Zusammenfassung
Dieses Kapitel wird einige theoretische Grundlagen für den Rest des Buches legen. Man sollte schließlich nicht über etwas schreiben, das nicht klar bestimmt ist. Was also ist Personalführung? Was ist Unternehmensführung? In welchem Verhältnis stehen Sie zueinander? Ist angesichts eines fundamentalen Wandels des Wirtschaftslebens auch neuartige Führung gefragt? All dies wird hier – so knapp und praxisorientiert wie möglich – beantwortet. Um Ihnen ein bisschen Kontext und Orientierung mitzuliefern, gebe ich zudem einen kurzen Überblick über solche Führungskonzepte, die ich für unbrauchbar halte. Und, ganz wichtig: Es wird beleuchtet, wie sich die Arbeit von Führungskräften und Personalabteilungen gegenseitig bedingen.
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Notes
- 1.
Da die Kapitel in der E-Book-Version einzeln abrufbar sind, wiederhole ich den folgenden Hinweis aus dem Vorwort: Dieses Buch beruht auf dem Theoriemodell der Komplementären Führung, das ich für führungskonzeptionell Interessierte in meinem wissenschaftlichen Grundlagenwerk gleichen Titels dargelegt habe (Kaehler 2020). „Führen als Beruf“ soll dieses Wissen für Führungskräfte als Anwenderinnen und Anwender aufbereiten, gut verständlich und streng praxisorientiert. Fast alle Ideen und auch manche Formulierungen, die Sie hier finden, stammen aber aus dem ersten Buch, das lässt sich nicht vermeiden. Aus Gründen der Lesbarkeit – dies ist kein wissenschaftliches Werk – sind dabei nicht alle Selbstzitate explizit als solche gekennzeichnet. Andere Autoren und Quellen werden aber natürlich nach bestem Wissen und Gewissen korrekt und vollständig zitiert.
- 2.
Zur Gleichsetzung von Menschen und Ressourcen siehe Abschn. 5.6 zu ethischen und rechtlichen Aspekte des Führens.
- 3.
Eine besonders schräge Variante halten Bennis/Nanus bereit (1985, S. 28 f.): Leadership sei gleich Effektivität, Management gleich Effizienz. Da jedwede Tätigkeit natürlich beide Aspekte aufweist, sagt die anhaltende Popularität dieser These viel über das Reflexionsniveau unserer Führungsdebatten aus.
- 4.
Meiner Meinung nach liegt dies an der unzureichenden theoretischen Fundierung, extremen Mikrofokussierung und ausgeprägten Praxisferne der empirischen Führungsforschung und ist natürlich ein Armutszeugnis für uns Wissenschaftler.
- 5.
Zur US-amerikanischen Führungsliteratur ist anzumerken, dass sie weltweit stilprägend wirkt. Europäische Personalmanagement- und Führungskonzepte gibt es kaum, Trends aus den USA werden in der Regel 1:1 übernommen.
- 6.
Der Begriff findet sich z. B. auch im Namen der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP), einer der Fachorganisationen für Personalmanagement im deutschsprachigen Raum.
Literatur
Bennis, Warren G./Nanus, Burt (1985): „Leaders“; 2. Auflage HarperCollins 2007.
Blessin, Bernd/Wick, Alexander (2021): „Führen und Führen lassen – Ergebnisse, Kritik und Anwendungen der Führungsforschung“; 9. Auflage UVK Verlag/utb 2021.
Fayol, Henri (1916): „Allgemeine und industrielle Verwaltung“; Oldenbourg 1929 (Erstveröffentlichung des französischen Originals 1916).
Grundei, Jens/Kaehler, Boris (2018): „Corporate Governance: Zur Notwendigkeit einer Konturschärfung und betriebswirtschaftlichen Erweiterung des Begriffsverständnisses“; Der Betrieb 11/2018; S. 585‒592.
Kaehler, Boris (2014): „Komplementäre Führung – Ein praxiserprobtes Modell der organisationalen Führung“; 1. Auflage Springer Gabler 2014.
Kaehler, Boris (2017): „Komplementäre Führung – Ein praxiserprobtes Modell der Personalführung in Organisationen“; 2. Auflage Springer Gabler 2017.
Kaehler, Boris (2020): „Komplementäre Führung – Ein praxiserprobtes Modell der Personalführung in Organisationen“; 3. Auflage Springer Gabler 2020.
Kaehler, Boris (2024): „Komplementäre Führung – Ein praxiserprobtes Modell der Personalführung in Organisationen“; 4. Auflage Springer Gabler 2024 (noch unveröffentlichtes Manuskript).
Kaehler, Boris/Grundei, Jens (2019): „HR Governance – A Theoretical Introduction“; Springer 2019.
Kotter, John P. (1990a): „A Force for Change – How Leadership Differs from Management“; The Free Press 1990.
Kotter, John P. (1990b): „What Leaders Really Do“; Harvard Business Review May/June 1990; S. 103‒111.
Lewin, Kurt/Lippitt, Ronald/White, Ralph K. (1939): „Patterns of Aggressive Behavior in Experimentally Created Social Climates“; The Journal of Social Psychology May 1939 (10); S. 271‒299.
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Roethlisberger, F. J./Dickson, William J./Wright, Harold A. (1939): „Management and the Worker“; Harvard University Press 1949 (Erstveröffentlichung 1939).
Scholz, Christian (1996): „Die virtuelle Personalabteilung – Ein Jahr später“; Personalführung Heft 12/1996 (Jahrgang 28); S. 1080‒1086.
Taylor, Frederick W. (1911): „The Principles of Scientific Management“; Dover Publications 1998 (Erstveröffentlichung 1911).
Türk, Klaus (1981): „Personalführung und soziale Kontrolle“; Ferdinand Enke Verlag 1981.
Weber, Max (1922): „Wirtschaft und Gesellschaft“; Neuauflage Zweitausendundeins 2005.
Zaleznik, Abraham (1977): „Managers and leaders – Are they different?“; Harvard Business Review May/June 1977; S. 67–78.
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Kaehler, B. (2023). Personalführung im Kontext der Unternehmensführung. In: Führen als Beruf. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-67567-0_2
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