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Stadt als Erfahrungsraum kultureller und sozialer Grenzlinien in der interkulturellen Adoleszenzliteratur. Eine gendersensible Betrachtung des Handlungsraums „Viertel“

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Urban!

Part of the book series: Studien zu Kinder- und Jugendliteratur und -medien ((SKJM,volume 13))

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Abstract

Since the mid-1990s, the narration of the city as a culturally hybrid space in adolescent literature has primarily focused on the multicultural and often socially weak neighborhood as a narrative space. This neighborhood has a strong identifying effect on the characters and symbolizes not only home, but also the limitation of the individual’s radius of action by social and cultural boundaries within the urban space. The plot is almost always carried by the characters’ experiences of violence or their own violence. The chapter aims to complement these observations with a gender-sensitive perspective on the experience of the city as a place of social and cultural borderlines. In addition to exploring the relationship between urban space, interculturality and violence, it focuses on the question, which gender-specific perceptions of urban space can be analyzed and which different possibilities for action and setting of boundaries with regard to the freedom of movement of boys and girls can be recognized in the texts.

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Notes

  1. 1.

    Von nicht geringerer Bedeutung für die Zuweisung oder auch Begrenzung von Raum ist die Kategorie Age. Vgl. den Beitrag von Gina Weinkauff in diesem Band.

  2. 2.

    Als weiß-deutsch wird hier das soziokulturelle Konstrukt der Repräsentant/innen der privilegiertesten gesellschaftlichen Gruppe in Deutschland bezeichnet. Das heißt, dass kulturelle Zugehörigkeit zu Deutschland oftmals in den verschiedensten Diskursformationen an der Norm des ‚genuin Deutschen‘ ohne Migrationsgeschichte und mit weißer Hautfarbe gemessen wird.

  3. 3.

    Der Roman Im Regen stehen  (2000) ist die Fortsetzung von Niemand so stark wie wir (1998).

  4. 4.

    Der Stadtteil Mitte wurde nach dem Fall der Mauer 1989 und der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teile aufwändig saniert und kapitalisiert. Zuvor galt der Westberliner Stadtteil Charlottenburg als Zentrum West-Berlins. Bezirke wie Wedding oder Kreuzberg haben sich in den 1970er- und 80er-Jahren vor allem deshalb als multikulturelle Viertel entwickelt, weil sie am damals unattraktiven Stadtrand West-Berlins angesiedelt waren, der zudem durch die Mauer begrenzt war und Migrant/innen hier einfacher eine Wohnung finden konnten als in den prestigeträchtigen Vierteln.

  5. 5.

    Vergleichbar dazu ist der Film Prinzessinnenbad  (2007) von Bettina Blümner, vgl. dazu Julia Freytag (2020). Auch im Roman Scherbenpark  (2008) von Alina Bronsky ist das Motiv der weiblichen Wut zentral, die Protagonistin Sascha ist allerdings eher eine Einzelgängerin.

  6. 6.

    Ein anderes Beispiel hierfür ist der Jugendroman Die Sonnentrinker  von Kemal Kurt (2010). Hier verweisen die ‚erlaufenen‘ Straßen auf antifaschistische Widerstandskämpfer während des Nationalsozialismus.

  7. 7.

    Zu einem anderen Ergebnis kommt Peter Rinnerthaler (2016) in seiner Untersuchung zu Erzählräumen in Bilderbüchern (mit dem Fokus auf deren Geschlechtsspezifik).

Literatur

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Kofer, M. (2023). Stadt als Erfahrungsraum kultureller und sozialer Grenzlinien in der interkulturellen Adoleszenzliteratur. Eine gendersensible Betrachtung des Handlungsraums „Viertel“. In: Dettmar, U., Kagelmann, A., Tomkowiak, I. (eds) Urban!. Studien zu Kinder- und Jugendliteratur und -medien, vol 13. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-66935-8_4

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg

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