Zusammenfassung
Der Beitrag erläutert zunächst, was unter ‚Bildung‘ zu verstehen ist und welche systematische Bedeutung dem Bildungsbegriff in der Erziehungswissenschaft zukommt, um anschließend der Frage nachzugehen, wie sich dieser Begriff zur kulturellen Leitvorstellung der (Selbst-)Optimierung verhält. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob Bildung selbst ein Programm der Selbstoptimierung impliziert und deshalb als Komplize der Aufforderung zur Selbstverbesserung verstanden werden muss – oder ob (und wenn ja, wie) der Bildungsbegriff so gefasst werden kann, dass er ein kritisches Gegengewicht zu den mit dem Selbstoptimierungsimperativ verbundenen problematischen Seiten darstellt.
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Koller, HC. (2024). Bildung. In: Dederich, M., Zirfas, J. (eds) Optimierung. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-67307-2_23
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