Zusammenfassung
Krankheit, Leid und Tod gehören zur Existenz der Menschen, sie werden verdrängt und drängen sich doch mit Macht immer wieder auf, sei es in Form von Kriegen, Naturkatastrophen, Seuchen, Terroranschlägen oder von persönlichen Schicksalsschlägen. Sie zerstören die Illusion einer heilen und gerechten Welt, die Illusion der eigenen Unverletzlichkeit und das Selbstwertgefühl. Wer Leid erfährt, fragt nach Gründen für sein Schicksal, möchte Verantwortlichkeiten und Schuld benennen, sucht nach dem Sinn der Mühsal, nach einer Antwort auf die Frage: Wozu soll dies am Ende gut sein? Diese Frage stellt sich umso intensiver, je schwerer das Leid, je größer die existenzielle Krise und je jünger der Betroffene ist. Die Antwort darauf ist Teil der Bewältigung des Leids und ebenso bedeutsam wie die medizinischen Maßnahmen. Den unterschiedlichen Sichtweisen von Philosophie, Religion und Medizin auf das Leid sind die Beiträge dieses Buchs gewidmet. Die Sinnfindung ist eine wesentliche Kraft zur Bewältigung von Leid. Allerdings findet nicht jeder im Leid einen Sinn, für jeden ist das Leid jedoch ein Weg zu einem bewussteren Leben. Je mehr die Kräfte des Kranken beeinträchtigt sind, umso mehr bedarf er der Kraft seines Umfelds. Liebe, Zuwendung und Wertschätzung sind die stärksten menschlichen Kräfte, um menschliches Leid zu überwinden.
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Dreyer, M., Dennebaum, T., Junginger, T., Seibert-Grafe, M. (2021). Nachwort der Herausgeber. In: Dreyer, M., Dennebaum, T., Junginger, T., Seibert-Grafe, M. (eds) Menschliches Leid - Perspektiven der Philosophie und Theologie, des Buddhismus und der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63085-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-63085-3_6
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-63084-6
Online ISBN: 978-3-662-63085-3
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