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1 Introduction

Das Internet der Dinge (IoT, engl. Internet of Things) breitet sich immer weiter aus. Im Konsumenten- und Heimbereich ist das Thema IoT, bereits weit verbreitet. Auerhalb dieser etablierten Bereiche, Smart Home, wird IoT mitunter in drei weitere grten Bereiche angesiedelt, und zwar Smart Cities, Smart Factory sowie Transport bzw. Logistik. Das Thema Smart Factory dringt immer weiter in den industriellen Sektor unter dem Stichwort Industrial IoT (IIoT) vor. In diesem Bereich herrschte zuvor bereits ein hohes Ma an Standardisierung und Konformitt. Nun ist zu klren, wie das Aufeinandertreffen dieser beiden Welten vonstattengeht. Dabei spielt der Punkt Gerteverwaltung eine besonders wichtige Rolle. Im industriellen Kontext werden in modernen (Industrie-)Anlagen mehrere hunderte bis tausende Gerte zur Zustandsberwachung und Steuerung verbaut. Die Verwaltung unterschiedlicher Gertetypen, Serien und Baureihen stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Alle diese inhomogenen Gerte sollen auf mglichst identische Weise gesteuert und verwaltet werden. Dabei gibt es noch keine klare Antwort auf die Frage, wie die groe Anzahl an Gerten verwaltet werden soll. Hier wird der aktuelle Stand der Technik im Bereich (Industrial) Internet of Things und Management von IoT Gerten vorgestellt. Die spezifischen Anforderungen an das Gertemanagement werden erhoben und fortlaufend analysiert.

2 Aufgaben von und Anforderungen an IoT Gertemanagement

Das Management von Gerten in IoT unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von dem von herkmmlichen Netzwerkgerten [9]. Daher wird hier ein berblick ber die verschiedenen Aufgaben des Gertemanagements gegeben, welcher auf die Spezifika von IoT Gerten abgestimmt ist. Dabei mssen Gesichtspunkte wie zum Beispiel die groe Anzahl an Gerten, unterschiedliche Baureihen und Hersteller, die zum Teil begrenzte Bandbreite und nicht immer gewhrleistete Verfgbarkeit, bercksichtigt werden [12]. In diesem Kapitel richtet sich die Struktur grob nach Aufgabenbereichen im Modell fr Netzwerkmanagement FCAPS [11], dem Lebenszyklus eines IoT Gertes [2] und einer Einordnung fr IoT spezifische Anforderungen an Gertemanagement [8, 12, 23]. Durch die Kombination dieser Konzepte ergeben sich fnf Gruppen, in welche die jeweiligen IoT Managementaufgaben einsortiert werden. Die sechste Gruppe wird die Interoperabilitt des IoT Gertemanagement darstellen.

2.1 Gruppe 1: Bereitstellung und Registrierung

Dieser Bereich umfasst die Aufgaben zur Verwaltung von IoT Gerten zu Beginn ihrer Lebenszeit. Dabei kann das Management bereits vor der Inbetriebnahme des IoT Gertes organisiert werden.

Engeneering:

Bereits vor dem Betrieb des IoT Gertes muss fr das IoT Gertemanagement verschiedene Funktionen bereitgestellt werden. Das IoT Gert muss ber einen eindeutigen Bezeichner und Adresse verfgen. Darber hinaus mssen Clients und Softwareagenten auf dem Gert bereitgestellt werden. Die Eigenschaften und Funktionen des IoT Gertes sowie dessen Metadaten mssen gepflegt werden knnen. Fr redundante Gerte und Backuplsungen mssen die Einsatzbereitschaft und Verfgbarkeit hergestellt werden.

Bereitstellung:

Fr die Verwaltung muss das Gertemanagement die IoT Gerte im Netzwerk auffinden knnen. Nachdem das IoT Gert erkannt wurde, mssen die Eigenschaften und Funktionalitten des IoT Gertes bestimmt und Initialisierungsschritte durchgefhrt werden. Die entsprechenden Dienste fr die Verwaltung des Gertes mssen dem Gertemanagement bekannt gemacht werden. Die Bereitstellung muss fr sehr viele Gerte gleichzeitig erfolgen.

Registrierung:

Bevor das IoT Gert dem System hinzugefgt werden kann, muss es zunchst bei dem Gertemanagement registriert werden. Das IoT Gert muss sich bei dem Gertemanagement anmelden knnen. Das Gertemanagement muss dafr unterschiedliche Mechanismen zur Anmeldung bereitstellen. Die Anmeldung kann durch einen Administrator oder durch das Gert selbststndig erfolgen. Im Laufe der Registrierung werden Informationen zur Authentifizierung zwischen dem Gertemanagement und dem IoT Gert ausgetauscht.

Integration:

Nach erfolgreicher Registrierung am Gertemanagement, muss das IoT Gert sowie dessen Dienste, dem Netzwerk bekannt gemacht werden. Das IoT Gert kann durch das Gertemanagement in einen bestimmten Betriebszustand versetzt werden. Die Eigenschaften und Funktionalitten des Gertes mssen durch andere Assets bestimmt und diesen verfgbar gemacht werden. Dabei mssen verschiedene Gerte miteinander kommunizieren knnen. Verschiedene Zugriffsmglichkeiten mssen dafr zur Verfgung stehen.

2.2 Gruppe 2: Konfiguration und Steuerung

Die Hauptaufgabe des Gertemanagements ist die Konfiguration und Steuerung. Dabei werden diese Aufgaben vornehmlich im Betrieb des IoT Gertes vorgenommen.

Asset Management:

Im Betrieb mssen IoT Gerte immer wieder umkonfiguriert werden knnen. Dies ermglicht es, die IoT Gerte an die jeweilige Situation anzupassen. Fr die Konfiguration ist es wichtig, dass sowohl einzelne Gerte als auch ganze Systeme, ohne groen Aufwand verwaltet werden knnen. Die Interaktion mit dem Benutzer muss dabei minimal sein, um die Ausfallzeiten des Systems zu minimieren und Fehlern vorzubeugen. Die Konfiguration und Steuerung soll dabei als Fernzugriff erfolgen. Die IoT Gerte mssen in verschiedene Betriebsmodi versetzt werden knnen. Dateien mssen zu dem Gert bertragen und vom Gert heruntergeladen werden knnen. Das Verhalten, die Art und die Qualitt der Netzwerkverbindung des IoT Gertes mssen durch das Gertemanagement festgelegt werden knnen. IoT Gerte und deren Dienste mssen neu gestartet und auf Werkszustand gesetzt werden knnen.

Initialisierung:

Am Anfang ihres Lebenszyklus verfgen die meisten IoT Gerte nur ber eine, vom Hersteller festgelegte, Standardkonfiguration. Die Konfiguration muss, im Rahmen der Initialisierung, als erster Schritt erfolgen. Dabei wird die vom Betreiber bentigte Software konfiguriert und die entsprechend den Anforderungen festgelegten Einstellungen vorgenommen. In IoT mssen eine groe Anzahl von Gerten gleichzeitig und wiederholt initialisiert werden. Die IoT Gerteverwaltung muss daher automatisch die verwendeten Gerte erkennen und diese entsprechend einem Anwendungsprofil konfigurieren. Nach dem zurcksetzten auf Werkszustand, mssen die erforderlichen Initialisierungsschritte automatisch und remote erfolgen. Dabei muss das Gert noch erreichbar sein, auch wenn kein physischer Zugriff besteht.

Automation:

Die groe Anzahl an IoT Gerten muss auf mglichst einfach und automatische Weise gesteuert werden knnen. Es bentigt eine effiziente Form von Massenkonfiguration, um mehrere Gerte gleichzeitig konfigurieren zu knnen. Darber hinaus muss die automatische Konfiguration nach bestimmten Zeitintervallen oder Ereignissen mglich sein. Dabei kann auf verschiedene Betriebszustnde, Netzwerkverbindungen oder einen bestimmten Energieverbrauch geachtet werden. Die Konfiguration des IoT Gertes sowie dessen Peripherie und Dienste mssen bercksichtigt werden. Die IoT Gerte knnen dabei im einfachsten Fall ber Regeln bis hin zu hierarchischen Strukturen und Gruppen konfiguriert werden.

Datenanalyse:

Neben den Daten fr die Verwaltung des Gertes sind die Nutzdaten entscheidend. Dabei kann auf die Zustands- und Leistungsdaten des IoT Gertes ebenso geachtet werden, wie auf Sensordaten. Die Leistungsdaten beschreiben die Auslastung und Verwendung des IoT Gertes sowie deren Dienste. Sensordaten stellen die eigentlichen zu erfassenden Daten des IoT Gertes dar. Diese knnen ebenfalls fr die Konfiguration herangezogen werden.

2.3 Gruppe 3: Aktualisierung und Wartung

Eine weitere Anforderung zur Verwaltung von IoT Gerten ist die Wartung. Dabei handelt es sich um die Aktualisierung von Software, die Planung von Neustarts, das zeitweise Deaktivieren von Gerten sowie die Auerbetriebnahme und das Recycling.

Aktualisierung:

Die Software der verwendeten IoT Gerte muss mit minimalen Aufwand aktualisiert werden knnen. Darber hinaus werden durch Aktualisierungen neue Funktionalitten, Dienste und Schnittstellen bereitgestellt. Die richtige Aktualisierung stellt eine besondere Herausforderung dar, da im IoT Umfeld zahlreiche unterschiedliche Typen und Versionen, sowohl von Gerten als auch von Software, zum Einsatz kommen. Das Gertemanagement muss gewhrleisten, dass es sich um die richtige und korrekte Aktualisierung handelt. Dafr werden im Gertemanagement Prf- und Signaturverfahren bentigt. Sollte eine Aktualisierung fehlschlagen, muss der Ursprungszustand erfolgreich wiederhergestellt werden. Die Aktualisierungen von mehreren Gerten mssen geplant und abgestimmt werden. Die Aktualisierung nach Baureihe und Softwareversion ist dabei zu beachten. Ein weiteres Problem stellt die zum Teil geringe Bandbreite und nicht immer gewhrleistete Verfgbarkeit von IoT Gerten dar.

Scheduling:

Ein weiterer wichtiger Punkt fr die Wartung von IoT, ist das Scheduling von Wartungsarbeiten. Die Planung, wann und welche Managementaufgabe zu erfolgen hat, kann aufgrund der groen Anzahl an Gerten nicht durch den Nutzer manuell erfolgen. Daher mssen Aktualisierungs- und Wartungsarbeiten vom Managementsystem geplant werden. Das Festlegen der Zeitpunkte fr Neustarts, Deaktivierung und Zurcksetzen auf Werkzustand von Gerten ist von einem Gertemanagement ebenso zu planen, wie die Softwareaktualisierungen und nderung der Konfiguration. Es knnen Beispielsweise, nur IoT Gerte mit einer bestimmten Firmware Version, eine Sicherheitsaktualisierung erhalten. Darber hinaus mssen Verbindungen ber schnellere und energieintensive bertragungskanle geplant werden.

Auerbetriebnahme:

Erreicht ein IoT Gert das Ende seines Lebenszyklus oder fllt durch eine Strung vollkommen aus, muss das Gertemanagement dieses ebenfalls verwalten. Dies betrifft dann den Bereich der Auerbetriebnahme. Eine nderung an einzelnen IoT Gerten kann Auswirkungen fr das gesamte System haben. Es mssen zum Beispiel Schlssel zurckgezogen, Adressen gendert und vertrauliche Informationen gelscht werden. Das Gertemanagement muss dann Ersatzgerte bereitstellen und initialisieren. Daraufhin muss diese nderung anderen Gerten und Diensten bekannt gemacht werden.

Betriebszustand:

Das Gertemanagement hat die Betriebssicherheit des Systems zu jeder Zeit zu gewhrleisten und muss daher den Betriebszustand berwachen. Dabei muss neben den Zustand des IoT Gertes die Verbindung mit dem Netzwerk betrachtet werden.

2.4 Gruppe 4: Monitoring und Diagnose

Das Gertemanagement stellt den Zentralen Punkt fr den berblick ber die Gerte in IoT dar. Dabei muss der Zustand von unterschiedlichsten Gerten berwacht und analysiert werden.

Logging:

Die Gerteverwaltung sorgt dafr, dass alle Gerte- und Sensordaten in Logs aufgezeichnet werden. Zu erfassende Daten der jeweiligen IoT Gerte knnen Metadaten wie Firmwareversion, Verbindungsdaten sowie Ressourcenausnutzung sein. Darber hi- naus muss das Logging situationsbedingt gestartet und gestoppt werden knnen. Die Logs sollen vom IoT Gert an das Management, auch im Fehlerfall, bertragen werden knnen. Das IoT Gert muss Informationen ber seinen Energieverbrauch und die Energiequelle bereitstellen.

Reporting:

Fr die Benachrichtigung mssen Alarme ausgelst werden und die Statusmeldungen als Report zusammengefasst werden. Es mssen Tickets fr die jeweiligen Fehlermeldungen angelegt werden. Die jeweiligen Benachrichtigungen sollen durch unterschiedliche Mechanismen hervorgerufen werden knnen. Es sind ereignis- oder zeitgesteuerte Benachrichtigung mglich. Die entsprechenden Statusinformationen mssen mit berliefert werden. Dabei kann es sich um erreichte Konfigurationen oder Zustandsinformationen handeln. Die bertragung der Benachrichtigung muss auch im Fehlerfall mglich sein.

Keepalive:

Eine besondere Form des Reporting stellt die kontinuierliche Statusmeldung Keepalive dar. Diese, auch Heartbeat genannt, informiert das Gerätemanagement ber die Aktivitt und Verfgbarkeit der IoT Gerte.

Fehlerbehandlung:

Die IoT Gerte mssen auf Fehler reagieren knnen. Dabei knnen Selbsttests, Diagnoseprogramme und Schritte fr Remotedebugging ausgefhrt werden. Die Analyse der Ergebnisse kann ber regelbasierte Systeme oder Alarmroutinen erfolgen. Gerte mssen zum Beispiel vom Netz getrennt und in einen sicheren Zustand versetz werden knnen. Darber hinaus kann das fehlerhafte IoT Gert den Fehler selbststndig lsen. Die Auswertung von Logs bildet eine wichtige Grundlage fr die Fehlerbehandlung. Die Ergebnisse der Fehlerbehandlung mssen auch im Fehlerfall an das Management bertragen werden und das IoT Gert muss auch im Fehlerfall noch konfigurierbar sein.

Anomaly Detection:

Eine spezielle Form der Fehlerbehandlung stellt die Anomalieerkennung dar. Ein besonderes Augenmerk wird auf das von der Norm abweichendes Verhalten gelegt. Es kann sich um Fehlfunktionen oder bertretungen von Sicherheitsrichtlinien handeln. Die Anomalieerkennung muss automatisiert nach bestimmten Zeitabstnden oder Ereignissen erfolgen.

2.5 Gruppe 5: Hilfsfunktionen

Die Managementaufgaben aus der Gruppe der Hilfsfunktionen bilden in IoT eine Hilfestellung fr die Verwaltung der IoT Gerte. Diese Hilfsfunktionen werden in verschiedenen anderen Managementaufgaben eingesetzt.

Security:

Das Gertemanagement muss die verschiedenen Sicherheitsmechanismen der IoT Gerte verwalten knnen. Darber hinaus muss der Sicherheitsmechanismus auf eine groe Anzahl von Gerten skalierbar sein. Die verschiedenen Gerte und Dienste sowie deren Nachrichten mssen sich gegenseitig authentifizieren knnen. Desweiteren muss das IoT Gert seine Integritt prfen knnen. Verschiedene Gerte, Anwendungen und Dienste mssen mit unterschiedlichen Zugriffsebenen ausgestattet werden.

Accounting:

Ein Punkt in Accounting ist die Erfassung der Verwendung des IoT Gertes. Dazu zhlen unter anderem die Statistiken ber die Verwendung und die Anzahl der verwalteten Gerte. Darber hinaus mssen Zeiten, Auslastung und Anzahl der verwalteten Dienste erfasst werden.

Membership:

Eine wichtige Funktionalitt, welche in fast allen vorher genannten Bereichen genutzt wird, ist das Zusammenfassen von IoT Gerten zu Gruppen und Pools [12]. Dabei werden, je nach den jeweiligen Gesichtspunkten, die Gruppen dynamisch gebildet.

2.6 Gruppe 6: Interoperabilitt

Das Gertemanagement muss mit verschiedenen Gerten unterschiedlicher Hersteller, Serien und Baureihen interagieren. Dabei kommen immer wieder verschiedene Nachrichten- und Datenformate zum Einsatz. Darber hinaus kann die Kommunikation ber verschiedene Netzwerk- und Transportprotokolle erfolgen. Ein gutes IoT Gertemanagement muss all diese unterschiedlichen Anforderungen erfllen. Im besten Fall kann ein IoT Gertemanagement die Eigenschaften und den Funktionsumfang der einzelnen Gerte verwalten. Die Erfassung der Eigenschaften, Funktionen und Dienste der IoT Gerte ist dafr ntig. Die Integrationsfhigkeit dieser einzelnen Anstze muss ermglicht werden, da das Gertemanagement auch aus mehreren Einzellsungen bestehen kann. Dies kann ber Standardisierung und offene Schnittstellen erfolgen [24].

3 Anstze von IoT Gerte Management

Es gibt vier Arten, wie das Gertemanagement in IoT realisiert werden kann. Diese unterscheiden sich in der Herangehensweise des Gertemanagements und werden im folgendem Abschnitt erlutert.

Protokolle und Standards:

Der verbreitetste Ansatz zum IoT Gertemanagement ist das Schaffen von Protokollen und Standards fr IoT [14, 19, 21]. Durch die zahlreichen Institute und Gremien, welche sich mit dem Thema IoT beschftigen, die Entwicklung von Standards vorangetrieben. Dabei spielen die Erfahrungen und Arbeitsbereiche der einzelnen Akteure eine entscheidende Rolle. Darber hinaus werden bereits existierende Protokolle zum Gertemanagement auf den Bereich IoT angewandt. Es wurden OMA-DM [18], OMA-FUMO, LwM2M [1], suit [25], SNMP, NETCONF, CoMI [13], OPC UA und CWMP [20] betrachtet.

Frameworks und APIs:

Eine weitere Art des IoT Gertemanagement, ist die Verwendung von Frameworks und APIs. Durch das Framework wird bereits eine Grundfunktionalitt zur Gerteverwaltung bereitgestellt. Darber hinaus bieten APIs einen Zugriff auf allgemeine Gertefunktionen und ermglichen die Verwaltung durch weitere Software. Es existieren Frameworks und APIs fr spezielle Managementaufgabenbereiche sowie fr ein vollstndiges IoT Gertemanagement [3]. Dabei wurden IoTivity [10], Hono [5], hawkBit [7] und Kura [6] untersucht.

Managementsoftware:

Verschiedene Programme knnen fr einzelne konkrete Aufgaben im IoT Gertemanagement eingesetzt werden. Dieser Ansatz hat jedoch eine geringe Verbreitung. Daher werden im folgenden Abschnitt je eine Managementsoftware fr Updates (Mender [16]) und fr das Monitoring (Nagios [17]) evaluiert.

IoT Suiten und Plattformen:

Wird ein grerer Rahmen fr Management in IoT gefasst, kommen sehr oft Suiten und Plattformen zum Einsatz. Dabei wird das Management in seiner Gnze betrachtet. Durch die Verwendung von IoT Suiten und Plattformen, werden mehrere Managementaufgaben an einer Stelle erledigt. Dies kann mehrere Aufgabenbereiche oder das komplette Management in IoT umfassen. Suiten und Plattformen zum IoT Gertemanagement knnen einen festen Funktionsumfang haben oder erweiterbar sein. Es gibt IoT Suiten und Plattformen fr bestimmte Anwendungsdomnen und fr allgemeines Management von IoT. Ausgewertet wurden Kapua [4], Mainflux [15], Thingsboard [22], Bosch IoT, Siemens Mindsphere, IMB Watson IoT und Microsoft Azure IoT.

4 Evaluation

In diesem Kapitel werden die Anstze nach ihrer Eignung fr IoT Gertemanagement bewertet. Dafr werden die angewandten Kriterien und das durchgefhrte Bewertungsverfahren eingefhrt. Am Ende werden die Ergebnisse vorgestellt.

4.1 Bewertungskriterien

Fr die Evaluation werden die einzelnen Anstze danach bewertet, wie gut diese ihre jeweiligen Managementaufgaben erfllen. In jeder einzelne aufgezhlten Managementaufgabe knnen 0 bis 3 Punkte erreicht werden. Die Gruppen 1 bis 5 werden nach dem Vorhandensein und dem Grad der Umsetzung der jeweiligen Managementaufgabe bewertet. Dabei werden 0 Punkte vergeben, wenn die Managementaufgabe gar nicht erledigt werden kann. Ist es prinzipiell mglich die Aufgabe mit der jeweiligen Managementlsung zu erfllen, wird mindestens 1 Punkt vergeben. Dabei kann auch eine manuelle Bedienung oder die Anpassung der Managementlsung durch den Benutzer ntig sein. Mindestens 2 Punkte werden vergeben, wenn der Ansatz fr IoT Gerte Management eine native Funktion zur Lsung der Managementaufgabe bereitstellt. Wenn die Managementaufgabe selbstttig durch die Managementlsung erfllt wird, fast keine Nutzerinteraktion ntig ist oder der Nutzer aktiv bei der Durchfhrung untersttzt wird, werden 3 Punkte vergeben. Fr die Interoperabilitt gestalten sich die Kriterien wie folgt: Handelt es sich bei dem Ansatz fr IoT Management um eine Insellsung, welche keine Interoperabilitt bereitstellt, werden 0 Punkte vergeben. Ist die Managementlsung unter Verwendung von ein oder mehrerer Quasistandards interoperabel, wird 1 Punkt vergeben. Werden keine Anforderungen an die verwendeten Protokolle oder den Typ der Nachrichten gestellt, werden 2 Punkte vergeben. Es werden 3 Punkte vergeben, wenn die IoT Managementlsung semantisch Interoperabel ist oder die Eigenschaften und Funktionen in Informationsmodellen modelliert werden.

4.2 Ergebnisse

Die Evaluation, der vorgestellten IoT Managementlsungen, erfolgte nach den vorgestellten Kriterien und das eingefhrte Bewertungsverfahren wurde angewandt. Die Tab. 1 gibt einen berblick ber die einzelnen vorgestellten Anstze zum IoT Management mit ihrer jeweiligen Gesamtpunktzahl und Bewertung. In Abschn. 3 wurden vier Arten fr IoT Management nach unterschiedlichen Herangehensweisen unterschieden. Diese vier Arten mit ihrer jeweiligen durchschnittlich erreichten Punktzahl sind in Tab. 2 dargestellt. In den jeweiligen Anstzen konnten folgende Beobachtungen gettigt werden:

Tab. 1 Anstze fr IoT Management mit Ergebnissen und Bewertung
Tab. 2 Ergebnis der Evaluation nach Ansatz fr IoT Gertemanagement

Protokolle und Standards

Protokolle und Standards bilden die Grundlagen fr IoT Gertemanagement. Dabei werden allgemeine und IoT-spezifische Standards betrachtet. Fr IoT-spezifische Standards fllt die Auswertung berdurchschnittlich gut aus. Darber hinaus knnen Standards das gesamte Management oder nur einzelne Aufgaben spezifizieren. Standards mit einem greren Fokus an Managementaufgaben fallen in der Bewertung besser aus. Fr einzelne Gruppen kann sich jedoch ein Standard als sehr gut herausstellen, wenn er ein gutes Ma an Interoperabilitt aufweist. Offene Standards schneiden dabei im Punkt Interoperabilitt besser ab.

Framework und APIs

Frameworks und APIs bilden einen guten und weit verbreiteten Ansatz fr IoT Gertemanagement. Diese erreichen einen groen Funktionsumfang und hohe Interoperabilitt. Die meisten Frameworks versuchen die Anbindung, von mglichst vielen IoT Gerten, zu ermglichen. Aus diesem Grund fllt die Bewertung besonders gut bei Anforderungen in der Gruppe Bereitstellung und Registrierung aus. Frameworks und APIs sind im groen Mae unabhngig von den verwendeten bertragungs- und Nachrichtenprotokollen. Ein Vorteil von Frameworks und APIs besteht darin, dass eine schnelle Reaktion auf aktuelle Entwicklungen im Feld IoT erfolgen kann, da fr die Anpassung und Weiterentwicklung nicht zuerst ein langwieriges Standardisierungsverfahren durchlaufen werden muss.

Managementsoftware

Die Verwendung von Managementsoftware fllt in der Gesamtbetrachtung berdurchschnittlich schlecht aus. Der Grund dafr ist die Spezialisierung auf einen Aufgabenbereich. Dabei kann die Managementsoftware in dem vorgesehenen Aufgabenbereich auch berdurchschnittlich gut abschneiden. In den restlichen Gruppen wird diese jedoch mangels Funktionsumfang unterdurchschnittlich schlecht bewertet. Zudem ist die betrachtete Managementsoftware nicht speziell fr den Bereich IoT konzipiert. Dies fhrt zu einer geringen Umsetzung der Anforderungen und starken Abzgen in der Interoperabilitt.

Suiten und Plattformen

Suiten und Plattformen bieten den grten Funktionsumfang fr IoT Gertemanagement. Dies fhrt in allen Gruppen zu berdurchschnittlich guten Bewertungen. Suiten und Plattformen schneiden besonders gut ab, wenn sie auf offenen Standards und Frameworks basieren.

5 Zusammenfassung und Ausblick

Es wurden die Grundlagen fr IoT und das Gertemanagement in diesem Kontext betrachtet. Fr das IoT Gertemanagement wurden Anstze aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichem Fokus evaluiert. Es wurden nur Managementlsungen betrachtet, welche in dem jeweiligen Ansatz einen einzigartigen Aspekt aufwiesen und untaugliche, unfertige oder wenig vielversprechende Anstze in der Recherche verworfen. Ein detaillierter berblick der einzelne Ergebnisse ist in Abb. 1 zu finden. Besondere Merkmale der Ergebnisse sind die positive Spitzen der Frameworks & APIs in Security und Betriebszustand, die gre Variation von Managementsoftware je nach Management- aufgabe und die sparsame Bercksichtigung der Auerbetriebnahme. Die Protokolle und Standards bilden eine solide Grundlage fr IoT Gertemanagement. Diese werden von den meisten anderen Arten von Anstzen genutzt. Daher gibt es eine starke Bestrebung zur Schaffung von Standards fr IoT. Die Verwendung von offenen und IoT-spezifischen Standards haben dabei einen besonders guten Einfluss auf das Management. Frameworks und APIs werden sehr oft fr wiederkehrende Aufgaben in IoT verwendet. Diese verfgen ber einen hohen Funktionsumfang, schnelle Anpassbarkeit und groe Interoperabilitt. Die Verwendung von einzelner Managementsoftware stellt in IoT eher eine Seltenheit dar. Darber hinaus ist allgemeine Software, welche fr Netzwerkkonfiguration verwendet wird, fr IoT eher ungeeignet. Suiten und Plattform stellen den Managementansatz mit dem grten Funktionsumfang dar. Suiten und Plattform bieten jedoch eine hohe Gefahr des Lock-In und stellen einen weiteren Schritt in Richtung der Plattformisierung des Internets dar. Daher zeichnen sich Open-Source-Plattformen, welche auf offene Standards aufbauen, besonders positiv aus. Zusammenfassend lsst sich sagen, dass sehr viele unterschiedliche Anstze und Herangehensweisen an IoT Gertemanagement existieren. Viele Anstze befinden sich noch im Entstehen und existierende Anstze verndern sich stark. Dabei befindet sich das Thema IoT noch selbst stark im Wandel. Um auf diese Vernderungen reagieren zu knnen, muss das Gertemanagement ebenfalls flexibel gestaltet werden.

Abb. 1
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Detailierte Ergebnisse der Evaluation nach Managementaufgaben