Dr. Mabuse als Sinnbild des Schreckens

Zusammenfassung

Das Testament des Doktor Mabuse ist die Tonfilm-Fortsetzung des Stummfilms Doktor Mabuse, der Spieler. Der für seine hypnotischen Fähigkeiten berüchtigte Verbrecher Dr. Mabuse befindet sich in einer psychiatrischen Klinik, die von Professor Baum geleitet wird. In einem Zustand des Wahnsinns schreibt er ständig Pläne für Mord und Terroranschläge auf, die auf mysteriöse Weise von einer kriminellen Organisation ausgeführt werden, obwohl Mabuses Pläne den Gaunern selbst nicht zugänglich sind. Die Polizei ist ratlos, nicht zuletzt, weil die begangenen Verbrechen sinnlos erscheinen und eher einer wahnsinnigen Zerstörungslust Ausdruck verleihen. Auch die Ganoven selbst sind sich des tieferen Sinns ihrer Taten nicht bewusst und erhalten ihre Befehle über Zettel auf unbekannte Weise übermittelt von einem Gangsterboss, der immer hinter einem Vorhang versteckt ist.

Der Meisterverbrecher Dr. Mabuse ist Protagonist eines fesselnden und komplexen psychologischen Films, der psychotische Elemente mittels expressionistischer Kulissen, Beleuchtung, einfallsreicher Kamerawinkel und Spezialeffekte in Szene setzt. Mit seinem Film, der vom deutschen Expressionismus wie vom Zeitgeist am Ende der Weimarer Republik im Übergang zum Nationalsozialismus geprägt ist, hat Fritz Lang einen Grundstein gelegt für weitere Filme, die dem Motiv Genie und Wahnsinn Einzug gewähren.