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Zu Struktur und Form des West-östlichen Divan

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Goethes späte Lyrik

Part of the book series: Abhandlungen zur Literaturwissenschaft ((ABLI))

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Zusammenfassung

Das ‚Wiesbadener Register‘ vom 30. Mai 1815 überschreibt Goethe mit „Des deutschen Divans manigfaltige Glieder“ (MA 11.1.1, S. 435; sic). Er übernimmt damit einen aus der Rhetorik stammenden, in der zeitgenössischen Ästhetik häufig gebrauchten Begriff. Dabei bezeichnet ‚mannigfaltig‘ ein Strukturprinzip der Vielheit, der Unterschiedlichkeit und Variation.

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Notes

  1. 1.

    Textliche Grundlage der Ausführungen zur Form ist, wie auch bei den Themen im folgenden Abschnitt, der Neue Divan, vgl. dazu hier S. 89 ff.

  2. 2.

    Vgl. die kritischen Bemerkungen zu den Bestimmungen des Divan als Zyklus von Birus in FA I, 3, S. 736 f.; dem „strukturellen Verständnis des West-östlichen Divans“, so Birus, S. 736, habe kaum etwas „so sehr geschadet wie seine Rühmung“ als Zyklus (wobei zudem in solchen Versuchen oftmals ein spezifisches Verständnis von ‚Zyklus‘ bereits vorausgesetzt und dann an den Divan herangetragen wird).

  3. 3.

    Hafis: Diwan, S. 10.

  4. 4.

    ‚Dīwān‘ bedeutet im Arabischen sowohl ‚Sammlung‘ (von literarischen, vor allem lyrischen Texten) als auch ‚Versammlung‘ (im Sinne von Rats-, Heeresversammlung etc.); nach der heute allgemein akzeptierten Etymologie ist die Grundbedeutung ‚schreiben‘.

  5. 5.

    Goethes Briefwechsel mit seiner Frau. Bd. 2, S. 370.

  6. 6.

    In den Tag- und Jahresheften zu 1818, begründet Goethe seinen Entschluss, die Noten und Abhandlungen zu schreiben, u. a. mit der Feststellung: „Auch hatte die Probe in dem Damenkalender das Publikum mehr irre gemacht als vorbereitet. Die Zweideutigkeit: ob es Übersetzungen oder angeregte oder angeeignete Nachbildungen seien, kam dem Unternehmen nicht zu Gute“ (MA 14, S. 267).

  7. 7.

    Vgl. dazu auch hier S. 171 f., 375 f.

  8. 8.

    Vgl. auch die Parabel Die Perle die der Muschel entrann (MA 11.1.2, S. 108), in der die Perlenkette als Allegorie des Verhältnisses von Teilen und Ganzem, mithin auch von einzelnem Gedicht und Gedichtsammlung erscheint.

  9. 9.

    Ein mögliches Verzeichnis der dramatis personae der Inszenierung Divan könnte so aussehen:

    Der westliche Dichter, der in verschiedenen Rollen auftritt

    als Reisender

    als west-östlicher Dichter in den verschiedenen Masken

    des philosophischen, satirischen, ‚unmutigen‘ Dichters

    des Liebeslyrikers

    als liebender Dichter unter dem Namen Hatem etc.

    Suleika

    Schenke

    Huri.

    Im ‚Buch Suleika‘ gibt es zudem das Dialoggedicht Wie des Goldschmieds Bazarlädchen, in dem Hatem mit „Mädchen“ spricht.

  10. 10.

    Darin gleicht der West-östliche Divan den Sonetten von 1807/08, wobei die Mehrstimmigkeit im Divan allerdings deutlich differenzierter ausgestaltet ist.

  11. 11.

    Vgl. hier S. 83.

  12. 12.

    Vgl. hier S. 73.

  13. 13.

    Hafis: Diwan, S. 853.

  14. 14.

    Auf dem Umschlag für das ‚Buch des Unmuths‘ sind mit Bleistift Alternativen zum Titel vermerkt: „Des Verstand der / Gewalt des Truzzes“, vgl. Divan. Niederschriften. Bd. 1, S. 78.

  15. 15.

    Mit den satirischen Benennungen sind Zeitschriften gemeint, vgl. die frühe Fassung, in der sie genannt werden: das „Morgenblatt“, der „Freymüthige“ und die „Elegante“, MA 11.1.2, S. 554.

  16. 16.

    Die nicht ganz passende Überschrift (da durch sie der „Prophet“ sich selbst mit „Mahomed“ anspricht), erhielt das Gedicht erst im Druck, vgl. Divan hg. Maier. Bd. 2, S. 221.

  17. 17.

    Vgl. ebd., S. 222 f., und Divan. Niederschriften. Bd. 1, S. 93.

  18. 18.

    Vgl. unten S. 108 f.

  19. 19.

    Die Einfügung ist in der Handschrift, durch Ellison des ‚i‘, noch zweisilbig („kräftgen“), im Druck dann dreisilbig.

  20. 20.

    Zu Der Winter und Timur vgl. hier S. 24 ff.

  21. 21.

    Vgl. dazu den Artikel zu An Suleika von Friedrich Diekmann in Goethe-Handbuch Bd.1, S. 402–404.

  22. 22.

    Vgl. Hafis: Diwan, S. 885–899; zur fehlerhaften Übersetzung Hammer-Purgstalls und Goethes Korrektur (der Schenken / des Schenken) vgl. FA I, 3, S. 1308.

  23. 23.

    Diese Doppeldeutigkeit hat nur der deutsche Titel „das Schenkenbuch“, „Sakiname“ ist hingegen eindeutig: „Saki“ bedeutet im Persischen und Arabischen allein „der Schenke“ (und nicht zugleich „die Schenke“, vgl. FA I, 3, S. 1308).

  24. 24.

    Vgl. oben S. 110.

  25. 25.

    Ein „beduseltes Hinblinzeln über den Kelchrand nach dem Knabengesicht“ nennt Max Kommerell den Blick des Dichters auf den Schenken, Gedanken über Gedichte, S. 280.

  26. 26.

    Adelung: Wörterbuch. Bd. 4, S. 1191.

  27. 27.

    Hafis: Diwan, S. 93 (TA XIII).

  28. 28.

    Ebd., S. 155 (TA LVII). Zu weiteren Belegen vgl. die Kommentare in MA 11.1.2, S. 668 und FA I, 3, S. 1331. Auch in der westlichen Literatur des Mittelalters, ebenso in der bildenden Kunst, wird die ‚Welt‘ als Frau personifiziert, als Allegorie weltlicher Sinneslust, die ins Verderben führt, schön anzusehen von vorne, ihr Rücken aber zerfressen von Ungeziefer.

  29. 29.

    Herder: Werke. Bd. 16, S. 164.

  30. 30.

    Zu „herausgesetzt“ vgl. GWb 4, Sp. 931, s. v. ‚heraussetzen‘: „hervorheben, herausstellen, verdeutlichen“. Goethes Charakterisierung der ‚ethischen Parabel‘, in der die „Anwendung auf menschliche Zustände“ der „bildlichen Darstellung“ inhärent sei und nicht explizit ausgesprochen werde, entspricht heute gängigen Bestimmungen von ‚Parabel‘.

  31. 31.

    Goethes Gespräche II, S. 104 (7. August 1815).

  32. 32.

    Vgl. zu beiden Gedichten weiter hier S. 142 ff.

  33. 33.

    In einer ersten Fassung des Gedichts (Ferner sind alhier zu finden, MA 11.1.1, S. 115) wird Ahia noch genannt.

  34. 34.

    Vgl. dazu weiter hier S. 190 f.

  35. 35.

    Vgl. hier S. 110.

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Wild, R. (2023). Zu Struktur und Form des West-östlichen Divan. In: Goethes späte Lyrik. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-66773-6_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-66773-6_2

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-66772-9

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