Begreift man eine Soziologie leiblicher Praxis nicht als ein rein theoretisches Unterfangen, sondern – ganz im Sinne einer „Theoretischen Empirie“ (Kalthoff/Hirschauer/Lindemann 2008) – als eine Erkenntnisstrategie, die sich durch ein „Ineinanderverwobensein von theoretischer und empirischer Forschung“ (Kalthoff 2008: 10) auszeichnet, dann stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten der methodischen Erforschung leiblicher Verhaltensdimensionen. Methodologie, verstanden als Reflexion auf die Methoden der Erkenntnisproduktion, ist in diesem Sinne ein notwendiger Bestandteil einer solchen Unternehmung. Das folgende Kapitel soll daher den grundlegenden methodischen Zugriff dieser Untersuchung vor dem Hintergrund der theoretischen Vorannahmen und der formulierten Erkenntnisinteressen einerseits und der materialen Beschaffenheit des Gegenstandsbereichs andererseits diskutieren und begründen.

Dabei verorte ich sowohl den diskursanalytischen Zugriff, der auf eine Rekonstruktion symbolischer Wissensbestände abstellt, als auch die Rekonstruktion des praktischen Vollzugsgeschehens, die auf eine Analyse der Herstellung leiblicher Erfahrungen zielt, im Rahmen eines ethnographischen Forschungsdesigns. Neben der Frage danach, durch welche zentralen forschungspraktischen Operationen sich ein ethnographisches Vorgehen auszeichnet (3.1) und wie sich „Theorie“ und „Empirie“ zueinander verhalten (3.2), sind es insbesondere die Herausforderungen, die sich hinsichtlich einer empirischen Rekonstruktion der Aneignung und Transformation leiblicher Verhaltensschemata ergeben, die im Mittelpunkt des folgenden Kapitels stehen. Mein konkreter Vorschlag besteht darin, eine ethnographische Binnenperspektive, in Form einer aktiven Teilnahme am Geschehen (3.3), mit einer technisch unterstützten Draufsicht, in Form von synchronen Audio- und Videoaufnahmen, zu kombinieren (3.4.1). Überdies spezifiziere ich die hier verfolgte Verbindung von Diskurs- und Praxisanalyse (3.4.2) und gehe schließlich auf die Datengrundlage und das methodische Vorgehen ein (3.5).

1 Teilnehmende Beobachtung und Verbalisierung als Kernaktivitäten ethnographischer Erkenntnisproduktion

Die Rede von der (soziologischen) Ethnographie lässt sich in Anbetracht der gegenwärtigen „Vielfalt ethnographischer Forschungsprogramme“ (Hitzler/Eisewicht 2016: 29; vgl. auch Kuhn/Neumann 2015: 26) kaum mehr aufrechterhalten. Sowohl im Hinblick auf den Prozess der Datenproduktion als auch der -analyse zeichnet sich ethnographisches Arbeiten durch verschiedene sozialtheoretische Begründungsstrategien, daraus abgeleitete methodologische Legitimierungen und Vorannahmen sowie durch eine hohe Diversität forschungspraktischer Vorgehensweisen aus. Ein Minimalkonsens ethnographischen Forschens besteht gleichwohl darin, dass „die Produktion von Wissen aus eigener und erster Hand“ erfolgt (Amann/Hirschauer 1997: 21).

Einer solchen Forschungshaltung liegt die Annahme zugrunde, dass die „Kopräsenz von Beobachter und Geschehen“ (ebd.; Hervorh. A.A.) es erlaubt, mittels einer nachträglichen Verbalisierung der durch die Forschenden wahrgenommenen Ereignisse Daten einer spezifischen Qualität zu erzeugen. Als zentral erweist sich hierbei die methodische Maxime, dass qua teilnehmender Beobachtung (vgl. Scheffer 2002: 352 f.) und der damit implizierten Herstellung von Gleichörtlichkeit und Gleichzeitlichkeit (vgl. Amann/Hirschauer 1997: 21 ff.; Breidenstein et al. 2013: 40 f.) Forschung derart organisiert werden kann, dass sie sich an der „Performanz lokaler Praktiken“ (Kalthoff 2003: 75) orientiert. Für eine Soziologie leiblicher Praxis ist dabei wesentlich, dass teilnehmendes Beobachten nicht nur ein visuelles und auditives Wahrnehmen, sondern „die Nutzung der kompletten Körpersensorik“ (Scheffer 2002: 353) meint. Das heißt, die Frage danach, was als sozialwissenschaftlich relevantes Datum fungieren kann und soll, bemisst sich idealiter an den beobachtbaren handlungspraktischen Selektivitäten und Relevanzen, wie sie sich im Verhalten der Teilnehmer*innen sozialer Praktiken dokumentieren und von diesen (typisch) erfahren werden.

Ethnographische Forschungsansätze zeichnen sich durch eine grundlegende Skepsis gegenüber methodischen Zugriffen aus, die eine empirische Rekonstruktion des praktischen Vollzugsgeschehens auf sprachlich hervorgebrachte Ex-post-Interpretationen der Teilnehmer*innen stützen, wie sie etwa in Interviews erzeugt werden. Gegen solche sprachzentrierten Zugänge lassen sich im Wesentlichen zwei eng miteinander zusammenhängende Einwände erheben.

(a) So hat Pierre Bourdieu (2009 [1972]: 208 ff.) bereits früh darauf hingewiesen, dass nachträgliche sprachliche Interpretationen der Akteur*innen, die zum Beispiel in Interviews erzeugt oder mittels Dokumenten öffentlich zugänglich sind, schwerlich als Mittel für die wissenschaftliche Rekonstruktion der Praxis ‚an sich‘ dienen können. Sprache, so die zentrale Annahme, bilde Wirklichkeit nicht einfach verlustfrei ab (vgl. auch Soeffner 2004: 75 f.). Vielmehr stellen Ex-post-Interpretationen situations- und adressatenspezifische Übersetzungen dar, die den Gegenstand sprachlicher Bezugnahme transformieren (vgl. Renn 2004). Mit Jörg Bergmann (1985: 305) lässt sich dieser Sachverhalt als Differenz zwischen einem primären und sekundären Sinnzusammenhang beschreiben:

Die „retrospektive […] Darstellung eines Ereignisses [impliziert] immer eine Deutung. Nachträgliche Thematisierungen bilden gegenüber dem primären Sinnzusammenhang des sich vollziehenden Geschehens einen sekundären Sinnzusammenhang, in dem das vergangene und seinem aktuellen Sinn nach abgeschlossene Geschehen interpretativ neu erschaffen, eben re-konstruiert wird.“

Als relevant erweist sich die forschungspraktische Folgerung dieser Feststellung: Setzt man exklusiv auf sprachliche oder anderweitige Teilnehmer*innen-Darstellungen, dann entzieht sich der primäre Sinnzusammenhang – hier: das leibliche Erleben und dessen Produktion – dem methodischen Zugriff; der methodische ‚Rückschluss‘ von der nachträglichen Darstellungspraxis auf jene Praxis, die dargestellt wird, ist nicht mehr methodisch kontrollierbar (vgl. auch Honer 2011: 29, 81; Hitzler/Eisewicht 2016: 37; Meyer 2015b: 60 f.), und man läuft überdies Gefahr, die Ex-post-Interpretationen der Akteur*innen bloß zu verdoppeln (vgl. Hammersley/Atkinson 2007: 86 ff.; Breidenstein et al. 2013: 186 ff.).Footnote 1

(b) In unterschiedlichen Feldern lassen sich überdies mehr oder minder stark ausgeprägte Verbalisierungsbarrieren identifizieren, mit denen Teilnehmer*innen aus verschiedenen Gründen konfrontiert sind (vgl. den Systematisierungsvorschlag von Hirschauer 2001: 437 ff.). Zwei solcher Verbalisierungsbarrieren erweisen sich in der vorliegenden Arbeit als besonders relevant: die Selbstverständlichkeit sowie die „Sprachaversion“ (Schindler 2011: 67) praktischen Tuns. Der erste Aspekt, der auf verschiedene Typen sozialer Praktiken in unterschiedlichem Ausmaß zutreffen mag, beruht darauf, dass Verhaltensweisen oftmals einer starken Habitualisierung bzw. Routinisierung unterliegen: Teilnehmer*innen sind aufgrund der (oft unhinterfragten) Geltung, Wirksamkeit und Offensichtlichkeit sozialer Praktiken handlungspragmatisch oftmals gar nicht darauf angewiesen, ihr Tun sprachlich zu begründen, zu legitimieren oder zu erklären. Viele Dinge ‚verstehen sich von selbst‘ bzw. ‚sind eben, wie sie sind‘ (vgl. Hirschauer 2001: 444).

Neben dieser eingelebten Selbstverständlichkeit sozialer Praktiken wird zweitens vor allem im Anschluss an Michael Polanyis Konzept (1983) des tacit knowledge immer wieder darauf hingewiesen, dass Teilnehmer*innen oftmals mit erheblichen Artikulationsschwierigkeiten zu kämpfen haben, wenn sie – etwa in Interviews – dazu aufgefordert werden, ihr praktisches Tun sprachlich zu explizieren. Insbesondere leibliche, auf einem praktischen Hintergrundwissen beruhende Verhaltensdimensionen sperren sich gegen eine Verbalisierung. Teilnehmer*innen sozialer Praktiken sind zwar in der Lage, spezifische Tätigkeiten auf der Grundlage einer „implizite[n] Vertrautheit und Könnerschaft“ (Hörning 2004a: 19) auszuführen oder situationsrelevante Aspekte zu erfühlen und zu erspüren (vgl. etwa Böhle/Porschen 2011). Aber mitunter ist es ihnen nicht bzw. nur bedingt möglich, Gewohnheiten, sinnliche Wahrnehmungspraktiken oder Formen des Affiziertseins sprachlich zu explizieren – „We can know more than we can tell“, so Polanyis (1983 [1966]: 4) berühmtes Diktum.Footnote 2

Die methodische Antwort der Ethnographie auf die geschilderten Herausforderungen besteht nun im systematischen Einsatz und der forschungspraktischen Kombination ihrer Kernaktivitäten: teilnehmender Beobachtung und Verbalisierung durch die Forschenden. Gerade für eine Soziologie leiblicher Praxis ist dabei wesentlich, dass durch die Herstellung einer Ko-Präsenz zum sozialen Geschehen ein „Nahkontakt“ (Hirschauer 2001: 448) etabliert werden kann, der Formen der Beobachtung ermöglicht, die nicht den Umweg über sprachliche (oder anderweitige) Ex-post-Darstellungen der Teilnehmer*innen nehmen müssen. So ist es etwa möglich, nicht zur Sprache gebrachtes oder sprachaversives, implizites Wissen ‚in den Blick‘ zu rücken, indem man in spezifischen Feldern partizipiert und darauf fokussiert, wie sich spezifische Tätigkeiten in actu vollziehen, welche handlungspragmatischen Bedingungen dabei relevant sind und welche praktischen Probleme die Teilnehmenden dabei zu bewältigen haben.

Zum anderen liegt die Autor*innenschaft hinsichtlich der Produktion von Primärdaten bei den Forscher*innen selbst: „Der Sozialwissenschaftler wird […] zum Texter“ (Soeffner 2003 [1991]: 45). Damit sind zwar die beschriebenen Verbalisierungsprobleme freilich nicht aufgehoben. Im Gegenteil: Auch Ethnograph*innen sind mit dem Problem konfrontiert, nicht-sprachliche Dimensionen des sozialen Geschehens zur Sprache zu bringen. Ebenso wenig können sie Wirklichkeit ‚so wie sie ist‘ einfach abbilden. Auch die Verbalisierungen der Forschenden stellen also, so wie diejenigen der Teilnehmer*innen, rekonstruierende Deutungen sozialer Sachverhalte dar (vgl. Hammersley 1992: 11 ff., 2008: 48). Sie produzieren „selektive, kontingente Übersetzung[en]“ (Renn 2004: 233). Aber: Die methodische Kontrolle des Übersetzungsprozesses entzieht sich den Ethnograph*innen nicht (vgl. auch Samudra 2008). Es sind die Forschenden selbst, die ihre eigenen Erfahrungen zur Sprache bringen (vgl. Breidenstein et al. 2013: 95 ff.; Hitzler/Eisewicht 2016: 39, 48; Meyer 2015b: 61; Lengersdorf 2015: 184 f.). Dementsprechend sind es auch die Ethnograph*innen, die über die praktische Angemessenheit des Verhältnisses zwischen den ‚im Feld‘ gemachten Erfahrungen (teilnehmende Beobachtung) und mehr oder weniger abstrakten, sprachlichen Wissensbeständen (Verbalisierung/Verschriftlichung) befinden: Die zentrale Operation der „Kontrolle der Differenz zwischen Beobachtung und Beobachtungsprotokoll ist bereits Teil einer Kontrolle des Beschreibens und einer Reflexion auf die ‚Fabrikation‘ […] und ‚Künstlichkeit‘ von Daten“ (Soeffner 2003: 46). Sie wird nicht an die Teilnehmer*innen delegiert.

2 Ethnographische Praxis als Theoretische Empirie

Dass Beobachtung und der Prozess der Verschriftlichung freilich keine theoriefreien Tätigkeiten sind, die Wirklichkeit – vermeintlich jenseits aller Deutung – bloß registrieren, gereicht der Ethnographie nicht zum Nachteil. Analytisch orientierte und theoretisch interessierte ethnographische Vorgehensweisen (vgl. etwa Kalthoff 2003; Scheffer 2002; Snow et al. 2003; Vaughan 2009 und allgemein Kalthoff/Hirschauer/Lindemann 2008) kultivieren die Konstruktivität ethnographischer Beobachtung und Beschreibung insofern als nicht zuletzt auch theoretische Erkenntnisinteressen mitbestimmen und anleiten, was wie beobachtet und zur Sprache gebracht wird. Die Perspektivität und Theoriegeladenheit ethnographischer Beobachtungen, Beschreibungen und Analysen erweisen sich in dieser Hinsicht nicht als zu überwindende Übel, welche die soziologische Erkenntnisproduktion verzerren (vgl. auch Kalthoff 2003: 72), sondern vielmehr als produktive Ressourcen ethnographischer Forschung: Beobachtet und zur Sprache gebracht wird idealiter das, was sich auch als soziologisch relevant und anschlussfähig für spezifische Erkenntnisinteressen erweist (vgl. Amann/Hirschauer 1999), das es erlaubt vorhandenes soziologisches Wissen oder Theoriebestände zu irritieren, zu erweitern, zu modifizieren oder auch die heuristische Produktivität bestimmter theoretischer Sichtweisen in Anbetracht spezifischer Fälle zu exemplifizieren (vgl. Snow et al. 2003).

Allerdings ist in diesem Zusammenhang auf zwei wesentliche Aspekte hinzuweisen: Die Betonung der Bedeutsamkeit theoretischer Erkenntnisinteressen und zuhandener heuristischer „Sehinstrumente“ (Lindemann 2008: 114) impliziert erstens nicht, dass diese schon zu Beginn der Forschung in konkreter Form vorliegen müssten. Unterstreicht man mit Anselm Strauss (1998 [1987]: 45 ff.) vielmehr den explorativen und zyklischen Charakter qualitativer Forschung, der sich durch ein beständiges Hin und Her zwischen Beobachtung, Datenproduktion und Analyse (im engeren Sinne der Interpretation von Datenmaterial, theoretischer Reflexion etc.) auszeichnet, dann wird ersichtlich, dass sich auch die analytischen Fokusse und Fragestellungen erst im Prozess der Forschung nach und nach konkretisieren. Es werden sukzessive Entscheidungen darüber getroffen, welche Sachverhalte sich als analytisch relevant oder interessant erweisen und welcher theoretischen Konzepte – gegenstandsbezogener und allgemeintheoretischer Natur – es bei der Rekonstruktion bedarf bzw. welche gegebenenfalls auch erst zu entwickeln sind.

So nahm die vorliegende Arbeit ihren theoretischen Ausgangspunkt zwar beim pragmatistischen Erfahrungsbegriff, doch diente dieser in der Anfangsphase des Projekts zunächst ‚lediglich‘ als sensibilisierendes Konzept im Blumer’schen Sinne (vgl. 1986 [1969]: 140 ff.): Er leitete die Auswahl des Gegenstandsbereichs an, informierte den Zugriff auf das Thema und bestimmte das Forschungsdesign mit. Im Zuge der Teilnahme im Feld und der fortschreitenden Interpretation des Datenmaterials war es in der Folge notwendig, spezifischere Konzepte mittlerer Reichweite heranzuziehen und (weiter) zu entwickeln sowie auch sozialtheoretische Konzepte zu spezifizieren und (punktuell) zu erweitern.

Eine starke Theorieorientierung ethnographischer Forschung impliziert zweitens die forschungspraktische Herausforderung, die Eigensinnigkeit sozialer Phänomene (vgl. Hirschauer 2008) nicht subsumtionslogisch zu unterlaufen, indem man nur mehr das beobachtet, was die Theorie nahelegt, oder nur mehr jene Aspekte beschreibt, denen sich die zuhandenen theoretischen Kategorien überstülpen lassen, und alles unpassend Erscheinende außer Acht lässt. Gerade das Offenbleiben für Neues und eine Attitüde der Entdeckung (Amann/Hirschauer 1999) sowie das flexible „Hin- und Herlavieren zwischen Empirie und Theorie“ (Scheffer 2002: 366 ff.) können in diesem Sinne als zentrale Anforderungen bzw. Qualitätsmerkmale ethnographischer Praxis (zumindest im hier verstandenen Sinne) aufgefasst werden.

Damit sich aber Theorie und Empirie „gegenseitig informieren“ (Kalthoff 2008: 10) können – das heißt: theoretische Konzepte als heuristische Sehinstrumente methodisch kontrolliert genutzt und diese in der Folge mit empirischen Sachverhalten konfrontiert werden können –, bedarf es der Herstellung eines Empiriebezugs. Forschungspraktisch ist man dementsprechend mit der Frage konfrontiert, wie es möglich ist, die theoretisch interessierenden Aspekte sozialer Phänomene – hier etwa: leibliche Verhaltensdimensionen – methodisch ‚verfügbar‘ zu machen, um eine Relationierung von Theorie und Empirie überhaupt gewährleisten zu können. Notwendig ist dazu die methodische Herstellung der Beobachtbarkeit sozialer Phänomene (vgl. auch Schmidt 2012: 253 f.), die allerdings mit der jeweiligen ‚materialen Beschaffenheit‘ verschiedener Gegenstandsbereiche variiert.

Ethnographische Praxis vollzieht sich demgemäß, so lässt sich zusammenfassen, in einem prozessual zu denkenden Spannungs- und Wechselverhältnis zwischen (a) theoretischen Erkenntnisinteressen und zuhandenen heuristischen Sehinstrumenten, (b) der materialen Beschaffenheit sozialer Phänomene und (c) der konkreten Ausgestaltung (und gegebenenfalls der fortlaufenden Adjustierung) konkreter forschungspraktischer Zugriffe.

3 Aktive Teilnahme als Instrument und Gegenstand ethnographischer Praxis

Im Rahmen ethnographischer Forschungsstrategien hat sich somit die Art und Weise der teilnehmenden Beobachtung, die zwischen starker und schwacher Teilnahme variieren kann (vgl. Breidenstein et al. 2013: 66 ff.), an den spezifischen Ausprägungen des Gegenstandsbereichs und den im Feld ‚vorfindbaren‘ praktischen Vollzugslogiken zu orientieren.Footnote 3 „Der Methodenzwang und die Methodizität ethnographischer Wissensproduktion“, so Amann und Hirschauer (1997: 20), „liegen im Feld des Empirischen, in der Kontakt- und Erfahrungssituation. Nicht die ‚Logik der Forschung‘, sondern die komplexe Pragmatik des Erfahrungsfeldes erfordert Verhaltens- und Beobachtungsweisen, die sich an dessen gelebter Ordentlichkeit entwickeln müssen“. Im Hinblick auf das hier verfolgte analytische Erkenntnisinteresse, eine Rekonstruktion der Produktion leiblicher Erfahrungen, erweist sich insbesondere ein Beobachtungsmodus als praktikabel, den man als aktive Teilnahme bezeichnen kann (vgl. Antony 2017b).

Die vorliegende Studie reiht sich damit in methodologische Positionen innerhalb der Ethnographie ein, die dafür votieren, nicht bloß distanziert und damit (mehr oder weniger) unbeteiligt zu beobachten, sondern – in feldspezifischen oder erst zu etablierenden Rollen – aktiv am sozialen Geschehen zu partizipieren (vgl. Adler/Adler 1987). Loïc Wacquant spricht in diesem Zusammenhang von einer carnal sociology bzw. enactive ethnography (2005; 2014; 2015): „that is, immersive fieldwork through which the investigator acts out (elements of) the phenomenon in order to peel away the layers of its invisible properties and to test its operative mechanisms“ (2015: 5; Hervorh. A.A.). Das Ziel einer solchen forschungspraktischen Strategie besteht darin, „to eschew a spectatorial viewpoint and to grasp action-in-the-making, not action-already-accomplished“ (2015: 2).Footnote 4

Neben der Betonung leiblicher Dimensionen des eigenen Involviertseins, die von Wacquant (vgl. 2014: 8 ff.; 2015; vgl. auch Crossley 2007) in den Blick gerückt werden, positioniert sich eine derartige Forschungsstrategie kritisch gegenüber jenen ethnographischen Ansätzen, die pauschalisierend vor der Gefahr eines going native warnen (der Tendenz nach etwa Breidenstein et al. 2013: 43, 66). Ethnographien wie die vorliegende, die auf eine temporäre praktische Mitgliedschaft im Feld setzen, betrachten eine „deep immersion“ (Pollner/Emerson 2010: 118) nicht als zu vermeidendes Grundübel ethnographischer Praxis. Denn: „Immersion does not imply conversion“, so Atkinson et al. (2003: 50). Vielmehr ist die aktive Teilnahme im Feld ein notwendiger und forschungspraktisch angemessener Zwischenschritt ethnographischer Forschung, der die Produktion brauchbaren und aussagekräftigen Datenmaterials überhaupt erst ermöglicht (vgl. auch Kubes 2014: 118).

Dies lässt sich anhand des Gegenstands der vorliegenden Untersuchung, der Atemarbeit, veranschaulichen. Sie ist erstens eine Tätigkeit, die sich durch Bewegungsarmut auszeichnet: Die visuellen Beiträge sind, etwa in Atemtherapie-Einzelsitzungen, auf ein Minimum reduziert. Zweitens soll die Atemarbeit, wie bereits angedeutet, einen leiblichen Selbstbezug herstellen. Gemäß der praktischen Logik des Feldes lässt sich etwas zugespitzt formulieren: Handlungspraktisch relevant ist für die Teilnehmer*innen atemtherapeutischer Praktiken nicht die Kultivierung körperlicher Darstellungen, sondern die Herstellung eines spezifischen, über das Atmen vermittelten leiblichen Erfahrens. Die Atemarbeit verfährt also nicht nur vergleichsweise ‚ausdrucksarm‘, sie setzt auch wesentlich bei Verhaltensdimensionen an, die sich ko-präsenten, aber nicht aktiv teilnehmenden Forschenden sowie audio-visuellen Aufzeichnungen (weitgehend) entziehen (vgl. Antony 2017b, 2018).

Durch ein pragmatisches Involviertsein im Feld können leibliche Aspekte der Atemarbeit (etwa die Herstellung von Aufmerksamkeitsfokussierungen) beobachtbar und in der Folge thematisierbar gemacht werden. Eine aktive Teilnahme ermöglicht es, sich der jeweiligen Praktik gleichsam auszusetzen und diese am eigenen Leibe zu (er-)spüren. Dies hat zwei relevante methodologische Implikationen: Erstens lassen sich so – über visuelle und auditive Beobachtungsformen hinausgehend – die handlungsleitenden Relevanzen und praktischen Selektivitäten spezifischer Tätigkeiten, deren „lived order“ (Pollner/Emerson 2010: 119), überhaupt erst identifizieren. Zweitens heißt das aber auch, dass sich die Beobachtung nicht ‚freischwebend‘ vollzieht: Bei einer aktiven Teilnahme lassen sich die Forschenden auf die praktischen und normativen Imperative der beobachteten Praktiken ein und vollziehen die jeweiligen Tätigkeiten mit. Sie werden zum Teil der untersuchten Praktik.

Freilich kann auch eine solche – man könnte sagen: gerade eine solche – Vorgehensweise, will sie typische Teilnehmer*innenperspektiven nicht bloß verdoppeln, nicht darauf verzichten, sich analytisch von der Teilnahme im Feld zu distanzieren und das Erfahrene soziologisch zu befremden (vgl. Breidenstein et al. 2013: 29 ff., 42 ff., 68, 109 ff.; Hammersley/Atkinson 2007: 80 f.; Hitzler/Eisewicht 2016: 25 f. sowie Kuhn/Neumann 2015). Allerdings vollzieht sich der Akt der analytischen Distanzierung nicht bereits im Feld bzw. während des Tuns, sondern nachgelagert: (partiell) im Prozess des Schreibens und insbesondere in der Analyse und Interpretation der produzierten Feldprotokolle (vgl. auch Knoblauch 2002: 132; Hitzler/Eisewicht 2016: 50; Kuhn/Neumann 2015: 38). Sofern dies gelingt, ist auch eine Forschungsstrategie, die auf aktive Teilnahme setzt, „als Teil der Praxis der Soziologie, nicht als Teil der untersuchten Praxis anzusehen“ (Schindler 2012: 171; Hervorh. A.A.).Footnote 5

Daraus folgt zum einen, dass ethnographische Praktiken nicht in der aktiven Teilnahme im Feld aufgehen. Das heißt, es handelt sich bei der aktiven Teilnahme lediglich um eine Phase des Gesamtforschungsprozesses, die immer wieder von anderen – am Schreibtisch, in der Interpretationssession etc. – abgelöst wird bzw. auf diese folgt. Zum anderen sind es über entsprechende theoretische, methodologische und forschungspraktische Wissensbestände und Fertigkeiten verfügende Soziolog*innen, die (aktiv teilnehmende) Ethnographie praktizieren. Sie zielen insofern auf eine Soziologisierung der eigenen im Feld gemachten, immer auch leiblichen, Erfahrungen qua genuin sozialwissenschaftlicher Forschungs-, Reflexions- und Interpretationspraktiken:

„They are suffering beings of flesh and blood who […] understand much of their topic ‚by body‘ and then work, with varying degrees of awareness and analytic success, to tap and translate what they have comprehended viscerally into the conceptual language of their scholarly discipline.“ (Wacquant 2005: 467)

Ethnographische Forschungsstrategien, die auf eine aktive Teilnahme setzen, priorisieren folglich Beobachtungsmöglichkeiten und Teilnahmeformen, die sich zunächst an den Perspektiven und Erfahrungen der Feldteilnehmer*innen orientieren. Im Feld setzen aktiv teilnehmende Forschende intendiertermaßen darauf, eine „natürliche Einstellung“ zu etablieren und die „wissenschaftliche Einstellung“ (zumindest partiell) zu suspendieren (vgl. Schütz 2010 [1953]: 373, 368, 371). Aktive Teilnahmen stehen demgemäß im Dienste einer empirischen Rekonstruktion der Sozio-Logik spezifischer Praktiken aus einer erfahrenden Binnenperspektive. Das gründet auf der Annahme, dass man, um sich überhaupt von etwas distanzieren zu können, zuerst Nähe etablieren muss. Dementsprechend lässt sich auch davor warnen, die Befremdung während des Beobachtens zu weit zu treiben und den Gegenstand damit gleichsam zu dekonstruieren, bevor dieser überhaupt als solcher erfahrbar gemacht und damit forschungspraktisch erzeugt werden konnte (vgl. Knoblauch 2002: 131 f.).Footnote 6

Überdies gilt: Die Rede von „aktiver Teilnahme“ impliziert ex negativo freilich immer schon Formen ethnographischen Beobachtens, die als nicht-aktiv teilnehmend klassifiziert werden können. Es geht mir hier aber weder darum, die einen gegen die anderen Teilnahmemodi auszuspielen, noch ist die Unterscheidung als dualistischer Gegensatz gedacht (vgl. hierzu auch Hirschauer 2016c: 72 ff.). Es handelt sich vielmehr um eine graduelle Differenz, der im Hinblick auf methodologische und forschungspraktische Überlegungen eine heuristische Funktion zukommt.Footnote 7

Allerdings lässt sich eben auch eine Besonderheit aktiver Teilnahmen hervorheben, die keineswegs allen Modi der teilnehmenden Beobachtung zu eigen ist: Aktive Teilnahmen im hier verstandenen Sinne sind nicht mit der Beobachtung des eigenen Tuns, des Mit-Machens, Lernens, leiblichen Erfahrens etc. in spezifischen Feldern gleichzusetzen. Sie implizieren vielmehr ebenso – man denke an die beiden Kernaktivitäten des Ethnographierens: teilnehmendes Beobachten und Verbalisieren – eine nachträgliche Artikulation und Analyse des eigenen Tuns. Ethnographische Praxis als aktiv teilnehmende Praxis ist dementsprechend auch nicht nur, wie oftmals für ‚die‘ teilnehmende Beobachtung festgestellt wird, als (Erhebungs-)Instrument forscherischen Handelns zu begreifen (vgl. z. B. Kalthoff 2010: 361 f.; Breidenstein et al. 2013: 37, 90, 104). Sie ist vielmehr zugleich als Gegenstand bzw. als Teil des untersuchten Gegenstandsbereichs aufzufassen: „fieldwork“, um nochmals Wacquant (2015: 5; Hervorh. A.A.) zu zitieren, „through which the investigator acts out (elements of) the phenomenon“. Etwas zugespitzt lässt sich davon sprechen, dass die Forschungspraktiken und die beforschten Praktiken – zumindest partiell – zusammenfallen. Dies lässt es überdies gerechtfertigt erscheinen, ein solches Vorgehen als autoethnographisch zu charakterisieren (vgl. Antony 2015).Footnote 8

Die Konsequenz daraus ist, dass sich die im Feld gemachten Erfahrungen letztlich in irgendeiner Art und Weise – das heißt in welcher symbolisch transformierten Form auch immer – auch in Feldnotizen, Forschungsberichten, Veröffentlichungen usw. wiederfinden. Eine (auch) auf aktive Teilnahme setzende ethnographische Praxis überschreitet insofern – radikaler als andere – die analytische Trennung zwischen Beobachtung und Gegenstand. Aktiv teilnehmende Forschende sind in besonderem Maße dazu angehalten, ihr eigenes methodisches Tun und ihr leibliches Erfahren im Feld als Bestandteil des untersuchten Phänomens ernst zu nehmen (vgl. hierzu auch Kubes 2014). Die Praxis des Beobachtens – und damit zusammenhängend: die Teilnahme am Geschehen – erscheinen auch in der nachträglichen Interpretation der Feldprotokolle als unhintergehbares, (ko-)konstitutives Element des zu analysierenden Falls.

4 Methodenkombinationen: Binnensicht und Draufsicht, Praxis und Diskurs

Auch wenn aktive Teilnahmen im Feld eine geeignete Perspektive auf leibliche Verhaltensdimensionen eröffnen, operiert die vorliegende Untersuchung nicht allein auf der Grundlage einer teilnehmenden Beobachtung. Ich bediene mich zweierlei Formen der Methodentriangulation (vgl. allgemein zur Triangulation Atkinson et al. 2003: 144 ff., 160 ff.; Flick 2008; Kelle 2001; Kalthoff 2010). Auf der Ebene der Rekonstruktion des praktischen Vollzugsgeschehens in Atemsitzungen setze ich parallel zur aktiven Teilnahme im Feld – je nach Setting – auf synchrone Audio- oder Videoaufnahmen. Die Notwendigkeit, eine zusätzliche methodische Perspektive auf den Gegenstand zu generieren, erläutere ich in der Folge im Hinblick darauf, welche forschungspraktischen Vorteile eine solche Form der Triangulation insbesondere für eine Soziologie leiblicher Praxis mit sich bringt.Footnote 9

Die soziale Welt der Atemarbeit geht allerdings nicht in der Durchführung von Atemsitzungen auf. So ist sie etwa auf eine spezifische Art und Weise organisiert, beinhaltet pädagogische Programme (wie z. B. Ausbildungslehrgänge und Workshops), architektonische und materielle Infrastrukturen, verschiedene Veranstaltungsformate und vor allem auch auf unterschiedlichen Trägermedien verteilte Diskurse, die die Atemarbeit zum Gegenstand haben. Da in diesem Buch nicht alle genannten Aspekte erschöpfend behandelt werden können, möchte ich in der Folge das Potenzial eines die Praxisanalyse ergänzenden diskursanalytischen Zugriffs erläutern. Eine solche Kombination von Praxis- und Diskursanalyse soll, so viel vorweg, dazu beitragen, eine arbeitsteilige Erforschung von verkörperter Praxis und (vermeintlich) „körperlosen Diskursen“ aufzubrechen (Scheffer 2017: 492).

4.1 Binnensicht und Draufsicht: Aktive Teilnahme und technische Aufzeichnungen

Aktive Teilnahmen als Forschungsstrategie trachten, wie gezeigt wurde, danach, sich der Logik spezifischer Praktiken zu überlassen und das zu tun, was – unter vergleichbaren handlungspragmatischen Bedingungen – auch aktiv teilnehmende Nicht-Soziolog*innen (potenziell) tun würden. Damit geht allerdings auch eine Limitierung von Beobachtungsmöglichkeiten einher.Footnote 10 Es werden insofern Aufmerksamkeitsressourcen gebunden und Beobachtungskapazitäten eingeschränkt, als diese für bestimmte Aspekte des Handlungsgeschehens reserviert werden müssen (während andere Aspekte in den Wahrnehmungshintergrund rücken). Wenn man etwa, um ein prägnantes Beispiel zu nennen, in der Rolle des Klienten eine Atemtherapie-Einzelsitzung beobachtet und eine zentrale normative und praktische Anforderung der Atemarbeit darin besteht, die Augen zu schließen, dann liegt es auf der Hand, dass all das, was sich visuell abspielt, nicht mehr in den Blick geraten kann (obwohl es unter Umständen von soziologischem Interesse sein könnte).

Ich möchte in der Folge fünf forschungspraktische Vorteile benennen, die sich durch eine synchrone Kombination von aktiven Teilnahmen und Audio- bzw. Videoaufzeichnungen erzielen lassen.Footnote 11 Diese beruhen auf meinen konkreten Forschungserfahrungen und können unterschiedlichen Phasen bzw. Aspekten des Forschungsprozesses zugeordnet werden: (1) dem Beobachten im Feld, (2) der Produktion von Datenmaterial und (3) Fragen der Datenqualität.

(1) Auf der Ebene der Beobachtung ermöglicht es der synchrone Einsatz von menschlichen und technischen ‚Aufzeichnungsinstrumenten‘, (a) audio-visuelle Aspekte des Vollzugsgeschehens beobachtbar und konservierbar zu machen, die ethnographischen Teilnehmer*innen aufgrund ihrer praktischen Involvierung entweder entgehen oder von diesen – wollen sie ‚im Spiel‘ bleiben – zumindest nicht genauer in den Blick genommen werden können. So ist es in einer Atemarbeit-Sitzung beispielsweise in praktischer Hinsicht sinnvoll, nicht auf die Instruktionen der Atemlehrer*innen zu reflektieren, sondern diese gleichsam auf sich wirken zu lassen (siehe 6.3). Als wesentlich erscheint mir aber ebenso, dass (b) wissenschaftliche Beobachter*innen auch emotional dafür freigestellt werden, bestimmte Aspekte des Geschehens guten Gewissens vernachlässigen zu können. Um ein Beispiel zu nennen: Das Wissen darüber, dass die sprachlichen Anleitungen der Therapeut*innen aufgezeichnet werden und somit anschließend verfügbar sind, ermöglicht es den Forschenden, dem verbalen Geschehen nicht mehr als die handlungspraktisch notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, die aufgebracht werden muss, um (einigermaßen) kompetent im Feld partizipieren zu können. Darüber hinaus muss das Gesagte nicht memoriert werden. Die Forschenden werden in die Lage versetzt, sich ganz auf das praktische Tun einlassen zu können. Etwaige Spannungen zwischen feld- und wissenschaftsbedingten Beobachtungsinteressen können so zumindest abgemildert werden.

Methodologisch betrachtet und praxistheoretisch interpretiert bedeutet dies, dass das Beobachten auf verschiedene Instanzen verteilt wird. Wenn beide Formen des Beobachtens sich synchron vollziehen, hat man es sozusagen mit einem arbeitsteiligen Prozess zwischen Forschenden und technischen Aufzeichnungsgeräten zu tun. Verallgemeinernd lässt sich somit sagen: Durch eine solche ‚Kooperation‘ können einerseits Limitierungen einzelner Beobachtungsinstanzen (partiell) kompensiert werden (vgl. ausführlicher Antony 2018). Andererseits verändern sich – wie oben beschrieben – auch die Anforderungen, die an die beteiligten Einzel-Beobachter*innen gestellt werden.

(2) Auf der Ebene der Produktion von Datenmaterial sind zwei Aspekte zu nennen. Den Audio- und Videoaufzeichnungen kommt zum einen (c) ein spezifisches evokatives Potenzial hinsichtlich des Verfassens von Feldnotizen zu: Die Aufzeichnungen dienen gleichsam als Brücke zu den im Feld gemachten Erfahrungen. Beim Anhören oder Ansehen der Audio- oder Videoaufnahmen können leibliche Erfahrungen re-aktualisiert werden. Dies wirkt einerseits erinnerungsstimulierend. Andererseits wird das Schreiben von Feldnotizen durch die re-aktualisierten Erfahrungen implizit angeleitet: Das leibliche (Nach-)Erleben gibt dem Schreibprozess eine Richtung, begrenzt dieses und stellt damit einen Resonanzboden für die Auswahl passender Beschreibungen und Formulierungen dar.

In engem Zusammenhang damit steht zum anderen, dass es insbesondere bei aktiven Teilnahmen im Feld oftmals schwierig ist, die konkrete Reihenfolge der Ereignisse richtig zu memorieren und damit die Sequenzialität des praktischen Vollzugsgeschehens in die Feldprotokolle ‚hinüberzuretten‘. Das nachträgliche Abhören bzw. Ansehen der Aufzeichnungen ermöglicht es somit, die eigenen verschriftlichten Erfahrungen sequenziell richtig aneinanderzureihen und diese den entsprechenden Transkriptionen (und Beschreibungen) zuzuordnen: Ich höre zum Beispiel beim Ansehen der Video- bzw. beim Abhören der Audioaufnahme eine bestimmte verbale Äußerung des Therapeuten, fühle mich daran erinnert, wie ich darauf reagiert habe, verschriftliche meine Felderfahrung und ordne diese dem Gesagten (das anschließend transkribiert wird) zu. So kann (d) die Prozessualität des Geschehens besser konserviert und in der Folge rekonstruiert werden.

(3) Schließlich ist auf einen Aspekt hinzuweisen, der sich insbesondere für die Rekonstruktion leiblicher Praxis als wesentlich erweist. Die Kombination von verschriftlichten Felderfahrungen und Transkriptionen (oder Beschreibungen des Geschehens) auf der Grundlage von Audio- und/oder Videoaufzeichnungen ermöglicht es, (e) einen hybriden Datentypus zu generieren. Dieser verfügt über eine spezifische Datenqualität, die beim singulären Einsatz von Einzelmethoden nicht erreicht werden kann: Feldnotizen und Transkriptionen werden nicht bloß aneinandergereiht, sondern unterschiedliche Dimensionen sozialer Praktiken – deren impliziter (das, was gefühlt wird) und öffentlicher Sinn (das, was sich kommunikativ zeigt) – können in der Folge auch in der Analyse aufeinander bezogen werden. So zeichnet sich die Atemarbeit, wie bereits in den obigen Beispielen angedeutet, etwa dadurch aus, dass sie insbesondere an den Schnittstellen zwischen den verbalen Anleitungen der Atemlehrer*innen und den leiblichen Anschlussaktivitäten der Klient*innen operiert. Man hat es hier also mit einem transmedialen Übergang zu tun, der unterschiedliche Wahrnehmungsmodalitäten impliziert – aus der Klient*innenperspektive betrachtet: das Hören des Gesagten und dessen leibliche ‚Umsetzung‘. Ein verteiltes Beobachten – aktive Teilnahme einerseits, technische Aufzeichnungen andererseits – ermöglicht in diesem Sinne auch ein multimodales Beobachten. Die Transmedialität des Geschehens kann in den Feldprotokollen festgehalten und in der Folge auch in der Analyse thematisiert werden (Tab. 3.1).

Tab. 3.1 Kombination von aktiver Teilnahme und technischen Aufzeichnungen

4.2 Praxis und Diskurs: Praktischer Vollzug und diskursive Selbstrepräsentationen

Die Tatsache, dass die soziale Welt der Atemarbeit nicht in der Durchführung von Atemsitzungen aufgeht, wirft ferner die Frage auf, inwiefern ein diskursanalytischer Zugriff dazu beitragen kann, eine Soziologie leiblicher Praxis grundlegend zu informieren und zu ergänzen.Footnote 12 Ich möchte diese Frage hier nicht unter sozialtheoretischen Gesichtspunkten behandeln, sondern einem Vorschlag von Andreas Reckwitz (2008) folgen und die Verbindung von Praxis- und Diskursanalyse auf methodologischer Ebene diskutieren und zeigen, was dies in forschungspraktischer Hinsicht bedeutet. Praktiken und Diskurse sind, folgt man Reckwitz, nicht „als zwei unabhängige Gegenstände“ zu verstehen, „von denen dann, je nach theoretischem Hintergrund jeweils einem lediglich eine sekundäre Bedeutung zukommt“. Vielmehr können sie als „zwei aneinander gekoppelte Aggregatzustände der materialen Existenz von kulturellen Wissensordnungen“ begriffen werden (ebd.: 201 f.). Der Unterschied besteht dann nicht auf der Ebene differenter Sozialontologien, sondern in differenten analytischen Perspektivierungen und forschungspraktischen Zugriffen: Körper werden nicht nur als Wissensträger konzeptionalisiert. Eine Diskursperspektive stellt auf den „Körper als Gegenstand von Wissensbeständen“ ab (Hirschauer 2016b: 23).

Wodurch zeichnet sich ein diskursanalytischer Zugriff im hier verstandenen Sinne aus? Diskurse begreife ich mit Reckwitz (2008: 203) als Produkte von „Praktiken der Repräsentation […], das heißt Praktiken, in denen Objekte, Subjekte und Zusammenhänge auf eine bestimmte, regulierte Weise dargestellt werden und in dieser Darstellung als spezifische sinnhafte Entitäten erst produziert werden“.Footnote 13 In diskursanalytischer Einstellung zielt man nun aber – idealtypisch gesprochen – weniger darauf, wie Diskurse praktisch hervorgebracht werden. Es geht vielmehr primär darum, „‚was‘ gesagt wird, wie die Welt auf der Ebene der Propositionen repräsentiert wird und wie diese Repräsentationen strukturiert sind […]“ (ebd.; vgl. auch Holstein/Gubrium 2011). „Diskurse“ können somit als materiale Resultate reflexiver Wissenspraktiken im oben erläuterten Sinne (2.3.3) verstanden werden: Sie stellen symbolische Wissensbestände dar, die in verschiedenen sozialen Welten mittels verschiedener materieller Trägermedien bzw. Infrastrukturen (vgl. Keller 2019: 57 ff.) – wie zum Beispiel Massenmedien, Websites, Fachbücher, Ratgeber, kommunikative Praktiken (etwa Gespräche) – zirkulieren (vgl. Keller 2011: 71). Sie tragen zur (Re-)Produktion kollektiver Wissensordnungen bei und sind für einzelne Teilnehmer*innen sozialer Welten prinzipiell zugänglich und rezipierbar – wobei forschungspraktisch betrachtet „überwiegend textförmige Daten, das heißt ‚natürliche‘ Aussageereignisse“ (ebd.: 75) untersucht werden.Footnote 14 Wie lässt sich nun die Integration eines diskursanalytischen Zugriffs im hier verfolgten ethnographischen Forschungsdesign begründen?

Fragt man, in welcher Hinsicht diskursives Wissen über die Atemarbeit für Teilnehmer*innen praktisch relevant wird, dann lautet die Antwort zunächst: Interessierte können damit (vorab) überhaupt erst ein Verständnis davon gewinnen, was unter „Atemarbeit“ oder „Atemtherapie“ zu verstehen ist und welche Zwecke diese verfolgt. So erkundigen sich etwa potenzielle Klient*innen auf einschlägigen Internetseiten, an einer „Atemlehrer*innen“-Ausbildung Interessierte führen Gespräche mit bereits ausgebildeten Atemlehrer*innen, auf einschlägigen Veranstaltungen stößt man auf Flyer, die die Atemtherapie bewerben, man findet entsprechende Videos auf YouTube usw. Teilnehmer*innen rekurrieren damit auf eine sozialweltspezifische diskursive „knowledge base“ (Knorr Cetina 2001: 175): In unterschiedlichen Rollen (als Interessierte, als jene, die bereits Erfahrung gesammelt haben etc.) und auf der Grundlage verschiedener Teilnahmemodi (lesend, Videos schauend, Gespräche führend etc.) treten sie mit der sozialen Welt der Atemarbeit kommunikativ in Kontakt.

Soziologische Beobachter*innen können sich das Vorhandensein derartiger diskursiver Selbstrepräsentationen zunutze machen. Die Tatsache, dass sich die soziale Welt der Atemarbeit ihren (potenziellen) Teilnehmer*innen gegenüber verständlich zu machen trachtet und sich so überhaupt erst als eine identifizierbare soziale Welt konstituiert, bietet nämlich zugleich ein ‚Sprungbrett‘ dafür, den soziologischen Rezipient*innen rekonstruktiv zu vermitteln, was „Atemtherapie“ bzw. „Atemarbeit“ eigentlich ist bzw. sein soll. Im Hinblick auf das in dieser Untersuchung verfolgte ethnographische Forschungsdesign bedeutet dies, dass ich als (aktiv) teilnehmender Beobachter, der in die Rolle des „Klienten“ (ohne Vorerfahrung) schlüpft, zugleich auch die „Rolle eines lernwilligen Neulings“ (Breidenstein et al. 2013: 66) einnehme. Ich selbst trete dem Feld als interessierter Unwissender, als „exemplarische[r] Fremde[r]“ (ebd.: 59) gegenüber, der sich in einer Art und Weise über die Atemarbeit informiert, wie es potenziell auch andere Interessierte tun (könnten). Als teilnehmender Beobachter wird also der wissenschaftliche Beobachter auch zum Rezipienten von im Feld zirkulierenden Diskursen. Das Lesen (oder auch Erzählt-Bekommen) über Atemarbeit ist in diesem Sinne eine Interessierten- bzw. Einsteiger*innen-Praktik, die soziologische Teilnehmer*innen methodisch gleichsam nachahmen können.Footnote 15 Dies ermöglicht es – freilich ausschnitthaft –, symbolische Wissensbestände zu inspizieren und die Atemarbeit auf der Grundlage diskursiver Selbstrepräsentationen in einen größeren – man könnte vielleicht sagen: mesosoziologischen – Zusammenhang zu stellen. Die „diskursiven Rahmungen der beobachteten Praktiken“ geben in diesem Sinne Aufschluss „über die Möglichkeitsbedingungen ihrer Existenz und ihres Vollzugs sowie deren [möglichen; A.A.] Effekte“ (Ott/Langer/Rabenstein 2012: 172).

5 Datengrundlage und methodisches Vorgehen

Ich verzichte hier auf eine idealisierte Darstellung des Interpretationsprozesses und führe stattdessen im Empirie-Teil anhand einschlägiger Beispiele vor Augen, wie ich zu meinen Schlussfolgerungen gekommen bin.

5.1 Diskursanalyse: Symbolisches Wissen über die Atemarbeit

Dem diskursanalytischen Teil dieser Studie (Kap. 4) liegen insbesondere Website-Inhalte und Interviews zugrunde. Ich fokussiere zum einen auf die textuelle ‚Außendarstellung‘ des Vereins atman – Österreichischer Verein für Integratives Atmen und (ausschnitthaft) auf diejenige der Berufsvereinigung österreichischer Atemlehrer (für nähere Informationen zu beiden Organisationen und zur Feldkonstitution siehe 4.1.1). Überdies nehme ich 18 Anbieter*innen-Websites in den Blick (siehe „Datenmaterial und Abkürzungsverzeichnis“, S. 231). Dabei handelt es sich um die persönlichen Homepages von Mitgliedern des Vereins atman bzw. der Berufsvereinigung, auf denen diese ihre Dienste als Atemlehrer*innen bzw. Atemtherapeut*innen offerieren. Zum anderen habe ich – ergänzend – vier Interviews mit Mitgliedern der sozialen Welt der Atemarbeit geführt, die sich allesamt dem Vereinskontext zuordnen lassen.

Alle Daten wurden mittels der computergestützten Analysesoftware MAXQDA verwaltet und kodiert. Beim Interpretationsprozess orientiere ich mich an den Kodierverfahren der Grounded Theory-Methodologie (Strauss 1998 [1987]: 56 ff., 90 ff.). Das Datenmaterial wurde zunächst offen kodiert. Nach dem Entwickeln von Sub-Fragestellungen, wie sie in den einzelnen empirischen Abschnitten Schritt für Schritt verfolgt werden, wurde das Datenmaterial selektiver im Detail kodiert – einerseits im Hinblick auf die Identifikation verschiedener diskursiver Strategien und deren jeweilige Logiken (z. B. unterschiedliche Strategien der Erzeugung kultureller Autorität des Vereins atman), andererseits mit Blick auf die Beziehungen zwischen den verschiedenen Kodes (z. B. hinsichtlich der Frage, wie verschiedene diskursive Strategien zusammenspielen, um ein Wissensobjekt „Atem“ diskursiv hervorzubringen). Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass ich – praxeologisch informiert – nicht nach den (mutmaßlich) zugrundeliegenden Absichten oder Intentionen der Produzent*innen textueller und mündlicher Darstellungen frage. Der analytische Fokus auf diskursive Strategien impliziert die Frage nach dem Wie der Darstellung und damit zusammenhängend nach den ‚Funktionen‘ von Äußerungen, die sich in spezifischen Formen der Textgestaltung und der mündlichen Kommunikation dokumentieren. Ich frage aber ebenso nach den (impliziten) Logiken der dargestellten Inhalte (z. B. nach der Bedeutung dessen, was der „Atem“ in der sozialen Welt der Atemarbeit meint). Beide Aspekte, diskursive Strategien und Inhalte, sind, wie noch deutlich wird, nicht voneinander zu trennen.

Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass die Analyse der Interviewtranskriptionen zwar auf eine Rekonstruktion diskursiver Praktiken abstellt. Allerdings gehe ich hierbei nicht sequenzanalytisch vor, so wie dies insbesondere bei interaktionsanalytisch fundierten Analyseverfahren wie zum Beispiel der Konversationsanalyse (vgl. Bergmann 2007b: 529; Eberle 1997: 252 ff.) oder der Hermeneutischen Wissenssoziologie (vgl. Soeffner 2004: 82 ff.) der Fall ist. Im Mittelpunkt steht hier weniger die lokale Produktion von Äußerungen in ihrem interaktiven Vollzug, sondern die Identifikation und Rekonstruktion jener in den diskursiven Strategien zum Ausdruck kommenden typischen symbolischen Wissensbestände, die – freilich immer anlassbezogen – von den Interviewten in der Gesprächssituation ‚aufgerufen‘ und re-aktualisiert werden (z. B. die explizite Abgrenzung zum „Esoterischen“ als Legitimationsstrategie der sozialen Welt der Atemarbeit).

5.2 Praxisanalyse: Die Atemarbeit im praktischen Vollzug

Das methodische Vorgehen, das ich im Rahmen des praxisanalytischen Zugriffs verfolge, entspricht dem einer Fokussierten Ethnographie (vgl. Knoblauch 2001a): Ich stelle jene zeitlich eng umgrenzten Episoden in den Mittelpunkt meiner Analyse, in denen Atemlehrer*innen bzw. -therapeut*innen gemeinsam mit ihren Klient*innen daran arbeiten, „Atem“-Erfahrungen methodisch (im Sinne der Ethnomethodologie) hervorzubringen (vgl. Bergmann 2007a: 121 ff.). Anders als beim diskursanalytischen Vorgehen, das primär auf die ‚fertigen‘ Produkte diskursiver Praktiken abstellt, geht es hier also um die körperlich-interaktive Herstellung der Atemarbeit in ihrem real-zeitlichen Verlauf, in konkreten Lokalitäten samt der Nutzung und Mobilisierung materieller Infrastrukturen und Artefakte.

Der Prozess der Beobachtung erfolgte im Rahmen einer aktiven Teilnahme in Kombination mit synchronen Videoaufnahmen (siehe 3.3 und 3.4.1) an sieben sogenannten „Einzelsitzungen“, die ich über einen Zeitraum von insgesamt sechs Monaten in der Rolle des „Klienten“ bei einem langjährig tätigen Atemtherapeuten absolviert habe. Ich habe außerdem an zwei Gruppenveranstaltungen teilgenommen und diese mit einem Audioaufnahmegerät aufgezeichnet. Es handelt sich dabei einerseits um die „Atemschule“, einen Kurs mit bis zu zwölf Teilnehmer*innen, der in einer Salzgrotte stattfindet, und um eine Veranstaltung des Vereins atman, die „Österreichischen Atemtage“. Ferner stehen mir ergänzend Videoaufnahmen von vier weiteren Einzelsitzungen zur Verfügung, die eine Kollegin absolviert hat.Footnote 16 Die Produktion des Datenmaterials beruht auf der Erstellung von Feldnotizen (die durch Beschreibungen auf der Grundlage der Videos und Audioaufnahmen ergänzt wurden) und der Transkription der sprachlichen Anteile des Geschehens. Die Feldprotokolle sind dementsprechend eine verschränkte Form aus (ethnographischen) Beschreibungen und Transkriptionen.

Wie auch im Falle des diskursanalytischen Zugriffs erfolgte die Analyse des Datenmaterials mittels Nutzung von MAXQDA und unter Rückgriff auf die Kodierverfahren der Grounded Theory-Methodologie. Auch die Feldprotokolle wurden zunächst offen und anschließend – im Hinblick auf die generierten Fragestellungen – selektiver kodiert, wobei hierbei sowohl die praktischen Bedingungen der Produktion von Atem-Erfahrungen (wie z. B. räumliche Abschottung und materielle Infrastrukturen) und insbesondere die interaktiven und individuellen Strategien der Teilnehmenden im Mittelpunkt der Analyse stehen. Anders als bei der Rekonstruktion diskursiver Wissensordnungen ist bei der Analyse des praktischen Hervorbringens von Atem-Erfahrungen die Sequenzialität des Geschehens bei der Interpretation in Rechnung zu stellen: Atemsitzungen folgen nicht nur einer spezifischen ritualisierten Logik, die sich in ähnlicher Form von Sitzung zu Sitzung wiederholt (siehe 6.1); die Herstellung von Atem-Erfahrungen beruht auf einem interaktiven „Generierungsprozess“ (Bergmann 2007a: 123), insbesondere in einer wiederkehrenden Abfolge aus sprachlichen Instruktionen des Therapeuten und körperlichen Anschlussaktivitäten der Klientin. Die sprachlichen Äußerungen und leiblichen Anschlussaktivitäten können dementsprechend nicht isoliert für sich betrachtet, sondern müssen in der Analyse in Beziehung zueinander gesetzt werden.