In den Erzählungen der Circular Economy und Bioökonomie werden durch Metaphern Analogien zwischen der Biosphäre und dem menschlichen Wirtschaftssystem hergestellt. Manche Konzepte nehmen darüber hinaus noch eine Modellübertragung vor, bei der die Struktur von Ökosystemmodellen auf die Wirtschaft übertragen werden soll. Das Kapitel befasst sich deshalb damit, welche Rolle Metaphern und Analogien im Alltag und in den Wissenschaften spielen und welche Voraussetzungen für eine Modellübertragung erfüllt sein müssen. Dies erfolgt zunächst im Allgemeinen, bevor wir im nachfolgenden Kap. 7 auf Metaphern, Analogien und Modellübertragungen in der Circular Economy und Bioökonomie eingehen.

6.1 Metaphern und Analogien

Zu der Frage, was Metaphern sind und welche Bedeutung sie haben, wurden viele Theorien entwickelt,Footnote 1 die wir hier vereinfachend zwei im Grundsatz verschiedenen Ansätzen zuordnen: Klassische Theorien deuten Metaphern als sprachliche Stilmittel, während neuere Ansätze sie in der Regel auf kognitive Zusammenhänge zurückführen. Im Folgenden stellen wir beide Konzepte vor.

6.1.1 Metaphern als sprachliche Stilmittel

In der sprachwissenschaftlichen Deutung werden Metaphern als eine Form der bildlichen RedeFootnote 2 oder besondere Art sprachlicher BeschreibungFootnote 3 aufgefasst. Sie geht auf Aristoteles zurück, für den Metaphern „ein Mittel der alltäglichen […] und […] poetischen Redeweise waren“Footnote 4. Sprachwissenschaftlich liegt einer Metapher eine Analogie – von griech. „análogos“ = übereinstimmend, entsprechend, im gleichen Verhältnis stehend – zugrunde.Footnote 5 Die Wörter Metapher und Analogie sind also keine Synonyme, sondern bezeichnen jeweils etwas anderes. Bei einer sprachwissenschaftlichen Interpretation drückt eine Analogie eine Beziehung zwischen zwei Analogiepartnern aus, während eine Metapher das sprachliche Mittel zu deren Verdeutlichung ist (Zitat 6.1).Footnote 6

Zitat 6.1: Hans Georg Coenen (1931–2016)

„Nicht jede Analogie begründet eine Metapher, aber jede Metapher setzt eine Analogie voraus.”Footnote 7

Eine Analogie liegt vor, wenn für zwei „Analogiepartner“ mindestens eine Gemeinsamkeit identifiziert wurde. In Zitat 6.2 ist ein auf den Sprachwissenschaftler Hans Georg Coenen zurückgehendes Beispiel wiedergegeben. Coenen stellt darin eine Analogie zwischen zwei fiktiven Figuren her.

Zitat 6.2: Hans Georg Coenen (1931–2016)

„Es ist […] nicht von vornherein widersinnig, eine Analogie zwischen Herkules und Superman anzunehmen. Die Relation der Analogie besteht zwischen zwei Gegenständen genau dann, wenn ein Beschreibungsinhalt als für beide geltend beansprucht oder anerkannt wird. Herkules und Superman sind einander analog, insofern beide als mächtige Nothelfer gelten. Die beiden Beschreibungen, die den Analogiepartnern Herkules und Superman einen gemeinsamen Beschreibungsinhalt [die des Helfers in der Not] zuweisen, bilden die Wurzel der Analogie.“Footnote 8

Coenens Analogie bezieht sich auf Supermann und Herkules. Beide Figuren sind nicht identisch und haben unterschiedliche kulturelle und historische Hintergründe. Superman ist eine Comicfigur des 20. Jahrhunderts, während Herkules dem römischen bzw. griechischen Kulturkreis und deren Sagenwelt zuzurechnen ist. Herkules ist die römische Version des griechischen Herakles. Als Sohn des Gottes Zeus und einer menschlichen Frau ist er ein Halbgott. Bekannt sind vor allem die Geschichten, in denen er zwölf übermenschliche Aufgaben im Auftrag des mykenischen Königs erledigen muss, um sich von einer Schuld zu befreien, die er durch die Tötung seiner Kinder auf sich geladen hat. Supermann hat dagegen keine Schuld auf sich geladen und kann fliegen, was Herakles bzw. Herkules nicht kann. Supermann ist auch kein Halbgott, sondern stammt vom fiktiven Planeten Krypton. Auf der Erde lebt er in der Tarnidentität eines Journalisten. Trotz dieser Unterschiede haben Superman und Herkules Gemeinsamkeiten, die sie zu „Analogiepartnern“ machen. Beide sind keine Menschen, und sie setzen ihre übermenschliche Stärke dazu ein, anderen in Notlagen zu helfen. Diese Gemeinsamkeiten werden auch als „Analogiewurzel“ bezeichnet.Footnote 9

Sprachwissenschaftlich gesehen lassen sich Analogien mithilfe von Metaphern anschaulich machen. Die Inhalte eines Sinnbereichs werden dann in der Sprache eines anderen beschrieben.Footnote 10 Wir erläutern diesen Zusammenhang im Folgenden an einem von Hugo Caviola stammenden Beispiel,Footnote 11 das wir in die sprachwissenschaftliche Struktur der von Coenen verwendeten Unterscheidung zwischen Global- und Detailanalogien übertragen haben. Konkret geht es dabei um die Analogie zwischen den Bereichen „Verkehr“ und „Wasser“ (Abb. 6.1).

Abb. 6.1
figure 1

(Eigene Darstellung)

Global- und Detailanalogien.

Eine Globalanalogie stellt Ähnlichkeiten zwischen Bereichen her. Sie enthält mehrere Detailanalogien, für die sie eine Art übergeordnete Klammer darstellt. Der Vergleich der Bereiche Wasser und Verkehr in Abb. 6.1 wird dementsprechend als „Globalanalogie“ bezeichnet, während es sich bei den Vergleichen zwischen einem Fluss und der Verkehrsbewegung, einem Stau und einem Verkehrsstillstand oder einer Insel und einem Straßenbauwerk um Detailanalogien handelt. In den Detailanalogien werden Begriffe aus dem Bereich Wasser auf dem Verkehrsbereich übertragen. Die Bewegung wird als Fluss, Stillstand als Stau und ein Bauwerk als Insel dargestellt. Die Wörter Fluss, Stau und Insel fungieren dabei als Metaphern. Sie können auf den Bereich Wasser wörtlich angewendet werden, auf den Verkehr aber nur im übertragenen Sinne.Footnote 12 Im Fall der Insel besteht die Analogiewurzel darin, dass sowohl die wirkliche Insel als auch die Verkehrsinsel von einem Medium umgeben sind, vor dem sie Schutz bieten. Die Insel ist von Wasser umgeben und das Straßenbauwerk vom Verkehr.Footnote 13

6.1.2 Metaphern als kognitive Strukturen

Die heutige Forschung orientiert sich hauptsächlich an einer kognitiven Metapherndeutung,Footnote 14 wie sie von dem Linguisten George Lakoff und dem Psychologen Mark Johnson vorgeschlagen wurde. Als grundlegend für ihre Anfang der 1980er-Jahre entwickelte „kognitive Metapherntheorie“ gilt ihre Veröffentlichung „Metaphors We Live by“Footnote 15. Für Lakoff und Johnson sind Metaphern keine sprachlichen Stilmittel, die eine Analogie verdeutlichen, sondern unbewusste Vorstellungen, die sich in Sprache manifestieren.Footnote 16 Wenn sie von einer Metapher sprechen, meinen sie nicht den sprachlichen Ausdruck, sondern eine Denkstruktur, die diesen erst ermöglicht.Footnote 17 Lakoff und Johnson kehren damit das klassische Verständnis um.Footnote 18 Analogien sind für sie nicht die Grundlage einer Metapher, sondern gehen aus ihnen hervor. In der kognitiven Theorie sind Metaphern keine sprachlichen Stilmittel, sondern auf Erfahrungen beruhende Konzepte, die etwas Abstraktes oder Unbekanntes mit Bildern aus einem bekannten Bereich verbinden. Dabei werden Vorstellungen aus dem Herkunftsbereich der Metaphern auf den Zielbereich übertragen. Kurz gesagt, wir denken in Metaphern, um Unbekanntes zu verstehen (Zitat 6.3).Footnote 19

Zitat 6.3: George Lakoff (*1941), Mark Johnson (*1949)

„Das Wesen der Metapher besteht darin, daß wir durch sie eine Sache oder einen Vorgang in Begriffen einer anderen Sache bzw. eines anderen Vorgangs verstehen und erfahren können.“Footnote 20

Eine wichtige Rolle in der kognitiven Metapherntheorie spielen Deutungskonzepte, die als „Schemata“ oder „Frames“ bezeichnet werden. Sie beruhen oft auf körperlichen Erfahrungen, die beim Denken in Metaphern auf soziale oder andere Zusammenhänge übertragen werden.Footnote 21 Zur Beschreibung zwischenmenschlicher Beziehungen werden beispielsweise Vorstellungen aktiviert, die ursprünglich mit Wärmeempfindungen verbunden sind. Jemand schenkt uns ein warmes Lachen oder lächelt kalt, ein Mensch ist warm- oder kaltherzig, ein Blick kann warm oder kalt und Liebe heiß oder abgekühlt sein. Laut Lakoff und Johnson kommen diese Assoziation daher, dass wir als Kinder die Nähe und Zuneigung unserer Eltern mit einer sensorischen Wärmeerfahrung verbinden und diesen Zusammenhang auf andere Gegebenheiten übertragen.Footnote 22 Unterschiedliche Wahrnehmungen wie in diesem Fall das Temperaturempfinden und zwischenmenschliche Gefühle werden, so die Theorie, neurologisch an verschiedenen Stellen im Gehirn verarbeitet und synaptisch miteinander verbunden.Footnote 23

Um die gedankenleitende Wirkung von Metaphern zu verdeutlichen, greifen wir im Folgenden erneut Caviolas Beispiel der Verkehrsinsel auf. Verkehrsinseln sind „Straßenbauwerke“. Nach WikipediaFootnote 24 handelt es sich bei ihnen um „in der Fahrbahn liegende abgegrenzte Flächen, die in der Regel nicht befahren werden dürfen“. Wenn wir uns das Straßenbauwerk als „Verkehrsinsel“ denken, übertragen wir, laut kognitiver Theorie, die Vorstellung von einer Insel „aus dem Sinnbereich Wasserlandschaft in den Sinnbereich Verkehrsbauten“Footnote 25. Der Herkunftsbereich der Metapher, die Wasserlandschaft, dient dabei als Bildspender für den Zielbereich Verkehr. Im Unterschied zu Abb. 6.1, wo der Vergleich zwischen Wasser und Verkehr als Globalanalogie dargestellt ist, werden, wie die kognitive Theorie sagt, aber nicht nur Begriffe übertragen, sondern vor allem Denkmuster. Wenn wir ein Straßenbauwerk als Insel bezeichnen, wirkt in unserem Denken, so Caviola et al., eine „konzeptuelle Metapher“, die den Verkehr als „Wasserfluss“ deutet. Das „Wasser-Frame“ setzt dabei einen Deutungsrahmen, der auf Erfahrungen mit Wasser zurückgeht.Footnote 26 Kenntnisse, die wir über das Verhalten von Wasser haben, werden auf den Verkehr übertragen. Letzterer wird deshalb wie Wasser „umgeleitet“ und die Verkehrsinsel vom „Verkehrsfluss umspült“.Footnote 27 In der klassischen sprachwissenschaftlichen Theorie beruht die Metapher der Verkehrsinsel auf Gemeinsamkeiten, die zwischen einer wirklichen Insel und dem Straßenbauwerk identifiziert wurden und bewusst durch den Ausdruck Verkehrsinsel herausgestellt werden. Aus der Perspektive der kognitiven Metapherntheorie sind hier jedoch eher unbewusste Vorstellungen wirksam.Footnote 28

6.1.3 Metaphern und ihre Wirkung

Laut kognitiver Theorie übertragen Metaphern bekannte Erklärungsmuster auf unbekannte Zusammenhänge. Auf diese Weise machen sie schwer verständliche Bereiche anschaulich, erleichtern das intuitive Verständnis und führen zu neuen Einsichten. Metaphern lenken die Wahrnehmung aber auch, und zwar auf Aspekte, die der bildspendende Bereich mit dem unbekannten teilt. Unterschiede blenden sie dagegen aus (Zitat 6.4). Sie können somit nicht nur zu neuen Ansichten führen, sondern stattdessen auch das Gegenteil bewirken und den Blick verstellen.

Zitat 6.4: George Lakoff (*1941), Mark Johnson (*1949)

„Die Systematik, aufgrund derer wir den einen Aspekt eines Konzepts in Bildern eines anderen Konzepts erfassen können […], verbirgt zwangsläufig die anderen Aspekte dieses Konzepts.“Footnote 29

Jede Metapher hat eine Filterwirkung und erzeugt in unserer Wahrnehmung einen „blinden Fleck“, der Unähnlichkeiten („Disanalogien“) verdeckt. „Mit der Wahl eines Bildes oder einer Metapher […] schließen wir ein anderes Bild, das auch möglich wäre, – zumindest vorläufig – aus“.Footnote 30 Bei der o. g. Verkehrsinsel beispielsweise werden die Merkmale, die bei dem Straßenbauwerk an eine Insel erinnern, durch die Metapher hervorgehoben, während Eigenschaften, die es von ihr unterscheiden, wie in Abb. 6.2 dargestellt als „blinder Fleck“ im Hintergrund verschwinden.Footnote 31

Abb. 6.2
figure 2

(Eigene Darstellung mit Bildelementen aus Pixabay)

Der „blinde Fleck einer Metapher blendet bestimmte Aspekte der Wirklichkeit aus.Footnote

Darstellung angelehnt an Argumentation bei Caviola et al. 2019.

Zu den Disanalogien der Metapher Verkehrsinsel gehört beispielsweise, dass das, was sich um das Straßenbauwerk bewegt, etwas anderes ist als Wasser. Verkehr lässt sich nicht allein mithilfe physikalischer Strömungsgesetze beschreiben. In den „Tropfen“ des Verkehrs, den Fahrzeugen, sitzen Menschen, die sich nicht „vom Fluss treiben lassen“, sondern Ziele haben und Entscheidungen treffen. Wie viele von ihnen zur selben Zeit dieselbe Straße passieren, hängt nicht nur von Strömungsgesetzen ab, sondern auch von ihrem persönlichen Verhalten. Autofahrerinnen und -fahrer können beispielsweise im Falle eines Streiks im öffentlichen Nahverkehr die Entscheidung fällen, zuhause zu bleiben, was Wassertropfen nicht können, wenn ein Fluss zu viel Wasser führt. Das Wasserframe lenkt also die Aufmerksamkeit auf die physikalisch beschreibbaren „Fließeigenschaften“ des Verkehrs und blendet psychologische und soziale Aspekte aus. In gewisser Weise ähneln Verkehrsbewegungen dem Verhalten von strömendem Wasser, in anderer Beziehung tun sie das jedoch nicht. Analogien und Metaphern erzeugen deshalb nur eine partielle Identität.Footnote 33 Verkehr ist nicht gleich Wasser, sondern ähnelt diesem nur in Bezug auf einzelne Aspekte. Ein weiteres, diesmal auf Lakoff und Johnson zurückgehendes Beispiel, das zeigen soll, dass Metaphern keine Identität erzeugen, ist die Analogie „Zeit ist Geld“. Sie ist in Exkurs 2 wiedergegeben.

Exkurs 2: Zeit ist nicht Geld

In ihrem Buch „Leben in Metaphern“ („Metaphors We Live By“) verwenden Lakoff und Johnson den Ausspruch „Zeit ist Geld“, um zu verdeutlichen, dass Metaphern keine Identität herstellen.Footnote 34 Die Redewendung wird historisch Benjamin Franklin zugeschrieben, der damit zum Ausdruck bringen wollte, dass Reichtum durch kluges Ausnutzen der Zeit vermehrt werden kann. Inzwischen enthält unsere Alltagssprache viele Redewendungen, die uns dazu bringen, „über Zeit so zu denken, als sei sie Geld“.Footnote 35 Zeit kann „gespart“, „verschenkt“ oder „investiert“ werden und etwas, was wir tun, „lohnt“ sich oder es „kostet“ Zeit. Wir verstehen und erfahren Zeit als etwas, das ausgegeben, verschwendet oder gewonnen werden kann. Die Metapher suggeriert, dass alle Formen von Zeit mit einem Geldwert bemessen werden können. Zeit ist aber nicht mit Geld identisch.Footnote 36 Sie kann nicht zurückverlangt werden, wenn sie verschwendet wurde, und wir können sie auch nicht wie Geld bei einer Bank leihen. Die Metapher blendet aus, dass Zeit nicht nur ökonomisch genutzt werden, sondern als Lebenszeit oder Mußezeit erlebt werden kann. Auch der physikalische Zeitbegriff lässt sich durch die Metapher nicht fassen.

6.1.4 Metaphern und Naturbilder

Metaphern können auch unterschiedliche Vorstellungen von der Natur transportieren. Die in Abschn. 4.8 zusammengestellten Naturperspektiven sind dementsprechend auch mit unterschiedlichen metaphorischen Konzepten und Vokabularen verbunden. Sie lenken den Fokus auf bestimmte Aspekte und blenden andere aus.

In einem animistischen NaturverständnisFootnote 37 oder einem Naturbild, das die Natur als organische Einheit begreiftFootnote 38, spielen beispielsweise poetisch klingende Metaphern eine Rolle, die die Harmonie, Unendlichkeit oder spirituellen Aspekte von Natur betonen: Die Natur wird als „heilig“, „lebendig“ oder „mütterlich“ beschrieben und Tiere als „Geister“ oder „Verwandte“ vorgestellt. Metaphern, die aus wissenschaftlichen Fachbegriffen bestehen (Abschn. 6.1.5), weisen dagegen auf ein mechanistischesFootnote 39, chemisch-physikalischesFootnote 40 oder systemischesFootnote 41 Naturbild hin. Wenn die Natur als „Regelkreis“ oder „System“ beschrieben wird, ist deshalb auch von einem dahinterstehenden kybernetischen Naturverständnis auszugehenFootnote 42, das an die Vorstellung einer berechenbaren und kontrollierbaren Natur gekoppelt ist. Die Natur wird dann oft als bewirtschaftbares ManagementobjektFootnote 43 wahrgenommen.

Manche Metaphern können allerdings mehrdeutig sein und je nach Kontext andere Naturverständnisse transportieren. Zu ihnen gehört beispielsweise das Kreislaufmotiv.Footnote 44 Wenn es mit kybernetischen, technischen oder ökonomischen Begriffen verknüpft ist, verweist es auf ein systemisches Naturverständnis, und wenn es eine Harmonie begründet, auf ein organisch-ganzheitliches Naturbild.

Auch für die in Abschn. 5.7 beschriebene Natur-Kultur-Dichotomie, in der wir die Natur als etwas Äußeres uns Gegenüberstehendes wahrnehmen, kann ggf. ein Erklärungsvorschlag aus der kognitiven Metapherntheorie abgeleitet werden. Der Natur-Kultur-Dualismus wäre dann das Resultat einer körperlichen Erfahrung, die darin besteht, dass wir unseren Körper als Subjekt mit einer begrenzenden Oberfläche erleben und die Welt aus einer „Innen-Außen-Perspektive“ wahrnehmen. Diese Sichtweise übertragen wir dann auch auf alles andere. Folgen wir dieser Argumentation, nehmen wir Natur als Gegenüber war, weil wir uns als Individuen erleben, die von „der sie umgebenden Welt abgegrenzt sind“Footnote 45.

6.1.5 Metaphern in den Wissenschaften

In den Wissenschaften ist es wichtig, objektiv, präzise und unmissverständlich zu formulieren. Metaphern, die ja etwas anderes meinen, als es die wörtliche Bedeutung hergibt, sollten deshalb in ihrer Sprache eigentlich keinen Platz haben. Dementgegen steht jedoch, dass, wenn Lakoff und Johnson recht haben, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie alle anderen Menschen auch weitgehend metaphorisch denken. Es überrascht also nicht, dass Metaphern nicht nur in der Alltagssprache, sondern auch im wissenschaftlichen Umfeld in großer Zahl zu finden sind. Beispiele sind die in der Biologie verwendeten Ausdrücke „ökologische Nische“, „Botenmolekül“, „Bauanweisung für Moleküle“,kippende Ökosysteme“ sowie Enzyme und Substrate, die sich wie „Schloss und Schlüssel“ verhalten.Footnote 46 Es handelt sich um Metaphern, weil mit „Nische“ gewöhnlich eine Wandvertiefung bezeichnet wird, eine „Bauanweisung“ sich an Handwerker und Handwerkerinnen richtet, „Kippen“ ein mechanischer Vorgang ist und die Begriffe „Schloss und Schlüssel“ sich ursprünglich auf eine Schließvorrichtung beziehen.

Die in den Wissenschaften verwendeten Metaphern sind oft nur schwer als solche zu erkennen, weil es sich meistens um „konventionelle“ oder „tote“ Metaphern handelt. Letztere hatten einmal eine metaphorische Funktion, haben diese aber durch häufigen Gebrauch verloren und sind zu feststehenden Ausdrücken geworden. Beispiele sind die physikalischen Fachbegriffe „Kettenreaktion“, „Gravitationsfeld“, „Kraft“, „Arbeit“, „Widerstand“, und „Strom“. Sie haben ihren Ursprung in der Alltagssprache und ihre metaphorische Herkunft ist uns in der Regel nicht bewusst. Bei den im ersten Absatz dieses Abschnitts genannten Beispielen handelt es sich dagegen um konventionelle Metaphern. Sie sind als Bezeichnungen etabliert, können aber noch als Metaphern erkannt werden. Neue Metaphern, deren Verständnis noch nicht eingeübt ist, werden als „originelle“ Metaphern bezeichnet.Footnote 47 Sie haben in den Wissenschaften vor allem zwei Funktionen: Sie sollen bei der Erkenntnissuche und deren Vermittlung helfen (Zitat 6.5).Footnote 48

Zitat 6.5: Marion Christine Reheußer (2006)

„Dort, wo sich neue, noch schwer einzuordnende Erfahrungen und Realitäten auftun, wo Unsicherheiten herrschen und Zusammenhänge gesucht werden, wo Gedanken von hohem Abstraktionsgrad einsichtig dargestellt werden sollen, wird die Metapher zum unentbehrlichen Werkzeug.“Footnote 49

Im Folgenden möchten wir anhand eines Beispiels, das wir einer Publikation der Sozialwissenschaftlerin Anne EisenbergFootnote 50 entnommen haben, zeigen, dass Metaphern in den Wissenschaften nicht nur inspirierend wirken und zu neuen Erkenntnissen führen können, sondern ggf. auch zu Fehlschlüssen verleiten. Eisenbergs Beispiel kommt aus der Geschichte der Physik und bezieht sich auf Theorien, die im 17. Jahrhundert erklären sollten, was Licht ist. Populär war zu dieser Zeit vor allem die „Korpuskulartheorie“ Isaac Newtons. Für Newton, dessen Theorie gut in das mechanische Weltbild der Zeit passte, war Licht ein Strom aus unveränderlichen, bewegten „Teilchen“. Manche optischen Phänomene konnten allerdings mit der Theorie nicht erklärt werden. Wie ein Muster aus hellen und dunklen Bereichen entstehen kann, wenn Licht kleine Öffnungen passiert oder auf die Kanten von Gegenständen trifft, ließ sich aus ihr nicht ableiten. Newtons Zeitgenossen Christiaan HuygensFootnote 51 gelang es, dieses Phänomen mithilfe einer Analogie zu erklären. Er verglich die Ausbreitung von Licht mit der Bewegung des Wassers, die sich nach dem Auftreffen eines Steines auf der Wasseroberfläche als Welle beobachten lässt. Durch das metaphorische Konzept „Licht ist eine Welle“ konnte Huygens, die o. g. optischen Phänomene erklären.

Mit der in der Wellenmetapher enthaltenen Licht-Wasser-Analogie konnte Huygens eine bis dahin unbekannte Eigenschaft des Lichtes, seinen „Wellencharakter“, nachweisen, die Wellenmetapher führte ihn aber auch zu falschen Einsichten. Da es für die Wasserwelle ein Medium gibt, nämlich Wasser, schloss Huygens, dass es ein solches Medium auch für eine Lichtwelle geben muss. Er nannte dieses Medium, das, wie er annahm, aus elastischen, zu Schwingungen angeregten Teilchen bestand, „Äther“. Dem heutigen Wissenstand nach gibt es diesen Äther nicht. Unserer Ansicht nach macht der Fall Huygens deshalb zweierlei deutlich: Er zeigt, dass sich mit Metaphern und Analogien neue Zusammenhänge erkennen lassen, er zeigt aber auch, dass sie nur einen begrenzten Anwendungsbereich haben. Mit der Postulierung des Äthers hatte Huygens seine Analogie überdehnt und den Anwendungsbereich der Metapher verlassen.

Huygens Arbeiten sind für uns aber noch aus einem anderen Grund von Interesse, da sich die mathematischen Beziehungen, die Überlagerungen von Wasserwellen beschreiben, auch zur Berechnung optischer Phänomene eignen. Huygens Arbeit ging damit über metaphorisches Denken und das Herstellen von Analogien hinaus. Sie bestand in einer Transformation, durch die ein wissenschaftliches Modell, das aus dem Herkunftsbereich der Wellenmetapher stammt, auf optische Phänomene übertragen wird.

6.2 Von der Metapher zur Modellübertragung

Modelle sind, allgemein ausgedrückt, vereinfachende Darstellungen von Objekten oder Zusammenhängen. Sie können in bildhafte und theoretische Modelle sowie Simulationen unterschieden werden. Ein bildhaftes Modell ist beispielsweise ein Spielzeugauto. Es ist ein Abbild des Originals, weil es eine dem richtigen Kraftfahrzeug ähnliche Form hat. Theoretische Modelle sind dagegen nicht bildhaft, sondern bestehen aus abstrakten geistigen Vorstellungen. Häufig handelt es sich bei ihnen um mathematische Formulierungen, die reale Gegebenheiten beschreiben sollen. Ein Beispiel für ein theoretisches Modell sind die Gravitationsgesetze Newtons, die die Bewegung eines Gegenstandes in der „Sprache [einer] Theorie“Footnote 52 wiedergeben. Simulationen wenden theoretische Modelle an, um reale Vorgänge nachzuahmen. Über diese Modellkategorien hinaus gibt es auch Mischformen.Footnote 53 Eine chemische Strukturformel beispielsweise bildet auf der einen Seite ein Molekül ab, auf der anderen Seite ist sie aber auch ein Modell, in das Theorien über chemische Bindungen eingeflossen sind. Wenn wir es mit Modellen zu tun haben ist es wichtig, dass wir uns des Öfteren daran erinnern, dass es sich bei ihnen um vereinfachende Abstraktionen handelt, die zwar einzelne Aspekte der Wirklichkeit abbilden, aber nicht mit ihr identisch sind (Zitat 6.6). Ein Stadtplan beispielsweise ist nur das Modell einer Stadt und nicht mit der Stadt selbst zu verwechseln.

Zitat 6.6: Georg Picht (1913–1982)

„Heute nennen wir ein […] Abbild ‚Modell‘ und sind dem Wahn verfallen, weil wir die von uns selbst gebastelten Modelle beherrschen, seien wir fähig die Wirklichkeit zu beherrschen.“Footnote 54

Wie kommt man von einer Metapher oder Analogie zu einer Modellübertragung? Damit Modelle von einem Wissensgebiet auf ein anderes übertragen werden können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese sind in Abb. 6.3, die an eine Grafik des Philosophen Thomas ZoglauerFootnote 55 angelehnt ist, dargestellt. Gezeigt ist das formale Prinzip einer Modellübertragung, die hier exemplarisch zwischen technischen und biologischen Systemen erfolgt. Solche Übertragungen werden häufig in der Kybernetik vorgenommen. Sie sind dort grundsätzlich in beide Richtungen möglich.

Abb. 6.3
figure 3

(Eigene Darstellung, in Anlehnung an Zoglauer 1994, S. 16)

Formale Darstellung einer Modellübertragung zwischen biologischen und technischen Systemen.Footnote

Ergänzte Darstellung einer Abbildung bei Zoglauer 1994, S. 16.

In Abb. 6.3 wird ein Modell von einem Herkunfts- auf einen Zielbereich übertragen. Damit eine solche Übertragung möglich ist, müssen sich die beiden Bereiche hinreichend ähnlich sein. Es genügt aber nicht, diese Ähnlichkeit zu benennen, sondern es wird auch eine Theorie benötigt, mit der sich beide Bereiche beschreiben lassen. Für beide muss eine gemeinsame theoretische Grundlage gefunden werden.

Bei einer Modellübertragung werden die Gesetzmäßigkeiten und mathematischen Beziehungen, die den Herkunftsbereich charakterisieren, dazu verwendet, den Zielbereich zu beschreiben. Bei der Übertragung bleibt die Struktur des Modells grundsätzlich unverändert. Für die Elemente und Begriffe des Herkunftsbereich gilt das jedoch nicht. Sie werden nicht übertragen, sondern durch die des Zielbereichs ersetzt bzw. mit diesen identifiziert. Die Begriffe des einen Modells werden dabei gewissermaßen in die des anderen Modells „übersetzt“.Footnote 57 In Abb. 6.3 wird A zu X, B zu Y und C zu Z.

Beispiele für Modellübertragungen durch die Circular Economy finden sich, wie wir in Abschn. 7.2.2 noch ausführen werden, u. a. in der Industriellen Ökologie. Hier werden u. a. mathematische Strukturen, die Nahrungsbeziehungen in einem Ökosystem beschreiben, dazu verwendet, den Stoffaustausch zwischen Wirtschaftsakteuren abzubilden. Letztere übernehmen dann im übertragenen Modell die Funktion einer biologischen Art. Abfallaufbereitungsunternehmen werden beispielsweise mit Organismen identifiziert, die sich von abgestorbenen Lebewesen ernähren. Beide Modelle werden in ihrer theoretischen Basis auf die Thermodynamik und Kybernetik zurückgeführt.

6.3 Formale Gleichsetzung begründet keine Identität

Wie wir bereits in Abschn. 6.1.3 beschrieben haben, entfalten Metaphern und Analogien eine suggestive Wirkung, indem sie die Aufmerksamkeit auf Gemeinsamkeiten des bildspendenden und empfangenden Bereichs lenken. Da die Unterschiede so jedoch verdeckt werden, beinhaltet das Denken und Sprechen in Metaphern auch die Gefahr, dass die analog zueinander gesetzten Bereiche zunehmend gleichgesetzt werden. Aus der Aussage, dass A aus einer bestimmten Perspektive wie B ist, wird dann schnell eine Gleichsetzung von A und B. Dieses Risiko bringen auch die zuletzt beschriebenen Modellübertragungen mit sich. Wie der bereits genannte Zoglauer in Zitat 6.7 schreibt, werden Objekte oder Systeme ggf. nicht nur formal, also im Modell, gleichgesetzt, sondern allmählich auch ihrem Wesen nach als identisch betrachtet. Laut Zoglauer etablieren sich solche ontologischen Gleichsetzungen vor allem bei Modellübertragungen zwischen Technik und Biologie, weil, wie er an anderer Stelle schreibt, hier „neben Begriffen, Modellen und Methoden […] unbewusst [auch] naturphilosophische oder metaphysische Vorstellungen übertragen werden, die unsere Naturauffassung prägen, aber in der wissenschaftlichen Praxis nur selten reflektiert werden“.Footnote 58

Zitat 6.7: Thomas Zoglauer (*1960)

„Bekanntlich haben Philosophen wie Descartes, Hobbes oder La Mettrie das Herz des Menschen mit einer Pumpe verglichen, die Knochen und Muskeln mit mechanischen Hebeln und im Gesamtorganismus des Menschen sahen sie eine vollkommene Maschine, durchaus mit einem präzise arbeitenden Uhrwerk vergleichbar. Damit wird mehr als die Feststellung einer bloß oberflächlichen Analogie intendiert; die Maschine dient als Modell zur Erklärung des Lebens. Dabei wird dem Modell ein Wahrheitsanspruch unterstellt, der mit der Adäquatheit von Modell und Original begründet wird. Mensch und Maschine sind sich ähnlich, weil der Mensch seinem Wesen nach maschinenhaft ist. Von der Postulierung einer Ähnlichkeit ist es nur noch ein kleiner Schritt zur ontologischen Gleichsetzung von Mensch und Maschine. Was zuerst Metapher ist, wird zum Modell und zuletzt zu einer Wesensgleichheit.“Footnote 59

Analogien zwischen Technik und Biologie gibt es nicht nur in Form von Sprache, sondern auch als bildhafte Darstellungen. Eine besonders eindrucksvolle biologisch-technische Bildmetapher ist das in Abb. 6.4 gezeigt Bild „Der Mensch als Industriepalast“. Das fast lebensgroße Plakat des Berliner Arztes und Schriftstellers Fritz Kahn erschien 1926 als Beilage zu seiner humanbiologischen Buchreihe „Das Leben des Menschen“, war aber auch separat als Lehrtafel und Wanddekoration erhältlich. Kahn, der Metaphern nicht nur bildhaft, sondern auch in seinen Texten einsetzte,Footnote 60 entwickelte seine visuellen Mensch-Maschine-Metaphern gemeinsam mit professionellen Illustratoren.Footnote 61

Abb. 6.4
figure 4

(© Kosmos, Stuttgart/Debschitz, www.fritz-kahn.com)

Lehrtafel: „Der Mensch als Industriepalast“ (Fritz Kahn 1926).

In seinen Illustrationen überträgt Kahn ein bildhaftes Maschinenmodell von der Technik in die Biologie. Seine Bilder visualisieren die Funktionen von Organen als „industrielle Vorgänge oder alltägliche Bürosituationen“Footnote 62. Wie eine überregionale Berliner Tageszeitung 1932 schrieb, haben seine Bilder, neben ihrer erklärenden Funktion, auch eine suggestive Wirkung. In der Vossischen Zeitung hieß es, dass sie „sich der Phantasie mit der Hartnäckigkeit von Halluzinationen auf[drängen]“ und „das Maschinenhafte des Organischen“ betonen.Footnote 63 Obwohl Kahn mit seinen Bildern hauptsächlich didaktische Ziele verfolgte, zeigt das Zitat aus der Vossischen Zeitung, dass seine Bilder beim Betrachter auch eine Eigendynamik entfalten können. Es drängt sich unmittelbar die Frage auf, wie viel Menschen mit Maschinen gemeinsam haben. „Funktionieren“ sie so ähnlich, oder sind sie vielleicht sogar etwas Vergleichbares? Aus Kahns Schriften geht wohl eindeutig hervor, dass er „Mensch und Maschine niemals verwechselt hätte“ und Technik für ihn nur ein „schwaches Abbild der Natur“ war.Footnote 64 Die künstlerische Verfremdung war für Kahn nur ein Mittel, um auf eine faszinierende Realität zu verweisen. Seine Bilder waren vor allem didaktisch motiviert. Kahn nutzte Technikanalogien, um biologische Zusammenhänge zu verdeutlichen und um bei seiner Leserschaft Interesse an der Funktionsweise des eigenen Körpers zu wecken.Footnote 65

6.4 Umgang mit Metaphern, Analogien und Modellübertragungen

Zoglauer 1994; Caviola et al. 2021, 2019.

Wie soll man nun mit der Ambivalenz von Metaphern, Analogien und Modellübertragungen umgehen? Aufgrund ihrer erkenntnis- und gedankenleitenden Wirkung ist vor allem in den Wissenschaften sicherlich eine besondere Sensibilität für den Umgang mit ihnen gefragt. Wie lassen sich hier, da es ohne Metaphern im Denken und in der Sprache nicht geht, Missverständnisse und Fehldeutungen vermeiden? Laut Caviola et al.Footnote 66, deren Standpunkt wir hier übernehmen, ist zunächst einmal wichtig, dass wir Metaphern überhaupt als solche erkennen. Sensibel im Umgang mit ihnen können wir nur sein, wenn wir bemerken, dass wir es mit Metaphern, Analogien und Modellübertragungen zu tun haben. Erst dann können wir ihren Geltungsbereich untersuchen und blinde Flecken bestimmen. Für das Letztere müssen wir die Aufmerksamkeit bewusst auf Punkte richten, in denen eine Disanalogie zwischen bildspendendem und empfangendem Bereich besteht. Letzteres werden wir in Abschn. 7.3 mit Blick auf die Circular Economy und Bioökonomie vornehmen.

Weiterhin ist es wichtig, die spezifische Perspektive einer Metapher wahrzunehmen. Auf diese Art und Weise können Haltungen und Interessen identifiziert werden, die mit der Verwendung unterschiedlicher Begriffe verbunden sind. Beispiele hierzu sind die für verschiedene Naturbilder stehenden Begriffe in Abschn. 6.1.4 oder die Funktionsweise der Metapher Cradle to Cradle, die wir in Abschn. 7.2.1 erläutern. Auch Beobachtungen, welche Assoziationen und Wertungen sich mit Metaphern bei uns selbst und bei anderen einstellen, sind hilfreich. Gerade die Wahrnehmung anderer schützt vor einer Verengung der eignen Perspektive. In den Wissenschaften heißt das, über die eigenen Fachgrenzen hinaus interdisziplinäre Zusammenarbeiten zu suchen und die Perspektiven von Außenstehenden auf das eigene Fachgebiet wahr- und ernst zu nehmen.