Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird schließlich noch jener Überreste gedacht, die sich schwerlich einer Systematik menschlicher Überreste im engeren Sinne einfügen lassen. Ihre Erwähnung mag überflüssig erscheinen, ihre Nichterwähnung wäre ein Mangel.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Zum Rassismus siehe „Schwarzweissheiten“(2001). Zur Physiognomik Schmölders 1995. – Eine zutreffende Entlarvung des physiognomischen oder so genannten „morphologischen Blicks“ der falschen anthropologischen Formenkunde als tatsächlich vorurteils- bzw. sozialisationsbelastetem Blick hat Hans Brittnacher (1995) formuliert: „Der provisorische Charakter des kasuistischen Wissens wird bei seiner Systematisierung zur allgemeingültigen Wissenschaft preisgegeben. Gerade das, was der alltagspraktischen Deutung ihre soziale Elastizität verleiht, das Wissen um die Schnelllebigkeit des Vorurteils und die Bereitschaft zu seiner jederzeitigen Revision, muss in anthropologischen Theorien, die einer nur vorläufigen Einschätzung zum perennierenden Urteil aufhelfen wollen, einem Universalismus unversöhnlicher Geltung weichen. Die systematische Physiognomik deutet nicht mehr den Menschen in seiner jeweiligen konkreten Besonderheit, sondern zwangsläufig als Abweichler von der anthropologischen Norm.“(S. 129) Das Grundproblem dieses soziologischen Verhalten ist, das mit einem Urteil über sein Aussehen dem konkreten Menschen gesagt wird, was er ist, ihm damit zugleich auch gesagt wird, was er nicht ist.
- 2.
Das Erfordernis definitorischer Klarheit endet mit dem Beginn von Sophistik. Die in Kapitel I verwendete erweiterte Definition des „Überrestes“ unter Einschluss von Objekten mit Körperkontakt erklärt unbeabsichtigt zwangsläufig jede ‚Spur‘ auch zu einem „Überrest“. Es muss eine vernunftgeleitete Grenze gezogen werden, denn es kann beispielsweise ein Zigarettenrest kein „Überrest“ im hier verstandenen Sinne sein.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2021 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Herrmann, B. (2021). Varia. In: Menschliche Überreste in Sammlungen. essentials. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64172-9_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-64172-9_9
Published:
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-64171-2
Online ISBN: 978-3-662-64172-9
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)