1 Die Autorin

1712 widmet die Tübinger Theologische Fakultät einer wenige Jahre zuvor verstorbenen Engländerin eine umfangreiche Untersuchung – ein überraschendes Thema, standen Frauen zu dieser Zeit doch eher am Rande des Interesses theologischer Gelehrsamkeit. In Johann Wolfgang Jägers Dissertatio historico-theologica de Johannæ Leadææ anglo-britan. Vita, visionibus an DoctrinaFootnote 1 stehtFootnote 2 Jane Leade (1624–1704) stellvertretend für ein Phänomen, das im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts in ganz Europa um sich zu greifen schien: Im Rahmen der kirchlichen Erneuerungsbemühungen vermehrten sich in Deutschland, Frankreich und England Berichte über Frauen, die göttliche Visionen empfangen hatten. Die Tübinger Disputation eröffnet mit der Beobachtung, dass durch diese Visionärinnen das Schweigegebot, das für Frauen in der Kirche gelte, durchbrochen worden sei, das weibliche Geschlecht sei seit Neuestem „nicht weniger geschwätzig“ (non minus loquax)Footnote 3 als das männliche. So verweist der Text neben Jane Leade auf Antoinette de Bourignon, Christina Poniatovia und Johanna Eleonora Petersen.Footnote 4 Die Dissertationsschrift macht es sich zur Aufgabe, ausgehend von Jane Leades Lebenslauf, Visionsbeschreibungen und Schriften, die umfangreich – ins Lateinische übertragen – zitiert werden, sowie aus Zeugnissen Dritter, ein Urteil über die englische Ekstatikerin zu treffen. Dieses fällt, wenig überraschend, negativ aus, stehen Leades Visionen doch an vielen Stellen in Opposition zur Orthodoxie; Argumente, wie sie aus den Hexereiprozessen geläufig sind, werden angeführt, so etwa, dass es sich bei den Visionen nur um Einflüsterungen des Teufels gehandelt haben könne.Footnote 5

Die Tatsache, dass Tübinger Theologen sich mit den Schriften der englischen Visionärin beschäftigten, ist letztlich das Ergebnis einer regen Übersetzungstätigkeit, die sämtliche Schriften Leades zeitnah in deutscher Sprache verfügbar machte und damit für die radikalpietistischen und spiritualistischen Bewegungen bereitstellte, die im ausgehenden 17. Jahrhundert verstärkt Zulauf erhielten.Footnote 6

Auskunft über den Werdegang der Visionärin bietet ihr Lebenslauf, der im Anhang des Bands „Sechs Unschätzbare Durch Göttliche Offenbarung und Befehl ans Licht gebrachte Mystische Tractätlein“Footnote 7 eigens für die deutsche Ausgabe verfasst wurde. Bereits an dieser Tatsache zeigt sich, dass die Übersetzungen nicht allein eine Übertragung aus dem Englischen ins Deutsche darstellen, sondern dass zielgerichtet paratextuelle Anpassungen vorgenommen wurden, um die Werke einer bis dato unbekannten Engländerin für das deutsche Publikum aufzubereiten. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, einerseits diese Anpassungen zu beleuchten, andererseits die Besonderheiten des Übersetzens von ‚ekstatischen‘ Texten herauszuarbeiten.

Zur Einleitung in den Lebenslauf Leades erklärt der Herausgeber, Loth Fischer: „Weil unsere theure Autorin auf freundlich gethanes Ansuchen/ dem Ubersetzer eine kurtze Beschreibung Jhres Lebens zugesandt/ hat derselbe solche/ den Liebhabern Jhrer Schrifften zu gefallen/ alhier mit anzufügen und mitzutheilen nicht unterlassen wollen.“Footnote 8 Leade stand also in direktem Austausch mit ihrem Übersetzer und lieferte nach Bedarf Texte, die eigens für den deutschen Buchmarkt konzipiert wurden. Der deutsche Leser erfährt aus dem Lebenslauf, dass Leade in der Grafschaft Norfolk aufwuchs, ihre landadelige Familie gehörte der Anglikanischen Kirche an. Die ersten Visionen empfing Leade im Alter von 16 Jahren während der Weihnachtsfeierlichkeiten, die eine starke über drei Jahre andauernde geistige „Unruhe und Verwirrung“ in ihr zurückließen.

Und ob meine Elteren wol alle Mühe und Fleiß anwandten/ mich davon zu befreyen/ und mir solche melancholische Phantasien (wie sie es nandten) zu benehmen/ oder vielmehr dasjenige/ was Gott in mir aufgeweckt hatte/ sich zu dämpffen unterstunden/ vermochten sie doch mit allem/ was sie vornahmen/ solches nicht zu thun/ noch mich von Behertzigung meines Seelen-Anligens abzuhalten/ so daß ich in <416> dieser Kleinmüthigkeit (wie gesagt) drey völliger Jahre/ ohne einigen Trost und Vergnügung zugebracht.Footnote 9

Da sie auch nach drei Jahren nicht zu einem stabilen Geisteszustand zurückfand, reiste sie zu ihrem Bruder nach London, der dort als Kaufmann arbeitete. Hier kam sie mit den Predigten des Antinomisten Thomas Crisp in Berührung, eine Begegnung, die sie mit ihrer eigenen Visionserfahrung versöhnte und sie in ihrem Entschluss zu einem gläubigen, enthaltsamen Leben bestärkte.Footnote 10 Mit 21 Jahren heiratete sie dennoch, und zwar ihren Verwandten William Lead,Footnote 11 der 1670 verstarb. Erst zu diesem Zeitpunkt begann sie erneut, Visionen zu empfangen, und entschloss sich, diese zu verschriftlichen, einerseits in religiösen Traktaten andererseits in einem Tagebuch.Footnote 12

Seit 1663 zählte Leade zu einem Kreis um den Arzt, Astrologen und Prediger John Pordage (1607–1681),Footnote 13 aus dem in den 1690er Jahren die ‚Philadelphian Society‘ hervorging, deren Mittelpunkt Leade bildete. Das erste veröffentlichte Werk Leades ist die 40 Seiten umfassende Schrift „The heavenly cloud now breaking“ aus dem Jahr 1681,Footnote 14 die drei Jahre später ins Deutsche übertragen wurde und unter dem Titel „Die Nun brechende und sich zertheilende Himmlische WolckeFootnote 15 in Amsterdam bei Heinrich Wettstein (1649–1726) erschien. Die weiteren Werke Leades erschienen sowohl in englischer Sprache als auch in Übersetzung erst in den 1690er Jahren, da zu diesem Zeitpunkt der ‚Licensing Act‘ ausgelaufen war.Footnote 16 Daneben ist anzunehmen, dass zahlreiche Texte Leades in Manuskriptform zirkulierten und auch die deutsche Rezeption zunächst auf Handschriften fußte.Footnote 17

2 Offizin, Übersetzer und Mäzen

Der Drucker Heinrich Wettstein stammte ursprünglich aus Basel; sein Vater und sein Bruder, beide trugen den Namen Johann Rudolf Wettstein,Footnote 18 waren Professoren an der Basler Universität für Theologie und Alte Sprachen – mit diesen beiden Fachbereichen ist auch zunächst der Schwerpunkt des Verlagsprogramms umrissen. Wettsteins Offizin bediente neben dem deutschsprachigen Buchmarkt auch den niederländischen, englischsprachigen und französischen, auch finden sich verschiedene lateinische Drucke, sie ist somit auf Übersetzungen spezialisiert. Neben der Übertragung der Schriften Leades wird hier beispielsweise auch Antoinette Bourignon ins Englische übertragen – die Übersetzungen Bourignons ins Deutsche werden ebenfalls in Amsterdam, jedoch in der Offizin von Pieter Arntsz und Jan Rieuwertsz verlegt.Footnote 19

Als Übersetzer fungierte der bereits erwähnte Nürnberger Loth Fischer (1640–1705),Footnote 20 der in den 1680er Jahren über Frankfurt nach Holland auswanderte, wo er sich dem Mystiker und späteren Herausgeber von Jakob Böhmes Schriften, Johann Georg Gichtel, anschloß.Footnote 21 Fischer wurde vom Leiter der kurfürstlich-brandenburgischen Finanzen, Dodo von Knyphausen (1641–1698), gefördert,Footnote 22 zugleich ließ Knyphausen regelmäßig eine Art Pensionszahlung an Leade übermitteln.Footnote 23 Die Erträge aus den Buchverkäufen flossen wiederum wohl an Knyphausen.Footnote 24 Fischer und Knyphausen handeln nicht allein aus buchmarktstrategischen Interessen, was bei den Werken einer bisher nur in kleinen Zirkeln bekannten Engländerin mit heterodoxen Neigungen auch unklug gewesen wäre. Stattdessen sind beide zur radikalen Strömung des Pietismus zu rechnen, die Übersetzung dient damit einer Missions- und Sammlungsbewegung, die gezielt Texte, die als von Gott inspiriert gelten konnten, in unterschiedliche Nationalsprachen ver- öffentlichte.Footnote 25 Als Zentrum dieser Übersetzungstätigkeit diente Amsterdam, wo die Texte Leades zwischen 1694 und 1700 in deutscher Sprache erschienen.

Mithilfe der digital zugänglichen Datenbanken konnten von 1681 bis 1702 siebzehn Werke Leades in englischer Sprache ermittelt werden, denen zwanzig deutsche Übersetzungen gegenüberstehen. Zwei Werke wurden ins Niederländische übersetzt.Footnote 26 1719 folgte eine ebenfalls im Amsterdam erschienene Gesamtausgabe „Geistliche Schriften“, ab 1804 folgten Neuauflagen einzelner Schriften Leades in englischer, deutscher und auch erstmals in französischer Sprache.

3 Close reading: „The heavenly cloude now breaking“ und „Die Nun brechende und sich zertheilende Himmlische Wolcke“

Als Grundlage für eine Detailanalyse der Übersetzungstechnik Fischers möge der erste veröffentliche Text Leades „The heavenly cloude now breaking“ bzw. „Die Nun brechende und sich zertheilende Himmliche Wolcke“ dienen. Fischer übersetzte, unüblich für seine Zeit, ohne Intermediärübersetzung direkt aus dem Englischen. In diesem Druck äußert sich Fischer ausführlich in einem Nachwort und bekundet, dass sich nicht allein Leades Schrift, sondern auch seine eigene Übersetzungsleistung aus übernatürlichen Quellen speise bzw. durch diese unterstützt werde.Footnote 27 Ziel der Übersetzung sei es, denen, „die die Stimme des Sohns GOttes […] auch nur von fernen gehört“ haben, einen „Weg ins Allerheiligste“ zu bieten.Footnote 28

Denn in solchem Absehen hab ich/ so bald diese unaussprechlich-herrliche Gabe und Ausfluß des H. Geists geprüfft hatte/ im Geiste des Glaubens vor GOtt/ auf alle Weise/ gearbeitet/ daß es zur Ubersetzung/ und/ da es GOttes Erbarmen geben wolte/ auch zum Drucke gebracht werden möchte/ und mich in keinerley Weise mit Fleisch und Blute/ das ist/ mit meinem menschlichen <88> Vernunfftlichte und Tage/ drüber berathen/ sondern im Glauben allein auf GOTT gesehen/ und Jhme vertraut/ daß Er/ weil Ers ins Englischer Sprache ans Liecht und auf den Leuchter haben wollen/ und auszugeben ausdrucklich befohlen/ solches auch in Teutscher Zunge/ zu vieler Menschen Nutzen und Heile anzuwenden; dagegen aber allen Schaden zu verhüten/ wol wissen werde/auch mächtig genug darzu sey: […].Footnote 29

Dass Fischer ein fähiger Übersetzer mit philologischem Gespür war – oder aber Gott in der gewünschten Weise wirkte – möge die folgende Detailanalyse zeigen: In der 1694 erschienen Schrift geht es darum, den Prozess des Sterbens zu Lebzeiten zu vermitteln, also ein Abtöten aller sündhaften Neigungen, die Körper, Geist und Seele belasten, und dadurch zu einer Auferstehung in der Nachfolge Christi zu gelangen.

Bereits die Titelseite erlaubt einige Beobachtungen zu Fischers Übersetzungstechnik: „The heavenly cloud now breaking“ wird aufgelöst zu „Die Nun brechende und sich zertheilende Himmlische Wolcke“ – ‚breaking‘ scheint durch ‚brechend‘ unzureichend getroffen zu sein, weshalb durch ‚zertheilend‘ ein weiteres Adjektiv zur Präzis beigefügt wird. Dem Übersetzer scheint auch hinsichtlich der Grammatik an einer genauen Wiedergabe der Vorlage gelegen zu sein, was unter anderem zu zahlreichen Partizipialformen führt, um die englische Verlaufsform adäquat wiederzugeben.Footnote 30 Auch greift der Übersetzer auf Latinismen zurück, um möglichst nah an der englischen Wortform zu bleiben, wie im Fall von ‚Glorification‘ – ‚Glorificirung‘.

Eine weitere Anpassung betrifft die Informationen über die Identität der Autorin. In der englischen Ausgabe wird als Name „J. Leade“ angegeben, die Druckangabe lautet „London, Printed for the Author. 1681“ und das Vorwort wird mit „J. L.“ unterzeichnet.Footnote 31 All diese Angaben erlauben keinen Rückschluss auf das Geschlecht der Autorin, und es scheint so, als solle dieses gezielt verschleiert werden – in den Ausgaben ab den 1690er Jahren werden Vor- und Nachname Janes Leades angegeben. Das deutsche Titelblatt hingegen rückt das Geschlecht der Autorin in den Mittelpunkt: Der Text sei durch „Eine hocherleuchte Frauens-Person/ aus GOttes Befehl/ im Jahr 1681/ in Englischer Sprache heraus gegeben/ und nun/ GOTT zu Ehren/ und denen Menschen/ so es fassen mögen/ zu Dienste/ in unserer Mutter-Sprache/ ans Liecht befördert“.Footnote 32 Ende des 17. Jahrhunderts finden sich in der deutschsprachigen Druckproduktion einige Texte, die auf Frauen zurückgehen, Jane Leades Schriften stellen folglich keinen Einzelfall und ihr Geschlecht kein Rezeptionshemmnis dar. Die deutsche Leserschaft erfährt neben dem Geschlecht der Autorin auch ihren vollständigen Namen und die Sprache, in der der Text ursprünglich verfasst wurde. Das Bibelzitat aus dem Johannes-Evangelium auf dem Titelblatt der englischen Ausgabe stammt aus der King James Bible, die deutsche Übersetzung richtet sich nach der Luther-Bibel.

Auch auf der folgenden Seite wartet die deutsche Übersetzung mit einem zusätzlichen Leserservice auf, der über die Vorlage hinausgeht: Die zentrale Bibelstelle, auf die sich Leades Text bezieht (Phil. 3, 6–17), wird vollständig abgedruckt, sie weicht jedoch von der Lutherʼschen Übersetzung ab und wurde wohl, wie die Übersetzungsdiskussion in den Fußnoten nahelegt,Footnote 33 vom Herausgeber eigens für diesen Zweck übersetzt. Loth Fischer inszeniert sich hiermit als in vielen Sprachen bewandert und weist sich als fähig aus, auch das in englischer Sprache überlieferte Gotteswort angemessen ins Deutsche zu übertragen.Footnote 34 Im Nachwort begründet er diese Ergänzung der Bibelstelle damit, dass hierdurch verdeutlicht werden solle, dass Leades Schrift vollständig auf der Heiligen Schrift beruhe, also keine heterodoxen Inhalte predige.Footnote 35

Als weiterer Ausweis für die Qualität der Übersetzung dienen die Diskussionen von Übersetzungsentscheidungen in den Fußnoten im Haupttext. Die Nähe zum englischen Text zwingt Fischer zum Teil zu Einbußen auf Seiten der Verständlichkeit; wo er sich größere Freiheiten nimmt bzw. den englischen Text nur unzulänglich ins Deutsche übertragen kann, ergänzt er entweder einzelne Wörter in Klammern oder er fügt Fußnoten ein.

Als Beispiel für die Nutzung von Fußnoten möge folgender Satz dienen, im englischen Originaltext lautet er: „There is one Sense more, which we must not omit to speak something of; which is, the Dolors, Pains, and Griefs of the Elementary Body, which may abide where the sinful Sense is much wrought out, which must be allowed till this corporal Figure is changed; […]“.Footnote 36 Fischers deutsche Übersetzung lautet:

Noch ein Sinn ist übrig/ von welchem wir etwas zu gedencken nicht vergessen müssen; welcher die Empfindung der Schmertzen/ Peinen und Wehen des elementarischen Leibs ist/ der sein Verbleiben etwa noch allda haben und halten mag/ wo man sich vom sündlichen Sinne grossen Theils <27> loßgewirckt hat/ den man auch zulassen und vor lieb nehmen (n) muß/ bis die leibliche Gestalt verändert wird.Footnote 37

In der Fußnote (n) vermerkt Fischer „To allow, bedeutet unter anderem auch agreer“,Footnote 38 wodurch er seine Übersetzungsentscheidung von „which must be allowed“ mit „den man auch zulassen und vor lieb nehmen muß“ begründet. Sämtliche dieser kommentierenden Fußnoten greifen in ihrer Begründung auf die englische Sprache zurück, richten sich also an ein Publikum, das des Englischen mächtig ist.

Der deutsche Text wird außerdem deutlich stärker gegliedert als seine Vorlage. So fügt Fischer nicht allein zusätzliche Absätze ein, sondern nummeriert diese auch fortlaufend, sodass die Wiedergabe der komplexen englischen Phrasen, die auch im Deutschen beibehalten werden, in ‚verdauliche Häppchen‘ gegossen wird. Zudem nutzt der Drucker die Möglichkeiten der typographischen Auszeichnung: Wo im Vorlagentext lediglich Bibelzitate und Namen durch Kursive markiert sind, nutzt der deutsche Druck die zwei geläufigen Möglichkeiten der Hervorhebung: eine andere sowie eine größere Drucktype. In dieser Form werden alle zentralen Stichwörter markiert, wodurch der Text einer scannenden, oberflächlichen Lektüre geöffnet wird. Der Vergleich der Übersetzung mit der englischen Ausgabe zeigt zudem, dass der Übersetzer sogar in Interpunktion und Satzbau Vorlagentreue sucht, so übernimmt er etwa das im frühneuzeitlichen Frakturdruck sonst unübliche Semikolon.

Neben der Prosaübersetzung muss sich Fischer auch der Übertragung von Versen widmen, da Leade die einzelnen Abschnitte ihrer Schrift jeweils mit einem versifizierten Gebet abschließt. Auch hier lassen sich erneut Zugeständnisse hinsichtlich der Form zu Gunsten der möglichst genauen Erfassung des Inhalts feststellen, wobei die Übersetzung in der Wortwahl deutlich stärker von der Vorlage abweicht als im Falle der Prosaübersetzung.

Als Beispiel möge die erste Strophe von Leades Gebet an Emanuel dienen:

LEt none now fear, or supprest be,

If they shall see,

Death from the Life of Christ to spring,

To put an end to sense of Sin,

And to bring in the supernatural Thing.Footnote 39

Fischer ergänzt die Verse um einen Titel („Uber den mystischen Tod“) und übersetzt die ersten Verse wie folgt:

SO lasst denn keine Furcht den Muth euch niederbeugen/

Wenn ihr den Tod seht auf von CHristi Leben steigen/

Daß er dem Sünden-sinn sein Ende bringe bey/

Damit der Himmels-Ens in euch werd wieder frey.Footnote 40

Die fünfversigen jambischen Strophen werden im deutschen auf vier Alexandrinerverse reduziert – sie sind damit jeweils deutlich länger als die englische Vorlage. Auch wird die Leseransprache verändert: Das Englische „Let none now fear, or supprest be, If they shall see, Death from the Life of Christ to spring […]“ wird im Deutschen zu einer direkten Ansprache an die Gläubigen: „So lasst denn keine Furcht den Muth euch niederbeugen/ Wenn ihr den Tod seht auf von Christi Leben steigen/ […]“. Auch fügt Fischer einen Kausalzusammenhang ein; statt: „To put an end to sense of Sin, And to bring in the supernatural Thing.“ heißt es „Daß er dem Sünden-sinn sein Ende bringe bey/ Damit der Himmels-Ens in euch werd wieder frey.“ Die Wendung „supernatural Thing“ scheint Fischer zu unpräzise gewesen zu sein, stattdessen wählt er im Rückgriff auf eine scholastische oder eine paracelsistische Tradition den Begriff „Himmels-Ens“, also das „Himmels-Wesen/Seiende“.

4 Lesespuren

Dass die Übersetzungen vom deutschen Rezipientenkreis kritisch geprüft wurden und dass es diesem wohl ein Bedürfnis war, eine Übersetzung zu lesen, die möglichst nah am Original war, lässt sich an gleich mehreren überlieferten Drucken ablesen; ein bedeutender Anteil von Leades Leserschaft war vermutlich der englischen Sprache mächtig und besaß möglicherweise sogar das englische Original, das teils minutiös mit der Übersetzung verglichen wurde. Am auffälligsten ist hier das Wiener Exemplar von „Die Nun brechende und sich zertheilende Himmliche Wolcke“,Footnote 41 das als Digitalisat leicht konsultiert werden kann. In diesem korrigierte der Leser oder die Leserin gleich an mehreren Stellen den Drucktext, so beispielsweise im Vorwort die Übersetzung von: „wordurch ihr alsdenn vom Stachel der Sünde völlig befreyet und gesichert seyn werdet“.Footnote 42 Im Wiener Exemplar wurde nun das Wort „Sünde“ gestrichen und am Rand durch „Schlange“ ersetzt. Damit stellt der anonyme Leser eine genauere Übersetzung her, denn das englische Original spricht tatsächlich vom „Serpent’s Sting“.Footnote 43 Ähnliche Korrekturen finden sich im weiteren Verlauf des Exemplars, so ersetzt der Leser einzelne Worte, wo ihm die Vorlage nicht genau genug getroffen scheint – wie etwa ‚offenbahren‘ statt ‚öffnen‘ für ‚to open‘.Footnote 44 Er ergänzt einzelne Worte, ja sogar ganze Satzteile, so lässt Fischer den Halbsatz „for there is a ripe age coming on that may be ready for their Reception“ aus. Der Leser ergänzt am unteren Seitenrand: „Denn nunmehro wircklich ein rieff und gestanden Alter vor der Thür ist/ das dieselbe anzunehmen willig und bereit seyn wird.“Footnote 45 Die komplexeste Anpassung nimmt der Korrektor auf Seite 23 des deutschsprachigen Drucks vor. Die englische Vorlage lautet:

So it, hath in these last days, been witnessed, That when the Lord had any special Revelation to give forth by his chosen thereunto, how hath the Element of Reason shut up and the Stars of sparkling Sense fallen down, as not consisting with a purer Spirit, descending from God with great and deep Revelations, that his Mind and Word might not be adulterated, which is the more sure way for it, even through the sensation of the senses.Footnote 46

Es geht folglich nicht allein um die Grundvoraussetzung von visionärer Kommunikation, die nur jenseits von Vernunft möglich ist. Die ursprüngliche Übersetzung Fischers lautet:

Und dergestalt ists in diesen letzten Tagen bezeugt worden/ daß wenn der HErr einige sonderbare Offenbarung durch seine hierzu Erwehlte (Werckzeuge) an Tag geben wollen/ das Element <23> der Vernunfft gleichsam verschlossen/ und die glintzernden Sternen der Sinnen/ als welche/ neben dem reinen Geiste/ der mit so grossen und tieffen Offenbarungen von GOtt herniederkömmt/ nicht bestehen können/ herab (auf die Erde) gefallen gewesen/ damit sein Wort dardurch nicht verfälscht werden mögen/ als zu welcher Verfälschung kein sicherer noch gewisserer Weg/ als eben durch den Begriff und durchs Erkennen der Sinnen ist.Footnote 47

Dass die Korrektur genau die Stelle betrifft, an der es um das Verfälschen der göttlichen Botschaft durch die menschliche Ratio geht, ist wohl kein Zufall. Zunächst ergänzt der Leser – der englischen Vorlage „Mind and Word“ folgend – zwischen den Wörtern „sein“ und „Wort“ die Randglosse „Sinn und“. Mit dem Ende des Absatzes zeigt er sich gänzlich unzufrieden, streicht es und ergänzt am unteren Seitenrand: „Worzu <sic> das Stillen oder Einhemmen der Sinnen der sicherste Weg und Mittel ist“.Footnote 48 Fischer bedient sich an dieser Stelle seiner Übersetzung einer Ergänzung, die in der Vorlage kein Gegenstück besitzt, um die Bedeutung des Satzes zu verdeutlichen und die Aussage Leades zu vereindeutigen. Der unbekannte Leser findet hierfür eine kürzere und elegantere Wendung, die die Ergänzung „als zu welcher Verfälschung“ überflüssig macht.

Auffällig ist zudem die handschriftliche Gestaltung der Korrekturen, da sich der kritisch annotierende Leser nicht der frühneuzeitlichen Kurrentschrift bediente, sondern offenbar bemüht war, die Gestalt von Drucktypen nachzuahmen. Es handelt sich mithin nicht um eine Kommunikation des Lesers mit sich selbst, wie sie wohl für die meisten Lesespuren anzunehmen ist. Stattdessen erheben die Korrekturen durch ihre Gestaltung den Anspruch, auf der gleichen Ebene wie der gedruckte Text zu stehen und die gleiche Autorität zu besitzen.

5 Der Übersetzer als Repräsentant der Autorin

Dass die Leserschaft an den Visionen Leades regen Anteil nahm, zeigt auch das 1698 anonym veröffentlichte „Schreiben An den Übersetzer Der Frauen Jane Leade in Londen außgegebenen Schrifften/ Uber einige darinnen enthaltene Puncten“.Footnote 49 Fischer, der jedoch an keiner Stelle namentlich adressiert wird, wirkte offensichtlich nicht allein übersetzend am Werk der englischen Ekstatikerin mit, sondern wurde auch zum zentralen Ansprechpartner für ihre deutsche Leserschaft. In dem 79 Seiten umfassenden Traktat konturiert sich ein in der Heiligen Schrift und im Werk Leades bewanderter Leser, der das Schreiben an den Übersetzer nutzt, um ausführlich auf Leades 1697 erschienene „Offenbarung der Bottschafft des Ewigen Evangelii“ zu antworten. Der Sprechgestus ist dabei weniger der eines Kritikers, als ein Gespräch innerhalb einer Gemeinde, die sich darum bemüht, das ihnen offenbarte Wissen zu festigen und in der biblischen Überlieferung zu verorten.

Die Rolle Fischers – sollte er zu diesem Zeitpunkt noch der Übersetzer von Leades Texten sein – geht an diesem Punkt deutlich über seine Aufgabe der Translation hinaus. Wie schon in der Detailanalyse der „Nun brechende[n] und sich zertheilende[n] Himmlische[n] Wolcke“ gezeigt werden konnte, übernimmt er unter anderem durch sein ausführliches Nachwort die Funktion eines Repräsentanten der Autorin im deutschen Sprachraum. Folglich überrascht es nicht, dass er auch als Adressat für Leades Leserschaft fungiert, wohl in der stillschweigenden Erwartung, dass er in einer erneuten Übersetzungsleistung die deutsche Reaktion der Autorin zutragen möge.

6 Autorin, Medium und Translation – literaturwissenschaftliche Zentralkonzepte im Angesicht ekstatischer Literatur

Ein weiterer bedeutender Übersetzungsbefund liegt, folgt man Sabine Koloch,Footnote 50 in der Überschrift der Einleitung der „Himmlischen Wolcke“ vor, so handle es sich bei den Übersetzungen Fischers um die frühsten Belege für den Begriff ‚Autorin‘ an exponierter Stelle. Koloch führt als Beispiel Fischers Übersetzung der Texte von Antoinette Bourignon aus dem Jahr 1681 an, in denen er für die Übertragung des französischen ‚autrice‘ den Begriff ‚Authorin‘ verwendet. Die Überschrift in der englischen Vorlage – „The Epistle“ – bietet, anders als im Falle des französischen Texts von Bourignon, sogar keinerlei Anlass für die Bezeichnung Jane Leades als Autorin, Fischer nutzt den Begriff wahrscheinlich inzwischen gewohnheitsmäßig, um die inspirierten Frauen zu bezeichnen.

Dies ist nicht nur sprachgeschichtlich von Interesse, sondern auch hinsichtlich einer Konzeption von Autorschaft. Folgt man dem „Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft“, so leitet sich Autor vom lateinischen auctor – ‚Förderer‘ – her, das sich wiederum von augere ‚etwas entstehen lassen‘ herleitet. Schon in der Antike entwickelt sich die zusätzliche Nebenbedeutung ‚Urheber‘, ‚Schöpfer‘ mit gleichzeitiger Inbezugsetzung zur auctoritas, die zugleich ein normierendes Werturteil enthält. Die Übernahme in die deutsche Sprache erfolgt erst im ausgehenden 17. Jahrhundert bei Cochlaeus und Fischart. Der Begriff setzt sich jedoch erst Ende des 18. Jahrhunderts endgültig durch.Footnote 51 Die Verwendung im Zusammenhang mit Leade und Bourignon ist insofern bemerkenswert, da sie eben keine Urheberschaft im heutigen Sinne für die von ihnen veröffentlichten Texte für sich beanspruchen. Dennoch treten sie in sämtlichen Texten an exponierter Stelle auf und werden auch in ihren Publikationen in den jeweiligen Ursprungssprachen als ‚author‘ bzw. ‚autrice‘ bezeichnet.

Eine Bezeichnung der Ekstatikerinnen als Autorinnen ist insofern berechtigt, als dass Leade und Bourignon nicht lediglich Medien sind, die ihre Texte im Sinne einer écriture automatique im exaltierten Zustand zu Papier bringen. Diese Form von Schreiben ist in der frühen Neuzeit durchaus auch belegt, so behauptet etwa Quirinus Kuhlmann, dass er einen Großteil seiner Schrift „Neubegeisterter Böhme“ innerhalb weniger Tage geschrieben habe. Im Vorwort KuhlmannsFootnote 52 heißt es:

Ich ergrif di Feder/ und mit disem Fürsatz di gantze Lichtwelt/ welche nun begunte straks mit Lichtstrahlen noch frölicher mich anzuspilen. Ich schrib/ und mein Schreiben ergrösserte sich wider meinen willen: Es ergrösserte sich auch unter solchem schreiben bei mir di Gottesgenade/ in dem dise Woche mir eine rechtschaffene Grosse Woche oder Wunderwoche war. Unter unzählbahren Gesichten begab sichs auch/ daß meinen leiblichen Augen meine Studirkammer gantz weggenommen/ und ich eine geraume Zeit vil tausend mahl tausend mit vilen lausenden Lichtgeburten um mich anschaute.Footnote 53

Bei Leade ist dies anders: Vision und Schreibzeitpunkt werden eindeutig voneinander getrennt, ihr Schreiben ist damit stets durch sie als Autorinstanz gefiltert. Zugleich erklärt sie jedoch in der Vorrede zu „The heavenly cloud now breaking“:Footnote 54 „This is the Lord Christ’s own Prophesy, now renewed by his Spirit, and is sure and stable, and nigh to be fulfilled in those, that shall advance on, to all of these Degrees, that are mentioned and further enlarged upon in this little Treatise following:“Footnote 55 Leade inszeniert sich hier als Eingeweihte, die den Auftrag erhielt, das Geheimwissen, das ihr zugänglich gemacht wurde, allen zu eröffnen. Ursprung der Botschaft ist hingegen Christus, die Wiedergabe im Traktat kann damit als Aktualisierung der christlichen Botschaft verstanden werden. Dass sie letztlich nicht Herrin über das eigene Werk ist, zeigt sich im weiteren Verlauf der Vorrede:Footnote 56

For that Dayspring from on High, that hath visited me, would not have me to conceal those considerable Heavenly Mysteries, that I have been taught in by the Holy Unction, having well assured me, that there is a bright Star that from the Heaven shall descend, and closly attend all these practical and weighty Truths revealed, and fasten them with a Golden Nail, which shall not be moved away;Footnote 57

Die Entscheidung zur Veröffentlichung wird nicht von Leade selbst getroffen, stattdessen wirkt eine himmlische Entität („that Dayspring from on High“) auf sie ein. Am Ende der Vorrede räumt sie zusätzlich ein, dass ihr auch die Entscheidung, in welcher Form sie die ihr offenbarten Geheimnisse an die Öffentlichkeit bringt, nicht selbst obliege:Footnote 58

It was my purpose, that some preceding Openings and Revelations given to me, should have been the first-born in way of publication; but the wisdom and counsel of the most High, has changed what was so intended, and hath ordered this first, as a preparation for the other, which also in time may come forth to disclose yet more wonderful and hidden Things, that have been under a Seal, that shall be broken up; […]Footnote 59

Zentrale werkpolitische Entscheidungen – der Entschluss zur Veröffentlichung und die Reihenfolge der zu veröffentlichenden Werke – werden mithin externalisiert und an eine göttliche Instanz übertragen.

Visionen und Prophetien sind zuletzt nicht nur aufgrund ihres Offenbarungscharakters interessant, sie können zudem Anlass zu theoretischen Überlegungen der übersetzenden Informationsübermittlung bieten, berühren sie doch die Begriffe des ‚Mediums‘ und der ‚Translation‘ an zentralen Punkten. Informationsübermittlung von Gott zu den Gläubigen erfolgt im christlichen Kontext bis auf wenige Ausnahmen medial vermittelt. Moses war es vorbehalten, die Zehn Gebote direkt von Gott zu empfangen, auch wenn eine Kommunikation von Angesicht zu Angesicht ausblieb. Der Begriff der translation wiederum wird in Leades Werk an zentraler Stelle adressiert, jedoch in einem anderen Sinne, als es das Thema dieses Bandes nahelegt. So lautet der Titel eines 1695 erschienenen Traktats „The Laws of Paradise Given forth by Wisdom to a Translated Spirit“,Footnote 60 der in der im folgenden Jahr erschienen deutschsprachigen Traktatsammlung zu „Die Gesetze des Paradieses/ so bißher verlohren gewesen/ und nun durch die Weißheit selbsten wider an den Tag gebracht worden“Footnote 61 übertragen werden.

Das Oxford English Dictionary führt für translation neben den uns geläufigen Bedeutungen der sprachlichen Übertragung auch das Überführen eines Gegenstands von einem Ort zu einem anderen an, konkret etwa die Überführung eines Leichnams oder von Reliquien. Als zehnte Bedeutung findet sich zudem: „The action of ascending to or being received into heaven or the afterlife“ mit dem ergänzenden Hinweis „Frequently used in relation to the biblical figures Enoch and Elijah who are said to have been assumed into heaven without dying“.Footnote 62 Diese beiden Propheten werden nicht nur von Jane Leade, sondern auch von weiteren Vertretern eines Christentums des inneren Wortes,Footnote 63 etwa Jacob Böhme und Quirinus Kuhlmann, als zentrale Bezugspunkte gewählt. Insofern überrascht es, dass Loth Fischer an dieser Stelle offensichtlich auf ein Übersetzungsproblem stößt und die Wendung in seiner Übersetzung auslässt, sollte ihm der Begriff des ‚translated spirit‘ doch eigentlich aus anderen Quellen geläufig sein.

Zugleich verweist der Begriff auf eine andere Form der Übersetzung, nämlich die der mystischen Vision des der Erde enthobenen Geistes in eine irdische Botschaft. An keiner Stelle wird auf die konkrete sprachliche Ausformung der in Leades Traktaten wiedergegebenen Reden von Engeln und himmlischen Propheten eingegangen – ein universelles Sprachverständnis, das nicht an nationalsprachlichen Grenzen scheitert, scheint vorausgesetzt. Dennoch haben wir es im Fall von Leades Schriften mit einem mehrschrittigen Übersetzungssystem zu tun. Innerfiktional – sollte mir der Begriff an dieser Stelle erlaubt sein – wird die göttliche Botschaft auf die Erde übertragen und in menschliche, konkret englische Sprache übersetzt. Es folgt die Übertragung Loth Fischers ins Deutsche und möglicherweise, dafür konnte ich aufgrund der Nähe zwischen englischer Vorlage und deutscher Übertragung keine sicheren Hinweise finden, von der deutschen Übersetzung ins Lateinische der zu Beginn erwähnten Tübinger Disputation.

Zugleich bilden Übersetzungen die Voraussetzung für Leades Werk, ist sie doch an zentralen Stellen von Böhme beeinflusst – sie war jedoch wohl der deutschen Sprache nicht mächtig. Erst die Übersetzung von Böhmes Schriften ermöglichte also die englische Rezeptionslinie, die schließlich auf den Kontinent zurückwirkte.Footnote 64 Vergleicht man die Übersetzungen der radikalpietistischen Schriften mit anderen zeitgleichen Übersetzungstendenzen, so zeichnen sie sich eben nicht durch einen Wettstreit der Leistungsfähigkeit einzelner Nationalsprachen aus, stattdessen steht das Überwinden der sprachlichen Grenzen zur Gründung einer Sprach- und Nationalgrenzen überschreitenden Glaubensgemeinschaft im Mittelpunkt, die sich auch in den intensiven persönlichen Bekanntschaften und der regen Reisetätigkeit einzelner Akteure widerspiegelt.