Ziel
Wenn wir im Gedankenexperiment mit einem weißen Stift zwei Punkte auf ein weißes Blatt Papier zeichnen, werden wir diese Punkte nicht sehen können. Der weiße Stift liefert keinen Kontrast. Auch im Elektronenmikroskop benötigen wir nicht nur ein hohes Auflösungsvermögen sondern auch einen Bildkontrast. Dieser ist das Ergebnis der Wechselwirkung zwischen den Strahlelektronen (Primärelektronen) und der durchstrahlten Probe. Anders als in der Lichtmikroskopie, wo die Schwächung der Amplitude der Lichtwelle eine wesentliche Kontrastursache ist, spielt die Absorption von Elektronen in der Probe in der Transmissionselektronenmikroskopie nur eine untergeordnete Rolle. Hier ist die unterschiedliche Streuung (Ablenkung) der Elektronen in verschiedenen Probenbereichen die dominierende Ursache für den Kontrast. Später werden wir sehen, dass insbesondere bei sehr hohen Vergrößerungen auch Phasenschiebungen der Elektronenwelle für den Kontrast verantwortlich sein können.
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Notes
- 1.
Charles Augustin de Coulomb, französischer Physiker, 1736–1806.
- 2.
Ernest Rutherford, neuseeländisch/englischer Physiker, 1871–1937, Nobelpreis für Chemie 1908.
- 3.
Amedeo Avogadro, italienischer Mathematiker und Physiker, 1776–1856.
- 4.
William Henry Bragg und William Lawrence Bragg: australisch/englische Physiker (Vater und Sohn), 1862–1942 bzw. 1890–1971, Nobelpreis für Physik 1915.
- 5.
Johannes Martinus Burgers, niederländischer Physiker, 1895–1981.
- 6.
vom französischen „moirer“: marmorieren.
- 7.
Pierre-Ernest Weiss, französischer Physiker, 1865–1940.
- 8.
Felix Bloch, schweizer Physiker, 1905–1983, Nobelpreis für Physik 1952.
- 9.
Hendrik Antoon Lorentz, niederländischer Mathematiker und Physiker, 1853–1928, Nobelpreis für Physik 1902.
Literatur
Williams, D.B., Carter, C.B.: Transmission Electron Microscopy A Textbook for Materials Science, 463 ff. Springer, New York (2009)
Brückner, W., Thomas, J., Hertel, R., Schäfer, R., Schneider, C.M.: Magnetic domains in a textured Co nanowire. J. Magn. Magn. Mater. 283, 82–88 (2004)
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Thomas, J., Gemming, T. (2023). Warum sehen wir Kontraste im Bild?. In: Analytische Transmissionselektronenmikroskopie. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-66723-1_6
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Publisher Name: Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-662-66723-1
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