines Transformationsprozesses unserer Gesellschaft“, in: Universitas, H. 3/1998, S. 203–217.
Vgl. Thomas Gehring u. Sebastian Oberthür: Internationale Regime als Steuerungsinstrumente der Umweltpolitik. In: Dies.: Internationale Umweltregime, a.a.O., S. 13.
Vgl. auch Frank Biermann: Weltumweltpolitik zwischen Nord und Süd. Die neue Verhandlungsmacht der Entwicklungsländer, Baden-Baden 1998, S. 129.
Vgl. Frank Biermann: Internationale Meeresumweltpolitik, a.a.O., S. 222.
Vgl. auch Rafael Stieger: Internationaler Umweltschutz. Eine politisch-ökonomische Analyse der Verträge zum Schutz der Ozonschicht, Bern u.a. 1996, S. 201.
Vgl. Frank Biermann: Weltumweltpolitik zwischen Nord und Süd. Die neue Verhandlungsmacht der Entwicklungsländer, a.a.O., S. 333ff.
Vgl. Gro Harlem Brundtland u.a.: Our Common Future: World Commission on Environment and Development, Oxford u. New York 1987.
Vgl. Günter Altner u.a. (Hg.): Jahrbuch Ökologie 1998, a.a.O., S. 165.
Vgl. dazu Institut für sozialökologische Forschung/Milieu Defensie/Friends of the Earth Netherlands (Hg.): Sustainable Netherlands. Aktionsplan für eine nachhaltige Entwicklung der Niederlande, Frankfurt u. Bonn 1993 und BUND u. Miserior (Hg.): Zukunftsfähiges Deutschland. Ein Beitrag zu einer global nachhaltigen Entwicklung, Basel u.a. 1996.
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Kohout, F. (1999). Politische Ökologie und Internationale Politik. In: Mayer-Tasch, P.C. (eds) Politische Ökologie. Lehrtexte Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01126-2_5
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