Abstract
Long before an institutional remembrance culture of the Second World War and the Shoah had been established in Austria, the Austrian author Käthe Recheis inscribed experiences of the postwar period into literary traditions of cultural knowledge. Her novel Das Schattennetz, published in 1964, prompted controversial contemporary debates. Due to these critiques posed against the author and the work, the first edition of the novel was never reissued, erasing a significant literary testimony of the time from cultural memory. This article places Das Schattennetz in a tradition of Austrian post-World War literature, focussing on the poetics of the text and its subjectified presentation of the experiences of the young adult autodiegetic narrator Christine. As a nurse in a displaced persons camp, she cares for fatally ill Jews. Against the backdrop of the autofictional aspects of the novel, this article compares the original text with the revised edition Geh heim und vergiss alles, which was published in 1980.
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Notes
- 1.
Als Dr. Kurt Waldheim, österreichischer Diplomat und UN-Generalsekretär von 1970–1981, im Jahr 1986 für die Wahl als österreichischer Bundespräsident nominiert wird, dringt dessen bis dahin verschwiegene NSDAP-Mitgliedschaft und Kriegsvergangenheit durch Recherchen des österreichischen Wochenmagazin profil, der New York Times und des Jüdische Weltkongresses ans Licht. Jener Teil einer diskurshistorischen Studie zum Nachkriegsantisemitismus in Österreich, der sich auf die daraufhin einsetzende Waldheim-Affäre bezieht, steht als PDF auf der Homepage des Demokratiezentrums Wien zur Verfügung (siehe Wodak 1990). Die österreichische Filmemacherin Ruth Beckermann hat die Ereignisse 2018 in ihrem Dokumentarfilm Waldheims Walzer noch einmal aufbereitet.
Literatur
Filmografie
Waldheims Walzer [Dokumentarfilm] (Österreich 2018). Regie: Ruth Beckermann (Edition Der Standard. 336) (DVD)
Primärliteratur
Benvenuti, Arturo: Zeichnungen aus den NS-Konzentrationslagern. Mit einem Vorwort von Primo Levi. Übersetzt von Georg Fingerlos. Wien: bahoe books, 2017
Freudenthaler, David/Mayrhofer, Michael: Das vergessene Konzentrationslager – Falter Podcast #321 vom 3. 5. 2020 / #326 vom 10. 5. 2020 / #331 vom 17. 5. 2020 / #335 vom 24. 5. 2020 / #339 vom 31. 5. 2020, http://www.falter.at/radio (04.7.2020)
Kolinka, Ginette: Rückkehr nach Birkenau. Wie ich überlebte. Übers. von Nicola Denis. Berlin: Aufbau, 2020 [frz. EA. 2019]
Recheis, Käthe: Das Schattennetz. Wien: Herder, 1964
Recheis, Käthe: Geh heim und vergiß alles. Wien: Herder, 1980
Sekundärliteratur
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Wodak, Ruth/Nowak, Peter/Pelinka, Johann/Gruber, Helmut/DeCilla, Rudolf/Mitten, Richard (Hg.): „Wir sind alle unschuldige Täter!“ Diskurshistorische Studien zum Nachkriegsantisemitismus. Frankfurt/M. 1990 [Unter dem Titel „Die Kampagne und die Kampagne mit der Kampagne“ ist der auf die Waldheim-Affäre bezogene Teil der Studie online abrufbar, http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/wodak.pdf (08.10.2020)]
Zeyringer, Klaus: Österreichische Literatur seit 1945. Überblicke, Einschnitte, Wegmarken. Innsbruck 2008
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Lexe, H. (2021). Vergessen und Erinnern. In: von Glasenapp, G., Kagelmann, A., Tomkowiak, I. (eds) Erinnerung reloaded?. Studien zu Kinder- und Jugendliteratur und -medien, vol 7. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63039-6_9
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