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„Wir erschaffen seine Welt“. Zu den Themen des West-östlichen Divan

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Goethes späte Lyrik

Part of the book series: Abhandlungen zur Literaturwissenschaft ((ABLI))

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Zusammenfassung

Der West-östliche Divan ist ein Werk der Begegnung von Okzident und Orient. Die Leitidee der Begegnung mit der anderen Kultur heißt Anerkennung. In Und wer franzet oder brittet, Goethes strikter Abwehr der aufkommenden Nationalismen, wird sie, in negativer Formulierung, benannt: „Denn es ist kein Anerkennen“ (MA 11.1.2, S. 54), ebenso in Keinen Reimer wird man finden:

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Notes

  1. 1.

    Zu den inter- und transkulturellen Aspekten des West-östlichen Divan (und des dichterischen Werks von Goethe überhaupt) vgl. die gründliche und klug abwägende Darstellung von Norbert Mecklenburg: Goethe, zum Divan S. 187–329.

  2. 2.

    ‚anerkennen‘ ist lexikographisch erstmals 1774 in Adelung: Wörterbuch erfasst, vgl. GWb 1, Sp. 515, s. v. ‚anerkennen‘.

  3. 3.

    In diesem Brief antwortet Goethe auf Boisserées Brief vom 3. Dezember 1814, in dem dieser ausführlich über die Bildtradition des ‚vera icon‘, des ‚wahren Antlitzes Christi‘, spricht und dabei Goethe auch einen Moskauer Bilder-Calender, offenbar eine Sammlung russischer Ikonen, empfiehlt, vgl. Boisserée, Briefwechsel/Tagebücher, S. 42–49.

  4. 4.

    Es gibt einen handschriftlichen Entwurf Goethes von Gottes ist der Orient und der ersten beiden Zeilen des in Talismane nachfolgenden Vierzeilers Er der einzige Gerechte, der undatiert ist, allerdings um die Jahreswende 1814/15 entstand, vgl. MA 11.1.2, S. 442, weiter Gesamtinventar Goethe-Gedichte: Gottes ist der Orient.

  5. 5.

    Mecklenburg: Goethe, S. 311.

  6. 6.

    Vgl. Frank: Strophenformen. Nr. 4.49, S. 180 ff. und Nr. 4.54, S. 197 ff.

  7. 7.

    Goethe und Cotta. Briefwechsel. Bd. 3.1, S. 342; zum Briefentwurf vgl. hier S. 32.

  8. 8.

    Einen Dichter „Mirza“ gibt es nicht; die verschiedenen Versuche, eine Person dieses Namens zu identifizieren (vgl. den Kommentar MA 11.1.2, S. 480 f.), sind wenig überzeugend, weitaus plausibler ist hingegen Mecklenburgs Vermutung, einer Namensverwechslung Goethes mit „Misri“, dem türkischen Dichter Nijasi, der in Der Mufti las des Misri Gedichte genannt wird, Goethe, S. 234 f.; Anklage ist einige Wochen nach Der Mufti las entstanden (Januar und März 1815), Hafis Dichterzüge sie bezeichnen und Heiliger Ebusuud, hast’s getroffen schrieb Goethe im Juni 1814.

  9. 9.

    Vgl. Hafis: Diwan, S. 29 f.

  10. 10.

    Vgl. die Kommentare MA 11.1.2, S. 483, FA I, 3, S. 996.

  11. 11.

    Heine: Säkularausgabe. Bd. 8, S. 42 (Die romantische Schule).

  12. 12.

    Goethe wiederholt hier seine oft geäußerte Abneigung gegen die Darstellungen des gekreuzigten Christus und das Zeichen des Kreuzes, vgl. dazu hier S. 199 ff.

  13. 13.

    Zu Abraxas vgl. Hammer-Purgstalls Erläuterung in seinem Aufsatz Ueber die Talismane der Moslimen, in Fundgruben des Orients. Bd. 4, S. 163 f., zitiert in MA 11.1.2, S. 440: „Eine besondere Klasse der Talismane sind die cabalistischen oder in Ziffern und chemischen Zeichen gestochenen […]; meistens aber sind dieselben unentzifferbar und voll willkührlicher Zeichen.“

  14. 14.

    Goethes Gespräche II, S. 1044 (8. August 1815).

  15. 15.

    Vgl. auch Birus: Goethe - ein Muselmann?, S. 57: „Wenn Goethe als Divan-Dichter nicht den Verdacht abwehren will, ‚daß er selbst ein Muselmann sey‘, so meint dies kein weitereichendes Bekenntnis als das zu einem Islam im überkonfessionellem Sinne einer ‚Ergebenheit in Gott‘.“

  16. 16.

    Goethes Gespräche III.1, S. 108 (28. März 1819).

  17. 17.

    Die Abweichungen vom Wortlaut der Luther-Übersetzung (die hier zitiert wird und die Goethe gemeinhin benutzte) sind darin begründet, dass Goethe beim Aufenthalt im Karlsbad 1819, bei dem er sich mit dem Korintherbrief befasste und das Gedicht entstand, eine katholische Bibelübersetzung las, vgl. FA I, 3, S. 1607.

  18. 18.

    Vgl. Spinoza: Opera / Werke, S. 547: „Hieraus folgt, dass Gott, sofern er sich Selbst liebt, die Menschen liebt, und dass folglich die Liebe Gottes gegen die Menschen und des Geistes verstandesmässige Liebe gegen Gott eins und dasselbe ist.“ Vgl. auch FA I, 3, S. 1609.

  19. 19.

    In der Handschrift des Gedichts ist in der letzten Zeile „lieben“ großgeschrieben („Lieben Gott“, vgl. Divan. Niederschriften. Bd. 1, S. 62, so auch FA I, 3, S. 343) – vielleicht ein Schreibfehler, möglicherweise aber auch ein Hinweis auf die Ineinssetzung.

  20. 20.

    So DWb 13, Sp. 464, mit Verweis auf J. G. Herders Älteste Urkunde des Menschengeschlechts; vgl. auch die Bestimmung in Adelung: Wörterbuch. Bd. 3, S. 1082: „natürliche Religion, im Gegensatze der geoffenbarten.“

  21. 21.

    Vgl. hier S. 129.

  22. 22.

    Beide Gedichte, insbesondere Offenbar Geheimniß, haben unterschiedliche Deutungen erfahren, vgl. dazu die Kommentare zu Offenbar Geheimniß MA 11.1.2, S. 489–492 und FA I, 3, S. 1012–1017, zu Wink MA 11.1.2, S. 492–494 und FA I, 3, S. 1017–1020. Vgl. weiter den Artikel von Wolfgang Frühwald zu Offenbar Geheimniß in Goethe-Handbuch Bd.1, S. 384–389, sowie die penible Darstellung der Deutungsprobleme in Wender: Mystische Zunge.

  23. 23.

    Ist „mystisch“ als adverbiale Bestimmung von „rein“ zu verstehen oder hingegen „rein“ als Adverb zum Satz der zweiten Zeile, weshalb zwischen „mystisch“ und „rein“ ein Komma zu setzen ist? Hohe Plausibilität hat der Vorschlag von Birus, „mystisch rein“ als „gleichberechtigte Zusammenrückung zweier Adjektive zur Bezeichnung von Hafis’ Differenz zur ‚närrischen‘ und ‚unlautern‘ Mystik seiner Ausleger“ zu verstehen, FA I, 3, S. 1015. Auch das „weil“ am Beginn der zweiten Zeile ist strittig: Ist es, wie um 1800 bereits allgemein üblich, kausal gebraucht oder, wie um 1800 noch möglich, temporal oder adversativ?

  24. 24.

    Adelung: Wörterbuch. Bd. 4, S. 52.

  25. 25.

    GWb 3, Sp. 1285 (mit Auflösung der im GWb üblichen Abkürzungen). Zu ‚offenbar Geheimnis‘ vgl. Werner Keller: Bildlichkeit, S. 17–23.

  26. 26.

    Das Gedicht wurde in Zur Morphologie veröffentlicht, vgl. hier S. 244, und später zusammen mit Freuet euch des wahren Scheins unter der gemeinsamen Überschrift Epirrhema in ‚Gott und Welt‘ aufgenommen.

  27. 27.

    Vgl. S. 411, Anm. 146.

  28. 28.

    Vgl. unten S. 152.

  29. 29.

    Vgl. Dill: Wörterbuch, S. 305.

  30. 30.

    Vgl. Lämmert: Die vaterländische Lyrik, S. 314–356.

  31. 31.

    Vgl. hier S. 24 ff., 109 f.

  32. 32.

    Vgl. die Kommentare in FA I, 3, S. 1202–1205 und MA 11.1.2, S. 611, weiter die Abbildung des – im Goethe-Nationalmuseum in Weimar aufbewahrten – Ordens MA 11.1.2, S. 296.

  33. 33.

    Dass in der Überschrift das „k“ im Namen fehlt, ist in der um 1815 noch schwankenden Schreibweise geschuldet, wobei Goethe auch der gefälligeren Prosodie wegen darauf verzichtet haben mag; in der Handschrift, die Goethe 1820 an Carl August schickte (siehe unten), ist das Gedicht mit dem botanisch korrekten Namen „Ginkgo biloba“ überschrieben.

  34. 34.

    Goethes Gespräche II, S. 1088.

  35. 35.

    Vgl. MA 11.1.1, S. 118 f.

  36. 36.

    Vgl. dazu Weitz: Willemer, S. 27.

  37. 37.

    Die heutige, nicht zuletzt dank Goethes Gedicht allgemeine Kenntnis des Ginkgo-Blatts kann um 1815 nicht vorausgesetzt werden. In der an Rosina Städel geschickten Fassung ist die fremde Herkunft „von Osten“ als Apposition zwischen zwei Kommata dem Relativpronomen beigefügt und wird so ausdrücklich hervorgehoben.

  38. 38.

    Vgl. Divan. Niederschriften. Bd. 1, S. 121.

  39. 39.

    Deshalb sind auch die mit einem oder mehreren Blättern illustrierten Schmuckblätter, Grußkarten etc. dem Gedicht durchaus angemessen.

  40. 40.

    Weitz: Willemer, S. 27.

  41. 41.

    Vgl. WA IV, 32, S. 188 f. 10. März 1820: „Die Blätter des Baums haben das Eigene, daß sie sich in jüngeren Jahren in der Gestalt zeigen wie sie Jacquin hat abbilden lassen, wo ein Einschnitt in dem Fächer kaum angedeutet ist. Dieser Einschnitt aber nimmt an späteren Zweigen zu, wie an beiden Blättern unter dem dadurch veranlaßten Gedicht zu sehen, und zwar endlich dergestalt, daß es zwey Blätter zu seyn scheinen.“ Goethe bezieht sich auf den ihm zugeschickten, mit dem Brief an den Herzog weitergeleiteten Aufsatz Über den Ginkgo des Wiener Professors für Botanik Joseph Franz Freiherr von Jacquin, vgl. ebd., S. 356 f. u. GT VII.2, S. 1002 (zum 10. März 1820).

  42. 42.

    Vgl. dazu den Artikel Gingo biloba von Michael Böhler Geheimniß in Goethe-Handbuch Bd.1, S. 404–412.

  43. 43.

    Creuzer: Aus dem Leben, S. 110; es folgt das Gedicht.

  44. 44.

    Goethes Gespräche II, S. 1097 f. Creuzer erhielt das Gedicht allerdings erst einige Zeit später; Goethe ließ es ihm über Boisserée zukommen, vgl. seinen Brief an Boisserée vom 21. Dezember 1815, WA IV, 26, S. 194, dazu den Kommentar S. 391 f. Goethes Hs. ist verschollen, vgl. die Beschreibung WA I, 6, S. 346 (H41), dazu auch Gesamtinventar Goethe-Gedichte: Gingo biloba; in der Hs. hat das Gedicht keine Überschrift, ist aber unterschrieben mit „Zur Erinnerung glücklicher Septembertage 1815. Goethe“; WA I, 6, S. 416. Creuzer dankt Goethe in seinem Brief vom 8. Januar 1816, vgl. Regestausgabe der Brief an Goethe, Regestnummer 7/9.

  45. 45.

    Vgl. hier S. 59 f.

  46. 46.

    In der zweiten Maxime spricht ausdrücklich Goethe nicht von ‚Symbol‘, sondern von „Symbolik“.

  47. 47.

    Zu Goethes vielfältiger Verwendung von ‚Bild‘ vgl. GWb 2, Sp. 654–669; GWb verzeichnet die beiden Maximen unter dem Abschnitt „das dichterische Bild“, vgl. ebd., Sp. 663.

  48. 48.

    Vgl. GWb 4, Sp. 1473–1478.

  49. 49.

    Vgl. ebd., Sp. 1473: „(sinnlicher) Eindruck, Anschauung, Vorstellungs-, vereinzelt auch Erinnerungsbild“.

  50. 50.

    Ebd., Sp. 1476, mit dem Zusatz „einmal neben ‚Symbolik‘, in Abgrenzung von der Korrelation ‚Allegorie‘ – ‚Begriff‘“, als Beleg wird die Maxime 1113 zitiert; vgl. auch Sp. 1475: „wissenschaftliche Theorie, Hypothese, Lehre; häufig als vorbildliche wissenschaftliche, öfters genetische Modellbildung mit anschaulichem Grundzug“ (die Zitate mit Auflösung der in GWb gebräuchlichen Abkürzungen).

  51. 51.

    Kant: Werke. Bd. 8, S. 413 f. (§ 49).

  52. 52.

    Vgl. hier Band I, S. 35 f.

  53. 53.

    Vgl. GWb 2, Sp. 154–157; Sp. 154: „Über 3300mal belegt gegenüber nur 9 Belegen für ‚bedeutsam‘ und 14 für ‚bedeutungsvoll‘. Die überwiegende Mehrzahl der Belege seit Ende der 90er Jahre, insbesondere in Briefen, kunsttheoretischen und -kritischen Schriften, autobiographischen Werken sowie in dichterischen Werken des späten Goethe. Gegenüber dem zeitgenössischen Wortgebrauch starke Bereicherung des Bedeutungsgehalts: auf der Grundlage des ursprünglichen Wortsinns des Andeutens, Hinweisens, Verständlichmachens, Mitteilens“ (mit Auflösung der im GWb üblichen Abkürzungen).

  54. 54.

    Adelung: Wörterbuch. Bd. 3, S. 450.

  55. 55.

    Vgl. hier S. 164.

  56. 56.

    Vgl. GWb 2, Sp. 154–157; Sp. 154, s. v. ‚bedeutend‘: „nahe Berührung (bis zur Identität) mit dem für Goethes Dichtung entscheidenden Begriff des Symbolischen“ (mit Auflösung der im GWb üblichen Abkürzungen).

  57. 57.

    Mit der Verbindung von Naturwissenschaft und Dichtung, vor allem auch der Lyrik, bei Goethe hat sich insbesondere Karl Richter in einer Reihe von Aufsätzen erkenntnis- und ertragreich beschäftigt; Richter: Poesie und Naturwissenschaft bietet eine ‚summa‘ seiner Forschungen. Karl Richters Forschungen, seinen Einsichten und Erkenntnissen sind die folgenden Ausführungen verpflichtet.

  58. 58.

    Goethes Gespräche II, S. 1033 (3. August 1815).

  59. 59.

    Erläuterung zu dem aphoristischen Aufsatz Die Natur, ein im Mai 1828 entstandener Kommentar Goethes zu dem Aufsatz Die Natur aus den frühen 1780 er Jahren (MA 2.2, S. 477–479), der gelegentlich Goethe zugesprochen wurde, vermutlich aber vom Georg Christoph Tobler stammt (vgl. ebd., S. 872); Goethe selbst schreibt in der Erläuterung, er könne sich „faktisch zwar nicht erinnern“, ob er diese „Betrachtungen verfaßt“ habe, sie stimmten aber mit seinen damaligen „Vorstellungen wohl überein“ (MA 18.2, S. 358), weshalb er den Aufsatz mit der Erläuterung auch in die ‚Ausgabe letzter Hand‘ aufnahm.

  60. 60.

    Über die Erklärung dieser Phänomene wurde in der Physik der Zeit kontrovers diskutiert; heute werden sie als Interferenzerscheinungen polarisierten Lichts verstanden. Seebecks Begriffsprägung wurde in der Physik nicht übernommen; in der Wahrnehmungsphysiologie werden als ‚entoptisch‘ subjektive Wahrnehmungen bezeichnet, die durch anatomische Gegebenheiten des Augeninnern bedingt sind oder im Sehzentrum des Gehirns erzeugt werden.

  61. 61.

    Die Bedeutung der Entoptik für Goethes Spätwerk, insbesondere seine Lyrik (aber auch für sein Verständnis von Geschichte), hat Karl Richter nachdrücklich und überzeugend herausgearbeitet, vgl. Richter: Poesie und Naturwissenschaft, S. 40–45, zum Divan insbesondere S. 79–82, auch S. 66–69.

  62. 62.

    Siehe oben S. 169.

  63. 63.

    Vgl. dazu ausführlicher Wild: Goethes klassische Lyrik, S, 161–167.

  64. 64.

    Diese Zeilen sind – so Karl Richter – „eine knappe poetische Zusammenfassung einer auf alles menschliche Leben weitergedachten Idee der Metamorphose“, Richter: Poesie und Naturwissenschaft, S. 74.

  65. 65.

    Richter: Poesie und Naturwissenschaft, S. 82.

  66. 66.

    Zu beiden Gedichten vgl. hier S. 51.

  67. 67.

    Hafis: Diwan, S. 413 u. S. 536 f.

  68. 68.

    Ebd., S. 537.

  69. 69.

    Ebd., S. 697, zu Nun III. Vgl. weiter die Kommentare zu Ergebung MA 11.1.2, S: 511 f. u. FA I, 3, S. 1043–1045; Birus nennt die brennende, sich selbst verzehrende Kerze ein „Hafisische[s] Schlüsselmotiv“, ebd., S. 1043.

  70. 70.

    In Ergebung ist es zudem der Dichter, der (wie auch mehrfach bei Hafis) in der brennenden Kerze sich selbst charakterisiert; sie wird damit auch zum Bild des kreativen Selbstverzehrs. Zum Motiv der Kerze vgl. auch Selige Sehnsucht, dort freilich in der Verbindung mit dem sich in der Kerze verbrennenden Schmetterling.

  71. 71.

    Suleikas Zeilen wurden oftmals – gegen das Gedicht! – als Bekräftigung dieser Meinung zitiert.

  72. 72.

    Vgl. dazu und zur Stellung der Gruppe im ‚Buch Suleika‘ hier S. 112 f.

  73. 73.

    In der Forschung wurde eine stattliche Reihe solcher Anspielungen oder auch nur Anklänge erarbeitet, überzeugende und auch weniger stichhaltige, vgl. dazu die Kommentare zu Wiederfinden MA 11.1.2, S. 641–645 und FA I, 3, S. 1280–1289, weiter den Artikel zu Wiederfinden von Michael Böhler in Goethe-Handbuch Bd.1, S. 418–424.

  74. 74.

    Hesiod: Theogonie, V. 116 u. 120–122.

  75. 75.

    Shaftesbury: Characteristics of Men, S. 136.

  76. 76.

    Suleikas Refrain ist aus Hafis’ Ghasel Dāl 156 übernommen, vgl. Hafis: Diwan, S. 415: „Ich will küßen, küßen, sprach ich“, zu Vollmondnacht vgl. auch hier S. 60, Anm. 148.

  77. 77.

    Kommerell: Gedanken über Gedichte, S. 278. Die Stilhaltung gerade der zweiten Strophe ist erstaunlich modern; Kommerell spricht, ebd., S. 277, vom „Freiwerden der Klänge und Farben“: „Wirkliches ist dafür nur Vorwand; es wird wahrgenommen, insoweit es zum Reiz wird, die im Reiz heftig und bis zum Entzücken angesprochenen Sinne vermischen ihre Sphären, so wie es der Sprache und nur ihr möglich ist.“

  78. 78.

    Vgl. hier S. 38. Goethe kannte diese Gebetsweise aus einem Aufsatz von Hammer-Purgstall, in dem auch die 99 Beinamen Allahs, durchweg All-Komposita wie „der Allerbarmende“ oder „der Allherrscher“, aufgelistet sind (vgl. MA 11.1.2, S. 653).

  79. 79.

    Spinoza: Opera / Werke, S. 226/227.

  80. 80.

    Ebd., S, 536/537 u. 542/543.

  81. 81.

    Ebd., S. 544 f./545 f.

  82. 82.

    HA 2, S. 635.

  83. 83.

    So nennt Goethe die muslimische Gebetsweise in den Noten und Abhandlungen, vgl. MA 11.1.2, S. 161.

  84. 84.

    Das Gedicht Höheres und Höchstes ist nach dem Abschluss der Noten und Abhandlungen entstanden, vgl. hier S. 84, Anm. 188; Goethe nimmt also im Titel diese Formulierung auf.

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Wild, R. (2023). „Wir erschaffen seine Welt“. Zu den Themen des West-östlichen Divan. In: Goethes späte Lyrik. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-66773-6_3

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