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Raum als Text

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Bavarität
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Zusammenfassung

Raum als Text fokussiert auf die Architektur und die Stadt als etwas, das man lesen kann. Es wird dabei ein Weg vorgeschlagen, um die gebaute Umwelt einer kulturell definierten Region, des Freistaats Bayern, zu lesen und zu verstehen. Dabei gilt es, zwischen der Zeit vor und nach der industriellen Revolution zu unterscheiden, im Übergang zwischen der Tradition und der Moderne. Franz Xaver Kroetz hat sich in seinen dramatischen Werken exemplarisch mit dem Leben und den Krisen der Menschen in Bayern in diesem historischen Zwiespalt befasst. Aus architektonischer Sicht ist hier die Differenzierung zwischen traditioneller Handwerkskunst einerseits und modernen Produktionsmethoden andererseits wichtig. Die bekannte architekturtheoretische Trias vom Guten, Schönen und Nützlichen wird dabei um den Aspekt der Angemessenheit erweitert. Auf diese Weise können Räume geplant und gestaltet werden, die aus der Sicht aller Beteiligten angemessen sind. (Für dieses Kapitel wurden zuvor veröffentlichte Texte überarbeitet und aktualisiert: Post von Franz Xaver Kroetz und Das Bayerische der Architektur – literarische Spurensuche, beide Der Baumeister.)

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Notes

  1. 1.

    E-Mail-Kommunikation, 2018.

  2. 2.

    (Kroetz, 1971, 1972, 1979, 1984).

  3. 3.

    Dies erinnert an die Rolle des städtischen und ländlichen Raums für bestimmte soziokulturelle Leistungen, die sie hervorbringen können: nämlich Urbanität und Ruralität (Hassenpflug , 2006, S. 57). Aus dieser Sicht sind Städte relativ große, permanent besiedelte Orte mit einer heterogenen Bewohnerschaft, deren urbane Gesellschaft modellhaften Charakter besitzt (Wirth, 1938). Die Moderne hat jedoch auch einen räumlichen Prozess ausgelöst, der zur Auflösung der historischen Trennung zwischen Stadt und Land in Europa führte. Nicht zuletzt deswegen gilt: Weder müssen Städte urban, noch muss das Land rural sein (Hassenpflug, 2006, S. 57). In Anwendung dieser Erkenntnisse auf das soziokulturelle Phänomen der Chinesischen Stadt definiert Hassenpflug (2009) auch den verwandten Begriff der Sinität, die es im Rahmen der Stadtlektüre zu dekodieren gilt.

  4. 4.

    Neuperlach ist im Moment eines der fünf baulichen Leuchtturmprojekte der EU-geförderten Initiative „New European Bauhaus“, bei dem es auch darum geht, in der Vergangenheit gemachte planerische Fehler zu beheben. Mehr dazu in: Kammerbauer (2022).

  5. 5.

    Rossi (1989).

  6. 6.

    Die Vorstellung, dass man eine Stadt lesen kann, wurde von Feuilleton-Autoren des 19. Jahrhunderts ins Leben gerufen. Sie gründet in der Idee, dass man die Natur und damit die Welt wie einen Text lesen kann. Die urbanistische Haltung, die in diesem Buch vertreten wird, versteht die Stadt als System, das in der Umwelt eingebettet ist und deren bauliche Subsysteme und Einheiten Architekturen darstellen, die als Teile dieses Systems einer entsprechend soziokulturell informierten Lektüre nicht im Weg stehen. Zur Lesbarkeit der Stadt erfährt man mehr bei Döring (2011, S. 181 ff.).

  7. 7.

    Über das Verhältnis von Tradition und Moderne im Zusammenhang mit der Bedeutung einer reflexiven Moderne, die das Potential besitzt, die Gegensätze zwischen den beiden zu versöhnen, siehe Hassenpflug (2006).

  8. 8.

    Einen vergleichbaren Ansatz schlage ich zur Diskussion der Angemessenheit der Polykatoikia in Woditsch, Kammerbauer, 2019 vor.

  9. 9.

    Sennett (2008).

  10. 10.

    Hahn (2014, S. 73 ff.).

  11. 11.

    Kruft (1995, S. 386 ff.).

  12. 12.

    Kruft (1995, S. 386–444).

  13. 13.

    Hahn (2008, S. 240).

  14. 14.

    Kruft (1995, S. 389–392).

  15. 15.

    Kruft (1995, S. 444). „Jedes Ding … soll seinem Zweck vollendet dienen, d. h. seine Funktionen praktisch erfüllen, dauerhaft, billig und ‚schön‘ sein“, zitiert wird Walter Gropius.

  16. 16.

    Hahn (2014, S. 81–82).

  17. 17.

    Van Gerrewey, Patteeuw, Teerds (2013, S. 4).

  18. 18.

    Van Gerrewey, Patteeuw, Teerds (2013, S. 5).

  19. 19.

    Hahn (2014, S. 81–82); siehe ebenfalls Hahn (2008, S. 241).

  20. 20.

    Hahn, 2014, S. 73.

  21. 21.

    Collins English Dictionary (2017).

  22. 22.

    Rossi (1977, S. 39–40).

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    Sennett (2008, S. 20).

  24. 24.

    Hahn (2008, S. 241).

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  26. 26.

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  • Woditsch R., & M. Kammerbauer (2018). Craftsmanship vs. craftiness: The polykatoikia and the Greek copy-paste-city. Dialectic IV, 28–33.

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Kammerbauer, M. (2024). Raum als Text. In: Bavarität . Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-68189-3_1

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