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Erziehung und Selbsterziehung. Karl Jaspers’ Philosophie als Bildungsphilosophie

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Geschichte und Gegenwart der Erziehungsphilosophie

Part of the book series: Ethik und Bildung ((ETHBI))

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Zusammenfassung

Wenn wir daran gehen, junge Menschen zu erziehen, und all das tun, was man zu diesem Zwecke so tut oder zu tun geheißen wird, kann uns die Frage überfallen: Ist es denn auch das Richtige, was wir hier tun? Doch das Richtige, gemessen woran? Durch unser Tun sollten die zu Erziehenden – zumindest so viel liegt in unserem Begriff von Erziehung – besser werden, als sie ohne Erziehung oder durch andere Erziehung werden könnten. Aber besser in welcher Hinsicht? In ihrer Funktionstüchtigkeit für das Leben in Wirtschaft und Gesellschaft? Im Zuwachs ihrer Kompetenzen, wie das heute so schön heißt? Doch wenn wir über all diese Dinge im Zweifel sein sollten, ist nicht zumindest klar, wohin wir uns wenden müssten, um uns Klarheit zu verschaffen? An die Bildungsexpertinnen und -experten der OECD z. B., die ja ihre Kompetenz längst unter Beweis gestellt haben im Errechnen der für die Führung eines erfolgreichen Lebens in der heutigen Gesellschaft erforderlichen Kompetenzen.

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Notes

  1. 1.

    Platon, Laches, 185e.

  2. 2.

    Vgl. Platon, Laches, 190c–d.

  3. 3.

    Vgl. Platon, Laches, 199e.

  4. 4.

    Vgl. Platon, Laches, 200c–e.

  5. 5.

    Platon, Laches, 186c.

  6. 6.

    Zu den unterschiedlichen Interpretationen der Ergebnislosigkeit vgl. Martin 1983, S. 34–42. Martin plädiert für eine tatsächliche Ergebnislosigkeit in der Aporie.

  7. 7.

    Platon, Apologie, 38a.

  8. 8.

    Vgl. Dewey 1993, S. 423.

  9. 9.

    Über die Gründe dafür, dass Jaspers in der pädagogischen Zunft im besten Fall marginal wahrgenommen wurde, kann man nur spekulieren. Symptomatisch dafür: In dem 2004 erschienenen, groß angelegten Historischen Wörterbuch der Pädagogik wird Jaspers über alle Begriffsfelder hinweg nicht ein einziges Mal erwähnt. Das Gleiche gilt für alle mir bekannten einführenden oder erziehungsgeschichtlichen Werke. Eine löbliche Ausnahme bildet Reichenbach 2007, S. 165–370.

  10. 10.

    Die Textauswahl von Horn ist unter dem Titel Was ist Erziehung? Ein Lesebuch erschienen, vgl. Jaspers 1977b. Zur Sekundärliteratur sei u. a. verwiesen auf Salamun 1995, Kiper 2009.

  11. 11.

    Obwohl es sich selbstverständlich durchaus lohnt, Einblick in sein Werk zu bekommen, indem man einzelnen dieser Grundbegriffe nachgeht; vgl. Hügli 2011.

  12. 12.

    Ausführlicher zu diesem Aspekt des Jaspers’schen Philosophierens, vgl. Hügli 2020.

  13. 13.

    Jaspers 1956a, S. 42.

  14. 14.

    Dieser Begriff kommt in der Philosophie noch nicht vor. Entfaltet wird er erstmals in Vernunft und Existenz, vgl. Jaspers 2018, S. 29–46. Jaspers sagt, er habe ihn erst ab 1931/32 in seinen Vorlesungen verwendet (vgl. Jaspers 1977a, S. 86).

  15. 15.

    Vgl. Jaspers 1956a, S. 42 f.

  16. 16.

    Jaspers 1956a, S. 42.

  17. 17.

    Jaspers 2019, S. 308 verweist auf die Merkwürdigkeit, dass das Daimonion von Sokrates nur verbietet.

  18. 18.

    So kann, mit Anklang an Kierkegaard, Jaspers lapidar formulieren: „Der ganz auf sich Stehende erfährt angesichts der Transzendenz am entschiedensten jene Notwendigkeit, die ihn ganz in die Hand seines Gottes legt.“ Jaspers 1956b, S. 200.

  19. 19.

    Vgl. u. a. Jaspers 1958a, S. 172, 1054.

  20. 20.

    Vgl. Jaspers 2019, S. 352 f.

  21. 21.

    Platon, Phaidon, 114c–d.

  22. 22.

    Vgl. Jaspers 1958d, S. 426.

  23. 23.

    Jaspers 1967, S. 210.

  24. 24.

    Jaspers 1967, S. 208.

  25. 25.

    Jaspers 1967, S. 207.

  26. 26.

    Jaspers 1967, S. 210.

  27. 27.

    Jaspers 1967, S. 210.

  28. 28.

    Jaspers 1958d, S. 444. Vgl. auch S. 447: „In der Idee der Demokratie ist Politik selber Erziehung.“ Ausführlicher über die Beziehung zwischen Demokratie und Erziehung, vgl. Hügli 2017.

  29. 29.

    Jaspers 1958d, S. 338.

  30. 30.

    Jaspers 1958d, S. 423.

  31. 31.

    Vgl. Jaspers 1958d, S. 442.

  32. 32.

    Jaspers 1958d, S. 442.

  33. 33.

    Jaspers 1958d, S. 443.

  34. 34.

    Jaspers 1957, S. 33.

  35. 35.

    Vgl. Jaspers 1957, S. 33.

  36. 36.

    Dies setzt auch jedem gegenseitigen Verstehen seine Grenzen. Ich bin immer schon Partei; wer eine Autorität als Autorität ansieht, hat sie schon gewählt (vgl. Jaspers 2018, S. 130). Beispiele dafür: die Auseinandersetzung von Jaspers mit Jean-Paul Sartre (vgl. Hügli 2015a, S. 32–35) und Martin Heidegger (vgl. Jaspers 1977a, b, S. 108 f.).

  37. 37.

    Jaspers 1946, S. 49.

  38. 38.

    Jaspers 1963, S. 69.

  39. 39.

    Jaspers 1958d, S. 444.

  40. 40.

    Jaspers 1963, S. 69.

  41. 41.

    Vgl. dazu Immel 2016 sowie, als Versuch einer Aktualisierung, Hügli 2007.

  42. 42.

    Jaspers 1956a, S. 118.

  43. 43.

    Jaspers 1956a, S. 118.

  44. 44.

    Jaspers 1956a, S. 119.

  45. 45.

    Jaspers 1956a, S. 119.

  46. 46.

    Jaspers 1956a, S. 119.

  47. 47.

    Vgl. etwa Jaspers 1958d, S. 52: Umkehr ist nicht zu erzwingen. Ob durch das, was Erziehung tun kann – die Realitäten aufzeigen und „die fordernde Stimme aus Jahrtausenden zum Sprechen zu bringen“ –, „im einzelnen Menschen etwas geschieht, das ist schon im jungen Menschen der Freiheit jedes Einzelnen überantwortet.“

  48. 48.

    Jaspers 1956a, S. 120.

  49. 49.

    Jaspers 1958d, S. 444.

  50. 50.

    Jaspers 1958d, S. 445.

  51. 51.

    Jaspers 1958d, S. 445.

  52. 52.

    Jaspers 1958d, S. 445.

  53. 53.

    Jaspers 1958d, S. 447.

  54. 54.

    Vgl. dazu Hügli 2015b.

  55. 55.

    Jaspers 1958c, S. 49.

  56. 56.

    Vgl. Jaspers 1958b, S. 36 f.

  57. 57.

    Jaspers 1951, S. 332.

  58. 58.

    Jaspers 1953, S. 98.

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Hügli, A. (2023). Erziehung und Selbsterziehung. Karl Jaspers’ Philosophie als Bildungsphilosophie. In: Bähr, M.E., Sölch, D. (eds) Geschichte und Gegenwart der Erziehungsphilosophie. Ethik und Bildung. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-67561-8_9

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