Zusammenfassung
Der Film thematisiert explizit einen mittelalterlichen Stoff, nämlich die Grals- und Parzival-Geschichte, weswegen Versuche, den Film auf Psychopathologie zu reduzieren, zu kurz greifen. Der Titel gebende „König der Fischer“ ist im Versepos Wolframs von Eschenbach der an einer schmerzenden Wunde leidende „Fischerkönig“ Anfortas, der nur durch die Mitleidsfrage erlöst werden kann. Im Film entspricht vorrangig Henry Sagan („Parry“) Anfortas, denn er leidet daran, dass vor seinen Augen seine Ehefrau in einem Lokal von dem Amok laufenden Edwin getötet wurde. Parry mutiert daraufhin zum „tumben tor“, zu einem Narren wie Parzival zu Beginn des Versepos, ist auf der Suche nach dem Gral und fühlt sich vom roten Ritter verfolgt. Parrys Erlösung ermöglicht der Radiomoderator Jack Lucas, der durch eine unbedachte Bemerkung Edwin dazu angestachelt hat, Amok zu laufen und dabei unter anderem Parrys Frau getötet hat. Wie Parzival durchläuft er eine Entwicklung vom schuldbeladenen Egozentrismus zu sozialer Verantwortung, nachdem er seine Schuld eingestanden hat.
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Rieken, B. (2023). Parzival in New York. In: Poltrum, M., Rieken, B., Heuner, U. (eds) Wahnsinnsfilme. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64178-1_14
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