Zusammenfassung
Kulturelle Besonderheiten beeinflussen Geschäftsbeziehungen und Initiativen zwischen China und Deutschland. Die Unterschiede in den formellen und informellen Institutionen zwischen den beiden Kulturräumen sind teilweise so stark, dass sie gemeinsame Projekte in Forschung oder Wirtschaft sowie die Ausrichtung auf den chinesischen Markt erheblich erschweren. Auch werden auf Grundlage der deutschen kulturellen Prägung in China getroffene Entscheidungen bewertet – mit Fragen bisweilen Kritik. Das chinesische Wertesystem beinhaltet wiederum, dass in nationale Entwicklungen nicht von anderen Ländern eingegriffen werden sollte. Die Erwartungshaltungen des jeweiligen Landes an den anderen Kulturraum führen damit regelmäßig zu Spannungsfeldern. Deshalb Kooperationen mit chinesischen Organisationen oder das Erreichen einer chinesischen Zielgruppe möglichst zu umgehen, ist für Deutschland jedoch eine weniger nachhaltige Lösung, als sich aktiv mit dem Land zu beschäftigen und passende Strategien vorzubereiten und zu verfolgen. Des Weiteren kann Deutschland Chancen in der kulturübergreifenden Zusammenarbeit erkennen und fördern. Sich gegenseitig zu verstehen und praktikable Wege zu finden, um mit kulturellen Differenzen umzugehen, stellen eine Basis dar, um sich gemeinsam auf globale Entwicklungen wie Umweltschutz oder Künstliche Intelligenz zu konzentrieren. Dafür notwendige China-Kompetenz und kulturelle Intelligenz in Deutschland können gestärkt werden: durch das Wissen über die kulturellen Unterschiede zwischen den Ländern und den Willen, die zugrunde liegenden Annahmen und Herangehensweisen Chinas überhaupt zu verstehen.
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Meyer, S.L. (2021). Interkulturelle Bildung zur Stärkung der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit. In: Loitsch, T. (eds) China im Blickpunkt des 21. Jahrhunderts. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63378-6_19
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