Daten stehen im Mittelpunkt des digitalen Transformationsprozesses und der Datenwirtschaft. Sie sind Grundlage für neue Produkte und Dienstleistungen und zugleich Voraussetzung für die Entwicklung selbstlernender Systeme und künstlicher Intelligenz. Die Erschließung von neuen Datenräumen und die Fähigkeit, diese nutzen zu können, sind der Schlüssel zu Innovation und Wachstum. Die nutzerübergreifende Verwendung von Daten ist aber auch mit Risiken verbunden, insbesondere wenn sensible Informationen über Unternehmensgrenzen hinaus ausgetauscht werden. Um rechtssicher zu agieren und die Werthaltigkeit von Daten zu bewahren, bedarf es neben vertrauenswürdigen Infrastrukturen auch einer rechtlichen Absicherung von Datenaustausch und -handel.

Im folgenden werden Diskussionsergebnisse zu Konzepten und Ansätzen, wie ein rechtssicheres Umfeld in datenbasierten Wertschöpfungsnetzen geschaffen werden kann, dargestellt. Dabei werden regulatorische Herausforderungen identifiziert sowie Lösungsansätze erarbeitet und hier für die Lesenden praxisnah aufbereitet.

Der Beitrag Compliant Programming – Rechtssicherer Einsatz von Blockchains und anderen Datentechnologien von David Saive widmet sich dem Umgang mit regulatorischen Hindernissen im Kontext von datenwirtschaftlichen FuE-Projekten und anderen Datentechnologien. In diesem Zusammenhang werden die Forschungsergebnisse des Forschungsprojekts HAPTIK dargestellt und ein Vorgehen zur Einbeziehung von juristischer Expertise im Rahmen von agiler Produktentwicklung gezeigt.

Der Beitrag Data Governance – Datenteilung in Ökosystemen rechtskonform gestalten thematisiert die Anforderungen an ein rechtssicheres Data Sharing. Die Autorinnen Beatrix Weber aus dem Forschungsprojekt REIF und Regine Gernert beleuchten dabei die maßgeblichen regulatorischen Vorgaben und geben Hinweise, wie eine Data Governance in Übereinstimmung mit dem bestehenden Rechtsrahmen umgesetzt werden kann.

In der Praxis werden Daten auf Grundlage von vertraglichen Vereinbarungen ausgetauscht. In diesem Zusammenhang wird geregelt, wem Daten zuzuordnen sind und wer sie für welche Zweck nutzen darf. Die damit einhergehenden Rechtsfragen behandelt Sebastian Straub in dem Beitrag Herausforderung und Grenzen bei der Gestaltung von Datenverträgen. Es werden Vorgehensweisen zum Vertragsabschluss sowie der Durchführung und Abwicklung von Datenverträgen dargelegt.

In dem Forschungsprojekt BIMContracts wurden Zahlungstransaktionen im Bauwesen mittels Smart Contracts teilautomatisiert abgewickelt. Dominik Groß zeigt in dem Beitrag Vertragsdurchführung mit Smart Contracts – rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen wie ein solcher Einsatz von Smart Contracts zu gestalten ist und erörtert Einsatzmöglichkeiten und rechtliche Hindernisse.

Die Beiträge dieses Kapitels geben einen Überblick den bestehenden Rechtsrahmen und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Entwicklung von innovativen digitale Technologien. Es zeigt sich, dass die Hebung der datenwirtschaftlichen Potenziale nur dann gelingt, wenn ein vertrauenswürdiges und rechtssicheres Umfeld geschaffen wird.