Zusammenfassung
Das eigentliche Ziel wissenschaftlicher Analysen besteht darin, strukturelle und dynamische Kausalgesetzmäßigkeiten aufzudecken. Deshalb sollten sowohl die Hauptstrukturen der Empirie als auch jene der Theorie schematisch so differenziert werden, dass sie als theoretisches Gerüst für kausalorientierte Analysen dienen können. Von besonderer Wichtigkeit ist dabei einerseits die Definition von Tatsachen mit festgelegter Wirkungsstruktur von Indikatoren und andererseits die Einführung von multiplen Relationen als theoretisches Gerüst für die Formulierung von Gesetzmäßigkeiten.
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Notes
- 1.
Zur Frage der Repräsentativität einer Stichprobe meint Schäffer (1996): „Die noch immer häufig anzutreffende Vorstellung, eine wie auch immer gezogene Stichprobe sei ein verkleinertes Bild der Gesamtheit, das … als 'repräsentativ' für die Gesamtheit interpretiert werden könne, ist grundsätzlich nicht haltbar …“, weil die Struktur der Stichprobe zwangsläufig von der Struktur der Gesamtheit abweiche.
- 2.
So etwa steht das Merkmal Alter in der Effekthierarchie (nicht aber in der Effektstärke) über jenem der Bildung, weil das Alter die Bildung beeinflussen kann, aber nicht umgekehrt.
- 3.
Für eine sehr genaue Charakterisierung der Wirkungsbeziehungen zwischen Variablen müssten allerdings – wie schon erwähnt – für alle Variablenpaare die Möglichkeiten für eine einseitige oder zweiseitige, direkte oder indirekte Wirkungsübertragung in einer Wirkungsmatrix angegeben werden.
- 4.
Ein Verfahren für den Ersatz fehlender Werte in Variablen (Imputation) ist im RELAN-Programm nicht vorgesehen.
- 5.
Statistisch bedeutet die Einführung einer Fallgewichtung den Versuch einer Korrektur der empirischen Aussagekraft eines Falles. Konkret hat dies zur Folge, dass sich der Umfang der Stichprobe verringert und dass sich die Fallbesetzungen in den Variablenausprägungen und – was für die Hypothesenprüfung noch wichtiger ist – auch in den Ausprägungskombinationen der Variablen ändern. Im Sinne der Fuzzy-Logik (Zadeh 1965) charakterisieren solche Fallgewichte die (unscharfe) Zugehörigkeit eines Falles zur Menge der optimalen Fälle.
- 6.
Alle übrigen möglichen aussagenlogischen Funktionen zwischen zwei Variablen sind entweder trivial (z. B. Tautologie, Widerspruch) oder Negationen einiger dieser sechs Grundfunktionen (z. B. negierte Implikationen).
- 7.
Diese Art von Aggregation ist auch die Grundlage der Korrelationsrechnung, bei der das Ausmaß der Gleichheit zweier Variablen mit dem Korrelationskoeffizienten zum Ausdruck gebracht wird.
- 8.
„Eine operationale Definition standardisiert einen Begriff durch die Angabe der Operationen, die zur Erfassung des durch den Begriff bezeichneten Sachverhaltes notwendig sind, oder durch Angabe der messbaren Ereignisse, die das Vorliegen dieses Sachverhaltes anzeigen (Indikatoren).“ (Bortz und Döring 1995, S. 63).
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Maderthaner, R. (2022). Ein relationsanalytisches Strukturschema empirischer Forschung. In: Relationsanalyse (RELAN) - Aussagenlogische, statistische und kausale Analyse von Daten. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-65579-5_12
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Publisher Name: Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg
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